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Samstag, 21. Januar 2023

himmelhochjauchzend gedankenvertieft

 Autorin: Sarah Marie
Erschienen am 22.02.2022
Im Lago Verlag
ISBN: 9783957612137
Rezensionsexemplar: Nein

Quelle: Verlag


Klappentext:
"Ich bin
himmelhochjauchzend
gedankenvertieft
Ich bin
ein Weltbeweiner
ins Leben verliebt
Ich bin
ein Herz-über-Kopf-Mensch
doch mein Kopf, der schweigt nie
Ich bin immer nur ich
Doch manchmal
– immer, eigentlich –
bin ich ’ne Wissenschaft
für mich

Sarah Marie beschreibt in ihren Gedichten all das, was junge Herzen bewegt: von Existenzfragen über Liebeskummer, die Freude an Neuanfängen und die Tiefen des Weltschmerzes. Wer Sarahs Worte liest, findet sich in ihnen wieder und schöpft Hoffnung auf ein besseres Morgen.
Ein bewegendes Buch für eine Generation, die mehr will."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Ach, Lyrik. Das Genre, das ich eigentlich sehr gerne mag, an das ich aber doch immer recht vorsichtig herangehe, weil mich viele Neuerscheinungen einfach nicht begeistern können. Ein Trend, der mich aktuell am meisten stört, ist, dass viele aktuelle "Dichter:innen" (vor allem auf Instagram und co.) einfach irgendwelche uralten, pseudotiefen Sprüche nehmen und anders formatieren und das als "Kunst" und als ihr eigenes, kreatives Werk ausgeben. Auch bei diesem Werk hatte ich Angst, dass die Gedichte so aussehen könnten und hab dieses Buch deswegen auch länger links liegen gelassen. Dann hat es aber den Lovelybooks Community Award gewonnen und dadurch ist dieses Buch auf meine Wunschliste gewandert. Und Lovelybooks hat reagiert und mir dieses Buch als Dankeschön für meine Buchempfehlungen auf den Genreseiten geschickt. Also hatte ich es daheim und dann kann man auch einfach mal reinblättern. Und wow, ich war so froh, dass ich diesen Gedichtband bekommen habe.

Sarah Marie schreibt hier über Gott und die Welt. Sie schreibt über Liebe, über gebrochene Herzen, über Ängste und Hoffnungen, über die Suche nach Identität, Enttäuschungen und Erfolgserlebnisse. Kurz: Über alles, was Menschen in meinem Alter so beschäftigt. Und viele der Themen waren auch für mich interessant und dadurch waren einige der Texte für mich sehr berührend. Natürlich konnte ich nicht mit allen gleich viel anfangen, aber gerade weiter hinten im Buch gab es Gedichte, die mich begeistern konnten. Vor allem, weil ich bei diesen wirklich das Gefühl bekam, dass die Autorin ihr Handwerk beherrscht. Die Arbeit mit den Worten wirkte bei ihr dann wie eine Art Spiel, bei dem ich fasziniert zusehen konnte. Manches habe ich mir sogar angestrichen, damit ich es später wiederfinden kann.

Auch sonst ist das Buch schön gestaltet. Das Papier fühlt sich hochwertig an und neben den Gedichten findet ihr hier auch einige Zeichnungen, die ich persönlich passend und schön fand.

Mein einziger Kritikpunkt, den ich hier anbringen möchte, ist eine formelle Entscheidung, die die Autorin hier getroffen hat. Am Ende jeder Zeile gibt es hier in den meisten Fällen keine Satzzeichen. Dadurch fehlen zum Beispiel viele Beistriche. Ich weiß, dass das einfach ein Stilmittel ist, der in der Dichtung auch nicht unüblich ist und, dass ich diese Entscheidung akzeptieren muss. Aber ich verstehe diese Entscheidung trotzdem nicht. Mich haben die fehlenden Satzzeichen irritiert, was aber vielleicht auch einfach eine Art Berufskrankheit bei mir ist.

Mein Fazit? Ein schöner Gedichtband, den ich euch gerne weiterempfehle.

Mittwoch, 18. Januar 2023

Meine liebsten Buchzitate #108

 1. "Merry Inkmas" von Talia Hibbert, Seite 74 (Kindle Edition)

I can tell you watched a lot of Disney as a child. You have an unnaturally positive outlook on life.

