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Mittwoch, 31. Juli 2019

Neuzugänge im August

It's raining books, hallelujah!

Hallo ihr Lieben!

Ich hatte im Juli Geburtstag und hab deswegen einen gehörigen Büchernachschub bekommen. Außerdem sind wieder so einige Rezensionsexemplare eingetrudelt. Dazu kommt noch der Fakt, dass ich absolut keine Selbstkontrolle habe und nichtmal an einem Buchladen vorbeigehen kann, ohne was zu kaufen. Und deswegen jetzt hier die Bücher, die ich euch in nächster Zeit vorstellen werde! Und nein, ich habe überhaupt keine Angst, dass mir mein Bücherregal auf den Schädel kracht. Sind nämlich großteils eBooks!

Quelle: Verlag
 Das hier zum Beispiel! "Silent Victim" habe ich als eBook vom Verlag zur Verfügung gestellt bekommen. Ich freue mich schon total aufs Lesen, auch wenn ich leider jetzt schon einige negative Rezensionen darüber gesehen habe. Aber, wie wir alle wissen: Meine Meinung hebt sich sehr oft von der Masse ab - sowohl negativ als auch positiv. Deswegen gebe ich die Hoffnung noch nicht auf, dass mir dieses Buch vielleicht doch noch gefallen könnte.

Quelle: Verlag
 Bei diesem Buch finde ich das Cover ziemlich cool. Passt zum Klappentext. Mit den Thrillern von Bastei Lübbe habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie großteils wirklich, wirklich toll sind. Enttäuscht mich also nicht! Und ja, auch dieses hier ist ein Rezensionsexemplar.

Quelle: Verlag
 Dieses Buch war ein Geschenk des Verlages, mit der Bitte um Rezension. Dieses Buch soll total toll sein, deswegen komme ich der Bitte natürlich gerne nach.
Quelle: Verlag
 Manchmal bekommt man als Blogger Rezensionsexemplare. Und manchmal bekommt man einen verdammten Schuber mit einer gesamten Buchreihe! Kann man natürlich machen, mich freut es!

Quelle: Verlag
 Dieses Buch habe ich über NetGalley.de bekommen. Vielen Dank dafür! Hier hat mich vor allem die Idee begeistert, dass ein Mord durch eine Drohne beobachtet wird, dann aber keine Spur mehr davon gefunden werden kann. Ganz ehrlich: Welcher Krimifan will da nicht wissen, wie es weiter geht?

Quelle: Verlag
 Dieses Buch ist spontan auf meiner Wunschliste gelandet. Und am nächsten Tag wurde mir ein Rezensionsexemplar davon angeboten. Habe ich schon erwähnt, wie mies meine Selbstkontrolle ist?

Quelle: Verlag
 Ein Bestseller! Diesem Buch kam in den letzten Wochen wohl keiner aus, der irgendwie mit Büchern zu tun hatte. Um so mehr freut es mich, dass meine Reichweite wohl groß genug ist, um mir ein Rezensionsexemplar zukommen zu lassen! Danke sehr!

Quelle: Verlag
 Ebenfalls ein Rezensionsexemplar und das erste, bei dem mir aufgefallen ist, wie oft eigentlich bei solchen Büchern laufende Frauen von hinten gezeigt werden. Ich meine, das Cover gefällt mir, mir ist nur aufgefallen, dass sich dieses Motiv in letzter Zeit zu häufen scheint.

Quelle: Verlag
 Nein, kein religiöses Buch, auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht. Sondern ein knallharter Thriller! Vielen Dank an den Verlag für das Leseexemplar!

Quelle: Verlag
 Seht ihr was ich meine? Laufende Frau von hinten! Kennt ihr das Buch "Missing" von derselben Autorin? Dieses Cover ist so ähnlich, dass ich echt Probleme damit habe, die zwei auf den ersten Blick auseinander zu halten! Sonst ist dieses Cover aber ziemlich cool. Das "Still Alive" ist irgendwie besonders gemacht, sodass es sich leicht rau anfühlt und es leicht aufsteht. Fühlt sich total toll an! Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar, ich bin gespannt, ob mich dieses Buch begeistern kann!
Quelle: Autor
 Natürlich darf auf dieser Liste auch ein Self-Publisher-Autor nicht fehlen. Ich hab sogar noch ein zweites SP-Buch in Arbeit, aber das ist offiziell kein Neuzugang mehr, weil ich es im Moment schon lese, deswegen fehlt das jetzt hier auf der Liste. Die Rezi dazu kommt aber schon sehr, sehr bald! Auf jeden Fall ein großes Danke an den Autoren für das signierte Rezensionsexemplar!

