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Freitag, 29. Dezember 2023

Aszendent zum Happy End

 Autorin: Christina Rentzing
Erschienen am 30.11.2023
Im Ullstein Verlag
ISBN: 9783548067247
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Klappentext:
"Astrologische Hilfestellung auf dem Weg zur Liebe: eine romantische Komödie für verwirrte Herzen!

Als Anjas Tageshoroskop ihr voraussagt, dass sie ein beruflicher Rückschlag erwartet, ihr Partner sie betrügt und ihr Freundeskreis sie vergessen hat, lacht sie zunächst darüber. Schließlich liest sie die Prophezeiungen ohnehin nur ironisch. Doch dann tritt alles genau so ein, und Anja steht plötzlich vor einem gewaltigen Scherbenhaufen. Also beschließt sie, ein Experiment zu starten: Innerhalb von sechs Wochen will sie den Mann ihres Lebens finden – und sich dabei ausschließlich auf Tarotkarten und ihr Horoskop verlassen. Aber was, wenn die kosmischen Ratgeber und ihr Herz einfach nicht dasselbe wollen?

Für alle, die ihr Jahreshoroskop nur "ironisch" lesen und lieber Feuerwerke im Bauch als auf der Straße haben: Dieser humorvolle Liebesroman macht Lust auf das neue Jahr!"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Von diesem Klappentext habe ich mich sofort angesprochen gefühlt. Ich bin ja ein totaler Fan von Liebesromanen und mein Jahreshoroskop lese ich tatsächlich - wenn auch nur "ironisch". Daran glauben tue ich natürlich nicht. Auch, wenn ich mich trotzdem freue, wenn mir darin etwas Gutes vorhergesagt wird. Dann darf das Horoskop auch gerne mal Recht haben. Und auch mit einem zweiten Aspekt hat der Klappentext mich treffend charakterisiert: Ich habe tatsächlich lieber Feuerwerke im Bauch als auf der Straße. Herum zu ballern kann ich als Tradition nicht nachvollziehen, denn ich weiß ja, wieviel Panik meine Katzen jedes Jahr wieder schieben. Das finde ich einfach nicht schön, das stresst mich und meine Flauschnasen ebenfalls. Wenn ihr also nicht sowieso schon eingedeckt seid mit Raketen, dann überlegt euch doch, ob es euch diese paar Minuten Spaß wirklich wert ist. Feuerwerke sind schrecklich für Tiere und Umwelt und auch ein nicht unbeachtlicher Teil der menschlichen Bevölkerung unseres Landes leidet darunter. Außerdem veranstalten die meisten Städte und Ortschaften sowieso Feuerwerke. Vielleicht wollt ihr ja das Geld lieber an eine Organisation spenden, die euch am Herzen liegt, statt es wortwörtlich anzuzünden und in die Luft zu sprengen.

So, jetzt aber zum Buch. Ich bin mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher, was ich von diesem Roman halte. Ich mag die Idee, das gleich vorweg. Aber das sollte keine große Überraschung sein, denn Bücher fange ich generell nur dann zu lesen an, wenn ich glaube, dass sie mich interessieren werden. Zu sehen, wie das wohl ablaufen könnte, wenn jemand beginnt, plötzlich sein Leben nach dem Horoskop auszurichten, könnte ganz interessant sein, dachte ich mir.

Ich muss zugeben, dass ich so meine Probleme mit der Protagonistin Anja hatte. Anja ist ein Mensch, der nur ein Leben in Extremen zu kennen scheint. Zu Beginn dieses Romans ist sie eine Workaholic, die kaum noch ein Leben außerhalb des Büros hat. Freund:innen hat sie schon seit Monaten keine mehr getroffen, ihr Freund, der bei ihr eingezogen ist, lebt auch nur noch so neben ihr her, und eigentlich ist die langersehnte Versetzung nach Singapur das einzige, auf das sie hinarbeitet. Und dann wird sie von ihrem Chef, der diese Lebensweise für genauso problematisch hält wie ich, in Zwangsurlaub geschickt, damit sie sich die Sache mit Singapur nochmal überlegen kann. Anja geht nach Hause - und begegnet dort der neuen Geliebten ihres Freundes, der aus irgendeinem Grund dachte, dass sie sich in einer offenen Beziehung befinden. Und weil beides auch in ihrem Horoskop angekündigt wurde und sie jetzt ja sowieso viel Zeit hat, macht Anja ihr Horoskop und die Sterne zu ihrer neuen Obsession. Statt weiter ein Workaholic zu sein, klammert sie sich an ihr Horoskop und verwendet ihre gesamte Energie nur noch auf diese neue Leidenschaft. War mir dabei nicht ganz klar wurde: Warum denn jetzt eigentlich gleich zu diesem Ausmaß? Warum so viel Zeit, Energie und auch investieren? Wegen einem einzelnen Horoskop, das sich zu erfüllen scheint? Bei einer Textsorte, die dafür bekannt ist, so offen wie möglich formuliert zu werden, kann das schon mal vorkommen. Anja wirkt auf mich eigentlich wie ein Mensch, der in der Lage wäre, sowas kritisch zu hinterfragen. Warum also gelingt ihr das hier nicht? Ich hätte Anja so eingeschätzt, dass sie zumindest mehr als einen Tag mit solchen Zufällen braucht, um sich mit dieser Energie in ihr neues Hobby zu stürzen.
Auch wurde für mich nicht ganz klar, warum sie denn ihre Energien so auf die Suche nach einem Traummann bündelt. Sie weiß doch, dass sie bald auswandern wird. Und sie wurde doch soeben verlassen. Warum sich also direkt in die nächste Liebelei stürzen? Das sorgte bei mir dafür, dass ich diesen Wunsch Anjas einfach nicht nachvollziehen konnte. Es wirkte so, als würde sie nur versuchen, sich von ihrem Liebeskummer abzulenken. Sie hatte ja gar keine Chance, diese Verletzung zu verarbeiten. Nur wenige Tage sind vergangen als sie schon wieder davon spricht, "verliebt" zu sein. Das war für mich persönlich nicht glaubwürdig.

