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Dienstag, 6. Juli 2021

Fenster ins Gehirn

 Autoren: John-Dylan Haynes und Matthias Eckoldt
Erschienen am 31.5.2021
Im Ullstein Verlag
ISBN: 9783550200038
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Zu wissen, was im Kopf eines anderen vor sich geht, gehört zu den ältesten Sehnsüchten der Menschheit. Längst ist die Forschung dabei, Gedanken aus der Hirnaktivität auszulesen. Der renommierte Neurowissenschaftler und Psychologe John-Dylan Haynes hat es geschafft, verborgene Absichten in den Hirnen seiner Probanden zu entschlüsseln. Seine Forschungen ergeben provokante Fragen: Sind unsere Gedanken wirklich sicher vor Zugriff von außen? Wird man irgendwann per Gehirnscan unsere Wünsche, Lügen und Gefühle oder gar unsere PINs auslesen können? Kann die Werbung unsere Hirnprozesse gezielt beeinflussen, um in uns ein unwiderstehliches Verlangen etwa nach bestimmten Produkten entstehen zu lassen? Haben wir überhaupt einen freien Willen oder sind wir durch unser Gehirn vorherbestimmt? Zurzeit kann man zwar noch nicht die ganze breite Vielfalt unserer Gedankenwelt auslesen - aber das kann sich schneller ändern, als uns lieb ist.."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Wenn ich als Kind mit Freunden darüber diskutiert habe, welche Superkraft wir gerne hätten, kam immer mindestens einmal "Gedankenlesen". Ich persönlich bin kein Fan dieser Gabe und würde sie eher als Fluch empfinden. Will ich wirklich wissen, was andere gerade denken? Lieber nicht! Ich vertraue lieber darauf, dass die Menschen in meiner Umgebung mich wirklich mögen und mir die Wahrheit oder zumindest nur Notlügen erzählen. Meine Wunschsuperkraft war immer "Fliegen können" oder "Wahrscheinlichkeiten manipulieren". In den letzten Jahren tendiere ich aber zu den Wahrscheinlichkeiten, denn dann könnte ich auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass mir über Nacht voll funktionstüchtige Flügel wachsen. Zwei Fliegen mit einer Klatsche!

Aber egal: Offensichtlich sind meine Freunde nicht die Einzigen, die Gedanken lesen möchten. Dieser Wunsch hat sogar die Wissenschaft erobert. Und darum geht es in diesem Buch. Wie könnte man mit Technik die Gedanken eines Menschen erkennen? Interessant finde ich, dass in diesem Buch sehr viele Beispiele für aktuelle oder bereits abgeschlossene Experimente genannt werden. Die Autoren bleiben dabei immer kritisch und erzählen auch, mit welchen Problemen die Wissenschaft dabei konfrontiert werden. Das reicht von technischen Problemen (auch bei toten Fischen kann man mit einem Computer mit etwas Glück Gehirnaktivität nachweisen) bis hin zu ethischen Bedenken (Wollen wir, dass große Firmen unsere Wünsche kennen? Und wäre es nicht gefährlich, wenn jede Regierung weltweit deine politische Einstellung auslesen kann?). Dass auch auf Probleme aufmerksam gemacht wird, finde ich gut. Das zeigt, dass die Autoren sich wirklich mit diesem Thema befasst haben und die Entwicklung der Gedankenleserei auch zu Ende denken.

Die Thematik wird in diesem Buch einfach erklärt, sodass auch Laien wie ich alles verstehen können. Trotzdem war der Schreibstil schön und machte das Buch spannend. 

Leider gab es auf meinem Tolino Probleme mit der Darstellung der Bilder. Die meisten waren leider auf einer Seite abgeschnitten. Ich hoffe, dass der Verlag diesen Fehler noch beheben wird. Ich finde es einfach schade, wenn diese Bilder, die an sich wirklich schön gemacht sind, dann auf Readern nur fehlerhaft angezeigt werden.

Mein Fazit? Mein einziger Kritikpunkt ist, dass die Anzeige der Bilder nicht ganz funktioniert. Ansonsten: Ein großartiges Sachbuch!

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