Was sagt ihr zu meiner Ausbeute? Kennt ihr schon eines der Bücher? Lasst es mich auf jeden Fall wissen, ich freue mich immer über eure Kommentare!

Montag, 29. Juli 2019

R. I. P.

Autorin: Yrsa Sigurdardottir
Erschienen am 24. 6. 2019
Im btb Verlag
ISBN: 9783442756650
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Zur Autorin:
"Die Thrillerqueen vom Polarkreis: Vilborg Yrsa Sigurðardóttir wurde am 24. August 1963 in Island geboren. Die Autorin besuchte das Gymnasium und beendete es schließlich 1983 erfolgreich. Diesem Abschluss folgte ein Bauingenieursstudium, welches sie 1988 ebenfalls erfolgreich abgeschlissen hat. 2005 erschien ihr erster Kriminalroman in Deutschland unter dem Namen "Das letzte Ritual". Heute wohnt sie mit Mann und zwei Kindern bei Reykjavík und arbeitet als Ingenieurin."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Er mordet kalt und brutal: Zwei Jugendliche sind seine Opfer. Über Social Media müssen Freunde deren letzte qualvolle Minuten mitansehen. Und dieser Mörder ist noch nicht fertig: Ein weiterer Junge wird vermisst. Was verbindet die Jugendlichen? Wer glaubt, sie verdienten den Tod? Und kann der Junge noch gerettet werden?

Huldar und sein Team ermitteln. Auch Psychologin Freyja wird wieder in die Untersuchungen einbezogen, trotz anfänglichen Widerwillens. Gemeinsam müssen sie den gnadenlosen Mörder finden, bevor er wieder zuschlägt..."

Quelle: Verlag

Meine Meinung:
 Heute vergebe ich den Approved-Stempel mal gleich zu Beginn. Kann ja absolut nicht schaden!

Was? Ihr wollt noch mehr über dieses Buch hören? Nun gut, dann muss ich jetzt wohl noch ein bisschen davon schwärmen! Denn etwas anderes kann ich nicht tun, bei diesem Buch!

Beginn wir mit den Figuren, wie immer.
Huldar ist Protagonist Nummer 1. Er ist ein Polizeibeamter, wahrscheinlich so Mitte 30. Er ist Raucher, ein Frauenheld, hat unter seinen Kollegen mehr Feinde als Freunde, ist aber alles in allem ziemlich cool. Er war mir meistens sympathisch und verhielt sich absolut nachvollziehbar. Und er ist einer der ersten Polizisten, der beim Anblick einer Leiche so reagiert, wie ich da wohl reagieren würde: Er bekommt total die Krise!
Freya ist Psychologin und arbeitet eigentlich in einem Kinderhaus und studiert nebenher BWL. Weil Huldar sie aber sehr gerne mal wieder auf ein Date einladen möchte, wird sie gebeten, bei diesem Fall mitzuarbeiten. Auch sie ist absolut menschlich und ich finde sie einfach großartig!
Die zwei Hauptfiguren hatten (Gott sei Dank) eher einfache Namen, bei manchen der anderen Figuren, hatte ich bis zum Schluss keine Ahnung, wie man das jetzt ausspricht. Aber naja, ich spreche halt einfach kein Isländisch und anderen geht es mit Namen, die für uns normal sind, sicher ganz genau gleich.

Die Geschichte war von vorne bis hinten voll mit Spannung und dabei blieb sie immer nachvollziehbar. Das Motiv war eines der besten, die ich je gelesen habe. Und nebenher schafft es die Autorin auch noch das Thema Mobbing einzuflechten und besser zu behandeln, als so manche Bücher, die sich explizit darauf spezialisieren. Die Behandlung wirkt dabei nie oberlehrerhaft. Gerade deswegen ist die Darstellung so gut! Das Leben wird aus der Sicht der Opfer, der Täter und der Angehörigen beschrieben und man merkt einfach total gut, wieviel Leid durch ein paar Leute, die "nur Spaß machen" geschaffen wird.

Auch der Schreibstil war sehr gut. Ich konnte richtig in diesem Buch versinken und tauchte dann erst nach zwei Tagen wieder auf. So lange brauchte ich nämlich für dieses Buch. Zwei Tage. Zwei Tage, die ich sehr gut genutzt habe, zumindest meiner Meinung nach.

