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Montag, 29. November 2021

Am Ende sterben wir sowieso [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

"Was haben denn die ganzen Blogger:innen schon wieder? Sind schon wieder so dramatisch... So traurig kann dieses Buch doch gar nicht sein." So oder so ähnlich waren meine Gedanken als ich mir dieses Buch gekauft habe. Tja... Manchmal täusche ich mich auch, okay? Manchmal sollte ich auch mal auf Leute hören, die mich vor sowas warnen. Auch wenn's schwer ist!

Ach ja, bevor ich's vergesse: Wie ihr am vorhergehenden Absatz vielleicht schon sehen könnt, werde ich auch spätere Teile und vielleicht sogar das Ende dieses Buchs ansprechen. Wenn ihr nichts darüber wissen wollt, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, um zu einer anderen Rezension zu wechseln.

In diesem Buch geht es um Mateo und Rufus, die im Laufe des Tages sterben werden. Denn in ihrer Welt bekommt man an seinem Todestag per Anruf mitgeteilt, dass man bald den Löffel abgibt. Du erfährst nicht, wann oder woran du sterben wirst, aber es wird bis Mitternacht passieren. Und wie ihr euch vorstellen könnt, hat diese Änderung an der Welt verdammt große Auswirkungen. Die Leute erleben ihr Begräbnis mit, können sich aktiv bei ihren Lieben verabschieden und wichtige Dinge erledigen, die sie bisher aufgeschoben haben. Es gibt eigene Reisecenter für Todgeweihte, in denen du durch VR-Brillen ohne jegliche Gefahr die Welt bereisen kannst oder auch mal Bungee-Jumping oder Fallschirmspringen ausprobieren kannst. Und es gibt Apps für letzte Freund:innen (oder Liebhaber:innen). Und über erstere App lernen sich Mateo und Rufus kennen - denn beide haben niemanden, mit dem sie diesen Tag sonst verbringen könnten.

Mich konnte diese Geschichte sofort fesseln. Ich war unglaublich schnell fertig mit diesem Buch und habe am Ende in jeder freien Sekunde gelesen. Beendet habe ich es bei einer Tasse Kaffee in einem Einkaufszentrum. Ein Fehler. Ich bin nicht nahe am Wasser gebaut. Ja, immer wieder mal bringen mich Bücher oder Filme (oder Menschen) zum weinen, aber das passiert nicht oft. Tja, hier ist es passiert. Gott sei Dank hatte ich einen Platz, der vom Rest des Cafés eher abgeschirmt war. Trotzdem: Wisst ihr, wie unangenehm mir das war? Sehr. Und auch wenn der Titel ja irgendwie schon ein ziemlich großer Spoiler ist, erwischte mich das Ende trotzdem kalt. Ich hatte bis zum Ende die Hoffnung, dass vielleicht doch noch alles gut wird. Dass ich doch noch mein Happy End bekomme und dieses Buch mit einem dämlichen und verdammt breiten Grinsen weglege. Aber das ist nicht passiert und ich war den restlichen Tag dann wirklich fertig. 

In der Zwischenzeit habe ich mich mit dem Ende abgefunden und das Buch meiner Mutter empfohlen, mit der Warnung, dass mir dieses Buch das Herz aus der Brust gerissen habe und dann darauf herumgetrampelt sei. Jetzt liest sie es und ich bin gespannt, was sie dazu zu sagen hat.

Meine Meinung? Ein Buch, das so eine starke emotionale Reaktion bei mir hervorruft, ist etwas ganz Besonderes. Dieser Roman ist unglaublich traurig und gleichzeitig wunderschön. Definitiv ein Jahreshighlight.

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