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Sonntag, 7. Juni 2020

Meine liebsten Buchzitate #20

1. "Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit" von Charlotte Roth, Seite 315

Zum Alleinsein war er so wenig gemacht wie sie. Kein einsamer Mensch war dazu gemacht.

2. "A Good Girl's Guide to Murder" von Holly Jackson, Seite 169

Sollte ich jemals eine Frist verpassen, dann nur, weil die Apokalypse eingesetzt hat.

3. "Brief an einen jungen Dichter" von Virginia Woolf, Seite 41

Warum sollte die Dichtung, jetzt, da sie sich so wahrhaftig aus gewissen Unwahrheiten, den Trümmern des großen viktorianischen Zeitalters, herausgewühlt hat, jetzt, da sie so aufrichtig in den Geist des Dichters hinabgestiegen ist und die Grundmauern neu definiert hat - eine Renovierungsarbeit, wie sie von Zeit zu Zeit anfällt und dringend notwendig war, denn schlechte Dichtung resultiert fast immer daraus, dass man sich selbst vergisst (verliert man diese zentrale Gegebenheit aus dem Blick, wird alles entstellt und verunreinigt) - jetzt also, sage ich, da die Dichtung dies alles geschafft hat, warum sollte sie nun nicht wieder die Augen öffnen, aus dem Fenster schauen und über andere Menschen schreiben?

4. "Helden auf der Couch. Ein psychiatrischer Streifzug durch die Literaturgeschichte" von Claudia Hochbrunn und André Bottlinger, Seite 26

Wenn Prophezeiungen dazu neigen, sich selbst zu erfüllen, so haben wir dennoch die Möglichkeit, die Art, wie sie sich erfüllen, zu beeinflussen.

5. "Totsee" von Arne M. Boehler, Seite 12

"Die Säle waren ausverkauft."
"Klar. Die Mehrzweckhalle in Gundelsheim und das Bierzelt in Poppendorf kriegt auch mein hässlicher Schwager mit seiner Umptata-Musik voll."

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