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Donnerstag, 29. April 2021

Komplett Gänsehaut

 Autorin: Sophie Passmann
Erschienen am 4.3.2021
Im Kiepenheuer und Witsch Verlag
ISBN: 9783462053616
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Nach ihrem vieldiskutierten Bestseller »Alte, weiße Männer« entlarvt Sophie Passmann in ihrem neuen Werk den unerträglichen Habitus einer Bürgerlichkeit, durch die sie selbst geprägt wurde. Eine Passmannsche Suada at it’s best. Bloß nicht so werden, wie alle anderen um sich herum. Bloß nicht so werden, wie man schon längst ist. Bloß schnell erwachsen werden, um in die transzendentale Form des Verklärens eintauchen zu dürfen, die Jugend als »die beste Zeit des Lebens« zu feiern. Sophie Passmann teilt aus gegen alle, am verheerendsten aber gegen sich selbst und ihresgleichen. Zornig und böse, sanft und lustig zugleich zieht sie uns mit rein ins tiefe Tal der bürgerlichen Langeweile im westdeutschen Mittelstand. Sie geht vehement vor gegen die hedonistische Haltung einer wohlgemerkt nicht homogenen Generation, die ihr selbst nur allzu bekannt ist. Dies ist kein Memoir, kein Roman, keine Biographie, es ist: literarischer Selbsthass. Das finden Sie anmaßend? Genau das ist es und genau das will Sophie Passmann: sich anmaßen, das zu tun, was sie tun möchte. Komplett Gänsehaut einfach."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Passmann kenne ich schon von ihrem Buch "Alte Weiße Männer". Bei ihrem neuen Buch habe ich länger überlegt, ob ich es lesen soll. Immerhin hört sich das doch ganz anders an. Trotzdem habe ich es dann als Rezensionsexemplar angefragt und was soll ich sagen? Passmann hat mich nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil: Ich bin begeistert.

Mir fällt erst jetzt mit dem Schreiben der Rezension auf, wie schwierig dieses Buch einzuordnen ist. In welches Genre passt denn das bitte? Ist das ein Essay? Ein autobiographischer Text? Oder ein Roman? Oder eine Satire? Ich habe keine Ahnung. Ich wüsste es gerne, aber ich kann diesen Text einfach nicht zuordnen.

In diesem Text geht es um die Lebensphase, in der ich mich gerade befinde. Die Autorin teilt ordentlich aus: Es geht um langweilige Wohnungen, um die Viertel, in denen man wohnt oder eben nicht, um Weinverkostungen, um Beziehungen, um Partys, um Scheinheiligkeit und warum die Jugend gar nicht die beste Zeit des Lebens ist - es sei denn, sie ist schon vorbei. Besonders spannend fand ich (natürlich) die Abschnitte, in denen es um die Bücher ging, die die Protagonistin so im Regal stehen hat. Über weite Abschnitte fühlte ich mich vom Text einfach verstanden oder konnte zumindest nachvollziehen, warum Passmann schreibt was sie schreibt. Stellenweise brachte mich der Text sogar dazu, melancholisch in die Ferne zu blicken und zustimmend zu nicken. Da fehlte nur noch die Zigarette. Tja, da habe ich als Nichtraucherin wohl einen klaren Nachteil. Außerdem war das Wetter unpassend für Melancholie. Zu wenig Nebel und Nieselregen, zu viel Sonne.

An den Schreibstil musste ich mich erst gewöhnen. Passmann arbeitet mit langen Sätzen, die sich teils über ganze Seiten auf meinem Reader erstrecken. Ich betone deswegen, dass ich auf meinem Reader gelesen habe, weil ich da gerne die Schrift ein bisschen größer mache als sie es in einem gedruckten Buch wäre. Diese langen, verschachtelten Sätze waren zu Beginn schwierig. Später fand ich sie dann aber einfach passend und oft sogar schön.

Mein Fazit? Ich fand's toll! Ganz große Leseempfehlung.



Dienstag, 27. April 2021

Goldene Flammen

 Autorin: Leigh Bardugo
Erschienen am 2.3.2020
Im Knaur Taschenbuch Verlag
ISBN: 9783426524442
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Der Auftakt zum Fantasy-Abenteuer über die magische Armee der Grisha und den Krieg in Ravka von Bestseller-Autorin Leigh Bardugo (»Das Lied der Krähen«, »Das Gold der Krähen«) – in neuer, aufwendig veredelter Ausstattung:

Alina ist eine einfache Kartografin in der Ersten Armee des Zaren von Ravka. Jemand, der entbehrlich ist –ganz anders als ihr Kindheitsfreund Maljen, der erfolgreiche Fährtenleser und Frauenschwarm. Auf keinen Fall soll Maljen merken, dass die unscheinbare Alina in ihn verliebt ist! Doch als sie ihm bei einem Überfall auf unerklärliche Weise das Leben rettet, ändert sich Alinas Dasein auf einen Schlag. Es scheint, als würde sie über besondere Kräfte verfügen, und so schickt man sie ins Trainingslager der Grisha, der magischen und militärischen Elite Ravkas. Dort nimmt sich besonders einer Alinas an: Der Dunkle, ältester und mächtigster der Grisha …