Eine positive Überraschung hingegen war der männliche Protagonist Malte. Er formuliert nämlich im Laufe der Handlung immer wieder die Einwände, die ich als Leserin hatte. Er war eine kritische Stimme und das war super wichtig, finde ich. Ohne ihn hätte ich das Buch wohl nicht beendet, so wiederum habe ich weitergelesen und zumindest mit ihm mitgefiebert. Er ist sympathisch, er ist angenehm und verdreht über Anjas extreme Obsession genauso die Augen wie ich es tue. Und das machte ihn zu einer Figur, die das Buch meiner Meinung nach rettete. Malte macht dieses Buch lesenswert.

Mein Fazit? Mein Eindruck zu diesem Buch ist leider gemischt.

Mittwoch, 27. Dezember 2023

The Do-Over [Hörbuch]

 Autorin: Sharon M. Peterson
Gesprochen von Jasmin Shaudeen
Erschienen am 24.11.2023
Im Aufbau Audio Verlag
ISBN: 9783757012236
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Klappentext:
"»Du bist ganz nett, aber eigentlich finde ich nicht, dass wir uns länger sehen sollten.« Perci hat es nicht leicht: Erst wird sie von ihrem Ex auf die denkbar demütigendste Weise abserviert (Zu Silvester! Live im Radio!), dann mischt sich ihre übergriffige Mutter in ihr Liebesleben ein. Um sie sich vom Leibe zu halten, erfindet Perci einen Fake-Boyfriend, dem sie dummerweise den Namen ihres Nachbarn gibt. Ihres sehr, sehr heißen Nachbarn. Der keine Ahnung hat, dass er Perci angeblich datet. Was könnte da schon schiefgehen?

Eine hinreißend romantische RomCom, die süchtig macht – mit der rotzigsten, schlagfertigsten Großmutter aller Zeiten und einem wirklich heißen Nachbarn."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Yay, Neujahr ist schon in wenigen Tagen. Und ihr wisst, was das bedeutet: Ein großer Teil der Menschen in unserem Umfeld wird Listen mit guten Vorsätzen verfassen und sich selbst davon überzeugen, dass sie innerhalb der nächsten paar Wochen ihr gesamtes Leben umkrempeln werden. Ich mache da nicht mehr mit - auch wenn ich Wunschlisten für das neue Jahr verfasse. Darauf stehen aber auch Dinge, die nicht in meiner Kontrolle liegen. Dinge wie "Unbedingt Gewicht verlieren" oder "Jeden einzelnen Tag im Fitnessstudio verbringen" findet ihr darauf aber nicht. Mein Gewicht ist gut, so wie es ist und mit meinem aktuellen Trainingsplan bin ich recht zufrieden. Generell entwickelt sich mein Leben aktuell in eine Richtung, die mich sehr zufrieden macht.

Anders sieht das bei Perci aus, der Protagonistin dieses Buches. Bei ihr läuft alles schief. Sie hasst ihren Job, ihre Familie ist übergriffig und ihr Freund hat sie für Konzerttickets ausgetauscht und sie live im Radio abserviert - obwohl sie auch in Zukunft zusammenarbeiten müssen, denn er ist ihr Vorgesetzter. Betrunken erstellt sie zusammen mit ihrem besten Freund also eine Neujahrs-Liste, die längst überfällig war: Sie wird nicht daten, nicht versuchen, abzunehmen, und sich im Job nicht mehr anstrengen. Eine ideale Liste, wenn ihr mich fragt. Damit hatte das Buch mich! Denn wie sich Perci bei der Umsetzung einer solchen Anti-Liste schlägt, das musste ich einfach wissen. Dass dann auch noch Fake-Dating dazu kommt, war mir nur Recht. Das ist sowieso eine meiner Lieblings-Tropen, da kann ich einfach nicht widerstehen.

Perci und Nate waren mir ziemlich sympathisch und vor allem Nate habe ich ins Herz geschlossen. Er hat eigentlich gar keine Energie für eine Beziehung, denn er ist alleinerziehend und die kleine Lilah muss Vorrang haben. Das ist eine tolle Einstellung und ich finde es super, wie Nate dazu steht und das durchsetzt. Jedes Kind hat ein Elternteil wie Nate verdient. Ist Nate perfekt? Nein, ganz sicher nicht. Er hat seine Fehler und die lernen wir auch klar kennen. Aber er gibt sein Bestes und das war für mich das wichtigste.

