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Samstag, 30. September 2023

The Southern Book Club's Guide to Killing Vampires [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Warum ich mir dieses Buch gekauft habe, könnt ihr euch denken, oder? Exakt, richtig geraten: Da steht Buchclub im Titel. Wie könnte ich an diesem Buch nur vorbeigehen? Kann ich nicht, geht nicht, das dürfte uns allen klar sein!

In diesem Buch geht es um Patricia. Sie ist Hausfrau und Mutter in den USA der 80er-Jahren, hat zwei Kinder und einen Mann, der nur selten Zeit für die Familie hat und muss sich jetzt auch noch um die demente Mutter ihres Mannes kümmern. Ihre einzige Ablenkung vom tristen Alltag ist der Buchclub, den sie mit einigen Freundinnen ins Leben gerufen hat. Ihr Lieblingsgenre? True Crime Bücher! Und sie sind sich sicher, dass so ein Mörder in ihrer Nachbarschaft keine Chance hätte. Denn im Gegensatz zu anderen Siedlungen halte sie zusammen und achten aufeinander. Doch dann zieht da ein neuer Nachbar ins Haus neben Patricia ein und irgendwas stimmt mit ihm nicht. Aber wie kann Patricia die anderen dazu bringen, ihr zu glauben? Oder verliert sie tatsächlich gerade den Verstand, wie es ihr ihr Mann und die anderen vorwerfen?

Dieses Buch hat mir vor allem deswegen so gut gefallen, weil hier Manipulation bzw. das Phänomen des Gaslightings so spannend genutzt wird. Patricia wird sehr schnell als verrückt abgestempelt, selbst von den Menschen, die ihnen am nächsten stehen - und das, obwohl sie für uns Leser:innen sehr logisch nachvollziehbar handelt. Die Geschichte wird aus ihrer Sicht erzählt, wir sehen, was sie sieht - und gleichzeitig konnte ich das Handeln der anderen Figuren nachvollziehen. Ich konnte verstehen, warum sie sich lieber einreden, dass Patricia einfach gerade eine schwierige Zeit durchmacht. Es ist halt doch viel einfacher, sich das einzureden, als wirklich zu glauben, dass der Mann gefährlich ist, der gerade nebenan eingezogen ist und an einer unheilbaren Krankheit leidet, die es ihm verbietet bei Tag das Haus zu verlassen. Und das geht so weit, dass Patricia sogar selbst beginnt, an sich und ihren Beobachtungen zu zweifeln, was ich verstehe, denn da wäre ich mir auch nicht sicher, ob ich nicht halluziniere.

Auch wenn ich mit dem Buch an sich meine Freude hatte, habe ich doch wieder gemerkt, warum ich normalerweise keinen Horror lese. Gerade gegen Ende habe ich mich total gegruselt und geekelt. Ich war fix und fertig als das Buch zu Ende war und bin bei jedem Geräusch zusammengezuckt. Die Vorstellung, die da in meinem Kopf entstand, war einfach schrecklich und ich musste danach zuerstmal Schund anhören, um meine Nerven wieder zu beruhigen.

Mein Fazit? Nichts für schwache Nerven! Ich fand es super spannend, gleichzeitig war es mir fast zu viel!

Mittwoch, 27. September 2023

Die Zukunftsformel. Echter Fortschritt braucht Wiederholung [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Viele Menschen behaupten ja, dass die Menschheitsgeschichte aus Wiederholung besteht, auf historischer als auch auf privater Ebene. Allein während des Lockdowns haben wir ja sehr viele Vergleiche mit den 1920ern gehört, die sich meiner Meinung nach auch jetzt noch bis zu einem gewissen Grad ziehen lassen. Aber auch in unserem privaten Leben haben wir ja alle bestimmte Muster, Angewohnheiten und Rituale, die wir immer wieder wiederholen. In meinem Leben beginnt das zum Beispiel schon bei der Art und Weise, welchen Tee ich wann trinke und wie zubereite und welche Rituale ich durchführe, wenn ich Glück brauche oder unsicher bin, und endet bei Verhaltensmustern, die ich schon mein Leben lang mit mir herumtrage und die entweder sinnvoll sind oder eine Baustelle an der ich arbeite.

