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Montag, 25. März 2024

Adelsspross. Die erste Tochter

Autorin: Katharina Maier
Erschienen am 10.9.2019
Bei epubli
ISBN: 9783750202092
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Lovelybooks



Klappentext:
"Ein Mädchen erkennt, dass sie fliegen möchte und nicht darf

Myn wächst auf einem Planeten auf, über dem Raumschiffe fliegen und auf dem Väter das letzte Wort haben. Sie kann immer nur das, was Mädchen nicht können sollen. Trotzdem verlebt die Adelstochter eine unbeschwerte Kindheit mit einer eigenwilligen Mutter, einem schöngeistigen Vater und einem großen Bruder, der sie anspornt, ihren eigenen Verstand zu gebrauchen.
Ihre scheinbar heile Welt erhält Risse, als der aufwieglerische Asnuor zum Obersten Priester ernannt wird. Weshalb fällt das ganze Volk vor einem solchen Ehrgeizling auf die Knie? Warum schmiedet Myns Mutter Pläne hinter verschlossenen Türen? Und was hat das alles mit Myn und ihrem Bruder Vairrynn zu tun?
In 7 Bänden erzählt »Die Erste Tochter« von Intrige, Leidenschaft, Liebe, Freundschaft, Hass, einer fremden Welt und von einer Frau und drei Männern, die diese Welt für immer verändern. Doch eigentlich will Myn vor allem eins: ihre eigene Freiheit, von der sie in »Adelsspross« gerade erst begreift, dass sie sie gar nicht hat.

Ein Planet. Eine Frau. Ein Kampf."
Quelle: Lovelybooks

Meine Meinung:
Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut. Ich wurde von der Autorin (beziehungsweise einer Bekannten der Autorin, die sie beim Marketing unterstützt) vor ungefähr zwei Monaten kontaktiert und eingeladen, diesen Roman zu lesen. Und natürlich wollte ich das! Überrascht das irgendjemanden? Ich liebe Dystopien, feministische Dystopien finde ich noch spannender und ich interessiere mich sehr für Geschichten, die in der Zukunft angesiedelt sind. Erwartet habe ich mir genau das, was im Klappentext versprochen wird: Intrigen, Raumschiffe und viel Konfliktpotential durch Asnour, den Obersten Priester.

Dann kam aber leider schon auf den ersten 50 Seiten die erste schlechte Nachricht. Das Setting in der Zukunft wurde für mich leider an den meisten Stellen nicht sichtbar. Eher würde ich das Buch im Genre High Fantasy einordnen. Klar werden manchmal Raumschiffe erwähnt, aber die reine Erwähnung reicht meiner Meinung nach nicht, um ein Buch zu Science Fiction oder einem "Zukunftsepos" zu machen. Und ganz ehrlich? Das finde ich schade, denn High-Fantasy-Bücher bewerte ich leider meistens nur mittelmäßig. Das hat mir die Erfahrung inzwischen gezeigt und hätte ich gewusst, dass das Buch eher in diese Richtung tendiert, hätte ich die Anfrage wohl auch anders beantwortet. Denn entgegen allgemeiner Angabe, macht es mir keinen Spaß, wenig begeisterte Rezensionen zu schreiben, die man hätte vermeiden können.

Aufgefallen ist mir hier auch sehr schnell die unglaubliche Liebe zum Detail, die die Autorin hier beweist. Sie scheint wirklich sehr viel über ihre Welt zu wissen und das zeigt sie uns auch, indem sie uns im Detail erklärt, wie die Welt, ihre Wesen und ihre Einwohner funktionieren. Was wirklich toll sein kann! Versteht mich bitte nicht falsch: Ich finde es wichtig und richtig, dass sich die Autorin offensichtlich viele Gedanken zum Buch gemacht hat. Allerdings stellt sich mir die Frage, ob es wirklich notwendig ist, uns Leser:innen so viele Informationen zu geben? Das Buch wirkte dadurch nämlich leider teilweise überladen, unübersichtlich und langatmig. Viele der Beschreibungen wären meiner Meinung nach nicht unbedingt nötig gewesen, oder zumindest nicht in diesem Ausmaß, denn man hätte das auch einfach durch das Interagieren der Figuren miteinander zeigen können, statt lange darüber zu schreiben. 
Am Ende gibt es dann noch ein kleines Nachschlagewerk, in dem alle Figuren nochmal vorgestellt und bestimmte Begriffe erklärt werden. Das ist zwar ein schönes Extra, darf aber meiner Meinung nach nicht notwendig sein, um die Geschichte zu verstehen. Gerade bei eBooks ist das Vor- und Zurückblättern nämlich eher aufwendig.
Probleme hatte ich persönlich auch mit einigen der Namen von Figuren und Wesen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Autorin sich auch da viele Gedanken dazu gemacht hat. Ganz ehrlich? Wer so viel Herz in die Schaffung einer fiktionalen Welt steckt, fängt dann nicht plötzlich bei den Namen an, einfach irgendwas zu tippen. Ich als Leserin kenne diese Gedanken dahinter aber leider nicht. So wirkten die Namen dann leider teils wie willkürliche Buchstabenkombinationen. Das erschwerte es mir, mir zu merken, wovon denn genau gerade die Rede ist und was dieses Wesen nochmal war.

Wir folgen in diesem Roman vor allem Myn und ihren Brüdern. Myn ist ein junges Mädchen, dessen Kindheit wir in diesem Buch aus der Ich-Perspektive verfolgen. Das machte sie für mich zu der Figur, der ich am meisten Aufmerksamkeit schenkte und die mich am meisten interessierte. Was meiner Meinung nach in diesem Buch nicht unbedingt ideal war: Wahrscheinlich wird sich das in den zukünftigen Teilen der Bücher noch ändern, doch in diesem ersten Band war Myn eher eine passive Figur, die eine reine Beobachterrolle einzunehmen schien. Das hat den Vorteil, dass wir so mal eine Einleitung in die Welt bekommen - und den Nachteil, das ein Kind oft nur wenige Ziele hat, die für ein Buch passend sind, das sich selbst als "Epos" bezeichnet. Generell hatten die Figuren in diesem Buch leider nur wenige für mich wirklich klare Ziele, die der Handlung Schwung hätten verschaffen können. Die einzige, die mir da wirklich als Ausnahme einfallen würde, ist Myns Mutter, die versucht, politischen Wiederstand zu leisten. Das bekommen wir hier aber leider nur am Rande und erst später im Buch mit. Das bewirkte, dass es der Handlung leider sehr schwer fiel, Tempo zu entwickeln.

Mein Fazit? Dieses Buch war leider nicht ganz mein Fall. Schade.

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