2. "Untouchable" von Talia Hibbert, Seite 45 (Kindle Edition)

Oh dear. She was doing the thing. The talk like a lawyer in a TV drama because I'm absolutely shitting myelf thing.

3. "The Secret Book Club. Kein Weihnachten ohne Liebesroman" von Lyssa Kay Adams, Seite 152 (Skoobe Edition) 

"Eins solltest du wissen, Honey. Ich lasse mich lieber von dir beleidigen, als von allen anderen umschmeichelt zu werden." 

4. "Highly Suspicious and Unfairly Cute" von Talia Hibbert, Seite 12

"If you like the girl, say something."

"Like what?"

"Like, 'Hey, Minnie, I also hate Dickens. Let's get pancakes.'"

"Bruh. Not Dickens. Everyone loves Dickens."

Well, that can't be true. I had to read A Tale of Two Cities last year and almost clawed my eyes out.

5. "Merry Inkmas" von Talia Hibbert, Seite 78 (Kindle Edition)

Everything about her felt perfect. Not flawless; just exactly as God or whoever the fuck had intended. Perfect. For him.

Sonntag, 15. Januar 2023

Meine liebsten Buchzitate #107

 1. "The Secret Book Club. Kein Weihnachten ohne Liebesroman" von Lyssa Kay Adams, Seite 70 (Skoobe-Version) 

"Wir alle tragen die Ketten, die wir im Laufe unseres Lebens geschmiedet haben, Prinzessin. Du musst herausfinden, woraus deine bestehen, bevor es zu spät ist." 

2. "Merry Inkmas" von Talia Hibbert, Seite 69 (Kindle Edition)

In fact, she'd started to think of him as a cup of coffee: black, with a shot of gingerbread syrup curled up at the bottom. Someone just needed to stir him up and make him sweet all the way through.

3. "Untouchable" von Talia Hibbert, Seite 44 (Kindle Edition)

I think efficiency has its place. But personally, I like to take my time. Savour small moments. Life is easier to digest when you go slow.

4. "Highly Suspicious and unfairly cute" von Talia Hibbert, Seite 3

It's the first day of school and I'm already being forced to socialize.

5. "How to stand up to a dictator" von Maria Ressa, Seite 23

Man weiß nicht, wer man ist, bis man darum kämpfen muss.

Donnerstag, 12. Januar 2023

Anatomy. Eine Liebesgeschichte

 Autorin: Dana Schwartz
Erschienen am 7.12.2022
Im Loewe Verlag
ISBN: 9783743214989
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Klappentext:
"Tauche ein ins Edinburgh des Jahres 1817!

Eine Stadt, infiziert mit Geheimnissen. Und eine junge Frau, die sie seziert.
Lady Hazel Sinnett möchte unbedingt Chirurgin werden – was für sie als Frau jedoch unmöglich ist. Bis der Dozent Dr. Beecham sich auf einen Deal einlässt: Wenn sie die medizinische Prüfung ohne Unterricht besteht, darf sie bei ihm studieren. Zum Glück trifft die junge Frau auf Jack Currer – einen Auferstehungsmann, der Leichen ausgräbt und sie zu Lehrzwecken verkauft. Jack hilft Hazel nicht nur beim Lernen, sondern weckt auch ungeahnte Gefühle in ihr. Als sie an den Toten immer mehr Besonderheiten entdecken, finden sich die beiden plötzlich in einem Netz aus Geheimnissen und Intrigen wieder …"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Über dieses Buch habe ich bereits viele positive Rezensionen aus dem englischsprachigen Raum gelesen. Als ich dann gesehen habe, dass der Loewe-Verlag nun eine Übersetzung herausbringt, war ich begeistert und wusste sofort, dass ich dieses Buch lesen möchte. Besonders interessiert hat mich die Frage, wie und ob Hazel wohl diese Arztprüfung bestehen wird. Immerhin halte ich Medizin für ein unglaublich schwieriges Fach und das nicht nur wegen Stoff, sondern auch wegen der Tatsache, dass man da im Studium Leichen sezieren muss. Damit könnte ich persönlich einfach nicht umgehen, deswegen habe ich großen Respekt vor allen Menschen, die das durchstehen.

