Seiten

Dienstag, 28. April 2020

Mach mal halblang. Anmerkungen zu unserem nervösen Planeten.

Autor: Matt Haig
Erschienen am 22.3.2019
In der dtv Verlagsgesellschaft
ISBN: 9783423262286
Rezensionsexemplar: Nein

Quelle: Verlag
Zum Autoren:
"Philosophische Betrachtungen der Menschheit: Der britische Autor Matt Haig erlangte mit seinen Kinder- und Jugendbüchern und mit spekulativer Fiktion Bekanntheit, unter anderem mit seinem 2013 veröffentlichten Bestseller „The Humans“, der in Deutschland 2015 unter dem Titel „Die Menschen von A bis Z“ erschien. Der 1975 in Sheffield geborene Matt Haig studierte an der Universität von Hull Englisch und Geschichte. 2004 kam sein Romandebüt „The Last Family in England“ („Für immer, euer Prince“, 2007) auf den Markt, in dem er Shakespeare‘s Henry IV, Teil 1, mit Hunden als Hauptfiguren nacherzählte. Zwei Jahre später folgte mit „The Dead Fathers Club“ eine Nacherzählung von Hamlet aus der Sicht eines elfjährigen Kindes, das den Tod seines Vaters zu verarbeiten versucht. Nach weiteren Jugendbüchern gelang Matt Haig mit „The Humans“ der endgültige Durchbruch als Autor für Erwachsene. Darin schildert ein außerirdischer Ich-Erzähler seine kuriosen Erfahrungen mit der Menschheit auf dem Planeten Erde. Das 2015 veröffentlichte Sachbuch „Reasons to Stay Alive“ blieb 46 Wochen lang unter den Top Ten der britischen Bestseller-Liste und erschien 2016 in Deutschland unter dem Titel „Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben“. 2017 folgte „How To Stop Time“ über einen scheinbar 40-jährigen, aber in Wahrheit 400 Jahre alten Mann."
Quelle: lovelybooks.de

Klappentext:
"Sind Sie schon durchgedreht oder arbeiten Sie noch daran?

Wir leben in einem Zeitalter der Ängste und der überdrehten Schnelligkeit. Man könnte meinen, unsere gesamte Lebensweise wäre darauf ausgerichtet, uns ins Unglück zu stürzen. Der Life-Overload hat uns fest im Griff. Aber: Können wir etwas dagegen tun? Matt Haig beschäftigt sich intensiv mit der Frage, wie die lärmende Außenwelt unser Denken beherrscht und wie wir uns zur Wehr setzen können. Es geht um große und kleine Dinge, um Weltpolitik, Gesundheit, Smartphones, Social Media, Sucht, Vernetzung. Ein Buch, das uns alle angeht und das uns unserer eigentlichen Aufgabe wieder ein wenig näherbringt: dem Menschsein."
Quelle: lovelybooks.de

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mir der Osterhase vorbeigebracht. Er hat dieses Jahr das beste Versteck aller Zeiten gefunden. Ich glaub es selbst kaum: Meine Buchgeschenke standen in einem der Bücherregale, neben den anderen Büchern. Ich bin da sicher zwanzig Mal vorbeigelaufen, bis mir endlich mal aufgefallen ist, dass die anderen Bücher des Regals ja gar nicht in blaues Papier eingewickelt sind.

In diesem Buch geht es um ein Leben mit Angststörungen. Denn der Autor ist davon betroffen und weiß daher aus erster Hand, wie sich das anfühlt. Kleiner Spoiler: Ziemlich mies. Der Autor schreibt über Situationen, die ihn besonders belasten, schreibt, was er dagegen tut und vor allem auch, was der Grund dafür sein könnte, dass die moderne Welt für viele so belastend wirkt. Die Themen erstrecken sich dabei über ein sehr weites Spektrum: Einkaufszentren, ständiger Onlinezwang, extrem viel Auswahl bei Unterhaltung, Gesundheitssorgen und so weiter und so weiter. Besonders gut gefallen haben mir die Kapitel, in denen der Autor darüber schreibt, was ihm persönlich dabei hilft, seine Tiefs zu überwinden. Der Autor nimmt bei der Beschreibung seiner Erfahrungen kein Blatt vor den Mund. Er schreibt über seine Panikattacken, über Konflikte, die durch seine psychische Erkrankung vor allem in seiner Beziehung entstanden sind, über Hochs und Tiefs und sogar über seine Selbstmordgedanken.

Eine Besonderheit des Buches war die unglaublich positive Grundstimmung. Das hört sich paradox an, ich weiß. Da schreibt jemand über seine psychischen Probleme und das auf eine so positive Art, dass die Art auch für Themen wie Hochzeiten, Katzenbabys oder frisch gebackene Kekse geeignet wäre. Gleichzeitig wird die Angsstörung aber nicht verharmlost, ganz im Gegenteil. Der Ernst der Lage wurde mir als Leserin trotzdem sofort klar. Und trotzdem hatte ich die meiste Zeit ein richtig breites Grinsen im Gesicht, hab auch oft laut gelacht. Die Lektüre des Buches war total amüsant und hat einfach nur Spaß gemacht.

Den Schreibstil fand ich absolut großartig. Ich habe dieses Buch innerhalb eines Nachmittags inhaliert und mir dabei fast schon einen Sonnenbrand geholt, weil ich das Buch nicht mal für die Zeit aus der Hand legen wollte, die ich gebraucht hätte, um mir einen schattigeren Leseplatz zu suchen.

Mein Fazit also? Kann ich euch absolut weiterempfehlen! Mira approves!


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank für deinen Kommentar! Ich freue mich immer darauf, mit euch zu diskutieren. Bitte achte aber darauf, höflich zu sein und niemanden zu beleidigen. Kommentare, die darauf abzielen, Streit zu provozieren, zu verletzen oder illegale Inhalte beinhalten, werden ohne Ausnahme gelöscht.