Von dem her war der Gedanke, dass die Menschheit Wiederholung braucht, auch nicht unbedingt etwas Neues für mich. Trotzdem war es ganz interessant, das Thema mal aus wissenschaftlicher Perspektive zu betrachten. Vor allem, da hier Fragen gestellt werden, wie, ob Wiederholung immer gut ist? Oder manchmal vielleicht schädlich sein könnte? Denn auch wenn im Titel impliziert wird, das Wiederholung für Fortschritt nötig ist, setzen sich die Autoren durchaus auch kritisch mit dem Thema auseinander, was ich schön fand. Denn so waren sie zum Beispiel in der Lage, auch auf den Klimawandel einzugehen, der ja durch die Wiederholung des Mantras "Wachstum ist alles" entstanden ist und durch die Hoffnung, die gute wirtschaftliche Entwicklung einiger Jahre zu wiederholen.

Trotzdem muss ich gestehen, dass aus diesem Buch leider nicht so viel bei mir hängen geblieben ist, wie ich es ursprünglich gehofft hätte. Das Buch war eine angenehme Lektüre, aber eben leider nicht besonders viel mehr.

Mein Fazit? Spannendes Thema, gute Umsetzung, konnte mich aber leider trotzdem nicht so fesseln, wie ich es mir erhofft hätte.

Sonntag, 24. September 2023

Ice Planet Barbarians. Liz und Raahosh [Kurzrezension/Hörbuch]

 

Quelle: Verlag

Wie ihr wisst, habe ich erst vor Kurzem den ersten Teil dieser Reihe gehört und ja, ich fand ihn problematisch, ja, objektiv war das nicht gut und ja, ich hatte trotzdem meinen Spaß. Deswegen hier auch jetzt meine Rezension zum zweiten Teil, der irgendwie sogar noch schlimmer war als der erste und den ich trotzdem aus irgendeinem Grund zumindest erträglich fand. Er war schwächer als der erste Teil, aber trotzdem nicht so grauenhaft, wie ich es erwartet habe.

Ach ja: Für diese Rezension gilt Spoiler-Gefahr! Leute, wenn ihr nicht wissen wollt, wie dieses Buch endet, solltet ihr jetzt zum Lesen aufhören!

Sagt euch das Stockholm-Syndrom etwas? Das bezeichnet ein Phänomen, bei dem die Opfer einer Geiselnahme oder Entführung für die Täter positive Gefühle entwickeln. Das muss nicht unbedingt eine Verliebtheit sein, wie das in der Literatur dann oft ist - einfache Sympathie reicht schon. Für die Betroffenen muss das unglaublich verwirrend und einfach grauenhaft sein und ich bin keine Psychologin, kenne mich nicht damit aus, aber wenn ich das richtig verstanden habe, ist das eine Art Schutzmechanismus für die Psyche eines Menschen. (Widersprecht mir gerne, wenn ihr es besser wisst. Ich bin Literaturwissenschaftlerin mit Google-Zugriff, keine Psychologin) 

Genau dieses Stockholm-Syndrom spielt auch hier in diesem Buch eine Rolle. Innerhalb des ersten Kapitels wird Liz von Raahosh entführt und ist mindestens die erste Hälfte des Buches seine Gefangene. Was sie zu Beginn natürlich grauenhaft findet, so wie das wohl alle tun würden. Vor allem, weil er seinen Wunsch, sie zu schwängern, von Anfang an ganz klar mitteilt. Immerhin hat sein Khui (ein Parasit, der es ihnen ermöglicht, auf dem Planeten zu leben) bei Liz angeschlagen, sie ist jetzt also seine Gefährtin und soll sich gefälligst nicht so anstellen. Wen interessiert schon Consent oder so? Auf diesem Planeten spielt das keine Rolle, wie wir auch anhand Raahoosh Eltern eindrucksvoll demonstriert bekommen. Leider ist Raahoosh bis zum Ende des Buches nicht wirklich in der Lage, die Beziehung seiner Eltern kritisch zu hinterfragen. Das finde ich schade, denn ich glaube, dass das Raahoosh mehr Tiefe verliehen hätte und es mir ermöglicht hätte, ihn positiver zu sehen. So wirkt er halt die meiste Zeit einfach wie das Stereotyp des wilden Barbaren, ohne das zu irgendeinem Zeitpunkt zu durchbrechen.