Fantasy, Märchen, zarte Romanze: Mit dem vom Krieg zerrissenen Ravka, dem ausgeklügelten Magie-System der Grisha und ihren lebendigen, facettenreichen Charakteren hat Leigh Bardugo eine Welt abseits ausgetretener Pfade entwickelt.
Ein echtes Fantasy-Highlight, nicht nur für Fans der Bestseller »Das Lied der Krähen« und »Das Gold der Krähen«"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Gut, dass ich meine Studienkolleginnen im Moment nur online treffen kann, sonst würde man mich wohl nach dieser Rezension lynchen. Es gibt kaum eine Autorin, die in meinem Studium einen besseren Ruf hat als Leigh Bardugo. Allein im letzten halben Jahr wurden mir ihre Bücher sicher ein Dutzend Mal empfohlen. Und jetzt, wo die Serie rauskommt, dachte ich mir, dass es wohl ein guter Zeitpunkt ist, die Bücher jetzt auch endlich mal zu lesen. Immerhin sehe ich die ja jetzt immer und überall, da ist meine Motivation groß, auch dranzubleiben. Und noch dazu ist das hier ein Rezensionsexemplar - das muss gelesen werden und darf nicht ein paar Jährchen in meinem Regal herumstehen.

Leider muss ich aber gestehen, dass ich finde, dass dieses Buch dem Hype nicht gerecht wird. Ja, die Geschichte ist ganz nett und die Welt auch ganz interessant. Aber eben nicht mehr. Alina ist eine junge Frau, die eigentlich niemandem auffallen möchte. Außer ihrem besten Freund Mal, der für sie wie ein Bruder ist und von dem sie gern mehr als Freundschaft hätte. Dann entpuppt sie sich aber als Grisha mit einer ganz besonderen Gabe, mit der sie die Welt retten können soll. Sie ist die Auserwählte! Gähn. Dann nimmt sich der Dunkle ihrer an und beschließt sie zu fördern. Ein Bad Boy, der zufälligerweise auch der mächtigste Grisha aller Zeiten ist. Gutaussehend, mysteriös und gleichzeitig ziemlich uninteressant und creepy, allein schon wegen dem wirklich großen Altersunterschied zu Alina. Zwischen ihm und Alina gibt es nicht wirklich viel Chemie. Generell bin ich der Meinung, dass es in diesem Buch besser gewesen wäre, einfach die Liebesgeschichte wegzulassen. Alina hat zu keinem der männlichen Charaktere irgendeine Art von Verbindung, die eine Beziehung oder eine Liebesgeschichte glaubwürdig erscheinen lassen würde. Das wirkte auf mich alles recht erzwungen.

Ich befürchte, dass ich zu hohe Erwartungen an dieses Buch hatte. Durch den Hype online und in meinem Studiengang dachte ich, dass dieses Buch der absolute Hammer sein wird. Unvergesslich. Ein Roman, von dem ich in fünfzig Jahren noch meinen Enkeln erzählen werde. Da ist es sehr leicht, enttäuscht zu werden.

Mein Fazit? War schon in Ordnung. Allerdings werde ich wohl den zweiten Teil nicht mehr lesen. Da greife ich lieber zu anderen Büchern. Schade.

Sonntag, 25. April 2021

Meine liebsten Buchzitate #45

1. "The Bell Jar" von Sylvia Plath, Seite 117

How could I write about life when I'd never had a love affair or a baby or seen someone die. A girl I knew had just won a prize for a short story about her adventures among the pygmies in Africa. How could I compete with that sort of thing?

2. "Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche" von Reni Eddolodge, Seite 15

Wenn Weiße nach einer Zeitschrift greifen, im Internet browsen, Zeitung lesen oder den Fernseher einschalten, begegnen sie ständig Menschen, die aussehen wie sie und Macht- oder Autoritätspositionen innehaben, ohne dass ihnen das irgendwie seltsam vorkäme. Insbesondere in der Kultur ist die positive Bestätigung des Weißseins so weitverbreitet, dass der Durchschnittsweiße sie überhaupt nicht bemerkt. Diese Bestätigung wird seelenruhig akzeptiert. Weiß zu sein heißt, Mensch zu sein; weiß zu sein ist universell. Ich weiß das nur, weil ich nicht weiß bin.

3. "Muse of Nightmares - Das Geheimnis des Träumers" von Laini Taylor, Seite 123

"Oft genug wird eine schwere Entscheidung genau auf diese Art getroffen: Indem man sich einredet, es sei ganz von selbst geschehen. Und oft genug entscheiden sich ganze Schicksale, nur weil jemand sich nicht entscheiden kann.

4. "Bildnis einer Dame" von Henry James, Seite 177

Ich fürchte es gibt Augenblicke im Leben, wo selbst Schubert uns nichts mehr zu sagen hat. Das sind dann allerdings die schlimmsten.

5. "The Sun also Rises" von Ernest Hemmingway, Seite 12
 
"Do you know that in about thirty-five years more we'll be dead?"
"What the hell, Robert," I said. "What the hell."

