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Montag, 17. Juni 2019

Über Raubkopien - Ein Rant

Hallo ihr Lieben!

Heute möchte ich mit euch mal über ein ernsteres Thema sprechen, auf das mich eine Leserin vor Kurzem aufmerksam gemacht hat: Raubkopien von eBooks. Sie wollte gerne wissen, was ich davon halte und hat mich gebeten, einen Post darüber zu schreiben. Also warum nicht?

Eines muss ich natürlich von Anfang an sagen: Ich hatte noch nie Kontakt mit Raubkopien. Das sage ich jetzt nicht, um mir einen Heiligenschein aufzusetzen, ganz im Gegenteil! Ich hatte das Glück, dass ich immer Zugang zu allen Büchern hatte, die ich lesen wollte. Mein ganzes Leben lang hatte ich immer Mitgliedschaften bei zwei Bibliotheken, in letzter Zeit sogar bei drei, eine davon online. Die Buchläden in meiner Umgebung waren immer voll ausgestattet und meine Eltern gehören zu der Sorte, die sich jeder Bücherwurm wünscht: "Sind ja nur Bücher. Lieber ist es uns, wenn sie Bücher kauft, als Alkohol/Drogen/Videospiele/Markenkleidung/..." Und irgendwann kamen dann noch die Rezensionsexemplare dazu. Warum sollte ich also Bücher online klauen, wenn ich sie auch so bekomme?

Trotzdem habe ich eine klare Haltung gegenüber von Raubkopien: Das geht gar nicht!
"Du hast gut reden, Mira! Du hattest ja immer die Möglichkeit, alle Bücher zu bekommen!" Diese Antwort sehe ich schon in den Kommentaren stehen. Lasst mich erklären, warum ich dieser Meinung bin.

Mein Hauptgedanke ist dieser: Autoren und Autorinnen müssen von ihren Einnahmen leben können. Sie stecken in ihre Werke viel Liebe und Arbeit und wenn irgendwer das Buch dann einfach online stellt, dann fallen die Einnahmen weg. Die Folge? Autoren verdienen nichts mehr und werden ihre Zeit in andere Dinge investieren müssen. Verläge werden die Bücher der Autoren nicht mehr drucken. So einfach ist das im Verlagswesen: Wenn sich die Bücher eines Autoren nicht verkaufen, werden sie nicht mehr herausgegeben. Warum sollten sie weiter gedruckt werden? Der Leser hat gesprochen: Er hat nicht gekauft, also wird er auch den zweiten Band oder das neue Buch des Autoren wohl eher nicht lesen wollen. Auch Verläge und Autoren sind auf Geld angewiesen, auch sie überleben leider nicht von Liebe und Luft. Und auch wenn die Autoren groß sind und von einem geklauten Buch nicht sofort ihre Karriere in Gefahr ist: Haben sie das verdient? Würdest du verlangen, dass ein Anwalt umsonst für dich arbeitet, weil seine Existenz ja nicht in Gefahr ist? Würdest du verlangen, dass ein Designer-Laden dir Hosen und T-Shirts schenkt? Nein? Dann mach das doch auch nicht mit Autoren! Du hast nicht das Recht, das zu entscheiden! Wenn du ein Buch liest, hat der Autor seine Arbeit gemacht und hat seinen Lohn verdient. Egal ob du findest, dass das Buch überbewertet ist!

"Aber Kultur sollte für alle gratis sein!" - Ist sie aber nicht und das ist leider die Realität. Genauso wenig wie Nahrungsmittel, Kleidung und Hygieneprodukte - und wenn ich die Wahl hätte, würde ich wohl eher letztere kostenlos zur Verfügung stellen. Kinotickets kosten Geld, Theaterkarten kosten Geld, Musik kostet Geld. Autoren, Musiker, Schauspieler sind auf dieses Geld angewiesen, siehe Punkt 1. Wenn ihr gratis Bücher wollt, dann nehmt an Aktionen teil, die direkt vom Verlag oder vom Autor ins Leben gerufen sind. Davon gibt es genügend - auch Seiten wie Lovelybooks, Goodreads oder direkt auf der Seite vom Verlag oder dem Autoren. Gerade bei eBooks gibt es manchmal auch Gratisaktionen - die dann auch noch völlig legal sind. Wenn ihr also bei Gott nicht zahlen wollt, dann schaut euch nach solchen Aktionen um, damit tut ihr niemandem weh! Aber haltet euch bitte von Raubkopien fern!

"Aber nicht jeder kann sich alle Bücher leisten, die er/sie will!" - Das stimmt, doch ändert nichts an diesem Problem. Ich kann mir auch nicht jeden Kopfhörer leisten, den ich will. Ich kann es mir auch nicht leisten, jeden Abend nobel essen zu gehen. Klaue ich deswegen Kopfhörer? Gehe ich deswegen in Restaurants und verschwinde wieder, ohne bezahlt zu haben? Nein, tue ich nicht. Ich koche selbst. Ich weiche auf billigere Kopfhörer aus und hoffe, dass die möglichst lange halten. Und das selbe gilt für Bücher! Unterstützt eure Bücherei und holt euch dort eine Mitgliedschaft. Wenn die schlecht ausgestattet ist, dann sucht nach einem Onlineabo für Bücher. Erste Adressen wären Seiten wie die Onleihen (die haben manchmal sogar Partnerschaften mit Bibliotheken - wenn ihr also eine Mitgliedschaft bei einer Partnerbibliothek habt, könnt ihr die Onleihe gratis dazu verwenden), Skoobe oder ja, auch Amazon. Seiten wie Audible, wenn ihr Hörbücher lieber mögt. Oder sucht nach Gratisaktionen, siehe oben. Ein Secondhand-Laden in meiner Universitätsstadt verkauft Bücher sogar nach Kilo und extrem günstig (2€ pro Kilo). Aber niemand kann mir erzählen, dass er oder sie Bücher onlines stehlen muss.

Außerdem sind Raubkopien gegen das Gesetz - ihr macht euch also strafbar! Im schlimmsten Fall drohen euch Geldstrafen und Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren. Vor allem, wenn ihr nicht nur Bücher herunterladet, sondern auch online stellt!

Was haltet ihr von Raubkopien von Büchern? Hattet ihr schon mal damit zu tun? Übertreibe ich? Oder stimmt ihr mir zu? Lasst es mich wissen!

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