Auch Liz zeigte sich hier nicht unbedingt von ihrer besten Seite. Fangen wir mal damit an, dass sie eindeutig nicht die hellste Kerze auf der Torte ist und die meiste Zeit nur herumzickt. Okay, letzteres verstehe ich irgendwie, immerhin wurde sie entführt. Aber wie kann man nur so mit sich selbst beschäftigt sein, dass man mehrere Kapitel lang nicht checkt, dass dein Entführer deine Sprache versteht und man sich deswegen vielleicht doch zweimal überlegen sollte, was man so von sich gibt? Und wie schnell passierte da bitte der Wechsel zwischen "Ich hasse Raahosh, weil er mich entführt hat" und "Raahosh ist der beste Mann im ganzen Universum und ich will ein Kind von ihm" passiert? Lizs Verliebtheit ist unglaublich krankhaft und ich habe mir gewünscht, dass eine der entführten Frauen Psychologie-Studentin ist, um mal ein ernsthaftes Wörtchen mit Liz zu sprechen. Als nämlich Raahosh (Gott sei Dank) mit den Konsequenzen seiner Entführung umgehen muss und ins Exil geschickt wird, dreht Liz komplett durch und versteift sich auf den Gedanken, dass es alle auf sie und ihre Liebe zu Raahosh abgesehen haben und alle gemein und böse sind. Liz. Mädel. Ganz langsam und für Anfänger: Der Typ hat dich entführt. Eure sexuellen Begegnungen waren nicht immer zu hundert Prozent consensual, du hast nicht immer deine volle Zustimmung gegeben und warst auch gar nicht in der Lage dazu, überhaupt informierten Consent, informierte Zustimmung zu geben. Dass der Stamm Regeln für solche Aktionen hat und Raahosh rauswirft, ist das mindeste, was er für dich tun kann. Oh mein Gott, sei froh, dass nicht alle Männer in diesem Stamm Psychopathen sind! Vergiss Raahosh und schnapp dir irgendeinen anderen Alien!

Dieses Buch ist extrem problematisch und diese problematischen Aspekte werden hier auch romantisiert. Überlegt euch also auf jeden Fall gut, ob ihr dieses Buch lesen möchtet.

Und trotzdem. Ich weiß nicht warum. Es gibt keinen Grund dafür. Aber ich möchte auch den dritten Teil hören, sobald er auf Skoobe verfügbar ist.

Mein Fazit? Eine grauenhafte und problematische Geschichte. Und trotzdem will ich wissen, wie es weitergeht.

Montag, 18. September 2023

Rauschberg

 Autorin: Christine Kulgart
Erschienen am 8.8.2023
Bei Epubli
ISBN: 9783757576585
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Lovelybooks

Klappentext:
"A small village at the foot of Rauschberg, a massive mountain. It is bear hunting season around 1830 and the young nobleman Florian is dragged along by his uncle, although he prefers living his life between the pages of a book. During a trip to the village's search, he meets the strange and quiet Theo. Soon he realises that there's more than just a little history between Theo, his family and the bear his uncle wishes to kill so desperately. The hunting trip turns into an almost magical adventure for the two young men."
Quelle: Lovelybooks

Meine Meinung:
Rauschberg ist schon ein ziemlich interessanter Name für einen Berg - und was ihn noch spannender macht, ist die Tatsache, dass es diesen Berg auch wirklich gibt. Wie dieser Name wohl entstanden ist? Gut, dass ich eine Linguistin im Freundeskreis habe. Die wird demnächst gleich damit genervt und diesbezüglich ausgequetscht. Hi, V!

In diesem Buch geht es um den sympathischen Florian, einen jungen Mann. Nachdem seine Eltern verstorben sind, wird er zu seinem Onkel geschickt, den man doch eher als Grobian bezeichnen könnte. Seine große Liebe ist die Jagd und sein aktueller Wunsch ist es, den Bär zu schießen, der seiner Meinung nach den Berg unsicher macht. Dass das nicht wirklich der Fall ist, wird Florian bald von Theo bewiesen, der im ganzen Dorf nur als der "Hexenjunge" bekannt ist, denn seine Eltern gelten als sonderbar.