Freitag, 23. April 2021

Und plötzlich steht dein Leben auf Null

 Autorin: Karolin Kolbe
Erschienen am 16.03.2021
Bei Planet! im Thienemann-Esslinger Verlag
ISBN: 9783522506946
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Diagnose Krebs! Dieses Schicksal vereint Ella, Luise und Sina, auch wenn sie sonst grundverschieden sind und sich gerade in unterschiedlichen Lebensphasen befinden. Sie kämpfen gemeinsam gegen ihr Schicksal, trösten sich und geben sich gegenseitig Halt während der Therapie. Mit Netflix-Abenden im Krankenhaus, heimlichen Ausflügen und einer Überraschungsparty auf Station versuchen sie, das Beste aus der bedrückenden Lage zu machen. Und für Ella birgt diese schwere Zeit sogar eine ganz besondere Chance: Sie hat Schmetterlinge im Bauch – trotz Port unter dem Herzen …"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Ich treffe mich im Moment mit meinen Freund:innen regelmäßig für (kontaktlose, online stattfindende) Spieleabende, damit wir alle bei Verstand bleiben. Meistens enden die so zwischen elf und zwölf Uhr. Hört sich jetzt für die meisten von euch wahrscheinlich nicht so spät an, ich gehe aber normalerweise schon um halb zehn ins Bett. Wenn ich meinen Computer also dann herunterfahre, bin ich meistens zu müde, um irgendwas anderes zu machen, als ins Bett zu kippen und zu schlafen. Letzte Woche dachte ich mir aber, dass es doch eine gute Idee wäre, noch schnell ein paar Seiten zu lesen. Tja, was soll ich sagen? Ich habe an diesem Abend die letzten hundert Seiten dieses Buches verschlungen und es erst am nächsten Morgen bereut.

Eigentlich geht es in diesem Roman um ein sehr ernstes Thema: Krebs. Trotzdem war dieses Buch nicht bedrückend. Ja, über weite Teile des Buches geht es den Protagonistinnen sehr schlecht. Sie müssen Operationen, Bestrahlungen und die Chemo durchstehen, ihnen fallen die Haare aus und Freunde verabschieden sich aus ihrem Leben, weil sie die Krankheit nicht mehr aushalten (Geht's noch?). Sienas Mutter dreht total durch und scheint der Meinung zu sein, dass sie das wahre Opfer der Krankheit ist. Luisas Eltern leben getrennt. Und Ella hat Angst, dass sie nach der Operation nicht mehr richtig wird laufen können. Doch gleichzeitig gibt es auch so viele herzerwärmende Szenen! Gemeinsames Perückenkaufen, zum Beispiel, oder Netflix-Abende oder Geburtstagsfeiern auf der Station. Oder auch Ellas Verliebtheit. Wenn ich an das Buch denke, dann verbinde ich es deswegen eigentlich sogar eher mit einer positiven Grundeinstellung, auch wenn es sich für ein Buch über eine so schwere Krankheit vielleicht komisch anhört.

Die drei Protagonistinnen sind mir ans Herz gewachsen. Sie waren mir schnell sympathisch und ich habe mich ihnen mitgefiebert. Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass da noch mehr möglich gewesen wäre. Die Figuren hätten noch mehr Tiefe bekommen können, noch ein bisschen mehr Leben. Versteht mich nicht falsch: Sie waren toll. Aber sie hätten, glaube ich, noch besser sein können.

Mein Fazit? Bei den (trotzdem sympathischen Figuren) wäre vielleicht noch mehr möglich gewesen. Trotzdem eine klare Leseempfehlung.

Mittwoch, 21. April 2021

Alle drei Tage. Warum Männer Frauen töten und was wir dagegen tun müssen

 Autorinnen: Laura Backes, Margherita Bettoni
Erschienen am 1.3.2021
Im DVA Verlag 
ISBN: 9783421048745
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Weit über 100 getötete Frauen allein in Deutschland pro Jahr: Morde, über die niemand spricht

Jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann, seine Frau umzubringen. Alle 3 Tage wird eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Hinzu kommen die Morde an Frauen durch ihnen unbekannte Täter. Diese Verbrechen sind keine Ehrenmorde oder Beziehungstaten, sondern Femizide: Morde, die an Frauen verübt werden, weil sie Frauen sind. Laura Backes und Margherita Bettoni zeigen in diesem aufrüttelnden Buch, dass die Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts auch bei uns ein ernsthaftes gesamtgesellschaftliches Problem ist. Als Familientragödien verharmlost, bleiben viele Frauenmorde verborgen und verdecken die patriarchalen Macht- und Gewaltmuster, die sich tief durch unsere Gesellschaft ziehen. Die beiden Journalistinnen haben mit Überlebenden gesprochen, Experten befragt, die Motive männlicher Gewalttäter untersucht und ihre grausamen Taten hier rekonstruiert. Ihre schockierende Analyse zeigt, dass Femizide uns alle angehen und warum wir jetzt handeln müssen."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Dieses Buch hat meine ganze Familie beschäftigt. Plötzlich haben wir am Mittagstisch über Femizide geredet und uns überlegt, wie man denn die Situation ändern und verbessern könnte. Dass ich solche Gespräche je mit meiner Schwester und meinen Eltern führen würde, hätte ich nicht gedacht.

Ich muss ehrlich sein: Dieses Buch war sehr belastend für mich. Das hat mich überrascht, immerhin ist das ja nicht das erste Mal, dass ich mich mit diesem Thema beschäftige. Allerdings haben sich die Autorinnen die Mühe gemacht, Überlebende und Angehörige aufzusuchen und mit ihnen zu sprechen. Dazu kommen noch Ausschnitte aus dem jeweiligen Urteilsspruch und der Gerichtsakte. Dadurch wird das Buch sehr persönlich. Die Frauen sind nicht mehr bloß Zahlen, sondern bekommen einen Namen und eine Geschichte. Und mir wurde erst durch dieses Buch klar, dass auch ich von Gewalt betroffen sein könnte. Ich habe schon bessere Karten als manch andere Frau, da ich in einer absolut und zu hundert Prozent gewaltfreien Familie aufgewachsen bin, die mir von klein auf beigebracht hat, dass ich es verdiene, ordentlich behandelt zu werden. Aber das bedeutet, wie ich durch dieses Buch gemerkt habe, keine Immunität. Ich könnte trotzdem einfach Pech haben und an den falschen Typen geraten. Hier an dieser Stelle noch eine kleine Anmerkung, da ich in diesem Buch gelesen habe, dass die Polizei nicht immer sofort zu ermitteln beginnt, wenn eine Frau spurlos verschwindet: Ich würde unter keinen Umständen verschwinden, ohne meiner Familie Bescheid zu geben. Sollte ich plötzlich einfach weg sein, dann fangt gefälligst sofort damit an, nach mir zu suchen. Bitte!

