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Donnerstag, 9. Mai 2019

Tiefseeherz

Autorin: Johanna Rau
Erschienen am 28.2.2019
Bei Planet! in der Thienemann-Esslinger GmbH
ISBN: 9783522654258
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Zur Autorin:
"Johanna Rau ist 1995 im Ruhrgebiet geboren, wo sie zusammen mit ihrer Familie lebt. Zurzeit studiert sie Jura an der Ruhr-Universität Bochum. Schon immer hat sie gerne gelesen und sich kleinere Geschichten ausgedacht. Wenn sie nicht gerade Musik macht, rezensiert sie Bücher auf ihrem Blog „Unendliche Geschichte“. „Tiefseeherz“ ist ihr Debütroman und weitere Ideen warten bereits darauf, bald aufgeschrieben zu werden."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Schon der erste Blick in Jacks meeresblaue Augen lässt Lizzies Herz höher schlagen. Doch sie kann die Zeit mit ihm nicht richtig genießen, denn in dem kleinen Küstenort Lavender verschwinden immer wieder Menschen spurlos – und Lizzie wird das Gefühl nicht los, dass Jack etwas damit zu tun hat. Kann sie ihm überhaupt vertrauen? Als ihre beste Freundin Sophie verschwindet, stellt Lizzie Jack zur Rede. Das Geheimnis, das er ihr offenbart, stellt ihr Leben auf den Kopf. Ist ihre Liebe zum Scheitern verurteilt?"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Der Klappentext vermittelt mir den Eindruck, als würde es sich hier um eine klassische Liebesgeschichte mir Fantasy-Elementen handeln. Am ehesten wie eine Art West-Side-Story. Alle gegeneinander und alle gegen das junge Liebespaar. Dieses Buch ist nicht so.

Jack ist ein typischer, kühler Badboy. Sehr gutaussehend, sehr cool, der Albtraum jeder Mutter und Traum aller Mädchen seiner Schule. Doch schon bald rührt sich etwas unter der kalten Fassade. Er bemüht sich um Lizzie und wird durch sie beziehungsweise bei ihr zu einem komplett anderem Menschen.

Lizzie ist eher das Gegenteil von Jack: Schüchtern, warmherzig und hat selbst so einiges an sich und ihrem Aussehen auszusetzen. Sie ist verträumt und würde, laut eigener Angabe, alles für ihre beste Freundin Sophie tun. Das klappt ja schon in "Normalsituationen" nicht besonders. Lizzie lässt ihre "beste Freundin" regelmäßig links liegen, hört ihr nicht zu, läuft während einem Gespräch davon. Liebe Sophie, Du warst mir die sympathischte Figur des ganzen Buches, deswegen: Schnapp dir den Kerl aus der Literatur-AG auf den du so stehst und such dir eine neue beste Freundin! Lizzie ist für diese Rolle auf jeden Fall nicht geeignet!
Lizzie ist Feministin und das reibt sie dem Leser auch ziemlich unter die Nase. Meines Gefühls nach wurden ihre Mutter und Schwester nur eingebaut, um den Lesern zu zeigen, wie stark und feministisch Lizzie ist. Ihre Mutter und Schwester sind typische Hausfrauen, die sich nur fürs Aussehen interessieren und Männern hinterhersehen. Sehr realistisch. Nicht. Vor allem nicht, wenn Lizzie zu ihrer Mutter geht und ihr beizubringen versucht, dass ihr Date sie gegen ihren Willen geküsst hat und es erst Jack gebraucht hat, um ihn loszuwerden. Und ihre Mutter dann mit Vorwürfen reagiert, dass Jack sich doch nicht in diese Angelegenheit einzumischen braucht! Es sei doch - und ich zitiere! - gerade alles so toll gelaufen. Ich weiß ja echt nicht, wie andere Mütter so sind, ABER wenn ich meiner Mama so etwas erzählen würde, müsste ich mir wohl sehr schnell ein Alibi für sie einfallen lassen. Dieser Typ würde den nächsten Tag nämlich nicht mehr erleben. Also von dem her, denke ich eher nicht, dass irgendeine Mutter so reagieren würde.

Die Beziehung zwischen Jack und Lizzie entwickelte sich selbst für ein Jugendbuch sehr schnell. An einem Tag sieht Jack Lizzie noch gar nicht an und am nächsten sind sie schon wie ein altes Ehepaar, das sich neckt, ständig rumschmust und vollstes Vertrauen ineinander hat. Das war mir fast zu schnell. Die ganze Phase des Kennenlernens wurde einfach übersprungen. Es brauchte noch nicht mal ein richtiges Date, um die zwei zu einander zu bringen!

