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Dienstag, 24. November 2020

Sternenrot

 Autorin: Annie Kay
Erschienen am 2.11.2020
Im Piper Verlag
ISBN: 9783492503730
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Zur Autorin:
"Annie Kay ist eine österreichische Autorin, die mit Leidenschaft Liebesromane schreibt. Als Inspiration dienen ihr dabei Bilder, Erzählungen oder einfache Alltagssituationen. Wenn sie nicht gerade schreibt oder als Lehrerin arbeitet, widmet sie sich ihren beiden Kindern, den zahlreichen Hobbys, ihren Tieren oder dem Garten. Zu Annies Veröffentlichungen bei piper.digital zählen die 2020 bereits erschienene humorvolle Geschichte "Halligalli on the Rocks" und die Sommer-Kurzgeschichte "Oneway-Ticket ins Glück"."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Willkommen an der Über-Lebens-Schule! Ein romantisch-witziger Fantasy-Roman über das Leben nach dem Tod

»›Entspann dich ein bisschen und denk an etwas, das dir jetzt richtig gut gefallen würde. Dann kommen die Sterne ganz von alleine.‹ Nicolas’ Stimme war nur mehr ein raues Flüstern an meinem Ohr und seine Worte gaben mir das Selbstbewusstsein, einen halben Schritt nach hinten zu gehen und mich an ihn zu lehnen.«

Evalina ist 84, als sie stirbt und von ihrem Vorfahren Adamos abgeholt wird. Er erklärt ihr, dass sie noch einmal die Schule besuchen muss, um in der Ewigkeit bestehen zu können. Evalinas Zeit an der Über-Lebens-Schule erfordert jedoch all ihre Lebenserfahrung: Sie muss die in ihrem verjüngten Körper wiedererwachten Hormone genau so in den Griff bekommen wie den Liebeskummer ihrer Zimmernachbarin und die einzelnen Unterrichtsfächer. Dabei kommt sie einer dunklen Verschwörung auf die Spur, die das ganze System in Gefahr bringen könnte, und ist hin und her gerissen zwischen Adamos und dem mysteriösen Nicolas. Wem von beiden kann Evalina vertrauen und wessen Gefühle für sie sind am Ende echt?"
Quelle: Lovelybooks.de

Meine Meinung:
Heute habe ich für euch einen Fantasy-Roman darüber, was wohl nach dem Tod so auf uns wartet. Hier landen alle Seelen in einer Art Internat, wo sie auf das ewige Leben vorbereitet werden. Da wird man nämlich nicht einfach so reingeworfen: Wer will denn auch, dass die Leute sich auch im Himmel noch weiter bekriegen? Macht in meinen Augen also völlig Sinn, dass da ein Crashkurs nötig ist. Und das Internat ist ja auch richtig schön: Das Essen ist toll, der Unterricht hört sich halbwegs spannend an und die Zimmer sind so an dich angepasst, dass du glaubst, dich in deinem perfekten Traum zu befinden. Ziemlich cool, nicht? Und wie gesagt: Völlig logisch, dass das notwendig ist.

Aber leider ist nicht alles an diesem Roman so logisch, wie diese Grundidee. Beginnen wir doch mit der Hauptfigur. Evalina ist eine sehr nette Frau, dich mir auf Anhieb sympathisch war - dass sie aber bereits 84 Jahre alt sein soll, glaube ich ihr nicht wirklich. Dafür wirkte sie auf mich doch zu jugendlich. Schwierig fand ich auch, dass Evalina sehr oft die Seiten wechselt. Versteht ihr wie ich das meine? Sie ist sprunghaft und befindet sich in jeder Diskussion und bei jedem Streit auf einer anderen Seite - egal, was noch fünfzig Seiten zuvor ihre Seite war.
Dann ist da noch die Sache mit ihrem Vorfahren Adamos. Schon im Klappentext wird da schon angedeutet, dass sich da was entwickeln könnte. Und naja: Das war auch von Anfang an immer wieder ein großes Thema. Und irgendwie scheint das außer mir jeder für vollkommen in Ordnung zu halten. Dabei sind die beiden doch miteinander verwandt! Klar, da sind mehrere Generationen zwischen ihnen, aber trotzdem. Ich fand das einfach schräg.
[Spoiler im nächsten Absatz]
Auch habe ich nicht verstanden, warum die Über-Lebens-Schule so viele Gegner zu haben scheint. Die Verstorbenen dort werden ja nicht wirklich schlecht behandelt. Sie haben alles, was sie brauchen. Und drei Jahre nochmal die Schulbank zu drücken, sind meiner Meinung nach ein wirklich geringer Preis dafür, danach bis in alle Ewigkeit glücklich zu sein. 

Das hört sich jetzt recht negativ an, die Geschichte werde ich aber wohl trotzdem nicht schlecht in Erinnerung behalten. Die Idee von der Über-Lebens-Schule lädt zum Träumen ein: Wie würde wohl mein Zimmer aussehen? Welche Persönlichkeiten wären so an meiner Schule? Kafka vielleicht? Stephen Hawking? Marie Curie? Mary Shelley? Also ich hätte da so einige verstorbene Persönlichkeiten im Kopf, die ich sehr gerne mal kennen lernen würde, das sag ich euch ganz ehrlich. Und ich fand die Handlung eigentlich auch ganz unterhaltsam, trotz der oben beschriebenen Schwächen. Wer weiß, vielleicht lese ich ja auch noch den zweiten Teil, wenn der dann rauskommt. Ich kanns mir durchaus vorstellen!

Mein Fazit? Keine schlechte Geschichte, allerdings gab es leider auch einige Stellen, die in meinen Augen nicht wirklich logisch sind.

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