Und auch dieses Buch habe ich aus genau diesem Grund fast nicht durchgestanden. Ja, das ist ein Roman über das Medizinstudium. Ja, da dürfen (und sollen) auch medizinische Praktiken des 19. Jahrhunderts beschrieben werden. Aber mit so vielen Details? Mit so viel Blut? An einigen Stellen musste ich dieses Buch weglegen und das ein oder andere mal war ich mich nicht sicher, ob ich es je wieder anfassen möchte.

Ein weiteres Problem hatte ich mit der Liebesgeschichte in diesem Buch. Anscheinend war die dem Verlag und der Autorin so wichtig, dass sie sogar in den Titel des Buchs aufgenommen wurde. Über die Hälfte des Buches handelt aber nur von Hazels Liebe zur Anatomie, eine Liebe zu einem anderen Menschen entwickelt sich erst später. Klar, auch die Liebe zu seinem Studienfach kann schön und eine wahre Liebesgeschichte sein, das weiß ich aus erster Hand. Doch das dann in den Buchtitel aufzunehmen, halte ich für riskant und für irgendwie irreführend, denn ich bin sicher nicht der einzige Romance-Fan, der durch dieses Buch enttäuscht wurde.

Die Geschichte entwickelt sich recht langsam, was man mögen muss. Ich persönlich hätte mir etwas mehr Tempo gewünscht, gerade zu Beginn.

[Spoiler]
Am Ende des Buches gibt es hier dann noch Fantasy-Elemente. Es gibt plötzlich Unsterblichkeit und eine Kreatur, die Frankensteins Monster ähnelt, aber sich selbst erschaffen hat. Für mich passte das leider einfach nicht zum Rest des Buches. Sonst schreibt die Autorin sehr authentisch und scheint viel über die medizinischen Praktiken des 19. Jahrhunderts recherchiert zu haben, deswegen war ich doch eher verwundert über diesen neuen fantastischen Handlungsstrang, der hier plötzlich angerissen wurde.

Mein Fazit? Dieser Roman konnte mich leider nicht begeistern. Schade, denn ich hatte mich sehr darauf gefreut.

Montag, 9. Januar 2023

The Secret Book Club. Kein Weihnachten ohne Liebesroman [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Für mich gibt es nur eine kurze Zeitspanne im Jahr, in der es sich richtig anfühlt, Weihnachtsromane zu lesen. Und das ist ab dem 2. Advent bis kurz nach Silvester. Da geht sich natürlich nicht so viel aus und dieses Buch habe ich so "spät" begonnen, dass ich es schon außerhalb dieser imaginären Zeitspanne beendet habe. Mir ist bewusst, dass ich die wenigsten von euch in der zweiten Januarwoche noch dazu bringen kann, ein Weihnachtsbuch in die Hand zu nehmen (zumindest, wenn ihr ansatzweise so denkt wie ich), aber vielleicht erinnert ihr euch in einem Jahr noch daran. Denn wie auch mit den anderen Buchteilen hatte ich auch mit diesen weihnachtlichen Band der Reihe meine Freude. Und ja, auch dieser Band hat meinen Schlafrhythmus etwas durcheinander gebracht. Natürlich. Denn ich kann doch nicht einfach mittendrin das Buch weglegen, oder?

Vielleicht eine kurze Vorausinfo an alle Menschen unter euch, die dieser Reihe jetzt gerade zum ersten Mal begegnen: Man kann die Bücher meiner Meinung nach auch unabhängig von einander lesen. Wenn ihr also nur Lust auf diesen einen Band hier habt, sollte es trotzdem keine Verständnisprobleme geben. Allerdings empfehle ich euch trotzdem, die Bücher in der "richtigen" Reihenfolge zu lesen. Einfach, damit ihr euch nicht selbst spoilert, denn natürlich gibt es hier Anspielungen auf die vorhergehenden Teile.

In Band 5 geht es jetzt um den berühmten Musiker Colton Wheeler, den wir bereits aus den früheren Büchern kennen. In denen ist er mir vor allem dadurch in Erinnerung geblieben, dass er immer wieder nach Autogrammen gefragt wurde und dass ich ihn sympathisch fand, sonst hätte ich aber nicht mehr so viel über ihn sagen können. Nun, hier lernen wir ihn nun besser kennen. Nach einem One-Night-Stand mit Gretchen Winthrop ist Colton nicht mehr derselbe. Er hat sich in sie verliebt, doch sie ist einfach aus dem Hotelzimmer abgehauen. Ein Jahr ist seitdem vergangen, in dem sie jeden Kontaktversuch ignoriert hat. Und plötzlich steht sie vor ihm, mit einem geschäftlichen Angebot ihrer Familie. Seine Antwort darauf? Er wird diesen Werbedeal machen - aber nur, wenn sie mit ihm ausgeht und einen Weihnachtsliebesroman liest.

