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Samstag, 27. Juni 2020

Gefährten der Hoffnung

Autor: Jörg Krämer
Erschienen am 22.11.2019
Im net-Verlag
ISBN: 9783957202659
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag
Zum Autoren:
"Jörg Krämer ist 1966 in Witten geboren. Aufgewachsen ist er als Sohn eines selbstständigen Friseurs. Nach Abitur und einer Ausbildung zum Kommunikationselektroniker arbeitet er als Betreuer im offenen Strafvollzug. Nebenbei betätigt er sich als Schriftsteller.
Seine Affinität zu Hunden erklärt sich damit, dass er mit Hunden aufgewachsen ist. Zum Schreiben ist er durch seinen, inzwischen verstorbenen, Germanischen Bärenhund "Odin" gekommen.
Während der Entstehung des Buchs über Germanische Bärenhunde hat er ein dreijähriges Fernstudium im Schreibenlernen absolviert. Er liest gerne und betreibt seit dreißig Jahren Kampfsport.
Die Familiengeschichte und das Kinderbuch sind aus den Aufzeichnungen seiner verstorbenen Großmutter entstanden.
In mehreren Anthologien ist er mit Kurzgeschichten vertreten.
Neben seiner Homepage (www.baerenhund-witten.de) betreibt er seit kurzer Zeit einen Blog (www.gbh-patou.de/)."
Quelle: Lovelybooks

Klappentext:
"In einer zerstörten Welt, bewohnt von Mutanten und erwachten Wesen, findet Erik seine große Liebe: Irinskat.
Alles scheint perfekt. Doch dann schlägt das Schicksal zu. Irinskat und ihre Tochter Nanuk werden von Plünderern entführt.
Kann Eriks vierbeiniger Gefährte Odin, ein riesiger Bärenhund, helfen, Irinskat zu retten?
Und welche Rolle spielt Giada, die italienische Kriegerin, der sie unterwegs begegnen?
Während der Suche tritt immer häufiger Eriks Geheimnis zutage. Wird das seine Familie retten oder seine Gefährten in den Untergang reißen?

Zach, der Waldkauz, ist Nanuks Freund. Er unterstützt die Gefährten als Kundschafter und erzählt ihre Geschichte auf seine ganz eigene Art und Weise."
Quelle: Lovelybooks

Meine Meinung:
Im Moment habe ich wohl einfach kein besonderes Glück mit Büchern. Anders kann ich es mir leider nicht erklären, dass mich auch dieses Buch nicht überzeugen konnte. Schade, denn ich hatte große Hoffnungen für diese Lektüre. Allein schon die Idee mit dem Waldkauz als Erzähler... Aber leider ging hier zumindest meiner Meinung nach sehr viel Potential verloren.

Beginnen wir wie immer mit der Hauptfigur. Hier geht es um Erik. Er hat früher beim Militär gearbeitet und ist dann desertiert - aus durchaus nachvollziehbaren Gründen, die ich hier nicht weiter erklären werde. Er ist stark, sportlich und ein fantastischer Kämpfer. Er weiß, wie man mit Schwertern umgeht und hat keine Scheu, dieses Wissen einzusetzen. Und...er hat ein dunkles Geheimnis. Denn immer wieder schleicht sich ein gelbes Leuchten in seine Augen und dann verfällt er in eine Art Blutrausch, der sich gewaschen hat. Was es damit auf sich hat, erfahrt ihr im Laufe der Handlung - auch wenn meiner Meinung nach nicht ganz klar wurde, warum genau Erik davon betroffen ist.

Die Handlung hätte viel Potential. Die Welt ist nach einer schweren Masernepidemie, gegen die jede Impfung machtlos ist, am Ende. Die letzten Menschen kämpfen ums Überleben und müssen sich gegen Plünderer wehren und gegen sogenannte Roks, das ist eine Art von Mutant. Und in dieser Welt wird Eriks Familie entführt und er muss sie zusammen mit seinem Hund und einem Waldkauz retten. Leider wurde dieses Potential zumindest meiner Meinung nach nicht ganz ausgenutzt. Denn mir wurde bis zum Ende nicht ganz klar, wie diese Welt denn eigentlich funktioniert. Ich denke, es ist kein Spoiler, wenn ich sage, dass die Hauptfiguren im Laufe der Handlung einer Art von Magie begegnen. Was es damit aber wirklich auf sich hat, kommt für mich nicht klar heraus. Wer kann die Magie nutzen? Was kann die Magie alles - oder ist sie wirklich nur auf so ein schmales Feld beschränkt? Und gab es diese Magie schon immer oder erst seit dem Zusammenbruch der Zivilisation?
Ein weiteres Thema, dass ich hier noch ansprechen muss, ist die Kommunikation zwischen Waldkauz, Hund und Mensch. Der Hund, Odin, beherrscht die Kunst der Telepathie (kein Spoiler, das wird schon früh geklärt). Aber wie funktioniert das? Können das alle Tiere in dieser Welt? Wenn man bedenkt, wie überrascht die meisten Leute sind, wenn Erik das erklärt, gehe ich nicht davon aus. Warum also gerade Odin? Was macht diesen Hund so besonders?

Auch mit dem Schreibstil wurde ich leider bis ganz zum Ende nicht warm. Das hatte verschiedene Gründe. Zum einen wirkte der Erzählstil distanziert. Emotionen waren so zumindest für mich oft einfach nicht nachvollziehbar. So ging dann leider auch viel Spannung verloren.
Die Dialoge bestanden oft nur aus Small-Talk, was ich schade fand. Es gibt fast nichts Besseres, als einen gut geschriebenen Dialog! Hier wirkten sie aber leider oft einfach nebensächlich und austauschbar.
Ein Problem hatte ich auch damit, dass sich manche Szenen zu wiederholen schienen, die meiner Meinung nach nicht wirklich wichtig für die Handlung sind. Ich spreche zum Beispiel von der Jagd des Waldkauzes. Klar kann man das einmal beschreiben, vielleicht sogar zweimal. Aber hier wurde das wirklich oft thematisiert, dann allerdings immer nur in zwei oder drei Sätzen abgehandelt. Dadurch wirkte die Jagd schon wieder nebensächlich.

Mein Fazit? Konnte mich leider nicht ganz überzeugen. Sehr schade, denn ich hatte große Erwartungen!

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