Jetzt sollte ich euch wohl erzählen, welche Kapitel für mich die interessantesten oder relevantesten waren, aber die Wahrheit ist: Ich kann es nicht. Aus jedem der Kapitel konnte ich etwas Neues mitnehmen, jede der Geschichten hat mich aufgewühlt. Der Abschnitt über den Fall Larissa hat mich am meisten beschäftigt. Ich erinnere mich noch an diesen Fall, damals muss ich 14 gewesen sein. Larissa war damals überall in den Medien und natürlich auch Gesprächsthema in meiner Schule. In diesem Buch hat ihre Schwester erzählt. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie das für mich wäre, wenn eines meiner Geschwister plötzlich verschwinden und auf diese Art sterben würde. Ich kann mir das auch gar nicht vorstellen, denn allein schon der Gedanke, dass meine Geschwister auf "normale" Art sterben würden, bringt mich an den Rande eines Nervenzusammenbruchs.

Mein Fazit? Wenn ihr das psychisch aushaltet, dann lest dieses Buch. Unbedingt.


Montag, 19. April 2021

Meine liebsten Buchzitate #44

1. "The Bell Jar" von Sylvia Plath, Seite 98

Every morning a snowy avalanche of manuscripts swelled the dust-grey piles in the office of the Fiction Editor. Secretly, in studies and attics and schoolrooms all over America, people must be writing.

2. "Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche" von Reni Eddolodge, Seite 15

Ich schreibe - und lese -, um mich selbst zu vergewissern, dass andere Menschen empfinden, was auch ich empfinde, dass es nicht nur an mir liegt, dass es real ist, gültig und wahr.

3. "Muse of Nightmares - Das Geheimnis des Träumers" von Laini Taylor, Seite 97

"Ich bin nicht ahnungslos, sondern habe bloß ein Gefühl für Anstand und -"
"Wenn in diesem Satz als Nächstes vorkommt, was junge Damen zu tun und zu lassen haben, dann kannst du daran ersticken, Nero. Ich bin keine Dame."

4. Claus von Wagner in "Alte Weiße Männer. Ein Schlichtungsversuch" von Sophie Passmann, Seite 151

"Du musst Leute haben, die den Mumm haben, zu stören, diese heile Welt, die es ja gar nicht gibt, wie soll es anders gehen? Die Gegenreaktion, "Man darf jetzt gar nix mehr sagen", ist ja einfach nur ein Ausdruck dessen, dass der Druck größer wird. Natürlich darf man's immer noch sagen, aber du darfst nicht erwarten, dass nichts zurückkommt."

5. "Das Buch der gelöschten Wörter - Zwischen den Seiten" von Mary E. Garner, Seite 288 und 289

"Aikido", erklärte Oliver. "Macht ganz schön was her, oder? Ich meine, das war 'ne ordentliche Show, Leute, oder etwa nicht? Dabei ist es ne ganz einfach Sache: Du nimmst die Energie des Gegners und kässt ihn damit so lange ins Leere laufen, bis er kapiert, dass es besser für ihn ist, wenn er mit den Angriffen aufhört."

Samstag, 17. April 2021

Das Lied der Kämpferin

 Autorin: Das Lied der Kämpferin
Erschienen am 8.3.2021
Im btb Verlag
ISBN: 9783442717392
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"In einer nicht allzu fernen Zukunft ist die Erde ein düsterer Ort, heimgesucht von mörderischen Kriegen, zerstört von den Menschen selbst und gewaltigen Naturkatastrophen. Einigen wenigen ist es gelungen, sich auf eine Raumstation zu retten, um von hier aus die letzten Reserven der Erde zu Plündern. Herrscher dieser neuen, trostlosen Welt ist ein ebenso tyrannischer wie blutrünstiger Sektenführer. Doch eine Gruppe junger Rebellen lehnt sich auf gegen das eiserne Regime, angespornt von der charismatischen Mädchen-Kriegerin Joan, die über ganz eigene Kräfte verfügt und deren Geschichte das Schicksal zukünftiger Generationen bestimmen wird."
Quelle: Verlag

Meinung:
Dieses Buch war nicht so, wie ich es erwartet habe. Ich dachte, dass das hier eine "normale" Dystopie ist, wie ich sie schon dutzende Male gelesen habe. Aber so war das nicht. Absolut nicht.
 
Das auffälligste an diesem Roman ist der Stil. Der war… schwierig. Komplizierter Satzbau, Abschweifungen, Fachwörter, die ich das letzte Mal vor zwei Semestern gehört habe. Oft ist unklar, was wirklich passiert und was nur in der Fantasie der Figuren ... Das macht das Buch schwer zugänglich. Für mich kein größeres Problem - immerhin habe ich durch mein Studium gelernt, mit schwierigen Texten umzugehen. Aber auch ich habe für dieses Buch länger gebraucht als ursprünglich geplant. Normalerweise habe ich kein Problem damit, innerhalb einer Stunde 50 Seiten oder mehr zu lesen, bei diesem Buch war das nicht möglich. Spätestens nach zwanzig Seiten musste ich pausieren, um erstmal alles zu verarbeiten.
 