Mein Fazit? Ich werde mir die Vorgängerromane auf jeden Fall auch noch besorgen. Das hier ist nämlich Teil 3 einer Reihe. War aber egal, ich kam trotzdem super mit!

Donnerstag, 18. Juli 2019

Die 77 größten Spionagemythen enträtselt

Autor: Christopher Nehring
Erschienen am 10. 6. 2019
Im Heyne Verlag
ISBN: 9783453605145
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Zum Autoren:
"Dr. Christopher Nehring ist "Leiter Forschung" im Deutschen Spionagemuseum in Berlin. Er promovierte zur Geheimdienstgeschichte und ist Verfasser zahlreicher wissenschaftlicher und journalistischer Publikationen auf diesem Gebiet."
Quelle: Verlag

Klappentext: 
""Top Secret" war gestern.
Wo liegt die Hauptstadt der Spione? Warum arbeiten Hellseher für die CIA? Und eignen sich Katzen als Agenten? Christopher Nehring geht 77 Mythen aus der Welt der Geheimdienste nach – absurden, unterhaltsamen, für unmöglich geglaubten – und überrascht immer wieder damit, dass die Wahrheit noch fantastischer als der Mythos sein kann."
Quelle: Verlag

Mein Kommentar:
Ein sehr spannendes Sachbuch mit winzig kleinen Verbesserungsmöglichkeiten.

Eines vorweg: Ich hatte fast kein Vorwissen über Spionage. Klar, manchmal lese ich etwas darüber im Internet oder in einer Zeitung, drei oder vier Bücher habe ich über das Thema gelesen und mit meinem Vater habe ich zwei der James-Bond-Filme gesehen. Und natürlich habe ich im Geschichtsunterricht immer mal wieder was über Geheimdienste gelernt. Aber das wars dann auch schon. Aber nun habe ich beschlossen, das zu ändern und habe mich in die Lektüre dieses Buches gestürzt!

Dieses Buch war großteils einfach und verständlich geschrieben, sodass auch totale Neulinge, wie ich, verstehen, um was es geht. Ich sage großteils, denn bei ein oder zwei Kapiteln war ich gerade zu Beginn dann doch etwas überfordert. Aber das war Gott sei Dank nur zu Beginn und nach den ersten 50 Seiten oder so waren dann alle Grundbegriffe erklärt und ich konnte mich zurücklehnen und voll und ganz in die Welt der Spionage eintauchen.

Besonders spannend fand ich drei Teile: "James Bond", "Wahrheit und Fiktion, oder Irrtum?" und "Skandale". Von James Bond kenne ich wie gesagt nur zwei Filme - gerade deswegen war ich überrascht, wie viele der beschriebenen Szenen ich dann doch kannte. (Übrigens soll im neuen James Bond auch eine Jane Bond mitspielen, die dann zwar leider den "echten" James Bond wieder mit rein holt, aber trotzdem freue ich mich total darauf und lese jetzt schon die ganzen Artikel, wo Leute rumheulen, dass James Bond auf gar keinen Fall durch eine Frau gespielt werden darf).
Lustig fand ich die Kochbücher, die manche der Geheimdienste veröffentlicht haben. Das ist einfach so unglaublich random, kein Wunder, dass das in Erinnerung bleibt!
Auch spannend fand ich die einzelnen Spione/Agenten/GeheimdienstmitarbeiterInnen, die vorgestellt wurden. Der Autor betont zu Beginn, dass die "echte" Spionage nicht ganz so spannend ist, wie die in Filmen. Da möchte ich ihm sehr gerne wiedersprechen, denn aus dem Leben dieser Spione könnte man auf der Stelle einen Blockbuster machen!

Zum Schluss jetzt aber noch ein Kritikpunkt: Die Quellenangaben. Die waren nicht wirklich geordnet. Weder nach Titel, noch nach Erscheinungsjahr oder Name des Autoren. Zwar gab es eine grobe Einordnung nach Themenbereich, aber das fand ich dann für jemanden, der in der Forschung arbeitet dann doch eher schwach!