Die Autorin hat es geschafft, hier ein hochaktuelles Thema zu verarbeiten: die Jagd auf scheinbar bedrohliche große Tiere wie Wölfe und Bären. Ich kenne natürlich den Hintergrund der Autorin nicht, aber in Tirol könnte dieses Buch aktueller nicht sein. Wisst ihr, wie viele Artikel ich dieses Jahr zu diesem Thema schon korrigiert habe? Ich auch nicht, aber in der Zwischenzeit kann ich alle Argumente von allen Seiten in- und auswendig und bin nur noch genervt, wenn die Diskussion wieder losbricht. Vor allem, weil es halt in Zeiten des Klimawandels doch ein etwas besorgniserregender Ansatz ist, wenn Menschen das Ziel haben, Tierarten komplett auszurotten, statt ordentlichen Herdenschutz zu betreiben. Aber hier soll gar keine politische Debatte losgetreten werden, sondern das Buch soll im Mittelpunkt stehen. Und egal, welche Meinung ihr bei diesem Streit vertretet: Ihr werdet mir alle zustimmen müssen, dass dieses Buch super aktuell ist. Und das, obwohl es in der Vergangenheit spielt. Oder zumindest habe ich das als Vergangenheit interpretiert, denn ich kann mich nicht erinnern, im Text Jahreszahlen gesehen zu haben. Ein weiterer Punkt: Das Buch schafft es, dieses sehr sensible Thema zu behandeln, ohne mit der Moralkeule zu schwingen.

Natürlich ist an diesem Buch nicht alles perfekt. Ihr kennt mich, Leute, ihr wisst, dass es fast keine Bücher gibt, die ich je perfekt bewerte. Hier ist ein Problem aufgetaucht, das ich inzwischen auch von meinem eigenen Buch kenne: Vor Abgabe des Buches wurde bei der Korrektur leider der ein oder andere Fehler übersehen. Allerdings war da nichts dabei, was meinen Lesefluss wirklich gestört hätte.

Mein Fazit? Ein spannender Kurzroman zu einem aktuellen Thema.

Freitag, 15. September 2023

Bloggerin for Future

 Hallo an alle!

Wie ihr sehen könnt, gibt es heute wieder einen Sonderpost. Der Anlass? Heute findet mal wieder ein weltweiter Klimastreik statt und natürlich werde ich auch hingehen. Denn wenn ich mir eine Zukunft aussuchen kann, dann möchte ich nicht unbedingt in einer Dystopie leben. Und weil ich davon ausgehe, dass das bei euch gleich ist, möchte ich euch in diesem Post dazu einladen, heute ebenfalls auf die Straße zu gehen. Ihr findet mich heute in Innsbruck, Streiks finden aber in den meisten größeren Städten statt. Und nein, Ankleben ist keine Voraussetzung dafür, am Streik teilzunehmen. Ein cooles Schild auch nicht. Nehmt eine Flasche Wasser mit, schnappt euch ein paar Freund:innen und los gehts, mehr braucht ihr nicht.

Für alle, die aus irgendeinem Grund nicht dazu in der Lage sind, an einem solchen Streik teilzunehmen oder noch nicht von der Wichtigkeit von Klimaschutz überzeugt sind, hier ein paar Leseempfehlungen. In den nächsten Tagen, werden auch noch die Links zu den jeweiligen Rezensionen ergänzt!

Quelle: Verlag 

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Quelle: Verlag

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So, jetzt aber bleibt mir nur eines zu sagen: Ich wünsche euch viel Spaß beim Demonstrieren, Diskutieren und euch weiterbilden. 

Alles Liebe,

Eure Mira

Dienstag, 12. September 2023

The Kiss Curse [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Was macht man als Leseratte, wenn man mit Freund:innen verreist und als einzige Person vor 10 Uhr aufsteht und da um 7 Uhr dann auch wirklich schon wach ist und nicht noch stundenlang im Bett herumvegetieren kann? Genau: Die Leseratte kann dann in ihrer natürlichsten Tätigkeit beobachtet werden, nämlich dabei, wie sie auf der Couch sitzt, den Blick aufs Meer völlig ignoriert und in eine fiktionale Welt abtaucht.

Auf meine Reise begleiten durfte mich unter anderem auch "The Kiss Curse" - das ist der zweite Teil von "Ex Hex". Ihr könnt die beiden Bücher meiner Meinung nach aber auch unabhängig davon lesen - auch wenn ich es euch gerade wegen einiger Details empfehlen würde. Woher sonst sollt ihr wissen, warum es da eine Katze gibt, die spricht und vor sich hin flucht?

