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Donnerstag, 20. August 2020

Elbendunkel: Kein Weg zurück

Autorin: Rena Fischer
Erschienen am 16.7.2020
Im Thienemann-Esslinger Verlag
ISBN: 9783522506571
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Zur Autorin:
"Rena Fischer schrieb schon als Kind begeistert eigene Geschichten.Nach Abitur und Wirtschaftsstudium zog es sie ins wildromantische Irland und nach Spanien.Zurück in Deutschland verfasste sie ihre Debütromanreihe "Chosen" (planet!). Auf Reisen kommen ihr die besten Schreibideen. San Francisco ist für sie neben New York die inspirierendste Stadt der USA und ihr Herz schlägt für das wechselnde Lichtspiel über den schottischen Highlands.Zusammen mit ihrer Familie lebt sie in München."
Quelle: Lovelybooks


Klappentext:
"Düster, dystopisch, gesellschaftskritisch: Ein Fantasy-Roman mit Sogwirkung.
Im Jahr 2044 ist San Francisco von Unruhen zwischen Menschen und Elben geprägt. Als Upperclass-Mädchen und Tochter des Chefs der Elbensicherheitsbehörde, der gewaltsam gegen Elben vorgeht, führt Luz ein unbeschwertes Leben – bis zu dem Tag, als sie heimlich das Elben-Ghetto betritt. Luz ist fasziniert von der Untergrundgemeinde, vor allem aber von Darel, der mit einem regimekritischen Poetry-Slam auf der Bühne steht. Doch die Vorstellung wird von einer Razzia ihres Vaters gesprengt und Luz landet ohne sein Wissen als Gefangene auf dem Revier. Dort wird ein Geheimnis aufgedeckt, das Luz auf der Stelle zur Flucht vor ihrem Vater zwingt. Darel hilft ihr dabei. Allerdings verfolgt er seine ganz eigenen Ziele …

Rasant erzählte Romantasy für alle Fans von guten Fantasy-Geschichten"
Quelle: Verlag


Meine Meinung: 

Dieses Buch musste ich einfach lesen. Ganz unbedingt. Allein schon wegen der Versprechung, dass es sich bei dieser Geschichte um eine gesellschaftskritische Dystopie handelt! Ich liebe Dystopien aus ganzem Herzen und werde auch meine Bachelorarbeit darüber schreiben. Dystopien sind etwas ganz Tolles, vor allem, weil sie so viel über die Gegenwart der Autoren aussagen. Allerdings bin ich mir wirklich nicht sicher, ob man das hier als Dystopie bezeichnen kann.

Der zweite Aspekt, der mich dazu gebracht hat, diesem Buch eine Chance zu geben, war, dass es hier ja unter anderem um den Poetry-Slammer Darel geht. Ich bin ein großer Fan von Poetry-Slams und war vor Corona auch bei einigen Vorstellungen. Und sobald es eine Impfung gibt und es wieder möglich ist, an solchen Veranstaltungen teilzunehmen, ohne die Krise zu bekommen, weil gewisse Leute es nicht schaffen, die Maske über Mund und Nase zu tragen, werde ich garantiert wieder zuhören. Ich habe also gehofft, dass es in diesem Buch auch den ein oder anderen Slam geben wird, mit dem ich meine Entzugserscheinungen vielleicht etwas dämpfen kann. Leider gab es im ganzen Buch aber nur zwei Gedichte. Die waren auch ganz gut, ich hätte mir aber mehr erhofft. 

Die Geschichte hat meiner Meinung nach auf jeden Fall Potential, nutzt das aber nicht ganz aus. Das größte Problem war meiner Meinung nach, dass die Protagonistin Luz stellenweise sehr naiv wirkt. Gerade in ihren Beziehungen zu den anderen Figuren wirkt sie unreif. Gerade dadurch, dass sie nicht wirklich kommuniziert. Sie redet kaum über ihre Probleme und wenn dann oft nur, wenn es meiner Meinung nach eigentlich schon fast zu spät ist. Sorry für diese schwammige Beschreibung. Ich kann nicht wirklich viel mehr darüber sagen oder gar Beispiele nennen, sonst würde diese Rezi von Spoilern nur so überquellen!

Trotz meiner Kritikpunkte gab es aber auch einiges, dass mir wirklich gut gefallen hat. Die gesellschaftskritischen Aspekte zum Beispiel und, dass es irgendwie auch um Rassismus geht, was ja im Moment leider wieder ein riesen Thema ist. Hier ist der Rassismus gegen Dunkelelfen allerdings wirklich extrem. Also im Sinne von: Nehmen wir ihnen die Kinder weg, tätowieren wir sie und pflanzen ihnen Chips ein, die sie töten, sollten die sich wehren! Total gruselig! Und noch schlimmer, dass es das alles ja auch in der Realität gegeben hat und teilweise auch immer noch gibt. Außer die Chips, die sind (hoffe ich) noch keine Realität, aber dafür gibt es ja Polizeigewalt, die diese Rolle ausfüllt...

Mein Fazit? Einige tolle gesellschaftskritische Aspekte. Allerdings habe ich auch den ein oder anderen Kritikpunkt. In Summe also mittelmäßig.

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