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Montag, 30. Oktober 2023

Delilah Green Doesn't Care [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Nachdem ich auf Mallorca festgestellt habe, dass "Astrid Parker Doesn't Fail" der zweite Teil dieser Trilogie ist und nicht der erste, war mir klar, dass ich auch dieses Buch würde kaufen und lesen müssen. Auch wenn ich bereits über den großen Plottwist am Ende Bescheid wusste und mehr über die Figuren wusste, als sie selbst, weil mir das bereits im zweiten Teil verraten wurde.

In diesem Buch geht es um Delilah Green, Astrids Stiefschwester. Sie wollte eigentlich nie wieder in ihre Heimatstadt zurückkehren. Nichts hält sie dort: Ihre Eltern sind tot, mit ihrer Stiefmutter und Stiefschwester hat sie sich nie verstanden und besonders beliebt war sie dort auch nie. Warum sollte sie also dort bleiben, wenn da draußen die Welt auf sie wartet? Zurück in ihre Heimat kommt sie erst wieder zur Hochzeit ihrer Schwester. Delilah ist Fotografin und aus irgendeinem Grund besteht ihre Familie darauf, dass sie dieses Event fotografiert. Das wird grauenhaft, davon ist Delilah überzeugt. Doch dann trifft sie Claire, eine der engsten Freundinnen ihrer Stiefschwester - die sich nicht an sie zu erinnern scheint und sie in einer Bar anflirtet.

Gleich zu Beginn eine kleine Info: Das hier ist kein Jugendbuch. Ich weiß nicht, was passiert ist, dass ich die Übersetzung dieses Buches aktuell in so vielen Jugendbuchabteilungen von Buchhandlungen sehe, aber wenn in der Übersetzungen nicht ordentliche Streichungen durchgeführt wurden, halte ich dieses Buch nicht für ein Jugendbuch. Es gibt hier einige sehr explizite Sexszenen. Das macht mir nichts aus, ganz im Gegenteil, trotzdem denke ich nicht, dass Jugendliche unbedingt sowas lesen sollten. Ist natürlich immer auch abhängig von der Einzelperson, aber im Großen und Ganzen finde ich nicht, dass ein:e 14-Jährige:r explizite Sexszenen unbedingt lesen sollte, egal ob diese Szenen queer oder hetero sind, nicht dass mit jemand von euch die Worte im Mund verdreht. Ich finde, dass die meisten in diesem Alter noch zu jung für solche Szenen sind.

Über die größten Teile des Buches hatte ich meinen Spaß mit der Geschichte. Delilah war mir sofort sympathisch und ich konnte ihre Zwiespalt nachvollziehen: Einerseits möchte sie dieser neuen Beziehung eine Chance geben, die sich da mit Claire anbahnt, andererseits hat sie in der großen Stadt die Chance, Künstlerin zu werden - durch eine Ausstellung, die gerade in Planung ist und durch die ihre Fotografien die Chance haben, endlich von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Claire wiederrum ist alleinerziehende Mutter und hat mit einer Tochter zu kämpfen, die gerade damit beginnt, sich abzunabeln. Das hat vor allem damit zu tun, dass Josh, Claires Ex und Vater ihrer Tochter, mal wieder in der Stadt ist. Meistens endet das damit, dass Josh wiedermal vor jeder Verantwortung aus der Stadt flieht und Claire und ihre Tochter enttäuscht zurückbleiben, nicht wissend, wann sich Josh das nächste Mal zu einem Besuch bequemt. Und Claire ist sich sicher, dass das auch dieses Mal so enden wird und kann gar nicht zusehen, wie ihre Tochter mal wieder damit beginnt, ihrem Vater zu vertrauen. Beide Perspektiven fand ich toll und spannend und ich könnte jetzt gar nicht sagen, welche Perspektive ich lieber mochte. 

Trotzdem muss ich gestehen, dass ich den zweiten Teil der Reihe lieber mochte. Ich glaube aber, dass ich daran auch ein bisschen selbst schuld bin: Dadurch, dass ich den zweiten Band zuerst gelesen habe, wusste ich bereits, wie die Konflikte enden würden. Ich wusste, was welche der Figuren am Ende tun würde und kannte bereits ihre Probleme und Geheimnisse. Das machte es der Geschichte schwierig, Spannung zu entwickeln. Aber, wie gesagt, ich glaube, dafür bin ich selbst verantwortlich.

Mein Fazit? Tolles Buch. Aber lest die Trilogie der Reihe nach, nicht so chaotisch wie ich das getan habe.

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