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Mittwoch, 28. August 2019

Sag was! Radikal höflich gegen Rechtspopulismus argumentieren

Autor: Phillip Steffan
Erschienen am 15. 4. 2019
Im Oetinger Taschenbuch Verlag
ISBN: 9783841506061
Rezensionsexemplar: Nein

Quelle: Verlag


Zum Autoren:
"Philipp Steffan studierte Philosophie und Volkswirtschaftslehre in Bayreuth und Granada, zwischendrin hospitierte er in den Politikredaktionen der FAZ und FAS. Seit 2017 widmet er sich der Bildungsarbeit zum Thema Rechtspopulismus, entwickelt Aufklärungskampagnen, entwirft und hält Workshops oder verfasst Tipps für hitzige Gesprächssituationen"
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Klare Ansage: Sag was gegen rechts!
Rechtspopulismus nimmt immer mehr zu. Doch wie identifiziert man rechtes Gedankengut und vor allem: Wie geht man damit um? Diesen Fragen widmen sich der hoch gelobte junge Verein „Tadel verpflichtet! e.V.“ mit seiner Bildungsinitiative "diskursiv", die dieses praxisnahe Bändchen mit Gesprächstaktiken, Tipps und Lösungsvorschlägen herausbringt.
„Sag was“ bietet starke Argumentationshilfen gegen Rechtspopulismus, gezielt für junge Menschen."

Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Am 29. September 2019, also in exakt einem Monat, ist in Österreich wieder Nationalratswahl. Die letzte Wahl war ja eine totale Schlammschlacht. Mir persönlich ist es egal, wen ihr wählt. Was mir aber wichtig ist und wo ich hoffe, dass ihr mir zustimmt, ist die Tatsache, dass Hetze absolut nicht cool ist. Ohne Ausnahme.

Ich weiß nicht, wie der letzte Monat vor der Wahl verlaufen wird, aber ich möchte auf keinen Fall schon wieder dieses ganze Geschimpfe von vor der letzten Wahl. Da wurde ja mit Hetze, Vorurteilen und Hass echt nicht gespart. Als Vorbereitung beschloss ich also jetzt dieses Buch zu lesen. Ist doch der perfekte Zeitpunkt dafür! Immerhin will ich für etwaige politische Diskussionen vorbereitet sein.
Aus meinem Bekanntenkreis kenne ich zwei Strategien, um mit Rechtspopulismus umzugehen: Komplett ignorieren oder Konfrontation ohne Rücksicht auf Verluste. Ich kann mich mit keiner der zwei Wege anfreunden, deswegen hatte ich für dieses Buch vor allem die Hoffnung, einen dritten Weg zu finden. Ob sich diese Hoffnung so erfüllt hat, kann ich nicht sagen, die Herangehensweise ist aber garantiert anders, als ich sie kenne. Regel Nummer 1, die uns dieses Buch nämlich vorstellt, ist folgende: Ruhig bleiben und abwägen, ob eine Diskussion überhaupt Sinn macht. Kann und will ich mit dieser Person überhaupt diskutieren? Oder raubt mir das nur Zeit und Nerven und führt zu nichts? Dieser Ansatz gefiel mir schonmal sehr gut und deswegen habe ich dann auch gleich weitergelesen.

Dieses Buch gibt Tipps für eine angenehme Gesprächssituation, beschäftigt sich mit "Sprachspielereien" und Manipulationsstrategien, mit denen Rechtspopulisten so arbeiten und erklärt, woran man Rechtspopulismus eigentlich erkennen kann. Und das alles auf nicht mal 100 Seiten und in einem Format, das in jeder Jackentasche Platz hat. Schon allein am Umfang wird klar, dass es sich hierbei nur um einen ersten Überblick handeln kann und ich denke, dass dieses Buch auch genau das sein soll. Natürlich kann man auch über jedes einzelne dieser Themengebiete mehrere Bücher schreiben. Stellenweise hätte ich mir auch eine etwas ausführlichere Behandlung gewünscht. Aber gerade für den Einstieg ist dieses Buch sicher sehr nützlich. Auch Jugendliche, die sich davor vielleicht noch nicht so viel mit Politik und Rechtspopulismus beschäftigt haben, sollten mit diesem Buch keine Probleme haben. Alles wird ganz einfach erklärt, stellenweise sogar mit Diagrammen, die zum Beispiel das rechtspopulistische Weltbild näher erklären.

Egal, wieviel ihr schon über Politik wisst. Egal, ob und wie oft ihr gegen rechtspopulistische Argumente argumentiert und egal, wie oft und ob ihr überhaupt diskutiert: Wenn ihr aus Österreich kommt und alt genug seid, dann geht am 29. September auf jeden Fall wählen. Egal welche Themen euch wichtig sind: Ihr habt eine Stimme. Nutzt sie bitte auch! Außer ihr wollt eure Stimme für Parteien verschwenden, deren gesamtes Parteiprogramm aus reiner Hetze besteht. Dann bleibt nächsten Monat bitte einfach daheim! Liebe Grüße!

2 Kommentare:

  1. Liebe Mira,

    ich kann deine Vorerfahrungen gut nachvollziehen. Ich bin es mittlerweile sehr leid, mit Rechtspopulisten in die Konfrontation zu gehen. Mir sind ihre Argumentationen viel zu dumm und kurzsichtig, sie lassen sich von meinen Argumenten nicht beeinflussen. Am Ende hat sich keiner auf den anderen zubewegt und glücklicher ist auch niemand.
    Hat dir die Lektüre das Gefühl gegeben, dass du jetzt ein Gespräch mit jemand Rechtsdenkendem führen möchtest?

    Liebe Grüße,
    Nico

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  2. Lieber Nico!

    Danke für deinen Kommentar! Meine Antwort auf deine Frage ist ein eindeutiges:... Vielleicht? Ich fühl mich jetzt etwas sicherer in der Konfrontation von rechten Verwandten und hab ein paar der Tipps sogar schon z. B. bei meiner Oma angewendet und ein sehr konstruktives und angenehmes Gespräch mit ihr geführt. Geendet hat es damit, dass ich ihren Standpunkt etwas besser nachvollziehen kann und sie zumindest für den Moment verstanden hat, warum es vielleicht nicht die beste Entscheidung ist, eine rechte Partei zu wählen. Aber solange es irgendwie geht, werde ich definitiv weiter jeder Konfrontation ausweichen. Ich werde mich weiterhin nicht darum reißen, eine politische Diskussion zu führen, aber sollte es dazu kommen, kann ich die nun, glaube ich, ein bisschen besser meistern. Ich hoffe meine Antwort macht Sinn!

    Liebe Grüße,
    Mira

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