Bonuspunkte hat das Buch außerdem für Percis Großmutter Mimi verdient. Sie gibt ordentlich Kontra, wenn sich Percis Mutter mal wieder in ihr (Liebes-) Leben einmischt. Percis Mutter ist so unglaublich unsympathisch, da war Mimi ein guter Ausgleich, den das Buch meiner Meinung nach auch brauchte.

Mein Fazit? Eine nette Lektüre für Zwischendurch.

Samstag, 23. Dezember 2023

Lese gefährlich

 Autorin: Azar Nafisi
Erschienen am 11.10.2023
Im btb Verlag
ISBN: 9783442773916
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Ein kämpferischer Appell für Literatur als Mittel des Widerstands und Empowerment: New-York-Times-Bestsellerautorin Azar Nafisi (»Lolita lesen in Teheran«) mit einem aufrüttelnden Text über die Macht der Bücher.

In Form von Briefen an ihren verstorbenen Vater (früherer Bürgermeister von Teheran und politischer Gefangener des Schah-Regimes), der ihr in ihrer Kindheit die Augen dafür öffnete, wie Literatur uns in Zeiten der Krise retten kann, stellt Nafisi die brennenden Fragen unserer Zeit – mit ihrer Lektüreliste bewaffnet Nafisi die Leser*Innen für den Widerstand. Sie greift dabei auf ihre persönlichen Erfahrungen als Frau, als Leser*in und Lehrende in Teheran zurück, die von der Universität verwiesen wurde, als sie sich weigerte, den Schleier zu tragen, und schließlich in die USA emigrierte, wo sie als Professorin Literatur unterrichtete. Nafisi ist überzeugt: Für das Überleben der Demokratie weltweit ist das Lesen unabdingbar. Ob James Baldwin oder Margret Atwood, ob Platon oder Salman Rushdie, Lektüre ist immer ein Weg in Richtung Freiheit: persönlich und politisch."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Literatur kann ganz schön gefährlich sein, vor allem für diktatorische Systeme und Terrorregime. Wie sonst kann man es sich erklären, dass in solchen Systemen Literatur zensiert und verboten wird? Bücher bringen uns auf andere Gedanken, zeigen uns andere Welten und bringen uns dazu, unseren Alltag und das System, in dem wir leben, kritisch zu hinterfragen. Und kritisches Denken und Perspektiven von außerhalb des Gewohnten können Diktaturen nicht brauchen.
Weltweit gibt es wirklich viele autoritäre Regime, eines davon ist der Iran. Und von dort stammt auch die Autorin dieses Buches. Ihr Vater war früherer Bürgermeister von Teheran und in ihrer Kindheit ein politischer Gefangener des Schah-Regimes und so wurden ihr schon in ihrer Kindheit die Ungerechtigkeiten von autoritären Systemen vor Gesicht geführt. In der Literatur hat sie Zuflucht gefunden und gleichzeitig haben ihr Bücher dabei geholfen, sich die Welt zu erklären und nicht die Hoffnung auf ein besseres Leben zu verlieren. Als Erwachsene unterrichtete sie dann Englische Literatur an der Universität von Teheran - wurde aber dann mit Lehrverbot belegt, da sie sich weigerte, einen Schleier zu tragen. Schlussendlich blieb ihr nichts übrig, als in die USA zu emigrieren, wo sie wieder unterrichten darf. Die Autorin ist also eine super interessante Frau, die viel zu erzählen hat.

Dieses Buch erzählt in Form von Briefen. Der Vater der Autorin, den ich ja gerade schon erwähnt habe, ist inzwischen verstorben - und um mit dieser Trauer umzugehen, schreibt die Autorin Briefe an ihn, so wie sie es auch während der Lebzeit ihres Vaters immer getan hat. Darin spricht sie über die Vergangenheit, die Gegenwart und Zukunft im Iran, den USA und weltweit. Sie schreibt über ihr eigenes Leben und über das Leben ihres Vaters - und wie ein roter Faden zieht sich die Literatur durch diese Briefe durch. In jedem der Briefe spielen zwei oder drei Autor:innen eine Rolle. Einige davon kannte ich bereits, einige andere noch nicht. Alle davon haben es gemeinsam, dass die Autorin Parallelen zur echten Welt ziehen kann. Mithilfe der Literatur spricht sie über das Leben in autoritären Regimen und darüber, wie wichtig es ist, Widerstand zu leisten. Wie dieser aussehen kann? Auch mit dieser Frage beschäftigt sie sich hier.

Dieses Buch ist definitiv keine einfache Lektüre. Da ist einerseits das literarische Wissen, auf das sich die Autorin wohl aufgrund ihres beruflichen Hintergrundes bezieht, und andererseits die Tatsache, dass es sich hierbei halt um ein hochpolitisches Buch handelt. Diese Briefe habe ich als sehr intensiv wahrgenommen, denn die Autorin verarbeitet hier nicht nur Trauer, sondern auch Zorn und Liebe und Angst und Hoffnung für die Zukunft. Und das habe ich zwischen den Zeilen stark wahrgenommen.