Zuerst zu den positiven Aspekten dieses Buchs: Ich habe auch diesen Roman wieder genossen. Er ist witzig, er war weihnachtlich und ich musste mir keine Sorgen machen, ob es ein glückliches Ende geben wird. In Band fünf wird die Autorin nicht plötzlich ihre Erzählgewohnheiten ändern, oder? Gerade gegen Ende war ich dann auch ein riesiger Fan der Beziehung zwischen Colton und Gretchen. Sie wuchsen immer enger zusammen und waren einfach richtig süß zusammen. Gerade Colton verhält sich - nun ja - als würde er aus einem Liebesroman stammen. Was er ja strenggenommen auch tut. Und auch mit Gretchen wurde ich nach einem doch etwas schwierigen Start warm.

Ich muss aber leider gestehen, dass ich kein besonders großer Fan von der Trope bin, die hier dargestellt wird. Colton knüpft seine Zusage zu diesem geschäftlichen Angebot an die Bedingung, dass Gretchen mit ihm auf Dates geht. Ich wünschte ich könnte übersehen, dass ich das für problematisch halte, aber ich stellte mir halt dann doch die Frage, ob er damit nicht eine Grenze übertritt, die er als sympathischer Main Character nicht übertreten sollte. Ist das noch Consent, wenn Gretchen zu diesen Dates ja sagt? Kann sie sich noch zu hundert Prozent frei für diese Treffen entscheiden? Ich will nicht die Moralkeule schwingen, aber diese Frage ging und ging mit nicht aus dem Kopf. Wie oben schon gesagt: Ich habe diesen Roman genossen, wie die anderen auch. Aber durch dieses Problem, das sich aus meiner Sicht hier ganz eindeutig ergibt, wurde dieser Genuss halt doch gedämpft.

Trotzdem freue ich mich auf den nächsten Band der Reihe, wenn es denn noch einen weiteren gibt. Ich persönlich bin ja der Meinung, dass der "Käsedealer" noch eine Liebesgeschichte verdient hat.

Mein Fazit? Meiner Meinung nach nicht ganz so großartig wie die anderen Bücher der Serie, aber trotzdem eine tolle Lektüre, die ich über weite Teile genossen habe.

Freitag, 6. Januar 2023

Das Jungblut-Serum

 Autor: Thomas Kiehl
Erschienen am 18.10.2022
Im Benvento Verlag
ISBN: 9783710901430
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Die Biologin Lena Bondroit wird auf eine kleine schwedische Insel eingeladen. Sie soll herausfinden, was es mit der gehäuften Unfruchtbarkeit der jungen Frauen dort auf sich hat. Hängen ihre Beschwerden am Ende mit dem Verjüngungsmittel zusammen, das an ihren Eltern erprobt wurde? Nach und nach deckt die Wissenschaftlerin düstere Zusammenhänge auf.

Auch der dritte Teil der Krimi-Reihe um die angesehene Biologin Lena Bondroit zeigt das Können des Autors Thomas Kiehl. Sein Wissenschafts-Thriller entwickelt schnell eine beklemmende Dynamik. Was passiert, wenn die Testprobanden das Mittel absetzen? Gab es unvorhersehbare Nebenwirkungen und Auswirkungen auf die Epigenetik? Und wie verhält sich das Pharmaunternehmen, das gerade den Börsengang plant?"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Über ein Jahr und damit unaushaltbar lange habe ich jetzt auf den dritten Band rund um die Wissenschaftlerin Lena Bondroit gewartet. Nachdem sowohl "Die Ameisenfrau" als auch "Homo Lupus" Lesehighlights für mich waren, musste ich einfach wissen, wie es mit Lena weitergeht - auch wenn ich in der Zwischenzeit eigentlich nur noch selten Thriller lese.