Dienstag, 16. Juli 2019

Imago - Dunkler Hass

Autor: Matthias Bürgler
Erschienen am 1. Juni 2019
Im Bastei Lübbe Verlag
ISBN: 9783732575305
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Zum Autor:
"Matthias Bürgel, Jahrgang 1970, studierte an der Fachhochschule der Polizei Rechts- und Verwaltungswissenschaften. Als Kriminalhauptkommissar arbeitet er beim Kriminaldauerdienst des Polizeipräsidiums Konstanz. Trotz der menschlichen Abgründe, die er in seiner täglichen Arbeit erfährt, liebt er seit 28 Jahren seinen Beruf.  Seine langjährigen Erfahrungen inspirierten ihn zu seinem Psychothriller „IMAGO – Dunkler Hass“. Imago ist nach „Projekt Goliath“ und „Akte Kronos“ sein dritter Roman."
Quelle: Verlag
Klappentext:
Am Bodensee verschleppt und tötet ein Serienkiller junge Frauen, die er auch noch grauenvoll verstümmelt. Und die Polizei tappt im Dunkeln. Der leitende Ermittler, Marius Bannert, wendet sich hilfesuchend an den Fallanalytiker Falk Hagedorn, der nach einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt ist. Eigentlich will dieser von der Welt nichts mehr wissen - und von der Polizei noch viel weniger. Aber der Fall reizt ihn und er lässt sich von Bannert zur Mithilfe überreden. Über die Opfer gelingt es den beiden Kriminalisten nach und nach, die Psyche des Täters zu analysieren und die Motivation seiner Taten zu erahnen. Doch dann verschwindet plötzlich Hagedorns Tochter.
Quelle: Verlag 

Meine Meinung:
Dieses Buch wurde von allen Seiten hoch gelobt. Wohin ich auch schaue: Überall hagelt es Fünf-Stern-Rezensionen! Der Autor arbeitet bei der Polizei, der kennt sich aus, der weiß, wie ein Thriller geschrieben werden muss! Und so weiter und so weiter! Ich werde ganz ehrlich mit euch sein: Mich hat dieses Buch mehr als nur enttäuscht. Mag sein, dass die Polizeiarbeit gut beschrieben ist. Aber das ist meiner Meinung nach bei weitem nicht alles, das einen guten Thriller ausmacht.

Mit den Hauptfiguren wurde ich zum Beispiel bis zum Ende nicht wirklich warm. Bannert schien mir ziemlich passiv zu sein. Er wurde eigentlich erst gegen Ende irgendwie aktiv, davor war er zwar da und arbeitete mit, aber die meiste Zeit redete er nur. Und oft nicht mal wirklich über den Fall, sondern mehr über Klatsch und Tratsch und was die junge Mitarbeiterin wohl unter ihrem viel zu weitem Pullover versteckt, denn was für einen Grund gäbe es für eine Frau im Spätherbst denn einen Pullover zu tragen, wenn sie nicht irgendwas verstecken muss?
Hagedorn war da schon unterhaltsamer, vor allem dadurch, dass er sich einfach mit jedem anlegt. Er spricht alles aus, was ihm durch den Kopf geht, auch wenn in meinen Augen nicht alles immer Sinn macht. Aber dazu später mehr. Von ihm hätte ich mir gewünscht, dass man irgendwie merkt, dass er eine Tochter hat. Das müsste gar nicht viel sein! Aber einfach, indem er zum Beispiel manchmal daran denkt, wie es seiner Tochter denn jetzt gerade geht, oder er sich darüber ärgert, dass sie Schauspielerin sein will oder einfach irgendwas. So kaufte ich ihm die Sorgen, die er sich später um seine Tochter machte, einfach nicht ab. Er hatte drei Jahre überhaupt keinen Kontakt zu ihr, hat im Buch nie davor an sie gedacht und das scheint ihn ja überhaupt nicht gestört zu haben.
Frauen gab es in diesem Buch nur sehr wenige. Klar, da ist Hagedorns Tochter, die Mordopfer und ein paar sehr gut aussehende Arbeitkolleginnen, die etwa alle hundert Seiten mal was sagen. Allen gemeinsam ist ihr umwerfendes Aussehen. Ich bekam ziemlich bald das Gefühl, dass Frauen nicht wirklich das Zielpublikum dieses Buches sind. Gerade wenn die Mordopfer wieder "zerlegt" wurden, wollte ich das Buch am liebsten einfach nur weglegen und nie wieder in die Hand nehmen. Beziehungsweise, dann wenn die Mädchen herausfinden, dass man ihnen gewisse Körperteile abgeschnitten hat. Die waren dann nämlich wieder bei Bewusstsein. Das will doch keiner lesen?! Mir wurde da richtig übel!

