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Donnerstag, 6. April 2023

Bin ich schon depressiv oder ist das noch das Leben? [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Ganz ehrlich: Es ist schon länger her, dass ich dieses Buch angehört habe. Das war vor ungefähr einem Jahr. Danach habe ich erstmal einige Zeit gebraucht, um das zu verdauen. Und dann war schon so viel Zeit vergangen, dass ich bereits andere Bücher gelesen hatte, deren Rezension sich irgendwie dringender anfühlte.

Auf dieses Buch bin ich vor allem durch den Titel aufmerksam geworden, den ich für einfach gigantisch halte. Und da ich zu diesem Zeitpunkt sowieso gerade ein neues Hörbuch für meine Spaziergänge brauchte, hab ich es mir einfach schnell ausgeliehen und runtergeladen und dann auch schon losgehört.

In diesem Buch geht es um Till Rather, den Autoren dieses Buchs. Er hatte in seinem Leben immer wieder mit sehr dunklen Abschnitten zu kämpfen, in denen er erschöpft war, traurig und gereizt. Wahrscheinlich waren das depressive Episoden, das weiß er heute, denn inzwischen hat er die entsprechende Diagnose bekommen. Doch vor und auch nach der Diagnose, war es für ihn oft schwer, seine Krankheit zu akzeptieren. Kein Wunder, denn "Jetzt reiß dich doch mal zusammen!" oder "Denk doch einfach positiv!" sind leider auch in der Gegenwart immer noch beliebte Ratschläge, die sich Personen mit psychischen Erkrankungen von ihrer Umwelt anhören müssen. Ich glaube nicht, dass diese "Tipps" irgendwem schonmal geholfen haben, aber leider ist dieses Update noch nicht bei allen angekommen.

Dieses Buch empfand ich als sehr berührend. Der Autor gewährt uns hier tiefe Einblicke in sein Leben und seine Krankheit. Der Text ist so intim, dass es an vielen Stellen fast schon schmerzhaft ist, ihn zu lesen oder (in meinem Fall) zu hören. Trotzdem kann ich euch dieses Buch empfehlen, denn es hat mir sehr dabei geholfen, mehr Verständnis für psychisch kranke Freund:innen zu entwickeln. Es ist nicht immer einfach so möglich die Gedankengänge und Handlungen von einem Menschen mit einer Krankheit wie Depressionen nachzuvollziehen, wenn man nicht selbst davon betroffen ist. Durch dieses Buch hatte ich die Möglichkeit, mich mal intensiv mit der Innensicht zu beschäftigen. Das war nicht unbedingt angenehm, aber ich habe vieles gelernt.

Wie ihr euch aber denken könnte, ist dieses Buch sicher nicht für alle Personen geeignet, die diesen Blog besuchen. Bevor ihr euch also dieses Buch holt, solltet ihr online auf einer Seite wie Storygraph auf jeden Fall auch die Triggerwarnungen checken. Euer Wohlbefinden hat Vorrang und gerade Bücher wie dieses hier, sind nicht immer die einfachste Lektüre.

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