In diesem neuen Band hat sich Lena einem neuen Feld der Biologie zugewandt: Die ehemalige Verhaltensforscherin arbeitet jetzt in der Genetik, genauer: in der Epigenetik. Sie erforscht also, ob und wie sich genetische Veränderungen, die zum Beispiel durch Traumata wie eine Hungersnot entstehen, an die nächsten Generationen vererbt werden. Ganz ehrlich, ich wusste nicht, dass das geht und war deswegen sehr interessiert, was der Autor wohl daraus machen wird. Schön fand ich hier dann vor allem die klare Einstellung, die Lena gegenüber dem Jungblutserum hat, das sie untersuchen soll: "Es kann schon sein, dass dieses Verjüngungsmittel die Unfruchtbarkeit der Frauen der nächsten Generation herbeigeführt hat, ABER..." Das ist eine Einstellung, die selbst mir an der Uni beigebracht wird und das, obwohl ich in der Literatur- und Kulturwissenschaft bin und nicht in der Biologie. Und ich halte diese Einstellung für sehr, sehr wichtig halte: "Ziehe auf keinen Fall voreilige Schlüsse! Nur weil es auf den ersten Blick einen Zusammenhang gibt, heißt das nicht, dass da wirklich was ist." Klar kann sich dann im Nachhinein zeigen, dass da tatsächlich eine Verbindung gibt, aber das musst du erst beweisen. In meinem Fall passiert das dann durch das genaue Analysieren von Texten, bei Lena durch das Analysieren dieses Wundermittelchens, durch das die Menschen auf dieser schwedischen Insel selbst im hohen Alter noch fit und gesund sind. Gerade im Kontext der Tatsache, dass sich eine gewisse Wissenschaftsskepsis leider immer weiter ausbreitet, halte ich es außerdem für sehr wichtig und lobenswert, dass der Autor auch hier wieder in einem Nachwort über die tatsächliche Faktenlage aufklärt.

Was der Autor gerade gegen Ende dieses Buches gezeigt hat, ist, wie talentiert er darin ist, Spannung aufzubauen. Die letzten 150 Seiten habe ich einfach inhaliert und wäre wohl zur Mörderin geworden, wenn mich dabei jemand unterbrochen hätte. Und gerade bei einer Stelle war ich mir kurz nicht sicher, ob ich emotional dazu in der Lage sein werde, diese Rezension zu schreiben. Die Erleichterung, die ich dann am Ende dieses Buchs spürte, kann ich gar nicht in Worten fassen. Und ja, auch an ein paar anderen Stellen habe ich den Autor für seine Cliffhanger verflucht. Allerdings auf eine positive Leserinnenart, die wahrscheinlich erwünscht war.

Ich habe Lena auch durch diesen Thriller gerne begleitet und die Zeit genossen, die ich mit ihr verbringen konnte. Wie schon in den letzten Teilen konnte ich wieder mit ihr mitfiebern und ich weiß nicht, wie gut ich es verkraftet hätte, wenn ein gewisser Cliffhanger tatsächlich so ausgegangen wäre, wie ich es in der ersten Sekunde befürchtet habe.

Mein Fazit? Auch dieser Teil der Reihe rund um Lena war ein Lesehiglight für mich. Ich hoffe, dass es noch einen weiteren Band geben wird.

Dienstag, 3. Januar 2023

Die Fürstin und ihr Ritter

 Autorin: Maika Adam
Erschienen am 27.08.2022
Im Selbstverlag
ISBN: B0BC6SGXRY
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Iara von Kampan ist seit jungen Jahren Fürstin eines friedlichen Landes, das mit feinen Leinen- und Wollstoffen handelt. Ausgerechnet den Ritter des Nachbarlandes wählt sie als Mann an ihre Seite: Tino von Berchag, der zwar einerseits als Fechtkünstler, andererseits als gewaltbereit und ungehemmt bekannt ist. Was, so fragt man sich im Vereinigten Reich der Mutterländer, will sie mit diesem Mann.

Die Autorin Maika Adam lässt uns eintauchen in eine Zeit, die der Keltenzeit und dem frühen Mittelalter ähnelt. Doch die Welt ist eine andere: Fürstinnen beherrschen das Reich der Vereinigten Mutterländer. Ritter dienen ihnen. Sie gewährleisten Sicherheit und Schutz, sorgen auch für edlen Nachwuchs.

