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Mittwoch, 24. März 2021

Die Mitternachtsbibliothek [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Dieses Buch war eine schwere Lektüre für mich. Nora geht es mies und das wohl schon seit Ewigkeiten. Auch an dem Tag, an dem das Buch beginnt, meint es das Leben nicht gut mit ihr: Nora wird gekündigt und ihre Katze stirbt. Dazu kommen noch Dinge, die schon früher passiert sind und die sie immer noch bereut: Sie hat das Schwimmen aufgegeben, hat ihren Ex nicht geheiratet und die Band ihres Bruders verlassen. Den Tod sieht sie als den einzigen Ausweg aus ihrer Misere. Auf dem Weg ins Jenseits landet sie in der Mitternachtsbibliothek. Ein Ort, über den ich nur staunen konnte! In jedem der Bücher dort befindet sich ein Leben, das Nora haben kann. Wenn sie sich in einem so richtig wohlfühlt, kann sie es behalten. Also probiert Nora die verschiedenen Leben aus. Aber kann sie überhaupt in einem fremden Leben glücklich sein?

Matt Haig kenne ich bereits durch sein Buch "Mach mal halblang. Anmerkungen zu unserem nervösen Planeten". Das Buch war 2020 ein Highlight für mich. Ich bin mir unsicher, ob das bei "Die Mitternachtsbibliothek" auch so ist. Versteht mich nicht falsch, ich mochte dieses Buch. Aber mit "Mach mal halblang" kann es nicht mithalten.

Ich mochte die Idee. Natürlich habe ich schon mal nachgedacht, wie mein Leben hätte verlaufen können, wenn sich eine Kleinigkeit geändert hätte. Was, wenn ich mich zum Beispiel dazu entschieden hätte, Germanistik statt Literaturwissenschaft zu studieren? Oder einen Freiwilligendienst in Italien statt in der Slowakei zu machen? Ich fände es spannend zu sehen, wie viel oder wie wenig dann anders wäre. Deswegen habe ich Nora auch mit großem Interesse durch ihre vielen Leben begleitet.

Vom Ende des Buches hätte ich mir mehr erwartet. Da war dann plötzlich viel Tempo da und alles wirkte ziemlich verkürzt auf mich. Es wäre schön gewesen, wenn das Ende etwas ausführlicher gewesen wäre.

Mein Fazit? Eine berührende Geschichte, die mich nachdenklich gemacht hat.

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