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Samstag, 13. Juni 2020

Periode ist politisch. Ein Manifest gegen das Menstruationstabu

Autorin: Franka Frei
Erschienen am 2.3.2020
Im Heyne Verlag
ISBN: 9783453272651
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag
Zur Autorin:
"Franka Frei, 1995 in Köln geboren und im österreichischen Salzburg aufgewachsen, wurde quasi aus Versehen zur Expertin auf einem Gebiet, das sie seitdem nicht mehr loslässt. Seit ihrem Bachelor-Abschluss im Fach Angewandte Medien und dem plötzlichen Viral-Gehen in den sozialen Medien ist sie Menstruationsaktivistin – ein Vollzeitjob, der selbst im hippen Berlin Fragezeichen in die Gesichter zeichnet. Wenn sie nicht gerade in der Gender Studies-Vorlesung an der Humboldt-Universität sitzt, hält Franka Frei Vorträge an Universitäten, Volkshochschulen und Festivals im In- und Ausland und tritt bei Science Slams auf."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Was haben eine deutsche Hausfrau, die dänische Kronprinzessin und eine indonesische Fabrikarbeiterin gemeinsam? Sie menstruieren. Zumindest potenziell, denn sie gehören zu jenem Teil der Weltbevölkerung, der einen Zyklus hat. Die sagenumwobene Menstruation, Periode, Erdbeerwoche oder der Besuch von Tante Rosa machen weder Halt vor Herkunft noch vor Religion oder Klasse. Die Menstruation ist eine faszinierende Körperfunktion, dennoch gilt sie häufig als Tabu, was weitreichende Konsequenzen für die Umwelt, Wirtschaft und Geschlechtergleichstellung hat. Also ab in die Tonne mit dem Tabu! Franka Frei zeigt, wie das Menstruationstabu großen Schaden anrichtet, und dass es höchste Zeit ist, etwas dagegen zu tun."
Quelle: Verlag

Meine Meinung: 
Ich liebe dieses Buch. Ohne wenn und aber. Und das Beste: Ich hatte das echt nicht erwartet, dass es mir so gut gefällt!

Die Regel, die Menstruation, die Periode - wie auch immer man sie nennen will - ist auch für mich ein Thema, über das ich nicht wirklich gerne und oft rede. Ich weiß auch nicht wirklich viel mehr darüber, als die biologischen Basics, die ich in der Schule beigebracht bekommen habe und der Tatsache, dass immer wieder Frauen in Menstruationshütten sterben. Aber was ist beispielsweise mit der Belastung, die Einwegmenstruationsprodukte für die Umwelt und für unseren Körper bedeuten? Ich hatte ja gar keine Ahnung! Auch wenn es im Nachhinein vielleicht etwas naiv ist, dass ich nie daran gedacht habe.

Frau Frei hat einen wirklich sehr spannenden Blick auf die Menstruation. Sie scheint wirklich überhaupt kein Problem damit zu haben, darüber zu schreiben und scheint es fast schon zu genießen. Das war für mich total faszinierend, eben weil ich das bisher so gar nicht kenne. Das war super erfrischend und hat irgendwie auch gut getan. Ich wünschte, ich hätte dieses Buch schon vor ein paar Jahren in die Hand bekommen! Ehrlich, das hätte mir so unglaublich geholfen! Liebe (Schul-)BibliothekarInnen, die ihr diese Rezension lest: Holt euch dieses Buch und stellt es in eure Regale!

Schön waren auch die vielen Praxisbeispiele, aus dem Leben unterschiedlichster Menschen in unterschiedlichsten Ländern. Wie geht es beispielsweise Menstruierenden in Indien? Wie sehen die Religionen die Periode? Und warum sind die Verteilaktionen von Always und o.b. in Afrika nicht wirklich hilfreich? Was wären da bessere Ansätze?

Der Schreibstil war super! Frau Frei schreibt sympathisch und mit viel Humor. Ich hab das Buch an nur einem Nachmittag durchgelesen. Besonders toll fand ich die regelmäßigen Verleihungen der rosaroten Erdbeeren an alle Leute, die mit ihren Aussagen oder Taten dafür gesorgt haben, dass die Menstruation als so negativ wahrgenommen wird, wie es heute eben der Fall ist. Da sind Politiker dabei, Firmen, religiöse Figuren und Anführer und so weiter und so weiter.

Mein Fazit? Absolut großartig! Ich liebe es! Dieses Buch gehört eindeutig schon jetzt zu meinen Jahreshighlights!


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