Ich war etwas überrascht von Joan. Im Klappentext wird sie als "charismatische Mädchen-Kriegerin" beschrieben. Von ihrem Charisma habe ich nicht viel mitbekommen. Eine Kriegerin? Auf jeden Fall. Besondere Kräfte? Check! Aber charismatisch? Nope! Schade fand ich auch, dass ich als Leserin über einen großen Teil ihrer Geschichte im Unklaren gelassen wurde. Warum hat zum Beispiel ausgerechnet sie diese besonderen Kräfte? Und warum zur Hölle sollte sie verbrannt werden? Und wie konnte es passieren, dass die Erde zu so einem lebensfeindlichen Ort wird?

Schmerz und Gewalt spielen in diesem Text eine große Rolle. Teils fügen sich die Figuren den Schmerz durch kunstvolle Verbrennungen selbst zu, teils werden sie Opfer von Gewalt. Es gibt medizinische Experimente und sexuelle Gewalt, später auch Folter. Das hält sicher nicht jede:r Leser:in aus.

Mein Fazit? Nicht das, was ich erwartet habe. Die Protagonistin konnte mich nicht begeistern. Allerdings ist das Buch für mich aus wissenschaftlicher Perspektive spannend. Da kann man einiges daraus machen und sollte jemand schon eine Arbeit zum Buch gelesen haben, wäre ich dankbar, wenn ihr mir die weiterleiten könntet.

Donnerstag, 15. April 2021

Und jetzt? Survival Guide fürs Leben nach der Schule

 Autorin: Johanna Jadwiczeck
Erschienen am 8.3.2021
Im Heyne Verlag
ISBN: 9783453424531
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag



Klappentext:
"Endlich mit der Schule fertig – raus ins eigene Leben?! Vielen fällt jetzt auf, was sie alles nicht gelernt haben: Wie kriege ich raus, was ich beruflich machen will? Wie finde ich eine eigene Wohnung oder einen Praktikumsplatz? Was ist ein Dispo-Kredit? Woher bekomme ich eine Sozialversicherungsnummer und wofür brauche ich die? Keine Sorge! Dieser praktische Ratgeber liefert Antworten auf alle Fragen, die junge Erwachsene rund um ihre Zukunft haben. Ob Ausbildung, Führerschein, eigene Wohnung oder Versicherungen: Zahlreiche praktische Tipps in diesem schön gestalteten Handbuch helfen in allen Lebensbereichen – übersichtlich und leicht verständlich."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Gleich vorab eine Anmerkung: Dieses Buch ist auf deutsche Leser:innen zugeschnitten. Ich bin aus Österreich und habe keine Ahnung, wie das Leben in Deutschland funktioniert. Deswegen habe ich diese Abschnitte nur recht schnell durchgeblättert. Dafür habe ich mehr Zeit mit den Kapiteln und Unterkapiteln verbracht, die international gültig sind.

Das Buch ist in 13 Abschnitte unterteilt. Es gibt zum Beispiel ein eigenes Kapitel zum Thema Wohnen, eines über Finanzen und eines für alle Fragen rund ums erste eigene Auto. Besonders gut gelungen finde ich das letzte Kapitel, in dem die Autorin allgemeine Tipps fürs Leben gesammelt hat. Dieser Abschnitt hätte gerne noch länger sein können. Es geht hier um Stressbewältigung, Zeitmanagement und um die Frage, warum jede:r regelmäßig eine:n Therapeut:in besuchen sollte.

Mit dem Kapitel zum Thema "Das erste Auto" konnte ich leider nicht viel anfangen. Für mich war ein eigenes Auto nie wichtig. Wenn ich ein Auto brauche, bitte ich meine Eltern um ihres. Ich verbinde Autos nicht mit Freiheit und für mich ist das auch kein Schritt in Richtung Erwachsensein. Den Führerschein zu machen war mir wichtig, aber ein Auto? Das wäre für mich Geldverschwendung und würde mich eigentlich sogar einengen. Außerdem hätte ich ein schlechtes Gewissen wegen der Umwelt. Die Autorin scheint da komplett andere Assoziationen als ich zu haben. Hier wäre es schön gewesen, wenn die Autorin auch auf Alternativen eingegangen wäre. Also Zug, Bus, Mitfahrbörsen, vielleicht auch Car-Sharing.

Auch das Thema "Wohnen" hätte man breiter behandeln können. Die meisten jungen Leute fangen ja nicht mit einer eigenen Wohnung an. Da wäre es spannend gewesen, wenn die Autorin auch Tipps für die Suche nach einem WG-Platz oder einem Studentenheim eingebaut hätte.

Den verwendeten Stil fand ich gut und einfach verständlich. Die Kapitel sind kurz, oft mit Listen, manchmal mit Bildern und oft mit zusätzlicher Information in Kästchen. Das ist optisch ansprechend und macht das Buch wahrscheinlich auch zu einem guten Werkzeug für Menschen, die weniger lesen als ich es tue.

Mein Fazit? Eine gute Wissenssammlung für junge Leute in Deutschland.

