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Donnerstag, 12. Januar 2023

Anatomy. Eine Liebesgeschichte

 Autorin: Dana Schwartz
Erschienen am 7.12.2022
Im Loewe Verlag
ISBN: 9783743214989
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Klappentext:
"Tauche ein ins Edinburgh des Jahres 1817!

Eine Stadt, infiziert mit Geheimnissen. Und eine junge Frau, die sie seziert.
Lady Hazel Sinnett möchte unbedingt Chirurgin werden – was für sie als Frau jedoch unmöglich ist. Bis der Dozent Dr. Beecham sich auf einen Deal einlässt: Wenn sie die medizinische Prüfung ohne Unterricht besteht, darf sie bei ihm studieren. Zum Glück trifft die junge Frau auf Jack Currer – einen Auferstehungsmann, der Leichen ausgräbt und sie zu Lehrzwecken verkauft. Jack hilft Hazel nicht nur beim Lernen, sondern weckt auch ungeahnte Gefühle in ihr. Als sie an den Toten immer mehr Besonderheiten entdecken, finden sich die beiden plötzlich in einem Netz aus Geheimnissen und Intrigen wieder …"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Über dieses Buch habe ich bereits viele positive Rezensionen aus dem englischsprachigen Raum gelesen. Als ich dann gesehen habe, dass der Loewe-Verlag nun eine Übersetzung herausbringt, war ich begeistert und wusste sofort, dass ich dieses Buch lesen möchte. Besonders interessiert hat mich die Frage, wie und ob Hazel wohl diese Arztprüfung bestehen wird. Immerhin halte ich Medizin für ein unglaublich schwieriges Fach und das nicht nur wegen Stoff, sondern auch wegen der Tatsache, dass man da im Studium Leichen sezieren muss. Damit könnte ich persönlich einfach nicht umgehen, deswegen habe ich großen Respekt vor allen Menschen, die das durchstehen.

Und auch dieses Buch habe ich aus genau diesem Grund fast nicht durchgestanden. Ja, das ist ein Roman über das Medizinstudium. Ja, da dürfen (und sollen) auch medizinische Praktiken des 19. Jahrhunderts beschrieben werden. Aber mit so vielen Details? Mit so viel Blut? An einigen Stellen musste ich dieses Buch weglegen und das ein oder andere mal war ich mich nicht sicher, ob ich es je wieder anfassen möchte.

Ein weiteres Problem hatte ich mit der Liebesgeschichte in diesem Buch. Anscheinend war die dem Verlag und der Autorin so wichtig, dass sie sogar in den Titel des Buchs aufgenommen wurde. Über die Hälfte des Buches handelt aber nur von Hazels Liebe zur Anatomie, eine Liebe zu einem anderen Menschen entwickelt sich erst später. Klar, auch die Liebe zu seinem Studienfach kann schön und eine wahre Liebesgeschichte sein, das weiß ich aus erster Hand. Doch das dann in den Buchtitel aufzunehmen, halte ich für riskant und für irgendwie irreführend, denn ich bin sicher nicht der einzige Romance-Fan, der durch dieses Buch enttäuscht wurde.

Die Geschichte entwickelt sich recht langsam, was man mögen muss. Ich persönlich hätte mir etwas mehr Tempo gewünscht, gerade zu Beginn.

[Spoiler]
Am Ende des Buches gibt es hier dann noch Fantasy-Elemente. Es gibt plötzlich Unsterblichkeit und eine Kreatur, die Frankensteins Monster ähnelt, aber sich selbst erschaffen hat. Für mich passte das leider einfach nicht zum Rest des Buches. Sonst schreibt die Autorin sehr authentisch und scheint viel über die medizinischen Praktiken des 19. Jahrhunderts recherchiert zu haben, deswegen war ich doch eher verwundert über diesen neuen fantastischen Handlungsstrang, der hier plötzlich angerissen wurde.

Mein Fazit? Dieser Roman konnte mich leider nicht begeistern. Schade, denn ich hatte mich sehr darauf gefreut.

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