Gleichzeitig haben mir diese Texte vor Augen geführt, wie wenig ich eigentlich über den Iran weiß. Natürlich schaue ich regelmäßig die Nachrichten, wie wohl die meisten von uns. Aber das ist das erste Mal, dass ich quasi eine Innensicht bekomme. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es sich anfühlen muss, in einem solchen System zu wohnen. Gleichzeitig war ich überrascht, wieviel Widerstand trotz autoritärem Regime möglich ist - die sozialen Kreise der Autorin sind voll mit verschiedensten Arten des Widerstandes, auch wenn gleichzeitig auch übers Aufgeben gesprochen wird.

Ich habe dieses Buch überraschend langsam gelesen, denn ich habe immer wieder Pausen gemacht. Ich glaube, dass das langsame Lesen hier notwendig war, um die Briefe auch wirklich zu verstehen. Ich denke, dass ich nur so so viel aus diesem Buch mitnehmen konnte, wie ich es getan habe.

Mein Fazit? Ein wunderbares Buch, das spannend über das Leben der Autorin erzählt und die politische Bedeutung von Literatur hervorhebt, wie sonst kaum ein Buch, das ich je gelesen habe.

Mittwoch, 20. Dezember 2023

Unhinged [Kurzrezension]

Quelle: Goodreads

Und der Preis für den seltsamsten Roman, den ich in diesem Jahr gelesen habe, geht an.... Nicht "Ice Planet Barbarians", nicht "Icebreaker", sondern an "Unhinged". Dieses Buch kann ich wirklich nicht mit irgendwas vergleichen, was ich je zuvor in meinem Leben gelesen habe und ich bin mir nicht sicher, ob das gut ist, auch wenn ich Ungewöhnliches normalerweise feiere.

Warum ich dieses Buch überhaupt gelesen habe? Aufmerksam wurde ich auf dieses Buch durch Social Media. Dort ging ein Video über dieses Buch viral und es wurde mir nicht nur angezeigt, sondern auch von sicher fünf Menschen weitergeleitet, die wissen, dass bei mir bei sowas oft die Neugierde überwiegt und die Wahrscheinlichkeit besteht, dass ich mir dieses Buch tatsächlich kaufen werde. Den Ausschlag für die Kaufentscheidung haben dann aber zwei andere Freunde gegeben. Keine Ahnung, wie unser Gespräch in diese Richtung abgedriftet ist, aber irgendwie haben wir darüber geredet und die beiden waren entsetzt. Und gleichzeitig aber auch neugierig, schätze ich. Anders kann ich mir nicht erklären, wie der Pakt entstand, dass wird uns dieses Buch kaufen und gleichzeitig lesen würden. Und joa: Genau das ist auch geschehen.

Das Buch besteht aus 69 Seiten (I see what you did there) und wir drei waren deswegen auch sehr schnell durch mit dem Buch. Das nächste Mal als ich auf mein Handy blickte, erwarteten mich sehr viele Screenshots von sogenannten "Highlights". 

Aber worum geht es hier überhaupt? Nun, es geht um Tana... und um ihre Haustüre. Und ja, es ist in etwa so schräg und verstörend, wie sich das hier im ersten Moment anhört. Das Buch ist sehr explizit und enthält einige Szenen, die ich nie wieder aus meinem Kopf rausbekommen werde. Deswegen habe ich mich entschlossen, dass ich dieses Buch hier rezensieren würde. Wenn ich leiden muss, dann müsst ihr das auch. Ätsch.

Generell war ich aber von diesem Buch positiv überrascht und ja, es tut mir weh, das zuzugeben. Einige Stellen waren sogar lustig. Ich hätte nicht damit gerechnet, Witze, über antike Mythologie hier zu finden, die sogar passend sind. Das Buch war nicht so grauenhaft schlecht, wie ich gedacht hätte. Über weite Teile langweilig, aber nicht so schrecklich, wie ich dachte.

Ich bin mir ja relativ sicher, dass dieses Buch nicht als ernstzunehmende Lektüre gedacht ist. Ich glaube, dass das ein Scherz ist, ein lustiges Buch, Humor. Und ich möchte das jetzt einfach mal glauben, damit ich mich besser fühle.

Mein Fazit? Wird das in den Kanon der Weltliteratur eingehen? Ganz sicher nicht. Aber ich bereue nicht, die paar Euro für das eBook ausgegeben zu haben.

Sonntag, 17. Dezember 2023

Love in Winter Wonderland [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Dieses Buch haben wir als Dezember-Lektüre im Buchclub gewählt und am nächsten Mittwoch ist die Endbesprechung - die hoffentlich online stattfindet, damit ich daran auch teilnehmen kann. 

In "Love in Winter Wonderland" geht es um Ariel und Spencer, die sich im Abschlussjahr der Schule befinden. Ariel möchte nach der Schule die Kunsthochschule besuchen, die auch ihr Vater schon besucht hat. Das einzige Problem? Ihre Familie ist nicht gerade gut betucht und ihr fehlt das Geld, um die Studiengebühren zu bezahlen, sollte sie angenommen werden. Und sie weiß, dass ihre Chance auf ein Stipendium gering ist. Also beginnt sie, in der kleinen Buchhandlung "Wonderland" zu arbeiten. Was sie nicht weiß? "Wonderland" soll demnächst geschlossen werden, denn auch Treys Familie hat Geldprobleme. Für Trey ist das eine Katastrophe: Er ist mit dem "Wonderland" aufgewachsen und auch, wenn es ihn manchmal nervt, dort aushelfen zu müssen, kann er sich ein Leben ohne diese Buchhandlung nicht vorstellen. Deswegen beschließt er: Er muss "Wonderland" retten. Und gemeinsam mit Ariel macht er sich an die Arbeit...

