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Dienstag, 30. Januar 2024

Not Your Business, Babe!

 Autorin: Verena Bogner
Erschienen am 11.01.2024
Im Kiepenhauer und Witsch Verlag
ISBN: 9783462005028
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Klappentext:
"Wie Du Dich in der kaltherzigen Welt des Kapitalismus zurechtfindest, ohne Dich dabei selbst zu verlieren.

Ungleiche Bezahlung, toxische Hustle Culture und sexistische Boomer-Chefs: Unter den Ungerechtigkeiten der Arbeitswelt leiden vor allem diejenigen, die weiblich sozialisiert wurden. Denn diese Sozialisierung hinterlässt Spuren und nagt an der mentalen Gesundheit. Viele Frauen fühlen sich wie unfähige Hochstaplerinnen, die Popkultur präsentiert ihnen problematische Vorbilder und Girlboss-Parolen in den sozialen Medien fördern Einzelkämpferinnentum. Kurz: Das Patriarchat ist längst nicht überwunden und strukturelle Ungleichbehandlung an der Tagesordnung.

In »Not Your Business, Babe!« berichtet Verena Bogner von ihren eigenen Erfahrungen, spricht mit Expert*innen über Red Flags bei der Jobsuche und analysiert, wie Netflixserien und Popsongs unser Bild von arbeitenden Frauen prägen. Außerdem beantwortet sie die Fragen, die sie sich selbst immer gestellt hat: Wie können Frauen in einem fehlerhaften System solidarisch zusammenarbeiten? Welche Playlist sollte ich auf dem Weg zur Gehaltsverhandlung hören? Und wie lasse ich mich von dem Wahnsinn der Arbeitswelt nicht verändern, sondern bleibe ich selbst?"

Meine Meinung:
In nur wenigen Tagen starte ich selbst in die Welt der Berufstätigen. Zwar habe ich schon seit ich 14 war regelmäßig gearbeitet (Babysitting, Nachhilfe, Sommerjobs, geringfügige Stellen neben der Uni), aber trotzdem ist diese neue Stelle sicher wieder eine ganz andere Herausforderung, allein schon, weil das mehr Stunden pro Woche sind. Ich freue mich trotzdem darauf. Um ganz ehrlich zu sein: Ich glaube nicht, dass ich dort mit vielen der Probleme konfrontiert werden werde, die hier in diesem Buch beschrieben werden. Das Team ist überwiegend weiblich und vom Chef hatte ich bisher nicht das Gefühl, dass er sexistisch sein könnte. Und meine Stelle ist jetzt auch nicht unbedingt eine, über die mir die Popkultur falsche Erwartungen hätte vermitteln können. Denn in der Popkultur existiert diese Art von Beruf einfach nicht. Auch bin ich mir ziemlich sicher, dass Einzelkämpferinnentum dort nicht funktionieren würde.

Trotzdem wollte ich dieses Buch lesen. Es schadet nicht, wenn ich über Red Flags bei der Jobsuche Bescheid weiß oder wenn ich weiß, wie ich meinen Gehalt verhandle. Letzteres habe ich mich bei diesem Bewerbungsgespräch tatsächlich getraut - und ich war erfolgreich und es war kein Drama, ich wurde trotzdem eingestellt und ernstgenommen und nicht einfach vor die Tür gesetzt. Und ja, all diese Szenarien habe ich mir zuvor ausgemalt. Dieses Buch hat dazu aber leider nicht so viel beigetragen, wie ich mir gewünscht hätte. Irgendwie habe ich aktuell kein Glück mit Sachbüchern...

Mein erstes und wohl größtes Problem mit diesem Buch war die Struktur. Die Kapitel sind sehr kurz und greifen oft ineinander, was an sich mal nichts negatives ist. Aber mein Problem war, dass ich leider oft nicht unbedingt wusste, worauf die Autorin jetzt hinaus will. Und das ist für mich bei einem Sachbuch doch eine der Grundvoraussetzungen. Auch war mir das Buch an vielen Stellen zu persönlich. Das würde funktionieren, wenn man dieses Buch als Essay vermarkten würde, aber der Klappentext wirkt zumindest doch auf mich eher wie ein Sachbuch oder vielleicht auch wie ein Ratgeber.

Besonders interessiert hat mich, wie die Autorin wohl Verbindungen zur Popkultur schlägt. Begonnen hat diese Verknüpfung ziemlich gut, nämlich mit einer richtig tollen Playlist, die ich auch jetzt noch auf meinem Handy gespeichert habe. Aber dann wurde mir diese Verbindung dann leider oft zu schwammig und ging mir nicht weit genug. Ja, ich glaube definitiv, dass es da eine Verbindung gibt. Medien prägen uns und unser Verhalten. Aber das hier war dann leider doch eine recht oberflächliche Interpretation der Zusammenhänge.

Mein Fazit? Wer sich bereits schon länger mit den Themen Feminismus und Sexismus am Arbeitsplatz beschäftigt, kann hier leider nicht mehr viel lernen. Und auch an praktischen Tipps bezüglich Gehaltsverhandlung und co. findet man hier leider nur wenig.

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