Im letzten Teil durften wir ja Vivi auf ihrem Weg begleiten, in diesem neuen Teil widmen wir uns ihrer Cousine Gwyn. Die hat schon in Teil 1 ordentlich Eindruck bei mir hinterlassen - vor allem deswegen, weil sie eine Chaosmagnetin ist, die immer eine Spur der Verwüstung hinter sich herziehen zu scheint. Und das ist auch hier nicht anders. Doch genau das macht sie für mich, eine gleich große Chaosmagnetin, sympathisch und ich weiß noch, dass ich mir auch während Teil 1 schon gewünscht habe, dass Gwyn ihre eigene Geschichte bekommt. Und tada: Mein Wunsch ist in Erfüllung gegangen.

Wie auch der erste Band war auch "The Kiss Curse" lustig und unterhaltsam und eine tolle Lektüre für Zwischendurch - wie ich es aber schon erwartet habe, leidet auch dieser Band an der Krankheit der zweiten Bänder, über die ich schon öfter gesprochen habe. Ganz mithalten mit "The Ex Hex" kann es aber nicht. Ich hoffe aber, dass der dritte Band diese Krankheit überwinden kann und einfach wieder großartig wird!

Mein Fazit? Ein Buch, das mich (wie zu erwarten war) begeistern konnte, auch wenn es mit dem ersten Teil der Reihe nicht ganz mithalten konnte.

Samstag, 9. September 2023

Ice Planet Barbarians. Georgie und Vektal (Hörbuch/Kurzrezension)

 

Quelle: Verlag

Dieses Buch wollte ich gleichzeitig lesen und auf keinen Fall anfassen. Normalerweise lese ich ja keine Bücher, die man als erotische Romane bezeichnen könnte - da bin ich immer noch etwas geschädigt vom ersten Band der After-Reihe. Hier wurde ich dann aber spannenderweise vor allem wegen der schlechten und absurden Rezensionen, die ich zu diesem Buch gelesen habe, interessiert daran. Auch wenn "Ice Planet Barbarians" im Allgemeinen überraschend gut bewertetet wurde, wurde es in meiner Blase dann doch eher zerrissen. Aber genau deswegen wollte ich es lesen. Wie ihr wisst, hatte ich wegen der Erkrankung meiner Katze und den Sorgen, die ich mir um sie gemacht habe, in den letzten beiden Wochen nicht unbedingt die beste Zeit meines Lebens, deswegen konnte mein Gehirn sowieso nicht mit viel anspruchsvolleren Geschichten umgehen und etwas emotionaleres als etwas wie dieses Buch wollte ich auch nicht unbedingt lesen.

Ich hatte also nicht wirklich irgendwelche Erwartungen an dieses Buch. Eigentlich nur negative: Ich erwartete eigentlich nur, dass ich mich danach über diesen Roman lustig machen würde. Und zu Beginn sah es auch so aus, als würde das passieren. Die Hörbuchsprecherin legte immer wieder absurd lange Pausen ein, teils mitten im Satz, deren Sinn ich nicht sah und sprach so langsam, dass es sich auf doppelter Geschwindigkeit für mich wie ein Buch in normalem Tempo anhörte. Die Hauptfigur fiel ständig in Ohnmacht, egal was gerade die Situation war, auch wenn es keinen nachvollziehbaren Grund dafür gab. Und, oh mein Gott, wie horny kann eine Protagonistin sein? Das war für mich fast am absurdesten: Georgie wurde mit einem Haufen anderer Mädchen entführt (die sich übrigens nach dem Absturz eigentlich benehmen, als wären sie auf einem ganz normalen Roadtrip und als wäre die Situation absolut ungefährlich und das eine normale Gruppe von Freundinnen, die nicht einfach eine Zweckgemeinschaft ist), sie hat einen Absturz überlebt, landet auf einem Planeten, auf dem sie nicht überleben kann, sie trifft Aliens - und alles, woran sie denken kann, ist Sex mit einem dieser Aliens, nämlich mit Vektal. Hier kommt dann auch ein Konzept von Partnerschaft ins Spiel, das außerdem super heteronormativ ist und Frauen auf ihre Fähigkeit zu gebären reduziert, da die Partnerwahl hier ein rein biologischer Prozess ist und nur davon geleitet wird, ob zwei Menschen genetisch so weit kompatibel sind, dass sie zusammen ein Kind zeugen können. Wenn du also unfruchtbar bist, dann wirst du diesen Seelenpartner oder wie auch immer ich das nennen soll, wahrscheinlich nicht finden. Wenn du nicht hetero bist, dann spielt dein Consent, deine Zustimmung, nur eine untergeordnete Rolle, denn bei der Partnerwahl hast du auf diesem Planeten nicht wirklich Mitspracherecht. Wer dein Khui (einen Parasiten, durch den die Aliens auf dem Planeten überleben können) zum Schwingen bringt, ist dein Partner auf Lebenszeit, egal ob ihr auf irgendeiner anderen als der biologischen Ebene kompatibel seid oder nicht. Ganz klar, dass ich sowas nicht mögen kann, oder?

