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Donnerstag, 26. März 2020

Der ewige Faschismus

Autor: Umberto Eco
Erschienen am 27.1.2020
Im Carl Hanser Verlag
ISBN: 9783446265769
Rezensionsexemplar: Nein

Quelle: Verlag
Zum Autoren:
"Der bekannteste zetgenössische Semiotiker: Umberto Eco, geboren am 5. Januar 1932 in Alessandria, Piemont, war ein italienischer Kolumnist, Philosoph, Medienwissenschaftler und Schriftsteller. Außerdem ist er der wohl bekannteste Semiotiker unserer Zeit. Er wuchs in der Provinzhauptstadt Alessandria auf. Die Umgebung und das damalige Regime des italienischen Faschismus prägten ihn und seine Werke stark.
1948 begann er ein Studium der Philosophie und Literaturgeschichte an der Universität Turin. Nach seinem Abschluss 1954 ging er dann zum italienischen Fernsehen (RAI) in Mailand, wo er ein Kulturprogramm ausbaute. Sein Debüt als Autor gab er 1956 mit einer erweiterten Fassung seiner Dissertation. Kurze Zeit später gab er seine Anstellung beim Fernsehen auf, um Sachbuchlektor im Bompiani Verlag zu werden. Zu dieser Zeit war er auch in diversen literarischen Bewegungen aktiv.
Mit seinem 1962 veröffentlichten Buch „Das offene Kunstwerk“ wurde er weltweit als berühmter Kulturtheoretiker bekannt. Dieser Erfolg verhalf ihm zu diversen Dozentenstellen in renommierten Universitäten wie in Mailand, Florenz und schließlich in Bologna. Sein Buch „Einführung in die Semiotik“, das er währenddessen veröffentlichte, gilt bis heute als internationales Standardwerk. Mit seinem 1980 erschienenen ersten Roman „Der Name der Rose“ machte er sich weltweit einen Namen als Romancier. Dieser blieb zu seinen Lebenszeiten als das bekannteste Werk des berühmten Autors.
 Eco wurde seitdem mit zahlreichen Ehrungen und Preisen ausgezeichnet. So bekam er unter anderem von über 39 Universitäten weltweit die Ehrendoktorwürde verliehen, wurde als Mitglied in den Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste aufgenommen und wurde sogar mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Umberto Eco starb am 19. Februar 2016 in Mailand an den Folgen einer Krebserkrankung."
Quelle: lovelybooks.de

Klappentext:
"„Eco zeigt, was für ein riesiger Fehler es ist, Faschismus als ausschließlich historisches Phänomen zu begreifen.“ Roberto Saviano zum Buch

Faschismus und Totalitarismus, Integration und Intoleranz, Migration und Europa, Identität, das Eigene und das Fremde – die zentralen Begriffe in Umberto Ecos fünf Essays könnten kaum aktueller sein. Gerade in ihrer zeitlichen Distanz zeigt sich die Stärke von Ecos Gedanken: Losgelöst vom tagesaktuellen Geschehen, scheinen in ihnen die überzeitlichen Strukturen auf, die unserem Denken und Handeln zugrunde liegen. Präzise, wortgewandt und gespickt mit persönlichen Erinnerungen rufen seine Texte die komplexe Geschichte der Herausforderungen wach, vor denen wir heute stehen."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Ich wünschte, ich könnte in dieser Rezension irgendwas über ein historisches Phänomen quatschen, das uns alle nichts mehr angeht, da es schon weit in der Vergangenheit liegt und eigentlich keinen mehr so richtig interessiert. Doch so ist das leider nicht, wie wir wohl hoffentlich alle wissen. Daher hab ich beschlossen, wiedermal was zum Thema zu lesen. Zeit hab ich ja im Moment genug und dieses Buch ist eh so kurz. Das sind ja bloß 80 Seiten oder so!

Dieses Büchlein besteht aus fünf Essays von Umberto Eco, die sich aus verschiedenen Blickwinkeln mit dem Thema "Faschismus" beschäftigen. Eco rattert da aber nicht einfach die Fakten runter und wirkt auch nicht wirklich belehrend. Er lässt den Leser eher an seiner persönlichen Perspektive teilhaben. Wie hat er beispielsweise den Faschismus in seiner Kindheit wahrgenommen? Was war eine der größten Veränderungen, die er in der Zeit danach wahrgenommen hat? Und was hat er aus seiner Vergangenheit mitgenommen?

Ein Ding, das mir sofort aufgefallen ist, ist, dass sich seine Definition von Faschismus schon viel früher anfängt, als bei vielen anderen. Ihm geht es wirklich auch schon um die ersten Anzeichen von Faschismus und die zeigt er auch so auf, dass mir sofort haufenweise Beispiele dafür eingefallen sind. Das fand ich einen spannenden Ansatz, denn wenn man über Faschismus spricht, bekommt man gerade im Internet oft gesagt, dass das "ja noch gar kein Faschismus ist". Denn anscheinend ist Faschismus ja erst dann wirklich da, wenn wir schon in einer Diktatur stecken. Biiiep! Falsch! Eco zeigt genau auf, wie sich Faschismus langsam und unbemerkt in unser Leben einschleicht und dort ziemlich gut wachsen kann, wenn man ihn nicht sofort vernichtet.

Für alle, die sich schon immer mal über Faschismus informieren wollten, aber Angst haben, dass dieses Buch doch noch zu trocken oder zu schwer für sie ist: Nein, ist es nicht. Eco hat einen unglaublich angenehmen Schreibstil, bei dem selbst Politik total spannend scheint. (Ist sie ja zumindest meiner Meinung nach auch, doch ich stimme euch zu, wenn ihr sagt, dass viele Texte einfach total fad sind.)

Mein Fazit also? Super tolles Büchlein, das auch als schnelle Lektüre zwischendurch geeignet ist.


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