Die Kampan-Reihe bietet mehr als oberflächlichen Alltag. Sie sucht nach Gerechtigkeit, Liebe in jeglicher Form und der Verbundenheit der Menschen unterhalb des Sichtbaren. Und sie fragt, ob Macht in Frauenhänden die Welt zu einem besseren Ort werden lässt."
Quelle: Lovelybooks.de

Meine Meinung:
2023 ist jetzt tatsächlich schon drei Tage alt, also wird es Zeit für eine erste Rezension: die zu "Die Fürstin und ihr Ritter". Diese Geschichte besticht durch eine interessante Idee: Hier wurde eine Welt geschaffen, in der die Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern umgekehrt sind. Statt einem Patriarchat gibt es hier ein striktes Matriarchat, das mir in manchen Aspekten sogar noch strenger vorkommt als das Patriarchat. Ich hielt es für interessant, mal einige Zeit mental in dieser Welt zu verbringen. Und schön finde ich auch das Fazit, das ich für mich aus dieser Fiktion ziehen konnte: Ein reines Matriarchat wäre auch nicht besser als es das Patriarchat ist. Auch dort gibt es Krieg und Unterdrückung und Ungerechtigkeiten. Dass das kein Ziel ist, das wir anstreben sollten, war mir schon davor klar, doch dieses Buch hat mich in meiner Überzeugung noch weiter bestärkt.
Interessant fand ich auch die zeitliche Einordnung. Die Welt hier ist mittelalterlich. Ich mag Bücher, die im Mittelalter spielen und auch hier fand ich das passend.

Etwas überrascht war ich davon, dass dieses Buch auf Lovelybooks als "Fantasy" eingestuft wird. Ich weiß nicht, ob ich dieser Einordnung zustimmen würde, da mir hier typische Fantasyelemente fehlen. Es gibt hier keine Magie, keine Fabelwesen oder sonstiges. Deswegen frage ich mich nicht, ob "Historischer Roman" nicht fast treffender wäre, auch wenn diese Version des Mittelalters nicht existiert hat. Falls das nicht zutrifft: Wie wäre es mit dem Genre "Liebesroman"? Die Beziehung der Figuren untereinander und vor allem die zwischen Tino und Iara steht doch sehr im Mittelpunkt der Handlung, da halte ich das fast für passender, auch wenn dieser Roman auch nicht ein typischer Liebesroman ist.

Im Allgemeinen halte ich diese Welt für gut und detailreich ausgearbeitet. Gerade zu Beginn hätte ich mir aber eine Erklärung gewünscht, wie sich diese Welt vom Patriarchat zum Matriarchat entwickelt wurde. Denn was früh herauskommt, ist, dass diese Welt nicht immer von Frauen beherrscht wurde, sondern früher Männer an der Macht waren. Es wäre für mich gerade eben zu Beginn interessant gewesen, da eine etwas detailreichere Einführung zu bekommen. Auch von den vielen Bräuchen und Traditionen und den Machtverhältnissen war ich zu Beginn überfordert. Später konnte ich mir dann vieles zusammenreimen, aber gerade zu Beginn war das leider etwas viel.

Was mir leider im Verlauf des Buchs etwas gefehlt hat, war eine klare Richtung oder ein Ziel, auf das die Figuren hinarbeiten. Gerade zu Beginn plätscherte die Geschichte so vor sich hin, ich war mir aber nicht sicher, wo sich das hin entwickeln soll. Das wurde im späteren Verlauf der Geschichte gerade durch den Konflikt mit einem anderen Fürstentum besser, aber auch dann gab es noch Romanabschnitte, in denen diese klare Richtung wieder zu verblassen schien. Das fand ich schade, denn für mich persönlich ist das ein wichtiges Kriterium.

Wie schon im Klappentext steht, ist dieser Roman ein Reihenauftakt. Deswegen stellt sich hier jetzt natürlich die Frage, ob ich die restlichen Teile auch noch lesen werde. Nun, darauf kann ich im Moment ehrlich noch keine klare Antwort geben. Dieser erste Band hat mich abschnittsweise sehr beschäftigt, andere Abschnitte halte ich für nicht ganz so stark geschrieben und gerade zu Beginn hatte ich mit der doch eher langsamen Entwicklung der Geschichte zu kämpfen. Ich werde also zuerst eine Pause einlegen müssen, diesen Text sacken lassen und dann in ein paar Wochen sehen, ob ich Lust auf Band 2 habe.

