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Montag, 16. Dezember 2019

Das Mädchen Jannie

Autorin: Petra Hammesfahr
Erschienen am 19.8.2019
Im Diana Verlag
ISBN: 9783453292383
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag
Zur Autorin:
"Petra Hammesfahr, geboren am 10. Mai 1951 in Titz, Kreis Düren ist eine der erfolgreichsten deutsche Krimi- und Drehbuch-Autorinnen. 1991 erscheint Hammesfahrs erster Thriller-Roman. Seither gehört sie zu den erfolgreichsten deutschen Krimi-Autoren und hat an die 34 Bücher verfasst. Mitte der Neunziger beginnt sie auch Drehbücher für das Fernsehen zu verfassen. Sie schreibt zwei Episoden für die Kriminalserie „Der Fahnder“, das Drehbuch zur Verfilmung ihres eigenen Romans „Der stille Herr Genardy“ und den Film- und Buchstoff zu „Heiss und kalt“. Ihr Roman „Die Sünderin“ wurde unter dem Titel »The Sinner« mit Jessica Biel in der Hauptrolle als erfolgreiche US-Fernsehserie produziert und läuft weltweit auf Netflix."
Quelle: lovelybooks.de

Klappentext:
"Vom Großvater an Miro verkauft, zieht die elternlose Jannie mit einigen Frauen bettelnd über Land. Sie weiß nicht, ob sie zehn oder schon elf Jahre alt ist, aber sie weiß von Kindern, die in feinen Häusern arbeiten müssen, weil sie für den Straßenstrich zu jung sind. Während Kommissar Klinkhammer sich bemüht, Licht ins Dunkel um sieben verscharrte Kinderleichen zu bringen, gelingt Jannie die Flucht. Sie wird von Dieter auf seinem einsamen Hof aufgenommen und kümmert sich liebevoll um dessen Mutter. Die alte Frau liegt gelähmt und stumm im Bett, mit Augenzwinkern versucht sie Jannie begreiflich zu machen, in welcher Gefahr sie schwebt. Doch Jannie kennt keine Morsezeichen …"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
An diesem Buch habe ich vergleichsweise echt lange gelesen. Sicher fünf oder sechs Tage. Ich musste drei (!!!) vorgeplante Posts veröffentlichen, damit ich noch ein bisschen mehr Zeit zum Lesen habe. Aber, wie hat mir dieses Buch denn jetzt gefallen?

Also, den ersten Teil der Geschichte fand ich ganz gut. Die Autorin brachte einige gute Ideen ein und baute einige berührende Hintergrundinformationen ein. Nur dann wurde das Buch irgendwie...langweilig. Es begann sich zu ziehen und die Handlung trat auf der Stelle. Stellenweise war ich wirklich kurz davor, abzubrechen. Ich habe dann aber trotzdem weitergelesen, in der Hoffnung, dass das Buch nochmal besser wird.

Die Geschichte wird aus extrem vielen Perspektiven erzählen. Da ist Jannie, natürlich. Sie ist ein kleines Mädchen, das in Armut aufgewachsen ist. Sie ist leider etwas naiv, was aber meiner Meinung nach verständlich ist. Ihre Sichtweise war meistens spannend.
Dann war da Dieter. Auch seine Sichtweise war spannend, auch wenn ich mir bei ihm etwas mehr Sicherheit gewünscht hätte. Er weiß die meiste Zeit selbst nicht so wirklich, was er will. Auch hat er eine...interessante Sichtweise, was das Schreiben betrifft. Aus irgendeinem Grund ist er der Meinung, dass er das, was er in seinem Thriller beschreibt, auch wirklich ausführen muss. Ähm....ja, gut...okay. Ein bisschen verstörend, aber okay...
Dann war da der andere Autor, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe. Er ist mit der Rezensentin von "Bücherwurms Blog" verheiratet. Ihn fand ich schon spannender, die Rezensentin auch, auch wenn sie nicht gerade sympathisch war. Ich hoffe, man stellt sich uns Blogger nicht wirklich so vor? Die meisten von uns sind wirklich nett und haben es sich nicht zur Aufgabe gemacht, Autoren niederzumachen. Die meisten von uns sind einfach nur totale Büchernarren, denen es nicht reicht, ein Lesetagebuch auf Papier zu führen. Von dem her: Spannende Figur, aber wirklich nicht besonders sympathisch.
Dann ist da noch der Kommissar Klinkhammer. Er hatte einige ganz spannende Szenen und Ansätze, aber das wars dann leider auch schon wieder.
Von den Figuren her konnte mich dieses Buch also schon mal nicht ganz überzeugen.

Der Stil war in Ordnung. Zu großen Teilen las sich das Buch ganz gut. Allerdings wurden im letzten Viertel des Buches so einige Fehler übersehen. Rechtschreibung, Grammatik, teilweise wurden ganze Wörter vergessen und die Sätze waren dann leider nicht mehr ganz Deutsch. Das fand ich sehr schade, denn das hat den Lesefluss ziemlich beeinträchtigt.

Was mich gestört hat, war die Synonyme Verwendung von Rumänen, Zigeunern und Roma. Nicht meine Wortwahl, die des Buches. "Zigeuner" ist eigentlich eines der Worte, auf die man in einem Buch komplett verzichten sollte. Nicht nur in einem Buch eigentlich, auch im Alltag. Dieses Wort ist einfach total veraltert. Mit der synonymen Verwendung von Roma und Rumänen habe ich vor allem ein Problem: Das ist nicht das gleiche. Roma sind auch in Rumänien eine Minderheit. Ich verstehe, dass die Figuren, das eventuell durcheinander bringen könnten. Da wäre es aber wirklich wichtig gewesen, das nochmal zu kommentieren - egal ob das durch eine andere Figur passiert oder durch die Autorin. Gefährlich ist auch, dass dieses Buch viele Stereotype und Vorurteile über Roma und Sinti aufgreift und unreflektiert einsetzt. Da hätte ich mir gewünscht, dass diese Vorurteile nicht einfach unhinterfragt eingesetzt und wiederverwendet werden.

Sehr schade, aber so wirklich überzeugen konnte mich dieses Buch nicht.

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