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Mittwoch, 4. Dezember 2019

Scythe - Das Vermächtnis der Ältesten

Autor: Neal Shusterman
Erschienen am 27.11.2019
Im Fischer Sauerländer Verlag
ISBN:9783737355087
Rezensionsexemplar: Nein

Quelle: Verlag

Zum Autoren:
"Ein Großmeister bedrückender Sci-Fi-Szenarien: In den USA gilt Neil Shusterman längst als einer der Superstars unter den Jugendbuchautoren. Alle Bücher des 1962 im New Yorker Stadtteil Brooklyn geborenen Schriftstellers und Drehbuchautors wurden zu internationalen Bestsellern und sind vielfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt Shusterman den National Book Award for Young People’s Literature. Shusterman studierte an der University of California in Irvine Psychologie und Theaterwissenschaften. Während dieser Zeit schrieb er eine beliebte Humor-Kolumne für die Schulzeitung. Danach arbeitete er als Assistent bei einer Talentagentur in Los Angeles, wo sich ein bekannter Agent seiner annahm. Schon nach kürzester Zeit hatte Shusterman einen ersten Buchvertrag und einen Drehbuchjob. In Deutschland wurde vor allem seine „Unwind Dystology“ bekannt, eine Sci-Fi-Serie für Jugendliche, die ab 2012 unter dem Titel „Vollendet“ erschien. In dem bedrückend realen Mehrteiler geht es um den 16-jährigen Connor, der „umgewandelt“ werden soll – das heißt, sein Körper wurde von seinen Eltern vollständig zur Organspende freigegeben. Als er Risa trifft, der ein ähnliches Schicksal blüht, müssen sich die beiden entscheiden – Flucht oder Umwandlung? In „Scythe – Die Hüter des Todes“, einer weiteren Sci-Fi-Serie, entwickelt Neil Shusterman die gruselige Vision einer scheinbar perfekten Welt. Aktuell lebt der Autor mit seinen vier Kindern in Südkalifornien."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Unsterblichkeit, Wohlstand, unendliches Wissen – all das haben die Menschen in der Zukunft erreicht. Das neue Problem: Überbevölkerung. Die Lösung: die Installation der Scythe, die entscheiden, wer leben darf und wer sterben muss. Doch die Scythe der neuen Ordnung missbrauchen ihre Macht, allen voran Scythe Goddard. Aufhalten können ihn nur Citra und Rowan, doch die liegen in einem eisigen Gefängnis auf dem Meeresgrund und niemand weiß, ob es gelingen wird, sie rechtzeitig wiederzubeleben. Das spannende Finale der international erfolgreichen »Scythe«-Trilogie."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Neal Shusterman nimmt eine Utopie und schafft es, sie so umzubauen, dass man doch nicht mehr dort leben will. Ehrlich. Strenggenommen wär das ja die perfekte Welt: Unsterblichkeit, keine Krankheiten, jeder kann seine Träume verfolgen und genau das machen was er will. Und das alles unter der Herrschaft einer liebevollen, fast gottähnlichen, künstlichen Intelligenz, die immer nur das Beste für dich will. Blöd ist da nur eines: Da sind ausgebildete Massenmörder, die dazu ausgebildet sind, die Überbevölkerung zu bekämpfen. Und manchen davon macht das auch noch Spaß!

Auf den dritten Teil dieser Reihe habe ich eine halbe Ewigkeit und noch drei Tage gewartet. Am Erscheinungstag stand ich dann gleich nach der letzten Vorlesung in der Buchhandlung und bettelte die Buchhändlerinnen an, mir doch bitte, bitte, sofort und auf der Stelle den letzten Band zu geben, denn ich MUSS wissen, wie es weitergeht. Tja, sie hatten die Bücher noch nicht mal eingeräumt, ich durfte mir also ein Exemplar aus dem frischgeöffneten Karton klauen. Gott sei Dank! Tja, dann habe ich erstmal gelesen. Für diesen Band habe ich um einiges länger gebraucht, als für die vorhergehenden Teile. Der Hauptgrund dafür war wohl die Länge dieses Buches: Insgesamt über 600 Seiten hat das gute Stück! Außerdem stand bei mir am Wochenende Familienbesuch an. Also konnte ich immer nur an den Abenden, beim Frühstück und bei den Zugfahrten lesen. Jetzt bin ich aber fertig, deswegen kommt hier jetzt die Rezension. Nun, eigentlich stecken wir schon mittendrin.

Citra (eigentlich ja Scythe Anastasia, also bitte!) ist toll wie immer. Ich habe ehrlich gesagt auch gar nichts anderes erwartet. Sie ist eine großartige und starke junge Frau und ich bewundere sie für ihren Mut und ihre Kraft. Sie ist für mich die einzig wahre Hauptfigur des Buches und stellt jeden anderen in den Schatten.
Rowan (Scythe Lucifer!!!) rückt auch hier wieder eher in den Hintergrund. Er ist zwar ein netter Kerl, allerdings geht er neben Citra einfach unter, zumindest meiner Meinung nach. Das ist aber nicht wirklich ein Kritikpunkt, wie gesagt, ich mag Citra.
Greyson war in diesem Band die nächste wichtige Erzählperspektive. Ihr werdet es nicht glauben, doch er hat sich zum Propheten gemausert! Immerhin ist er der einzige, mit dem der Thunderhead noch spricht. Und er macht sich wirklich gut in seiner Rolle. Gleichzeitig bleibt er ein normaler Kerl, der seine Situation einfach nur extrem absurd findet. Ihr hätte ich stellenweise echt gern umarmt. Auch, wenn er das später echt nicht mehr nötig hatte. Glaubt mir, der Kerl kommt auch ohne jede Hilfe zurecht.
Eine Figur, die neu dazugekommen ist, ist Jeri. Jeri ist ein genderfluider Kapitän eines großen Schiffes und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Scythe Anastasia zu beschützen. Wenn es sein muss, auch mit Jeris eigenen Leben. Jeri war die erste Figur überhaupt, die ich kenne, die genderfluid ist. Und noch spannender: Das ist in diesem Buch überhaupt kein Thema. Jeri wird nach den passenden Pronomen gefragt, ja, aber trotzdem ist das eher Nebensache. Fand ich total spannend und erfrischend und deswegen möchte ich diese Besonderheit auch auf jeden Fall nochmal hervorheben.

Die Geschichte war unglaublich spannend. Dieses Buch deckte eine sehr weite Zeitspanne ab: Über drei Jahre! Deswegen konnte leider nicht alles so genau und ausführlich beschrieben werden, wie ich mir das stellenweise gewünscht hätte. Meiner Meinung nach änderte das aber nichts an der Spannung. Anfangs war es stellenweise verwirrend, da der Autor viel in der Zeit herumsprang, aber auch daran gewöhnte man sich ziemlich schnell.

Auch der Schreibstil ist toll. Er ist erschreckend, er ist verwirrend, er ist wunderschön und einzigartig. Das Buch ließ mich laut im überfüllten Zug auflachen und nur Sekunden später stellten sich die Härchen auf meinen Armen auf und ich musste mich davon abhalten laut zu schreien. Also typisch Neal Shusterman halt, nichts Besonderes. (hysterisches Lachen) Kleiner Scherz. Natürlich ist das besonders. Der Autor ist großartig. Und genau deswegen hat er auch den Approved-Stempel verdient.


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