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Samstag, 20. Februar 2021

Der Spiegelmann

 Autor: Lars Kepler
Erschienen am 27.11.2020
Im Lübbe Verlag
ISBN: 9783785727041
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Mira B.

Klappentext:
"Eine Schülerin verschwindet auf dem Heimweg spurlos. Jahre später wird sie auf einem Spielplatz mitten in Stockholm ermordet aufgefunden. Das Mädchen wurde an einem Klettergerüst qualvoll gehängt. Eine Hinrichtung. Eine Machtdemonstration. Kommissar Joona Linna ist von der Kaltblütigkeit des Täters alarmiert und ermittelt unter Hochdruck.
Das Mädchen ist wahrscheinlich nicht das einzige Opfer. Als es gelingt, einen Mann aufzuspüren, der den Mord gesehen haben muss, ist der Zeuge nicht in der Lage, darüber zu sprechen. So traumatisch sind offenbar seine Erinnerungen. Jonna Linna bittet Erik Maria Bark, den Hypnotiseur, um Hilfe ...

Hohes Tempo und nervenaufreibende Spannung von der ersten bis zur letzten Seite!

Der Spiegelmann war DER Jahresbestseller in Schweden 2020!"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Über Lars Kepler habe ich schon viel gehört, habe vor diesem aber keines der Bücher des Autorenduos gelesen. Laut dem Verlag kann man dieses Buch unabhängig von den vorhergehenden Teilen lesen. Und das stimmte auch. Ich kam gut mit, auch wenn ich natürlich trotzdem immer wieder das Gefühl bekam, als wäre da eine Anspielung auf einen früheren Fall. Gerade die Beziehung des Kommissars Joona Linna zu seiner Tochter scheint wohl ein Thema zu sein, das schon in den vorhergehenden Teilen wichtig war. 

[Spoiler]

Die Figuren und die Geschichte waren spannend und über weite Teile glaubwürdig. Nur mit einer Figur hatte ich ein großes Problem: dem Täter. Hier wurde das billige Klischee des geisteskranken Mörders mit multiplen Persönlichkeiten aufgegriffen. Gähn! Was Besseres fällt euch nicht ein? Bitte recherchiert über Krankheiten, bevor ihr sie in euer Buch einbaut. Menschen mit einer dissoziativen Persönlichkeitsstörung (wie das in der Medizin genannt wird) sind in den allermeisten Fällen keine Massenmörder. Liebe AutorInnen, recycelt nicht einfach das, was schon hunderte vor euch geschrieben haben. Vor allem dann nicht, wenn selbst mit diesem Klischee offene Fragen zurückbleiben. Warum ist es zum Beispiel niemandem aufgefallen, dass diese Person ein sehr aufwendiges Doppelleben führt? Das hätte man wohl besser lösen können.

[Spoiler Ende]

Falls ihr überlegt, dieses Buch zu lesen, muss ich euch warnen: Es ist sehr brutal. Oft an der Grenze von dem, was ich aushalte. Auch eine hässliche Vergewaltigungsszene war dabei. Vielleicht wäre da eine gut sichtbare Triggerwarnung angebracht? Ich konnte zumindest keine finden.

Aufgefallen sind mir auch einige Fehler. Ich habe einige Anführungszeichen vermisst und auf ein paar Seiten sah es so aus, als wäre die Druckertinte ausgegangen. Ich hoffe, dass das nur bei mir der Fall ist und nicht auch bei den Büchern, die jetzt verkauft werden.

Mein Fazit? Eine interessante Lektüre für Zwischendurch, aber mehr nicht.

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