Dieses Buch war eine leichte Lektüre, die ich recht schnell gelesen habe. Einfach mal so hundert Seiten am Stück zu lesen, war hier kein Problem. Und das war auch wieder mal schön - und meiner Meinung nach eine der großen Stärken dieses Buches. Dazu kommen Protagonist:innen, die überraschend viel Tiefe bekamen und mit denen ich über weite Teile des Buches mitfühlen konnte. Vor allem Trey ist mir ans Herz gewachsen, aber auch Ariel mochte ich.

Spannend finde ich, dass wir hier Repräsentation einer Essstörung finden: Ariel hat mit Binge Eating zu kämpfen. Meiner Meinung nach wäre es aber schön gewesen, noch tiefer in die Materie einzutauchen und diese Essstörung und die damit einhergehende Störung der Eigenwahrnehmung an mehr als nur ein oder zwei Stellen zu zeigen. Das hätte für mich persönlich diese Repräsentation glaubwürdiger gemacht - vor allem, weil Ariel selbst beschreibt, dass sie erst seit ein paar Monaten auf dem Weg der Genesung ist. Ich kann aber verstehen, warum die Autorin sich hier dagegen entschieden hat. Das hätte doch die Stimmung des Romans von Grund auf verändert und mir ist klar, dass es das Ziel der Autorin war, einen gemütlichen Weihnachtsroman zu schaffen - und nicht eine realistische Schilderung von Essstörungen.

Was ich etwas schade finde, ist, dass die Autorin leider an einigen Stellen auf Klischees zurückgreift. Das Buch hätte meiner Meinung nach auch ohne diese Klischees funktioniert - vielleicht sogar besser als mit ihnen. Gerade die Mean Girls, also die Gruppe an Mädchen, die gemein zu Ariel ist, sieht man doch in sehr vielen Jugendromanen. Und die hätte es hier meiner Meinung nach einfach nicht gebraucht.

Ein Punkt, den ich persönlich auch nicht mochte - was aber einfach Geschmackssache ist: Trey hat die meiste Zeit der Handlung eine Freundin. Ja, sie streiten. Ja, diese Freundin wird hier nicht unbedingt als sympathisch dargestellt. Aber sie ist trotzdem seine Freundin und sie führen eine monogame Beziehung. Und auch, wenn ich diese Figur nicht mochte, hat sie es trotzdem nicht verdient, dass ihr Freund einer anderen schöne Augen macht. Das hat niemand verdient. Und das hat dann auch meine Freude über das Happy End etwas gedämpft.

Mein Fazit? Eine nette Weihnachtsgeschichte, die aber leider die ein oder andere Schwäche mitbringt.

Donnerstag, 14. Dezember 2023

Meine liebsten Buchzitate #121

1. "Lese gefährlich" von Azar Nafisi, Seite 150

Ein Wesenszug des Krieges ist es, den Feind zu entmenschlichen. Geschichten aber geben dem Feind eine Stimme und zwingen uns, ihn als Menschen zu sehen, ihm in die Augen zu blicken - und sie stellen dabei auch unsere eigene Menschlichkeit wieder her.

2. "Highly Suspicious and Unfairly Cute" von Talia Hibbert, Seite 231

"But what?" Jordan demands, exasperated.

I search for another issue and come up blank. "I don't know. My brain is an unholy shitstorm of worst-case scenarios."

3. "Lese gefährlich" von Azar Nafisi, Seite 156

Hass und ungerichtete Wut entmenschlichen nicht nur den Feind, sondern auch uns selbst. Er zerfrisst uns und macht uns blind.

4."Scheiß Glitzertage" von Antonia Michaelis, Seite 19

Was das Glückhaben betrifft, bin ich ein Butterbrot.

5. "Das Buch der kostbarsten Substanz" von Sara Gran, Seite 280

"Die erste Hälfte deines Lebens wurde bereits geschrieben", sagte Kat. "Aber ich will dich daran erinnern, dass die Seiten für die zweite Hälfte noch leer sind. Sie warten darauf, von dir beschrieben zu werden."

Montag, 11. Dezember 2023

Pick me Girls

 Autorin: Sophie Passmann
Erschienen am 7.9.2023
Im Kiepenhauer und Witsch-Verlag
ISBN: 9783462004205
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Sophie Passmann hat mit »Pick me girls« nicht nur ihr persönlichstes Buch geschrieben, sondern auch eine kluge Auseinandersetzung mit dem männlichen Blick. Ihr Memoir zeichnet ein stellvertretendes Frauenleben nach und wirft die Frage auf: Welche Version von ihr selbst hätte Sophie Passmann sein können, wenn das Patriarchat nicht existieren würde?

