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Mittwoch, 29. November 2023

Falling Hard for the Royal Guard [Hörbuch]

 Autorin: Megan Clawson
Erschienen am 22.8.2023
Bei Harper Audio
ISBN: B0CF5WKSL5
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Autorin und TikTok-Star Megan Clawson mit der authentischsten royal RomCom des Jahres!

Maggie Moore lebt zwar in märchenhafter Umgebung im Tower of London, ist aber weit vom Status einer Prinzessin entfernt. Stattdessen verkauft sie Eintrittskarten an Touristen. Keine Spur von edlem Ritter oder weißem Pferd! Ihre Freunde raten ihr zu Tinder, wo sie Schwindler, aber nicht den Richtigen trifft. Und als eine Begegnung auf spektakuläre Weise endet, gibt Maggie die Hoffnung fast schon ganz auf. Dann sieht sie Freddie von der königlichen Garde und spürt, dass sie die Liebe keineswegs abgeschrieben hat. Er könnte doch ihr persönlicher Royal Guard sein! Aber wie erregt man die Aufmerksamkeit von jemandem, dessen Job es ist, jegliche Ablenkungen zu ignorieren?"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Dieses Buch habe ich beim Verlag angefragt, da es der Klappentext und das Cover unglaublich sympathisch wirken lassen. Auch wenn ich Monarchien nicht unterstützen möchte, haben sie doch etwas Märchenhaftes an sich. Maggies aktueller Stand als Ticketverkäuferin lässt auf eine Cinderella-Story schließen - und auf genau sowas habe ich eigentlich immer Lust.

Leider hatte ich aber riesige Probleme mit der Protagonistin Maggie. Denn wisst ihr, was ich hasse? Tollpatschige Protagonist:innen. Tollpatschigkeit ist nichts Liebenswürdiges, nichts Schönes, nichts Sympathisches und schon gar nicht lustig, zumindest nicht für Menschen, die davon tatsächlich betroffen sind. Menschen, wie ich. Tollpatschigkeit ist schmerzhaft. Tollpatschigkeit ist unangenehm. Tollpatschigkeit bringt einen in Erklärungsnot, denn wie soll man jemandem erklären, dass man sich ein Band gezerrt hat, weil man mal wieder über die eigenen Füße gestolpert ist? Tollpatschigkeit ist zeitraubend, denn Arztbesuche können dauern. Und Tollpatschigkeit ist teuer, denn zerbrochenes Geschirr muss ersetzt werden. Und vor allem: Tollpatschig zu sein ist frustrierend. All das spielte hier aber keine Rolle. Maggie war einfach tollpatschig, was fast schon in Richtung Slapstick-Humor ging. Für mich war das nicht lustig und trug für mich nichts Positives zur Geschichte bei. Wie soll man über sowas lachen, wenn man während dem Hören selbst gerade mit Verbrennungen auf dem Weg zum Arzt ist?

Auch mit anderen Aspekten von Maggies Persönlichkeit hatte ich so meine Probleme. So versinkt Maggie zum Beispiel regelmäßig in einer unangenehmen Mischung aus Selbstmitleid und Selbsthass, ohne den Willen zu zeigen, etwas an den Dingen in ihrem Leben zu ändern, die diese Gefühle in ihr auslösen. Maggie hat keine Ambitionen, keine Energie, kaum Lebenswillen, zumindest konnte ich als Leserin nichts davon wahrnehmen. Statt irgendwann an sich zu arbeiten, trinkt sie zu viel Alkohol, klagt den Raben im Schloss ihr Leid und hofft, dass sich irgendwann der perfekte Mann in sie verliebt und sie so aus ihrem Elend befreit. Ihre Stelle als Ticketverkäuferin behandelt sie im besten Fall stiefmütterlich. Sie kommt jeden einzelnen Tag zu spät, taucht dort verkatert auf, verschwindet mitten am Tag von ihrem Posten, um zu schlafen oder schläft einfach direkt an ihrem Posten. Aber nein: Sie kann nichts dafür, dass ihre Kolleginnen sie nicht ausstehen können und dass ihr Chef sie nicht mag. Natürlich nicht. So eine Kollegin wie Maggie liebt man doch, oder?

Doch nicht nur Maggies Kolleginnen werden Opfer von Maggies verzerrtem Weltbild. Alle Frauen, denen sie begegnet, sind Zicken und behandeln sie schlecht. Maggie hat keine einzige Freundin. Keine einzige weibliche Person, die ihr nahestehen würde, wenn man von ihrer verstorbenen Mutter absieht. Und sie will auch keine Freundinnen, denn sie ist ja ganz anders als andere Frauen. Würg. Kein Kommentar. Ihr könnt euch denken, was ich dazu zu sagen habe. Erst in der letzten halben Stunde begegnet Maggie dann zwei freundlichen Frauen, aber das war halt dann meiner Meinung nach schon zu spät, um an meinem Bild von Maggie viel zu ändern. Sagen wir es mal so: Wenn um dich herum nur Zicken sind und du keine einzige liebenswerte Eigenschaft erkennen kannst, wenn du die Frauen um dich betrachtest, dann liegt es vielleicht doch an dir und nicht an den Frauen um dich herum.

Aber wer weiß: Vielleicht liege ich ja auch falsch mit meiner Einschätzung von Maggie. Denn dieses Buch hat sehr, sehr viel positives Feedback erhalten und ich steche mit meiner Bewertung mal wieder voll heraus.

Was allerdings nicht nur ich bemängle: Das ist ein Liebesroman und Maggie trifft auch bereits in einem der ersten Kapitel ihr Love Interest. Freddie spielt aber für die Handlung bis zum Schluss nur eine untergeordnete Rolle. Sie streiten, er rettet sie immer wieder mal und verschwindet dann wieder ins Nichts, aber das war es auch schon. Alles, was es an romantischer Entwicklung zwischen den beiden gibt, wurde mehr oder weniger in das letzte Viertel des Buches gequetscht. Das war mir persönlich zu wenig. Für mich persönlich hätte das bereits früher beginnen müssen.

Mein Fazit? Ich habe mir sehr gewünscht, dieses Buch zu mögen. Wirklich. Aber das war leider nichts für mich.

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