Dienstag, 13. April 2021

Das Patriarchat der Dinge. Warum die Welt Frauen nicht passt

 Autorin: Rebekka Endler
Erschienen am 12. 4. 2021
Im Dumont Verlag
ISBN: 9783832181369
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Unsere Umwelt wurde von Männern für Männer gestaltet. In ›Das Patriarchat der Dinge‹ öffnet Rebekka Endler uns die Augen für das am Mann ausgerichtete Design, das uns überall umgibt. Und sie zeigt, welche mitunter lebensgefährlichen Folgen es für Frauen hat. Unsere westliche Medizin ist beispielsweise – mit Ausnahme der Gynäkologie – auf den Mann geeicht: von Diagnoseverfahren und medizinischen Geräten bis hin zur Dosierung von Medikamenten. Aber auch die Dummys für Crashtests haben den männlichen Körper zum Vorbild – und damit das ganze Auto samt Airbags und Sicherheitsgurten. Der öffentliche Raum ist ebenso für Männer gemacht: Architektur, Infrastruktur und Transport, sogar die Anzahl öffentlicher Toiletten oder die Einstellung der Temperatur in Gebäuden.
Wer überlebt einen Herzinfarkt? Wer friert am Arbeitsplatz und für wen ist er gestaltet? Für wen sind technische Geräte leicht zu bedienen? Für wen ist das Internet? Das Patriarchat ist Urheber und Designer unserer Umwelt. Wenn wir uns das bewusst machen, erscheinen diese Fragen plötzlich in einem neuen Licht."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Bei diesem Buch hatte ich Angst, dass es zu viele Ähnlichkeiten zum Buch "Unsichtbare Frauen" haben könnte, das ich letztes Jahr gelesen habe. Doch diese Angst hat sich als unbegründet erwiesen. Die beiden Texte ergänzen einander gut und die Autorin macht weiter hinten im Buch sogar auf dieses Sachbuch aufmerksam. Sie scheint es selbst gelesen zu haben - daher gab es auch nur wenige Überschneidungen.

Ich muss sagen, dass ich sehr überrascht war, wieviel ich durch dieses Buch gelernt habe. Wusstet ihr zum Beispiel, dass eine FFP2-Maske Frauen meist schlechter passt als Männern? Ich nicht - und dabei muss ich im Moment fast täglich eine tragen! Oder dass Frauen, die ein bestimmtes Medikament nach einem Herzinfarkt bekommen, eher sterben als die Placebogruppe, während die Männer eine höhere Überlebenschance haben?

Spannend finde ich, dass die Autorin dieses Buch ganz eindeutig während der COVID 19-Pandemie geschrieben hat. Sie verweist immer wieder darauf, was im Moment um sie herum passiert und wie sich das auf das Leben von Frauen auswirkt. Das fand ich interessant!

Doch natürlich beschäftigt sich die Autorin nicht nur mit Medizin. Sie schreibt zum Beispiel auch über Stehklos und warum es im öffentlichen Raum so viel weniger Toiletten für Frauen gibt oder über Filme. Hier habe ich den Bechdel-Wallace-Test kennengelernt. Den habe ich seitdem auf jeden einzelnen Film angewendet, den ich mit meiner Familie angesehen habe und musste leider feststellen, dass kein einziger Film alle Kriterien erfüllen könnte. Ich könnte heulen! Dieser Test besteht aus drei Fragen und ich kann euch nur empfehlen, euch die auch mal durchzulesen. 

Außerdem: Diese Autorin hat es geschafft, vor bedenklichen Abschnitten Triggerwarnungen einzubauen. Das kritisiere ich ja gefühlt ständig bei allen möglichen Büchern. Hier hat das geklappt und dafür möchte ich der Autorin ein großes Lob aussprechen! Danke!

Mein Fazit? Tolles Buch, das ihr euch dringend auch mal ansehen solltet!

Sonntag, 11. April 2021

Doktor Maxwells skurriles Zeitexperiment

 Autorin: Jodi Taylor
Erschienen am 15.02.2021
Im Blanvalet Verlag
ISBN: 9783734162725
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Madeleine »Max« Maxwells Woche beginnt nicht gut. Aus irgendeinem Grund sind beinahe sämtliche Mitarbeiter der zeitreisenden Historiker von St. Mary's blau gefärbt. Da sie so wohl kaum in eine andere Epoche reisen können, ohne dort aufzufallen, bleibt es an Doktor Maxwell hängen, einen Freund ihres Chefs zu einem Besuch bei Sir Isaac Newton zu begleiten. Dort werden sie von einem aufgebrachten Mob verfolgt. Im letzten Moment erreichen sie wieder ihre Zeitreisekapsel, die eine verhängnisvolle Fehlfunktion hat und die beiden Zeitreisenden im absoluten Nichts stranden lässt! Dieses Mal wird Max nicht nur vom Chaos verfolgt – es hat sie eingeholt!"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Nun ist endlich der dritte Band rum um "Max" Maxwell erschienen. Band 1 und Band 2 habe ich ja schon rezensiert, war also klar, dass auch der dritte Teil bei mir einziehen muss. Gerade von Band 1 war ich total begeistert und bis heute terrorisiere ich meine Freundinnen regelmäßig mit der Bitte, die Reihe doch auch endlich anzufangen.

Ich muss allerdings leider gestehen, dass ich von diesem Band nicht ganz so begeistert bin wie von seinen Vorgängern. Der gesamte Stil ist hier um einiges ernster. Natürlich, es gibt immer noch einige wirklich köstliche Stellen, die ich mir wieder angestrichen habe. Zum Beispiel wenn plötzlich alle Historiker:innen blau sind oder Honig als Droge missbraucht wird. Aber es waren eben nicht ganz so viele wie in den vorherigen Bänden. Das hängt wohl auch mit der Themenwahl zusammen. Max muss sich hier ernsthaft mit ihrer Liebe zu Leon und mit der Frage nach einer gemeinsamen Zukunft befassen. Die Frage, ob sie ihre Arbeit am St. Marys hinschmeißen soll, wird immer wieder thematisiert und überschattete weite Teile der Handlung.