[Spoiler!]
In meinen Augen machte die Geschichte nicht immer Sinn. Gerade, dass zum Beispiel nach einem Nekrophilen gefahndet wird, wo doch die Mädchen zerlegt werden, während sie noch am Leben sind. Oder was die Motivation des Mörders denn wirklich ist. Das mit dem "Aufsetzen" der Körperteile weil der Mörder trans ist, das kaufe ich dem Autoren nicht ab. Das kam mir zu weit hergeholt vor. [Danke übrigens an @tee_kesselchen auf Twitter, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast, dass ich einen veralteten Begriff verwendet habe!] Auch, dass die Mutter das mitspielen würde. Was wäre denn bitte ihre Motivation? Warum zur Hölle würde sie da mitmachen?

Leider wurde so manches Potential für Action nicht genutzt. Von potentiell spannenden Szenen erfuhr ich oft nur im Nachhinein, wenn geredet wurde. Da war dann natürlich jede Spannung futsch!

Auch von der formalen Gestaltung her gibt es Aufholbedarf. Die scheinbar willkürlich platzierten Absätze sorgten bei mir für Verwirrung, genauso wie die fehlenden Anführungszeichen.

Mein Fazit? Muss man nicht unbedingt lesen. Ich zumindest werde es nicht nochmal tun.

Montag, 15. Juli 2019

Nichts wird dir bleiben

Autor: Christian Kraus
Erscheint am 1. 8. 2019
Im Droemer Taschenbuch Verlag
ISBN: 978-3-426-30706-9
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Zum Autoren:
"Christian Kraus wurde 1971 in Hamburg geboren. Nach dem Studium der Humanmedizin und Promotion an der Universität Hamburg war er lange als Arzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum für Psychosoziale Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf tätig.
Seit 2006 ist er Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Er absolvierte Zusatzausbildungen in Psychoanalyse, forensischer Psychiatrie und Sexualtherapie und arbeitet heute als niedergelassener ärztlicher Psychotherapeut und Psychoanalytiker in eigener Praxis in Hamburg.
Christian Kraus ist verheiratet und hat eine Tochter."

Quelle: Verlag

Klappentext:
Der Psychoanalytiker Thomas Kern ist geschockt, als er den Freitod einer jungen Patientin mit ansehen muss, ohne eingreifen zu können, und er macht sich Vorwürfe, weil er der jungen Frau nicht helfen konnte. Doch es kommt noch schlimmer: Wenige Tage nach dem Selbstmord erhält er Besuch von der Polizei. Ihm wird vorgeworfen, das Mädchen missbraucht und so erst in den Tod getrieben zu haben. Auf seinem Computer finden sich scheinbar Beweise dafür. Thomas' Frau setzt ihn vor die Tür, Freunde und Kollegen wenden sich ab, seine Tochter Natascha will nichts mehr mit ihm zu tun haben. Erst als Thomas herausfindet, dass Nataschas neuer Freund Mitglied in einer gefährlichen Sekte ist, ahnt er, welches perfide Netz sich da Stück für Stück um ihn zusammenzieht. Erst langsam wird ihm jedoch klar, vor welch finsterer Macht er seine Familie und sich beschützen muss.
Quelle: Verlag

Meine Meinung: 
Wow, was für ein Thriller! So gehört sich das, so will ich das!

Thomas tat mir die meiste Zeit total leid. Da macht er sich eh schon Vorwürfe, dass er seiner Patientin nicht helfen konnte und dann steht kurz darauf die Polizei vor der Tür und ermittelt gegen ihn. Er habe sie nämlich missbraucht: So steht es auf dem Abschiedsbrief der Patientin. Und dass genau jetzt  in die Praxis eingebrochen wurde, das glauben sie ihm auch nicht. Wer weiß, was er darin versteckt hat! Und dann ist da noch die Sache mit dem, nennen wir es mal belastenden Material, das irgendwie auf Thomas Laptop gelandet ist. Ganz ehrlich? Die Hälfte der Zeit war ich mir selbst nicht sicher, ob an den Vorwürfen der Polizei nicht doch irgendwas dran ist und Thomas uns nicht einfach belügt. Sicher sein kann man sich ja bei Büchern nie! Aber dann taucht die Sekte auf und Oh mein Gott!
Der Sektenführer Timon ist ja wohl einfach nur unglaublich! Er zieht die Fäden im Hintergrund und manipuliert scheinbar alles, wirklich alles! Egal um was es geht. Und das, während ihn der Großteil seiner Welt als "den Guten" wahrnimmt, den barmherzigen Samariter, der eine Stiftung für Waisenkinder gegründet hat.
Das einzige, das mich an diesen zwei Figuren gestört hat, waren die Namen. Die waren mir fast zu ähnlich. Und das ist hier natürlich dramatisch, denn die zwei Figuren sollte man echt nicht miteinander verwechseln!