»Ich bin nicht so wie andere Frauen«, ist der typische Satz eines pick me girls. Wahrscheinlich haben die meisten Frauen diesen Satz mal gedacht, nicht nur in der unbewusst-misogynen Abgrenzung zu einem ganzen Geschlecht, sondern als Herabwürdigung des eigenen Selbst – man ist nicht so dünn und hat keine so gute Haut wie alle anderen Frauen. Wenn man als Frau geboren wird, kommen die Selbstzweifel ab Werk. Spätestens in der Pubertät wird man mit der goldenen Regel konfrontiert, die zwar nirgendwo geschrieben steht, aber als allgemeingültig gilt: Der männliche Blick, das Begehrtwerden ist die höchste Währung. Warum wir alle pick me girls sind und welche Unmöglichkeiten Sophie Passmann und höchstwahrscheinlich auch jede andere Frau im Laufe ihres Lebens ertragen muss, das seziert Sophie Passmann so scharf und klug wie keine andere."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Auch wenn es auf diesem Blog vielleicht nicht so wirkt: Ich war selbst sehr lange ein Pick-me-Girl und weiß deswegen, wovon ich spreche, wenn ich über dieses Thema schreibe. Ich war überzeugt davon, anders als alle anderen Mädchen und Frauen zu sein und dass Freundschaften mit Jungs generell besser seien, da unter Frauen Zickenkrieg herrsche. Außerdem dachte ich, dass Jungs interessanter seien, denn wofür interessieren sich Mädchen bitte außer die Farbe Pink, Barbies, (damals) Justin Bieber und Make up? 
Habe ich so gedacht, weil ich Frauen aktiv niedermachen wollte? Himmel, nein. Habe ich das aus Egoismus, Hass, Narzissmus gemacht, weil ich mich über andere stellen wollte? Nein, ebenfalls nicht. Für mich war das Selbstschutz. Ich hatte in meiner Kindheit damit zu kämpfen, Freundschaften zu schließen und bekam zu spüren, wie bösartig Kinder sein können. Und mit Kinder meine ich hier, bezogen auf meine Vergangenheit, meist andere Mädchen. Man kombiniere diese Erlebnisse mit Alltagssexismus, der mir durch verschiedenste Medien anerzogen wurde - fertig war die kleine Pick-me-Mira.
Wie ich aus diesem ekelhaften Mindset wieder rausfand? Zwei Dinge: Erstens habe ich irgendwann angefangen, feministische Texte zu lesen und bekam so deutlich gezeigt, welche Glaubenssätze ich verinnerlicht hatte, ohne dass ich es wusste. Und zweitens: Freundschaften mit anderen Frauen. Irgendwann habe ich festgestellt, dass die meisten Frauen, die ich näher kennenlernte, eigentlich doch ganz nett sind. Viele davon sind spannend, bringen ihre eigene Geschichte mit, haben ähnliche Interessen wie ich oder aber auch andere Interessen, die plötzlich zu meinen werden, weil sie so viel Begeisterung dafür an den Tag legen, dass mich das einfach nicht kalt lassen kann.

Long story short: Ich war ein Pick-me-Girl. Inzwischen bin ich keines mehr. Gleiches behauptet Sophie Passmann für sich. Natürlich musste ich dieses Buch also lesen, denn bisher sind nur wenige Bücher zu dieser Erfahrung erschienen. Ich habe mir ein feministisches Sachbuch oder eine Essaysammlung erwartet, vielleicht garniert mit einigen privaten Anekdoten aus dem Leben der Autorin. Bekommen habe ich leider nur eine Autobiographie - das hat mich überrascht, denn der Klappentext und der Titel suggerieren, dass hier über eine Erfahrung gesprochen wird, die viele junge Frauen gemacht haben. Und auch von irgendeiner Art des Feminismus konnte ich hier nichts spüren, leider.

Ein ganz großes Problem, das ich mit diesem Buch habe, ist die Tatsache, dass Passmann hier Allgemeingültigkeit suggeriert, die meiner Meinung nach einfach nicht zutrifft. So verkauft sie dann leider stellenweise ihre persönliche Meinung als Fakt, hält es aber leider nicht für nötig, diese "Fakten" auch mit Quellen, Zahlen oder irgendetwas anderem zu belegen als persönliche Anekdoten. Und das reicht einfach nicht, tut mir leid.

Einige Aussagen, die hier getroffen werden, halte ich für eher... abenteuerlich, um einen möglichst positiven Begriff zu verwenden. Wie kann man als Autorin, die von sich selbst behauptet, Feministin zu sein, mehrfach behaupten, dass Frauen generell langweiliger und weniger spannend sind als Männer? Dass Frauen weniger Interessen haben? Die Argumentation dahinter ist folgende: Die Autorin selbst hat nur wenige eigene Interessen. Und das trifft jetzt auf ALLE Frauen zu, weil ...? Diesen Sprung konnte ich nicht nachvollziehen und ich halte eine solche Aussage für gefährlich - und leider passiert das in diesem Buch öfter, dass Passmann eigene Erlebnisse und Meinungen nimmt und behauptet, dass so alle Frauen denken. 
Für genauso gefährlich halte ich folgende Aussage auf Seite 139 meiner Ausgabe: "Ich weiß, dass ich heute besser aussehe als mit Anfang 20. Ich weiß das, weil ich heute oft sexuell belästigt werde." Ähm... Pardon me? Sexuelle Belästigung hat nichts mit Schönheit oder Attraktivität zu tun. Sexuelle Belästigung ist kein Kompliment, nicht lustig, kein Spiel und ganz sicher kein Wettbewerb. Ich dachte, mir fallen die Augen raus, als ich dieses Kapitel gelesen habe, denn dieser Satz fasst das ganz gut zusammen.