Mein Fazit? Eine interessante Idee, gerade zu Beginn hatte ich aber leider etwas mit der Geschichte zu kämpfen. 

Montag, 2. Januar 2023

Das war 2022 und jetzt kommt 2023

 Hey ihr Lieben!

Eigentlich hätte dieser Post ja schon vorgestern erscheinen sollen, aber das habe ich erfolgreich verpasst. Das Leben ist mal wieder passiert und eigentlich war ich auch nicht besonders überrascht darüber. Immerhin neigte ich auch 2022 dazu, Dinge bis zum letzten Drücker aufzuschieben. Also habe ich statt diesen Blogpost zu schreiben, eine Präsentation darüber gestaltet, warum ich die Hungerspiele ganz sicher nicht überlebt hätte und an meiner Seminararbeit über Sissi zu werkeln.

Aber jetzt zu meinem Jahresrückblick. 2022 war für mich das erste Jahr seit Ewigkeiten, in dem ich mich wieder ein bisschen leben konnte. Die letzten paar Jahre waren nicht einfach und durch Corona habe ich viele meiner Wünsche und Pläne vorab aufs Abstellgleis gestellt. Ich habe gelernt, dass ich besser nicht viele Pläne schmiede, denn wahrscheinlich werden sie durch die Pandemie nicht stattfinden können. Doch vieles ging dieses Jahr wieder: Präsenzunterricht an der Uni, Treffen mit meinen Freund:innen abseits vom Bildschirm, Urlaub in Italien und auch Partys und Studentenbars, die mir nach zehn Minuten schon wieder auf die Nerven gingen. Und auch wenn es mir manchmal immer noch schwer fällt, das zu glauben, scheinen die Dinge langsam wieder anders zu werden. Ich will das Wort "normal" hier nicht verwenden, denn das würde für mich aussagen, dass alles so ist, wie es schon immer war. Und das ist es nicht, zumindest für mich nicht. Ich trage weiter Maske wann auch immer ich erkältet bin oder wenn ich mich durch Menschen in meiner Umgebung unwohl fühle, ich bin immer noch zurückhaltender, was Umarmungen angeht, und ich bekomme immer noch regelmäßig Meldungen darüber, dass mal wieder Studienkolleg:innen infiziert sind. Aber das Leben ist wieder etwas vorhersehbarer.

Dass die Dinge wieder etwas ruhiger verlaufen, hat wohl dazu beigetragen, dass ich mein diesjähriges Leseziel nicht erreicht habe. Ich wollte dieses Jahr hundert Bücher lesen und rezensieren, das hat so aber nicht ganz geklappt. Wer wieder Freunde treffen und verreisen kann, kann (und will) nicht jede freie Sekunde in fiktionalen Welten verbringen. Ich war aber nah an meinem Ziel dran und habe 96 Bücher gelesen, das sind 28.358 Seiten. Also, so circa. Nicht alle Bücher, die ich gelesen habe, sind auf Goodreads eingetragen, deswegen ist das nur so eine Hausnummer, die aber irgendwie schon so stimmen wird. Im Durchschnitt habe ich 3,9 Sterne an "meine" Bücher vergeben - das ist etwas weniger als im letzten Jahr, aber immer noch ein Schnitt, mit dem ich zufrieden bin. Immerhin habe ich über 30 Bücher mit fünf Sternen bewertet.

Nun ein Blick auf meine weiteren Statistiken. Laut Storygraph waren 18 meiner Bücher "lighthearted", also fröhlich, 17 waren "reflective" oder "emotional" und 16 wurden als "funny" eingestuft. Kleinere Kategorien lasse ich hier aus, sonst wird dieser Post zu lang. Die Erzählgeschwindigkeit wurde bei 33% als schnell, bei 11% als langsam und beim Rest (56%) als mittel eingestellt. 51% meiner Bücher waren zwischen 300 und 499 Seiten lang, 44% waren kürzer als 300 Seiten und 5% hatten über 500 Seiten. Durch 76% meiner Bücher durfte ich in fiktionale Welten eintauchen, 24% waren nicht-fiktional, also zum Beispiel Sachbücher. Was mich besonders überrascht hat, waren die meistgelesenen Genres dieses Jahr: 20 meiner Bücher waren Liebesromane! Das ist ein Rekord und vor allem deswegen spannend, weil ich mir erst dieses Jahr eingestanden habe, dass ich Liebesromane eigentlich gerne lese und das nur aufgrund von internalisierter Misogynie nicht tue. Weitere 20 Bücher waren Gegenwartsliteratur, 16 waren Fantasy und nur noch 12 waren Jugendbücher. Insgesamt hatte ich dieses Jahr häufig das Gefühl, als wäre ich Jugendbüchern jetzt entwachsen, denn selbst wenn ich sie las, haben sie mich nicht so begeistert wie noch vor ein paar Jahren. Naja, soll vorkommen. Insgesamt habe ich dieses Jahr fast 30 Genre erkundet, was ich für eine unglaubliche Zahl halte, die ich auf den ersten Blick gar nicht glauben konnte.