Die nächste wichtige Figur des Buches ist Natascha, Thomas Tochter. Sie kann nicht glauben, was ihr Vater alles getan haben soll. Aber die Polizei sagt es, ihre Mutter sagt es und ihre Klassenkollegen sagen es - also muss es wohl stimmen. Ihr Leben fällt in sich zusammen! Das einzige, das ihr jetzt noch Halt gibt, ist ihr neuer Freund Marc. Marc, der sich für ihre Arbeit bei der Antifa interessiert und ihr ebenfalls eine Gruppe vorstellen will, die einfach unglaubliches tut! Und Natascha ist verliebt, sie trägt eine rosarote Brille, mit zu schwachen Gläsern - und sieht nichts. Dabei kam sie mir aber nie nervig oder dumm vor, wie das bei anderen verliebten Charakteren oftmals ist, sondern einfach....normal und nachvollziehbar.
Die letzte Figur ist Jessica, die Schwester der verstorbenen Patientin. Tja, über sie kann ich eigentlich gar nichts schreiben, ohne euch die ganze Spannung zu stehlen!

Die Story selbst war nachvollziehbar und machte Sinn. Großen Applaus dafür, denn bei vier verschiedenen Handlungssträngen (und teils noch mehr) ist das wirklich keine Selbstverständlichkeit. Dabei blieb sie immer spannend, was wahrscheinlich großteils daran liegt, dass alle Figuren ständig in Bewegung sind und sie alle ständig was tun.

Mein Fazit: Das müsst ihr lesen! Total spannend und einfach großartig! Dieses Buch bekommt den Approved-Stempel!


Donnerstag, 11. Juli 2019

Der Präparator

Autor: Mike Omer
Erschienen am 11.6.2019
In Edition M
ISBN: 9782919808212
Rezensionsexemplar: Ja
Quelle: Verlag


Zum Autoren
"Mike Omer, Autor der »Zoe-Bentley«- sowie der »Glenmore Park Mystery«-Reihen, arbeitete bereits als Journalist, Spieleentwickler und Geschäftsführer von Loadingames. Er ist mit einer Frau verheiratet, die ihn emsig ermahnt, seinen Traum zu leben, und Vater eines Engels, einer Elfe und eines Kobolds. Außerdem besitzt er zwei gefräßige Hunde, die jeden Besucher mit eifrigem Schwanzwedeln begrüßen. Mike schreibt am liebsten über authentische Menschen, die ein Verbrechen begangen haben oder einem zum Opfer gefallen sind."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Der »Washington Post«-Bestseller: Auftakt zur neuen Thriller-Reihe um die forensische Psychologin Zoe Bentley.

In Chicago wurden drei Frauen erwürgt, einbalsamiert und in lebendig wirkenden Posen zur Schau gestellt. Das FBI bittet die forensische Psychologin Zoe Bentley, die Ermittlungen zu unterstützen. Von Anfang an gerät sie dabei mit ihrem neuen Partner aneinander, dem selbstgefälligen und unkonventionellen Special Agent Tatum Gray.
Aber sie müssen sich gemeinsam in die Psyche des Serienmörders versetzen und dessen kranke Fantasien ergründen, damit nicht noch mehr Frauen sterben. Als der Inhalt dreier unscheinbarer Umschläge jedoch eine erschreckende Verbindung zu grausamen Morden aus Zoes Kindheit erahnen lässt, wird die Jägerin auf einmal zur Gejagten."
Quelle: Lovelybooks.de

Meine Meinung:
Von diesem Buch habe ich schon sehr viel positives gehört. Wirklich sehr viel! Doch wieder mal ist es so, dass ich der allgemeinen Meinung nicht zustimme. Leider!

Ich habe dieses Buch angefragt, da ich den Klappentext enorm spannend fand. Innerhalb weniger Stunden bekam ich dann schon die Bestätigung. Cool! Doch hier fingen dann die Probleme schon an. Auf jeden Fall war es so, dass mein Downloadlink nicht und nicht funktionieren wollte. Ich probierte es über mehrere Tage, aber nichts ging weiter. Also schrieb ich dem Support. Die hatten das dann Gott sei Dank sehr schnell erledigt, aber leider musste ich das Buch dann im PDF-Format lesen. War nicht die angenehmste Leseerfahrung, aber tja, kann man nichts machen. Auf jeden Fall noch mal vielen, vielen Dank an K. vom Technik Support! Sie hat mir da wirklich total geholfen und das Problem innerhalb von wenigen Stunden behoben! Danke!