Alles in allem hatte ich vor allem folgenden Eindruck: Die Autorin will gefallen, immer noch. Sie will nicht anecken, zumindest nicht bei Männern. Dieses Buch wurde für Männer verfasst, ist an Männer gerichtet, aber nicht an Frauen - was schon auf den ersten Seiten sichtbar wurde, nämlich dadurch, dass Männer eine eigene Einleitung bekommen, in denen ihnen Honig dafür ums Maul geschmiert wird, dass sie dieses Buch zur Hand nehmen. Dieses Buch ist Beweis dafür, dass man auch dann noch Pick-me-Girl sein kann, wenn man eigentlich bereits erwachsen ist, alle Fakten zu diesem Thema auf dem Tisch hat und von sich selbst behauptet, dass man kein Pick-me-Girl mehr ist. Das finde ich sehr schade, denn das Ziel des Buches, das durch den Klappentext eigentlich recht klar porträtiert wurde, wurde so meiner Meinung nach leider verfehlt.

Das ganze Werk wirkte auf mich zusätzlich etwas unstrukturiert. Ich konnte den roten Faden nicht erkennen. Das Thema war: Pick-me-Girls. Aber was denn eigentlich das Ziel der Autorin ist, warum sie sich für genau diesen Aufbau entschieden hat, wurde für mich bis zum Ende nicht sichtbar.

Mein Fazit? Das bisher wohl schwächste Buch der Autorin. Ich persönlich würde sogar so weit gehen, dieses Buch als problematisch zu bezeichnen.

Samstag, 9. Dezember 2023

The Billionaire Scrooge Next Door [Hörbuch]

 Autorin: Olivia Hayle
Gesprochen von: Julian Jäger und Lisa Martelli
Erschienen am 4.12.2023
Im Aufbau Audio Verlag
ISBN: 978-3-7570-1259-5
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Holly fährt über Weihnachten nach Hause zu ihrer Familie und ist froh, ihre kleine Stadtwohnung und ihre gescheiterte Karriere hinter sich zu lassen. Jetzt stehen Truthuhn essen, Geschenke auspacken und Familienzeit auf dem Programm, denn Holly liebt Weihnachten über alles.

Was nicht auf dem Programm steht, ist Adam – Hollys ehemaliger heimlicher Schwarm und der beste Freund ihres Bruders. Mittlerweile ist aus Adam ein gutaussehender, sexy Billionaire geworden, der allerdings noch genauso geizig ist wie früher. Für ihn ist Weihnachten nur Kitsch und Kommerz. Doch leider wohnt er genau gegenüber und läuft Holly dauernd über den Weg.

Als dann noch ein Schneesturm über Fairhill hereinbricht, nimmt Hollys Weihnachtswunder seinen Lauf …"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Draußen ist es kalt, in der Stadt nimmt die alljährliche Shopping-Hölle ihren Lauf und das bedeutet für mich, dass ich mich mit weihnachtlichen Geschichten daheim verkrieche. Immerhin möchte ich dieses Jahr nicht erst am 24. in Weihnachtsstimmung kommen - ein Phänomen, zu dem ich normalerweise leider neige. Also habe ich den Aufbau-Verlag um ein Rezensionsexemplar ihres Hörbuchs "The Billionaire Scrooge Next Door" gebeten. Liebesromane sind immer süß, das Cover ist toll gelungen und auch der Klappentext hörte sich schön an. Und Scrooge beziehungsweise "Die Weihnachtsgeschichte" von Charles Dickens haben sowieso einen besonderen Platz in meinem Herzen. Vor einigen Jahren (7???) habe ich an meiner Schule bei diesem Theaterstück mitgespielt und mich deswegen doch eher intensiv damit beschäftigt. Und ich habe es aus ganzem Herzen geliebt! Dass also Adam ein Scrooge sein soll, hat mich neugierig gemacht.

Aber ich kann euch beruhigen: Auch zu Beginn der Geschichte ist Adam nicht mit Scrooge zu vergleichen. Das hätte es mir sonst wirklich schwer gemacht, mit ihm und Holly mitzufiebern. Adam mag nur einfach kein Weihnachten. Er feiert es nicht, denn in seinem Leben sind schon viele unangenehme Dinge passiert - und viele davon in der Weihnachtszeit. Deswegen kann er es einfach nicht nachvollziehen, was Weihnachten denn für einen Reiz auf alle auswirkt.
Holly ist da das genaue Gegenteil von ihm: Sie liebt nichts mehr als Weihnachten. Ihre Familie hat viele schöne Traditionen, die sie genießt. Und die sollten ihrer Meinung nach auch immer genau so bleiben, wie sie es schon immer waren - wenn sich etwas daran ändert, macht ihr das Angst. Dass es Menschen wie Adam gibt, kann sie deswegen nicht nachvollziehen. Sie versucht es aber zu akzeptieren und hat gar nicht vor, sich in Adams Angelegenheiten einzumischen  - doch der Buchclub ihrer Mutter hat da andere Pläne und schickt sie kurzerhand zu Adam, um ihn dazu zu nötigen, endlich Weihnachtsbeleuchtung aufzuhängen.