Vor allem der Einstieg in dieses Buch hat mich überrascht. Der Prolog war schon harter Tobak! Vielleicht wäre für diesen Abschnitt eine Triggerwarnung angebracht? Der Rest der Handlung ist dann im Vergleich dazu fast schon entspannend, auch wenn es weiter rund geht.

Ich glaube, dass es diesem Buch gut getan hätte, nicht ganz so viel Action einzubauen. Bei den vorhergehenden Teilen war ja auch nicht ständig nur Tempo! Hier kam wirklich ein dramatisches Event nach dem anderen. Max's Beziehungen zu den anderen Figuren ging da leider fast schon unter. Gerade zu Beginn! In der zweiten Hälfte des Buches wurde das besser und da war ich wirklich froh drum. Ich liebe die Art, wie die Autorin Freundschaften und Zwischenmenschliches auf den Punkt bringt.

Loben möchte ich die Auswahl der Schauplätze. Allein schon Troja! Der Mythos des trojanischen Pferdes wurde hier großartig neuinterpretiert und ich kann nicht glauben, dass ich bisher noch nie über diese Möglichkeit nachgedacht habe! Wow! Einfach wow! Ich hatte Angst, dass die Reihe an dieser Stelle ihre Glaubwürdigkeit einbüßen würde, aber das ist nicht passiert. Stattdessen habe ich nun das Gefühl, dass sich die Autorin wirklich mit ihren Themen beschäftigt hat.

Mein Fazit? Kann leider nicht mit den ersten beiden Teilen mithalten. Hat trotzdem Spaß gemacht. Ich freue ich mich auf den nächsten Band - und hoffe, dass noch sehr viele folgen werden!

Freitag, 9. April 2021

Der Junge, der das Universum verschlang

 Autor: Trent Dalton
Erschienen am 20.4.2021
Im Harper Collins Verlag
ISBN: 9783749901418
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Brisbane, 1983: Wie wird man zu einem guten Menschen? Diese Frage treibt den 11-jährigen Eli Bell um. Auf den ersten Blick hat er nicht gerade die besten Vorbilder um sich herum: Die Mutter und der Stiefvater dealen mit Heroin, sein großer Bruder Gus spricht nicht mehr, sein Vater glänzt durch Abwesenheit und sein Babysitter ist ein hartgesottener Exhäftling. Doch zwischen den Drogen und dem Schmutz erfährt Eli zärtliche Liebe, aufrichtige Freundschaft und die Magie seiner Phantasie. Elis Welt gerät erst ins Wanken, als der Cartellboss Tytus Broz in sein Leben tritt und die Familie auseinanderreißt.
Während Eli heranwächst, wird er weiter mit der Frage kämpfen, ob aus einem schlechten Menschen doch noch ein guter werden kann; er wird in das berüchtigte Boggo Road Goal-Gefängnis einbrechen, um seine Mutter an Weihnachten zu besuchen; er wird durch seine Briefe ins Gefängnis einen wichtigen Freund gewinnen und aus Versehen mitten in einer Schießerei zwischen zwei Gangs landen; er wird einen Karriereweg finden, der nichts mit Drogen zu tun hat. Und er wird sich verlieben."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Dieses Buch hat einen blumigen Schreibstil. Der Erzähler greift Details auf, arbeitet mit Metaphern, schweift ab... Das war manchmal schön, allerdings auch anstrengend. Ich kam mit dem Lesen nur langsam voran, da mein Kopf die Zeit brauchte, um die Details zu verarbeiten.

Eli stammt aus schwierigen Verhältnissen und denkt und handelt schon mit 11 Jahren wie ein Erwachsener. Seine Mutter ist drogenabhängig, dealt, sitzt später im Gefängnis, sein Stiefvater dealt auch und nutzt Gewalt als Erziehungsmethode. Auch in Elis Schule: Gewalt, hauptsächlich durch verrückte Kids, die von ihren Eltern nichts anderes vorgelebt bekommen. Elis Babysitter ist ein verurteilter, aus Gefängnis entflohener Mörder. Ihr seht: Gewalt spielt eine große Rolle. Stellenweise war das grenzwertig. Immerhin sprechen wir hier von einem kleinen Jungen! Für all das, was er als Kind mitmacht, entwickelt er im Laufe der Handlung erstaunlich wenig Probleme. Hier wäre eine Triggerwarnung angemessen. Ich kann mich nicht erinnern, eine gesehen zu haben. Aufgrund der Gewalt habe ich an einer besonders argen Stelle überlegt, abzubrechen. Dann habe ich aber weitergelesen, da ich wusste, dass mich die Geschichte sonst nicht loslassen würde.

Stellenweise konnte ich Eli und seine Umgebung nicht ernst nehmen. Ich hatte das Gefühl, als wäre das alles übertrieben. Da ist kein einziger normaler Mensch in Elis Leben! Wirklich keiner! Alle sind Dealer, gewalttätig oder beides. Ich meine: Wo sind da die Lehrer? Eli geht in eine mehr oder weniger normale Schule, warum fällt das keinem auf, was da alles in seinem Leben abgeht? Oder andere normale, verantwortungsbewusste Erwachsene? Irgendjemanden muss es doch geben!

Auch Elis Bruder Augustus finde ich nicht so gut gelungen. Augustus spricht nicht und scheint eine Art Genie zu sein. Das könnte ihn interessant machen. Leider wurde diese Charakterisierung aber nicht konsequent durchgezogen.

Mein Fazit? Mich konnte dieses Buch nicht überzeugen. Schade.