Tja, und genau hier wurde ich überrascht. Ich nahm zwar all diese Dinge war, die diese Geschichte problematisch machten, und trotzdem musste ich irgendwann feststellen, dass ich dieses Hörbuch gerne hörte und mit den Figuren mitfieberte. Ich begann damit, Vektor anzuhimmeln, wann auch immer aus seiner Perspektive erzählt wurde und über schlechte Witze zu lachen und mir diesen super seltsamen und spannenden Planeten bildhaft vorzustellen. Aus irgendeinem Grund begann ich, Spaß mit dieser Geschichte zu haben. Und als ich dann fertig mit diesem Hörbuch war, wusste ich auch sofort, dass ich mir auch Buch zwei ausleihen würde. Denn am Ende wurde hier bereits die Tür für einen zweiten Handlungsstrang eröffnet, der wahrscheinlich objektiv gesehen sogar noch problematischer ist als der erste es schon war, den ich aber trotzdem unbedingt hören möchte. Und ich habe mit Freuden festgestellt, dass es im Englischen nicht nur zwei Bücher gibt, sondern eine ganze Serie. Und aktuell plane ich jeden einzelnen Band zu hören. 

Mein Fazit? Ich verstehe alle Punkte, die man an diesem Buch kritisieren kann. Himmel, ich habe viele davon oben sogar selbst aufgezählt. Und trotzdem hat dieses Buch seinen Zweck erfüllt: Ich hatte Spaß. Und das war weit mehr, als ich bei diesem Buch erwartet hätte.

Mittwoch, 6. September 2023

Boyfriend Material [Kurzrezension/Hörbuch]

 

Quelle: Verlag

In diesem Buch geht es um Luc. Er ist der Sohn eines berühmten Musikers und hat sein Leben absolut nicht unter Kontrolle. Skandalgeschichten in der Zeitung über ihn, seinen Drogenkonsum oder auch sein Liebesleben sind nichts besonderes. Und seine Chefin stört das sehr. Immerhin arbeitet Luc für eine Wohltätigkeitsorganisation, die wegen seinem Verhalten massenhaft Spender verliert. Also muss Luc sein Image aufbessern - und das geht seiner Meinung wohl am einfachsten durch eine Fake-Beziehung mit einem ganz normalen, respektablen Mann. Und hier kommt Oliver ins Spiel, der ebenfalls einen Fake-Freund braucht, wenn auch aus ganz anderen Gründen. Also beschließen die beiden, sich zu verbünden....

Nach diesem Hörbuch habe ich aus zwei Gründen gegriffen. Erstens weil ich die Tropen "Enemies to Lovers" und "Fake Dating" liebe, und zweitens weil ich inzwischen bereits Dutzende Male gefragt wurde, ob ich dieses Buch denn schon gelesen oder gehört habe. Als ich es dann also bei Skoobe gesehen habe, musste ich es einfach ausleihen.

Ich habe es dann auch tatsächlich sehr schnell durchgehört und so sehr es mich auch wundert: Ich hatte meinen Spaß dabei? Warum es mich wundert? Weil Luc mir einfach über weite Teile des Buches unsympathisch war und ich mit unsympathischen Figuren manchmal so meine Probleme habe. Vor allem, wenn diese Figuren ihren Partner schlecht behandeln. Und das tut Luc. Oliver ist so ein lieber Mensch - und Luc benimmt sich oft wie ein verzogener Teenager. Klar, er hat Probleme. Ja, unter der harten Schale befindet sich ein weicher Kern. Aber das rechtfertigt halt echt nicht, wie er sich teilweise benimmt. Luc ist ein erwachsener Mann, es kann also von ihm erwartet werden, dass er seine Gefühle nicht an anderen auslässt und vor allem nicht an seinem Partner.

Von dem her hat meiner Meinung nach leider auch die Trope "Enemies to Lovers" nicht so toll funktioniert. Die beiden sind nämlich eigentlich wirklich nur wegen Lucs Engstirnigkeit und seinem Trotz nicht befreundet - ich würde das nicht unbedingt als Feinde bezeichnen.