Ich hatte mit diesem Buch viel Spaß. Die Geschichte war noch spannender als erwartet und ich hing den beiden Sprechern nur so an den Lippen. Es machte mir total Spaß, den beiden zuzuhören. Die beiden sind die perfekte Besetzung für Adam und Holly. Hut ab für diese tolle Leistung!

Ich habe es genossen, mir die Liebesgeschichte rund um Adam und Holly anzuhören. Das war eine der Geschichten, während der ich ganz klischeehaft mit meiner Tasse Tee und meinem Häkelzeug auf meinem Bett saß und regelmäßig kleine Quietscher von mir gab, weil das, was da gerade passierte, einfach super süß war, oder vor mich hin kicherte, wenn die Protagonisten miteinander flirteten.

Dieser Liebesroman ist einfach eine Geschichte zum Wohlfühlen, zumindest ging es mir so. Ich habe die Protagonisten so gerne begleitet und wollte gar nicht mehr damit aufhören, mir das anzuhören. Was auch eventuell dazu geführt hat, dass ich dieses Hörbuch in weniger als 24 Stunden beendet habe. Schade, denn ich hätte da gerne länger zugehört!

Mein Fazit? Eine tolle Liebesgeschichte für die Weihnachtszeit! Konnte mich begeistern!

Dienstag, 5. Dezember 2023

Darf man eigentlich Zombies töten?

 Autor: Thorsten Schleif
Erschienen am 11.10.2023
Im Heyne Verlag
ISBN: 9783453428522
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Darf ich auf einem Besen zur Arbeit fliegen? Muss ich für meinen Werwolf Hundesteuer zahlen? Haben Vampire Anspruch auf Nachtschicht? Fallen Lichtschwerter unter das Waffengesetz? Wem gehört der eine Ring?

Ein bekennender Cineast und von Beruf Richter – Thorsten Schleif ist der erste Experte für all die drängenden Rechtsfragen, die uns bei einer Binge-Session »Game of Thrones«, »Die Ringe der Macht«, »Star Wars« oder »Harry Potter« so durch den Kopf gehen. Sein Buch gehört in jeden Muggel-Haushalt mit Streamingdienst-Abo. Denn wer die Paragrafen des deutschen Strafrechts beherrscht, braucht die Zombie-Apokalypse nicht zu fürchten!

(Sollten Sie sich all die eingangs erwähnten Fragen noch nie gestellt haben, brauchen Sie das Buch erst recht. Gut möglich, dass Sie bereits mit einem Bein im Gefängnis stehen.)"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Für alle, die neu hier sind und mich noch nicht kennen: Ich bin ein Nerd. Überraschung! Wer hätte das je von einer Buchbloggerin erwartet? Alle? Okay, gut, dann habe ich eure Denkfähigkeit eh richtig eingeschätzt. Dann wird es euch hoffentlich auch nicht überraschen, dass ich dieses Buch lesen wollte. Mir wäre bisher noch nie die Idee gekommen, Fantasy- und Science-Fiction-Filme auf rechtlicher Ebene zu analysieren, aber hey: Warum eigentlich nicht? Könnte ganz spannend sein. Und genau deswegen habe ich dieses Buch beim Verlag als Rezensionsexemplar angefragt.

Das erste, was mir an diesem Buch aufgefallen ist, ist wohl seine Ausstattung. Ihr findet ihr super schöne Illustrationen, die richtig gut zum Inhalt passen. Allein schon diese Bilder machen die Lektüre für mich wert.

Thorsten Schleif sagte mir vor der Lektüre leider gar nichts. Aber da habe ich scheinbar echt was verpasst. Der Autor scheint online auf den verschiedenen Social-Media-Seiten ganz schön bekannt zu sein. Wenn ich ihn abseits von Tiktok finden kann, werde ich ihm in Zukunft wohl auch folgen. Er scheint einen guten Humor zu haben und Nerdcontent kann man nie genug auf seiner Startseite haben.

Dieses Buch beschäftigt sich (wie könnte es anders sein?) mit verschiedenen rechtlichen Fragen, auf die man als Fantasy- oder Sci-Fi-Fan schon immer eine Antwort wollte (auch wenn einem das noch gar nicht bewusst war). Meine liebsten Fragen waren wohl, ob man mit dem unsichtbaren, fliegenden Auto aus "Harry Potter und die Kammer des Schreckens" eigentlich am Straßenverkehr teilnehmen darf. Auch die Frage, ob Vampire eigentlich ein Recht auf eine Nachtschicht haben, fand ich super spannend. Genauso natürlich, wie auch die titelgebende Frage: Darf man eigentlich Zombies töten? Was die Antworten auf diese Fragen sind, werde ich euch aber nicht verraten. Ich schätze, dass das wohl unter Spoiler fallen würde.

Alles in allem? Ein ungewöhnliches Sachbuch, das ich sehr genossen habe. Es ist schön gestaltet, behandelt spannende Themen und verwendet dabei eine Sprache, die wohl für die meisten Leser:innen verständlich ist. Wenn ihr also jetzt schon auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken seid, dann merkt euch das mal für euren Lieblingsnerd.