Jetzt aber wirklich zum Buch! Die Geschichte selbst hat viel Potential für Spannung, das muss ich zugeben. Ich sage Potential. Ausgenutzt wurde dieses Potential meiner Meinung nach nicht komplett. Vieles war spannend, aber oft wurde die Spannung zwischendurch einfach unterbrochen. Zum Beispiel, wenn sich der großartige Geschmack irgendeiner Mahlzeit schon wieder auf der Zunge Zoes ausbreitet. Das wurde jedes Mal genau so beschrieben. Über mehrere Zeilen. Und da war dann meiner Meinung nach jede Spannung futsch! Egal, ob davor ein Mörder gejagt wurde oder gestritten wurde oder oder oder. Diese Wendung wurde überall einfach eingefügt, scheinbar ohne Rücksicht auf den Kontext zu nehmen. Freut mich ja, dass Zoe ihr Essen genießt, aber für mich als Leserin war das störend.

Bleiben wir gleich bei unseren Protagonisten. Aus Zoe wurde ich nicht ganz schlau, bis zum Schluss nicht. Auf der einen Seite ist sie total tough. Mit Leichen hat sie kein Problem, sie hat keinerlei Angst vor irgendwas, sie geht berechnend vor und schafft es mit Leichtigkeit, sich in den Kopf der Mörders zu versetzen. Auf der anderen Seite lässt sie sich einfach jahrelang von einem verrückten Stalker kontrollieren, obwohl sie bei dem FBI arbeitet. Sie meldet die Briefe nicht mal bei der Polizei. Klar, den ersten hat sie abgegeben, aber die restlichen fünfzehn oder so? Nichts mehr! Das macht in meinen Augen nur wenig Sinn.
Mit Tatum wurde ich erst zum Schluss warm. Seine Persönlichkeit ändert sich im Laufe des Buches komplett. Zu Beginn ist er kalt, hart, ein richtiger, typischer Badboy. Daraus entwickelte sich ein mehr oder weniger netter Kerl, der zwar immer noch nur wenig Vertrauen in Zoes Können hat, aber sich wenigstens besser verhält.

Gelungen fand ich die Kapitel, die aus der Sicht des Mörders geschrieben wurden. Die waren richtig, richtig spannend und wenn das Buch nur aus solchen Kapiteln bestehen würde, hätte ich es wohl für keine Sekunde mehr aus der Hand gelegt. Einfach nur großartig! Nur leider konnte einfach der Rest des Buches nicht mit diesen Kapiteln mithalten.

Mein Fazit? Spannende Idee. Wirklich spannende Idee mit teilweise guter Umsetzung. Aber eben leider nur teilweise.

Mittwoch, 3. Juli 2019

Suche mich nicht

Autor: Harlan Coben
Erschienen am 18. 6.2019
Im Goldmann Verlag
ISBN: 9783442205455
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Zum Autoren:
"Meister des psychologischen Thrillers: Der amerikanische Bestsellerautor Harlan Coben wurde 1962 in Newark im US-Bundesstaat New Jersey geboren und studierte Politikwissenschaften am Amherst College in Massachusetts. Anschließend arbeitete er zunächst im Touristikunternehmen seines Großvaters und verfasste in seiner Freizeit erste Geschichten. 1990 gelang ihm die Veröffentlichung seines Debütromans „Play Dead“. Den großen Durchbruch schaffte er mit seinem Thriller um den ehemaligen Basketballspieler Myron Bolitar, der als Agent für Sportler und Stars tätig ist und immer wieder in spannende Kriminalfälle verstrickt wird. Als erster Schriftsteller überhaupt wurde Harlan Coben für seine Bolitar-Reihe mit den drei großen amerikanischen Krimipreisen Edgar, Shamus und Anthony ausgezeichnet. Ein ganzes Thriller-Universum: Im Jahr 2001 veröffentlichte Harlan Coben mit „Tell No One“ (Kein Sterbenswort) erstmals wieder einen eigenständigen Thriller, der 2006 in Frankreich unter dem Titel „Ne le dis à personne“ verfilmt wurde. Damit schuf er die Grundlage zu einem literarischen Universum mit zahlreichen eigenständigen Romanen, deren Figuren jedoch zum Teil miteinander verbunden sind und in jeweils anderen Geschichten namentlich erwähnt werden. 2016 erschienen sein Krimi „Home“ mit Myron Bolitar sowie der eigenständige Roman „Fool me once" (dt: „In ewiger Schuld“). Der Schriftsteller lebt mit seiner Familie in New Jersey."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Für Simon wird ein Alptraum wahr, als seine Tochter Paige von einem Tag auf den anderen verschwindet. Hinterlassen hat sie eine Botschaft, in der sie klar macht, dass sie nicht gefunden werden will. Panisch begibt sich Simon auf die Suche, und als er Paige im Central Park tatsächlich entdeckt, erkennt er seine Tochter nicht wieder. Denn diese junge Frau ist völlig verstört und voller Angst. Sie flieht vor ihm, und Simon hat nur eine Chance, wenn er sie retten will: Er muss ihr in die dunkle und gefährliche Welt folgen, in deren Sog sie verloren ging. Und was er dort entdeckt, reißt ihn und seine gesamte Familie in einen Abgrund …"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Juhu, alle Prüfungen für dieses Semester sind vorbei! Also habe ich meinen ersten Ferientag gleich mal dafür genutzt, dieses Buch fertig zu lesen. So paradox es sich auch anhört: Das Lesen kommt grade in den stressigen Zeiten des Studiums oft mal zu kurz. Ja, auch bei einem Literaturstudium.