Die Geschichte selbst war in Ordnung. Stellenweise hielt ich sie für etwas langweilig, doch gerade in Richtung Schluss nahm die Geschichte endlich an Tempo auf. Die richtig großen Probleme zum Schluss des Schlusses (um nicht zu spoilern) lösen sich meiner Meinung nach aber etwas zu schnell und zu einfach auf. Ich fand diese Art der Lösung einfach nicht realistisch. Wäre es so einfach gewesen das Böse zu bekämpfen, dann hätte es die ganze Geschichte um Lizzie und Jack ja gar nicht erst gebraucht, oder liege ich da falsch? Dann hätte sich das ganze Problem schon aufgelöst, bevor die zwei überhaupt eine Chance gehabt hätten, sich kennenzulernen.

4 Kommentare:

  1. Huhu Mira,

    ohhh das Buch liegt auch noch auf meinem Sub. Ich habs sofort nach erscheinen gekauft damals (haha "damals" - so lange ists ja nun noch nicht her) und irgendwie hat mich dann die Lust auf Jugendbücher verlassen.

    Das was ich da nun lesen muss macht mir nicht wirklich mehr Lust auf das Buch ich kann mir vorstellen, dass mir Lizzie ziemlich schnell auf den Geist gehen würd bzw ihre ganze Familie. :-O

    Ich möchte ja Sub Abbau betreiben und irgendwann ist auch das Buch fällig aber neee nicht so schnell ;-) Danach steht mir der Sinn gar nicht.

    Das beste Buch taugt nicht, wenn Dir die Protas auf den Senkel gehen und Du am liebsten ins Buch reingreifen würdest *lach*

    Danke für Deine Rezi!

    Liebe Grüße Tanja

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    1. Hey du!

      Vielen Dank für deinen lieben Kommentar!

      Haha, das kenne ich nur zu gut! Manchmal vergeht mir auch total die Lust auf Jugendbücher und ich lese nur noch blutrünstige Krimis und Thriller (*schauder* - Was stimmt bloß nicht mit mir?). Dann gibts wieder Zeiten, in denen ich nur Jugendbücher lese und kaum oder gar keine Krimis/Thriller. Momentan bin ich in so einer Zwischenphase und ich gehe davon aus, dass ich sehr bald wieder nur noch Krimis und Thriller lesen werden.

      Jap, Lizzie ging mir ganz gewaltig auf den Geist, eben vor allem wegen dem übertrieben zur Show gestellten "Feminismus". Ich bin ja selbst auch Feministin und bin deswegen auch dringend der Meinung, dass es starke, feministische Mädchen in Jugendbüchern braucht, gerade als Vorbild für Mädchen in diesem Alter! Aber das war mir dann doch ein bisschen too-much-in-your-face, um den Trainer meiner letzten Schreibwerkstatt zu zitieren (jap, das Zitat wurde zu meinem Text geäußert XD).

      Lass dir aber trotzdem nicht die Lust an diesem Buch nehmen - ich war auf Goodreads und Lovelybooks, wenn ich nicht plötzlich eine viiiiel stärkere Brille brauche, die erste die weniger als drei Sterne vergeben hat und auch von den drei Sternen gab es nur wenige!

      Ciao!
      Lg. Mira

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    2. huhu ich nochmal,

      ohhh Thriller und Krimis lese ich (mittlerweile wieder) sehr gerne da bin ich gespannt was Du so aus dem Nähkästchen zauberst! (wehe es sind neue und gute die man als Rezi Exemplar bekommt *pfeiff* ... )

      Ne passt schon mit dem Buch. Durch Deine Rezi habe ich einen ziemlich genauen Eindruck bekommen und weiss, dass JETZT auf jeden Fall der falsche Zeitpunkt dafür wäre.

      Und mach Dir nix draus, ich habe oft eine andere Meinungen als die meisten. Wenn ich da nur an "Golden Cage" denke von der Läckberg orrrr was fand ich das Buch langweilig. War glaube ich bis jetzt fast die einzige mit der Meinung. Ich wurde sogar angeschrieben, dass ich den Unterschied von Thriller und Krimi nicht verstehen würde (weil ich in meiner Rezi sagte, das sei für mich kein Thriller).

      Bei Goodreads habe ich Dich btw angefragt zum stalken nicht wundern ;-)

      LG Tanja

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    3. *Unschuldig durch die Luft guck*... natürlich nicht!!! *Sich verschluck und Husten anfang*....

      So, jetzt wieder in normalem Deutsch!

      Uff, solche Nachrichten sind mir bisher erspart geblieben. Ich verstehe sowieso nicht, was Leute mit sowas bezwecken wollen. Ich meine, ich finde ein Buch nicht plötzlich spannend, nur weil ich herausfinde, dass es ein anderes Genre ist, als ich ursprünglich dachte. Grade bei Krimi und Thriller ist der Übergang ja unglaublich schmal!

      Jap, ich habs gesehen! Natürlich habe ich akzeptiert ;)

      Lg. Mira

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