Ich persönlich hätte mir nach einiger Zeit auch gewünscht, dass Oliver mal zu Wort kommt. Erzählt wird leider nur aus Lucs Perspektive und das fand ich schade, denn ich glaube, dass Olivers Sicht der Dinge für etwas mehr Balance gesorgt hätte.

Aber, und das ist das wichtigste: Ich hatte Spaß an der Lektüre. Ich habe das Buch gerne gehört, habe mich über viele Szenen amüsiert und mit Oliver und Luc mitgefiebert. Natürlich konnte ich trotzdem die Schwächen des Buches sehen, aber ich konnte sie ihm verzeihen.

Mein Fazit? Hat mir trotz einiger Schwächen gut gefallen.

Sonntag, 3. September 2023

Bob, der Streuner [Hörbuch/Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Tada! Ich glaube, so schnell habe ich bisher noch kein Buchclubbuch gehört oder gelesen. Morgen ist erst das erste Clubmeeting zu diesem Buch und ich bin schon durch. Ich hoffe, ihr seid alle sehr stolz auf mich, denn normalerweise gehöre ich zu den Menschen, die während der Busfahrt zum letzten Meeting noch schnell die letzten Kapitel lesen, wenn sie das Buch überhaupt beendet. Aber das war auch nicht besonders schwer. So lange hat das Hörbuch nicht gedauert, zumindest dann nicht, wenn man so wie ich sowieso immer in doppeltem Tempo hört. Zweimal Basilikum ernten, einmal mit meiner eigenen Katze kuscheln (die frisst und spielt und zumindest aktuell keine Schmerzen zu haben zu scheint, Gott sei Dank. Drückt mir die Daumen, dass das so bleibt und alles gut verheilt!) und dann war das Buch auch schon vorbei.

In diesem Buch geht es (wie man schon am Titel erkennen kann) um den Straßenkater Bob und seinen Besitzer James Bowen. Es handelt sich also um eine Autobiographie, was bedeutet, dass ich wie immer den Inhalt nicht weiter bewerten werde, da es mir nicht zusteht, das Leben anderer Menschen auf diese Art zu verurteilen. Zu dem Zeitpunkt, als James Bob trifft, ist ihrer beider Leben nicht gerade rosig. Bob ist mangelernährt und krank, James auf Entzug und ein Sozialfall, der erst seit Kurzem nicht mehr obdachlos ist. Er schlägt sich irgendwie als Straßenmusiker durch und kann sich ein Haustier in der ersten Sekunde gar nicht vorstellen. Aber wie das halt so ist mit Katzen (und wie mir Katze 2 eindrucksvoll bewiesen hat) suchen sich Katzen gerne ihre Besitzer:innen selbst aus. Und so wie Katze 2 eines Tages einfach in unserem Garten stand und nicht mehr wegging, weicht auch Bob James nicht mehr von der Seite - und wird so zum Grund für James, endlich an sich zu arbeiten und sein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Und dabei wird er auch noch berühmt, denn Bob begleitet James unter anderem auch zur Arbeit und wird so fast schon zur Sehenswürdigkeit.

Für mich als Katzenliebhaberin war dieses Buch auf jeden Fall eine sehr unterhaltsame Lektüre, die mir auch bestätigt hat, was ich schon ewig wusste: Katzen sind die besten Haustiere, die sich ein Mensch wünschen kann. Sie in deiner Nähe zu haben, ist heilsam oder zumindest eine Motivation dafür, jeden Morgen wieder aufzustehen, denn füttern wird sich dieses Wollknäuel nicht von alleine.

Allerdings habe ich nicht das Gefühl, dass dieses Buch mehr als "nett" und "unterhaltsam" war. Ja, es war angenehm für zwischendurch, aber jetzt nicht unglaublich spannend geschrieben. Besonders viel ist nicht hängen geblieben. Oder war ich in der letzten Woche einfach von meiner eigenen Katze zu abgelenkt, um mir eine Geschichte über eine andere Katze anzuhören? Ich kann es ehrlich gesagt nicht sicher sagen und werde deswegen hier auch überall, wo das möglich ist, auf eine Sternebewertung verzichten und auf Lovelybooks einfach mal 4 Sterne vergeben, weil mir alles, was darunterliegt, aktuell nicht fair vorkommen würde.

Mein Fazit? Ein nettes Buch, das mich aber leider einfach zum falschen Zeitpunkt gefunden hat.