Aber jetzt zu den wirklich wichtigen Dingen: Dem Buch. Wo fange ich heute an?

Zuerst möchte ich etwas zum Klappentext loswerden. Das hätte man meiner Meinung nach besser machen können. Ein bisschen weniger schwammig. Das zum Beispiel: Von einem auf den anderen Tag verschwunden? Von wegen! Laut der Hauptfigur gab es schon Wochen davor ständig Streit und nach einem der Streits ist Paige abgehauen.
"Panisch" beschreibt Simon nicht wirklich! Ehrlich Leute, damit tut ihr ihm Unrecht! Simon hat mit seiner Tochter enorm viel durchgemacht, durch ihre Drogensucht und Aaron, der ihr Freund zu sein scheint und sie aber verprügelt und immer tiefer in den Abgrund zerrt. Dafür, dass seine Tochter zu Beginn des Buches seit über einem Jahr verschwunden ist, hält er sich wirklich enorm gut! Auch in Stresssituationen bleibt er meistens (den Umständen entsprechend) eher ruhig. Also Simon ist vieles, aber panisch? Nein, nicht wirklich.

Die Story fand ich enorm spannend und super durchdacht. Ich war mir sehr lange nicht sicher, wie zur Hölle der Autor alle Fäden zusammenführen will. Die Sekte und die Auftragsmörder und Simon und Elena, die Privatdetektivin. Aber irgendwie hat er das dann doch geschafft. Am Ende machte alles Sinn und alle Fäden verbanden sich miteinander. Wie machen Autoren sowas bloß?

Den Schreibstil fand ich die meisten Teile des Buches über sehr spannend. Vor allem wegen etwas, dass man in der Literaturwissenschaft eine "hohe Mittelbarkeit" nennen würde. Für alle die sich jetzt fragen, was zur Hölle ich damit meine: Mittelbarkeit beschreibt, wie sehr sich der Erzähler in den Vordergrund drängt und klar macht, dass er da ist. Das habe ich bei einem Krimi noch nie so gelesen wie hier! Der Erzähler ist nicht Teil der Welt der Figuren, trotzdem plaudert er immer wieder munter mit den Lesern und beschwert sich, wie teuer zum Beispiel die Mieten in New York sind. Und zwar nicht nur nebenher, sondern so, dass ich wirklich davon ausgehe, dass das geplant und mehr als nur Zufall ist.
Was mich am Stil aber gestört hat, auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist, will ich hier wirklich mal anprangern, da ich das in letzter Zeit immer und immer wieder in ansonsten toll geschriebenen Büchern sehe. Also, ehrliche Frage, an alle Autoren, die meinen Blog lesen: Was habt ihr mit eurem "dies/diese"? Warum verwendet man das, statt dem meiner Meinung nach viel eleganterem und einfacherem "das"? Vergleicht einfach mal: "Dies ist ein Tatort" versus "Das ist ein Tatort". Was würde ein normaler Mensch eher sagen? Was klingt authentischer? Bin ich der einzige Mensch, den das stört?

Aber jetzt beiseite mit der Dies-und-das-Diskussion: Was ist mein Fazit? Meiner Meinung nach ist dieser Thriller ein extrem spannendes Buch, das ich mit bestem Gewissen weiterempfehlen kann! Tolle Arbeit, ich werde in Zukunft sicher noch ein paar weitere Bücher des Autoren rezensieren!