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Montag, 8. Februar 2021

Totenfrau [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Seit Jahren wollen meine Mitmenschen, dass ich dieses Buch lese. Meine Eltern, die große Fans des Autoren sind, meine Studienkolleginnen und zuletzt meine Nachbarin. Sie hat mir den ersten Band der Reihe geliehen, den Rest haben meine Eltern selbst im Regal stehen.

Ich weiß noch genau, wie meine Mutter dieses Buch zum ersten Mal gelesen hat. Da war ich fünfzehn, es war ein sehr heißer Sommer, wir verbrachten ein paar Tage bei meiner Großmutter in Oberösterreich und durften uns ausnahmsweise Bücher aus der Dorfbücherei mitnehmen - obwohl wir keinen Ausweis hatten. Meine Mutter holte sich die "Totenfrau" und war schon von den ersten Seiten schockiert! "Die hat ihre Eltern getötet!", erklärte sie mir. Die war total baff! Die nächsten Tage legte sie dieses Buch nicht mehr aus der Hand.

Ich fand die "Totenfrau" ebenfalls spannend. Es geht um die Bestatterin Brünhilde Blum (sehr schöne Alliteration!). Ihr Mann starb bei einem Unfall mit Fahrerflucht. Doch war das wirklich nur Pech? Mit dieser Erklärung kann und will Blum sich nicht zufriedengeben. Deswegen beginnt sie nachzuforschen - und aufzuräumen. Blum wirkte auf mich kalt, berechnend und distanziert. Das war zu Beginn gewöhnungsbedürftig, später fand ich das aber passend.

Auch mit dem Schreibstil musste ich erst warm werden. Der ist recht abgehackt. Die meisten Sätze sind sehr kurz, was auf mich rastlos wirkte und gut zu Blum passt. Nicht gewöhnen konnte ich mich an die Dialoge. Das wirkte auf mich wie in ein Theaterskript ohne Regieanweisungen und ohne Angabe des Sprechers. Oft war das kein Problem, manchmal kam ich aber doch ins Straucheln.

Sehr cool fand ich, dass diese Geschichte in Tirol spielt. Es hat mir gefallen, dass ich die Orte der Handlung kannte. Ich wohne selbst in Tirol und gerade in Innsbruck habe ich in den letzten Jahren viel Zeit verbracht. Sobald der Autor einen Ort nannte, hatte ich sofort ein Bild im Kopf.

Mein Fazit? Ich habe gebraucht, um in das Buch hineinzufinden - danach fand ich es spannend.

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