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Mittwoch, 15. April 2020

Blake McLain: Flucht

Autorin: Jaden Quinn
Erschienen am 15.09.2019
Im Selbstverlag
ISBN: B07XGD73JJ
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: lovelybooks.de
Zur Autorin:
"Hinter dem Pseudonym Jaden Quinn stehen gleich zwei Autorinnen.

Jaden wurde 1995 in Baden Württemberg geboren und traf 2015 in einem Forum auf ihre Kollegin Quinn. Eigentlich war sie nur auf der Suche nach einer Testleserin für ihr Erstlingswerk, doch nach und nach entwickelten sich eine enge Zusammenarbeit und eine wunderbare Freundschaft zwischen den beiden Schreiberinnen. Innerhalb eines Jahres entstanden fünf Bände der McLain-Reihe, deren erster Teil im Mai 2018 erscheinen wird.

Quinn aus Niedersachsen wurde 1970 geboren und schreibt, seit sie einen Stift halten kann. Sie ist nicht nur im realen Leben die Ältere, sondern schreibt auch im Buch den Charakter Blake Mclain, Sams älteren Bruder. Außerdem "ist" sie Jack Martin, der Adoptivsohn eines wohlhabenden Konzernchefs. Jaden unterdessen steckt hinter den Charakteren Sam McLain und Dr. Martin. Alle anderen Figuren wurden von den Autorinnen je nach Szene und Situation abwechselnd geschrieben. Die Tatsache, dass hinter den Protagonisten zwei Köpfe stecken, führen häufig zu unerwarteten Wendungen und wunderbar lebendigen Dialogen."
Quelle: lovelybooks.de

Klappentext:
"Ein illegales Labor, ein skrupelloser Geschäftsmann und zwei Brüder auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit.
Owen Martin ist einer der erfolgreichsten Pharmaziehersteller der USA. Dass sein Erfolg auf illegalen Versuchen an Minderjährigen beruht, wissen nur wenige. Blake McLain jedoch kennt das Geheimnis des skrupellosen Geschäftsmannes, denn er und sein kleiner Bruder waren sieben Jahre lang in einem seiner Labore gefangen. Als es Blake durch einen glücklichen Zufall gelingt, sich und Sam zu befreien, beginnt eine unerbittliche Verfolgungsjagd quer durch die Staaten. Verfolgt von einem Mann, der darauf trainiert wurde zu töten, bietet kein Ort Zuflucht, scheint keine Telefonverbindung geschützt und kein Mensch ist in ihrer Nähe sicher. Was als Hoffnungsschimmer auf ein freies Leben beginnt, wird bald zu einer Gefahr für das Einzige, worauf Blake und Sam sich immer verlassen konnten.

Bei dem vorliegenden Roman handelt es sich um eine Neuauflage. Das Buch erschien bereits 2018 mit anderem Cover und wurde aufgrund eines Verlagswechsels neu aufgesetzt."

Quelle: lovelybooks.de

Meine Meinung:
Dieses Buch war eine ziemliche Überraschung für mich. Im positiven Sinne. Ich hab zwar die Leseprobe geprüft und auch mit den Autorinnen über das Buch geplaudert, aber selbst wenn das alles passt, weiß man ja nie so wirklich, was da jetzt auf einen zukommt. Deswegen versuche ich immer meine Erwartungen niedrig zu halten. Bei Büchern kann so viel schiefgehen, gerade im Selbstverlag. Doch hier war es überhaupt nicht nötig, meine Erwartungen nach unten zu drücken. Wirklich nicht. Dieses Buch hat mir echt gefallen.