Diesen Wechsel der Genres spiegelte sich auch bei meinen meistgelesenen Autorinnen wieder. Ich habe ganze sechs Bücher von Talia Hibbert gelesen und rezensiert (the one and only queen of romance novels!), vier von Lyssa Kay Adams, der Autorin von "The Secret Book Club" und drei von Ali Hazelwood.

Normalerweise würde ich an dieser Stelle nun meine ganzen Lesehighlights aufzählen. Aber wie gesagt: Das waren dieses Jahr so viele, dass ich mit einer Aufzählung wohl diese Website zum Zusammenbruch bringen würde. Für alle, die es interessiert, habe ich aber diesen Post mit dem Tag "Approved-Stempel" versehen. Wenn ihr darauf klickt, werden euch nur die Rezensionen meiner Highlight-Bücher angezeigt.

Mein wohl größtes persönliches Highlight 2022 ist, dass ich die Chance bekommen habe, enger mit Lovelybooks zusammenzuarbeiten. Alle paar Wochen erscheint dort jetzt eine Leseempfehlung von mir, die ihr in dieser Art auch nur dort findet. Ich habe viel Freude mit dieser Kooperation und es würde mich freuen, wenn ihr auch mal vorbeischaut!

Nun aber zu 2023. Ich hoffe darauf, dass dieses Jahr ein gutes wird. Eines mit viel Gesundheit für mich und alle Menschen, die mir wichtig sind, und mit schönen Erlebnissen allein und mit Freunden. Wenn alles gut geht, schließe ich Ende 2023 mein Masterstudium ab, was sich surreal anfühlt. Ich möchte wieder Zeit in Italien verbringen und dort über Renaissancekunst lernen und mein Italienisch verbessern. Ich habe eine Bewerbung zu einer Universität in Mallorca geschickt und darf vielleicht, wenn ich genommen werde, dort einige Zeit verbringen und über die politischen Dimensionen meines Studiums lernen. Es wird also auf jeden Fall viel los sein und daran habe ich auch meine Ziele angepasst:

  1. Ich möchte in diesem Jahr 75 Bücher lesen. Ja, das sind 25 weniger als im letzten Jahr. Wie gesagt, es wird viel los sein und wahrscheinlich wird nicht jeder Monat absolut stressfrei sein. Und warum sollte ich mir zusätzlichen Druck machen? 75 Bücher sollte ich ohne große Probleme schaffen können.
  2. Ich möchte endlich meinen Stapel der Schande abbauen und die Bücher lesen, die ich bereits habe. Deswegen möchte ich auch die Anzahl meiner Kooperationen in Zukunft reduzieren. Und ja, diesen Vorsatz habe ich bereits letztes Jahr gefasst. Und nein, das hat nicht funktioniert, danke der Nachfrage. Aber vielleicht ja 2023?
  3. Auch mein dritter Vorsatz stammt aus dem letzten Jahr. 2022 konnte ich endlich wieder eine Handvoll literarischer Veranstaltungen besuchen und ich habe auch überlegt, darüber zu berichten. Da ich mein Leseziel aber zu hoch gesteckt habe und mir deswegen selbst Druck gemacht habe, ging das nicht. Aber hey, vielleicht ja 2023, wo ich ja weniger plane.
So, das war es von meiner Seite. Wie sieht es bei euch aus? Seid ich gut ins neue Jahr gerutscht? Und habt ihr euer Leseziel 2022 erreicht? Lasst es mich gerne wissen, ich freue mich darauf, mit euch zu plaudern.

Alles Liebe,
Eure Mira