In diesem Buch folgen wir den zwei Brüdern Blake und Sam quer durch die USA. Wie groß der Altersunterschied zwischen den beiden ist, kam für mich nicht klar heraus. Es müssen wohl so um die sechs oder sieben Jahre sein, ich kann mich aber nicht erinnern, dass das je so klar erwähnt wurde. Ist aber auch nicht weiter schlimm. Wir folgen den beiden über mehrere Jahre hinweg. Über wieviele genau kann ich leider wieder nicht sagen. Hier gab es immer wieder größere Zeitsprünge. Wann genau die Kapitel spielen, wird nach jedem Sprung durch eine Datumsanzeige geklärt, in der auch das Jahr bekannt gegeben wird. Das hätte man vielleicht eleganter lösen können, indem man einfach "Vier Jahre später" schreibt. Dann wäre es für mich zumindest leichter gewesen, mir zu merken, wieviel Zeit denn jetzt insgesamt vergangen ist. Diese beiden Punkte sind aber nur kleine Schönheitsfehler, die mir zwar aufgefallen sind, den Lesefluss aber nicht weiter stören.
Die Beziehung zwischen Sam und Blake ist...kompliziert, nennen wir es mal so. Zwischen Geschwistern ist es ja so: Man geht sich gegenseitig zwar oft auf den Geist, wenns hart auf hart kommt, hält man aber so gut es geht zusammen. Dabei wollen die Älteren auch gerne mal die Jüngeren beschützen, auch wenn die das gar nicht so wirklich wollen. Manchmal geht man den jüngeren Geschwistern damit fast schon auf die Nerven. (Davon kann ich als ältere Schwester ein Liedchen singen. An diesem Punkt liebe Grüße an P. und S.!) Hier war das auch so. Blake will Sam schützen, um jeden Preis - und übersieht dabei, wie stark Sam eigentlich ist und dass der das eigentlich gar nicht so will. Sam zeigt zu Beginn eh viel Verständnis. Aber wie gesagt: Das Buch erzählt einen Zeitraum von mehreren Jahren und ein Neunjähriger reagiert auf die Sorge des älteren Bruders anders als zum Beispiel ein Fünfzehnjähriger. Dass da Konflikte entstehen, können wir, denke ich, alle problemlos nachvollziehen. Dabei hätte ich mir von Blake gewünscht, dass er sich und seinen Standpunkt vielleicht etwas weiterentwickelt. Sam wird halt einfach älter und erwachsener und bei Blake hatte ich oft das Gefühl, dass er stecken geblieben ist. Das hat dann auch dazu geführt, dass die Konflikte zwischen den Brüdern immer ähnlich blieben, egal welches Alter sie erreicht hatten. Das fand ich zwar einerseits verständlich, andererseits hätte ich mir etwas mehr Variation gewünscht.

Die Geschichte fand ich sehr spannend. Eine Verfolgungsjagd queer durch die Staaten, auf der Flucht vor dem ausbeuterischen Pharmakonzern und das alles, während die Protagonisten erwachsen werden und versuchen müssen, ihren Platz im Leben zu finden. Eigentlich könnte das ja auch einen ziemlich coolen Film abgeben. Das einzige Problem, das ich hatte, war, dass für mich nicht so ganz klar sichtbar war, warum die Brüder denn eigentlich so wichtig für den Konzern sind. Klar, mit ihrem Wissen könnten sie den Konzern ruinieren. Aber wenn sie schon jahrelang stillhalten, warum dann immer noch weiter Ressourcen für die Jagd auf die zwei verschwenden? Warum nicht einfach Ersatz suchen? Aber vielleicht kommt das ja noch in einem der folgenden Bände raus, das wäre zumindest meine Hoffnung.

Den Schreibstil fand ich wirklich, wirklich gut. Ich war sofort drin im Buch und konnte mich so schnell auch nicht mehr losreißen. Das hat dann dazu geführt, dass ich innerhalb kürzester Zeit schon wieder fertig war. Und: Das Buch hat es geschafft, mich von der Pandemie und der Ausgangssperre abzulenken und das ist im Moment ein wirklich entscheidendes Qualitätsmerkmal für micht.

Mein Fazit? Trotz kleinerer Schwächen ein wirklich gut gelungener Thriller. Vor allem der Schreibstil der Autorinnen konnte mir überzeugen.

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