Mittwoch, 7. April 2021

[Literatur mit Mira #3]: Europäische Entdecker und ein Krautkopf

Hey ihr Lieben!

Freut mich sehr, dass ihr wieder hergefunden habt. Heute habe ich für euch den dritten Teil dieser Reihe. Bisher habe ich noch keine Drohbriefe erhalten, deswegen gehe ich einfach mal davon aus, dass euch diese Posts genauso viel Spaß machen, wie mir. 

Falls ihr sie noch nicht gelesen habt: Hier kommt ihr zu Teil 1 (Amerika, Wikinger und komplett verrückte Briten) und zu Teil 2 (Kolumbus und die Kannibalen)!

Den letzten Post habe ich mit der Ankündigung beendet, dass es dieses Mal um einen großen Haufen europäischer "Entdecker" gehen wird. Einer dieser Europäer war Alvar Nunez Cabeza de Vaca. Ein absolut großartiger Name, der überhaupt nicht übertrieben lang ist. Wenn so ein Buchcharakter heißen würde, würde ich mich in meiner Rezi darüber lustig machen. Auf jeden Fall hat der seine Reise mit fünf Schiffen und ungefähr fünfhundert Teilnehmern begonnen. Aus irgendeinem Grund dachte der Kommandant, es sei eine gute Idee, die Sümpfe zu erforschen. Spoiler: War es nicht! Im Gegenteil! Die meisten der Teilnehmer starben und die meisten der Schiffe gingen unter. Die Überlebenden fuhren weiter Richtung Westen - und versenkten auch noch ihr letztes Schiff. Von drei Soldaten weiß ich, dass sie überlebt haben. Diese drei haben sich nämlich verbündet. Einer davon war unser lieber Alvar Nunez Cabza de Vaca. Alvar machte in den nächsten paar Jahren so einiges mit: Er wurde versklavt, arbeitete später als Medizinmann und als Händler. Er ging zu Fuß nach Mexiko-Stadt, denn dort gab es eine spanische Siedlung. Auf dem Weg dahin sah er total viel Natur, die er natürlich auch beschrieb und zwar im Text "Le Relación" aus dem Jahre 1542. Den hab ich leider noch nicht gelesen, ich will es aber unbedingt.

Der nächste Europäer, mit dem wir uns beschäftigen, war Hernando de Soto. Er wollte unbedingt eine der goldenen Städte finden, die man im Norden von Florida vermutete. Wie kommt er auf sowas? Richtig geraten: Die Bibel verweist darauf. De Soto war mit über 600 Soldaten unterwegs und scheint nicht gerade ein friedlicher Zeitgenosse gewesen zu sein. Durch ihn wurden viele Stämme von Einheimischen fast vollständig ausgelöscht und das war kein Unfall und kein Versehen, das könnt ihr mir glauben.

Auch De Coronado war auf der Suche nach den goldenen Städten, allerdings war er im Südwesten der heutigen USA unterwegs. Wie ihr euch schon denken könnt, war auch er auf seiner Suche nicht erfolgreich. Allerdings hat er trotzdem total viel als einer der ersten Europäer gesehen: Zum Beispiel den Grand Cannyon. Er war mit einer Armee von 350 Soldaten unterwegs, mit mehreren hundert Ureinwohnern und mit einigen Sklaven. Zusammen reisten sie von Mexiko über Arizona, New Mexico, Texas und Oklahoma nach Kansas. Sie hatten unter anderem auch Kontakt zu den Hopi und den Zuni.

Vor etwa fünfhundert Jahren eroberten dann die Spanier Mexiko-Stadt. Auch dieses Unterfangen wäre eigentlich der perfekte Stoff für ein Buch. Die verbündeten sich nämlich mit einigen Einheimischen und stürzten dann mit nur ein paar hundert Mann die einheimische Regierung.
Das gleiche machte De Zoro in Peru. Auch er riss die Macht an sich, wieder nur mit einer kleinen Gruppe von Soldaten.

Zu diesem Zeitpunkt dachte man übrigens noch, dass Amerika ein total schmaler Kontinent ist. Verrazano suchte in den 1520ern zum Beispiel eine Seepassage, durch die er wieder nach Asien kommen könnte. Immerhin war der Landweg nach Asien immer noch extrem teuer und die Gewürze wollte man trotzdem haben. Verrazano hatte (Überraschung!) keinen Erfolg bei seiner Suche, auch wenn er das dachte. Er fand nämlich den Hudson River in New York und hielt den für den Seeweg, den er gesucht hat. Versteh ich irgendwie, der Fluss ist echt lang. Der geht von New York zum heutigen Albany und dann noch weiter bis zum Henderson Lake, der fast schon an der Grenze zu Kanada liegt. Schaut euch das mal auf der Karte an - ich kann verstehen, dass der dachte, dass er früher oder später den Kontinent durchqueren würde, wenn er weiterfährt. Das ist ein ewig weiter Weg! Und so wurde Amerika dann auch lange auf Karten dargestellt: als schmaler Kontinent mit einem Fluss, der die beiden Meere verbindet.

Der nächste Europäer, der sich auf den beschwerlichen Weg nach Amerika machte, war Cartier. Er erforschte die nördlichen Teile der heutigen USA und die Küste des heutigen Kanadas. Außerdem war er auf dem Flusssystem des St. Lawrence Rivers unterwegs. Wo man grad in der neuen Welt ist, kann man ja eigentlich auch gleich eine neue Stadt gründen - und das hat Cartier dann auch getan. Er gründete Montreal. Das war zu Beginn des 17. Jahrhunderts.

Danach kam Samuel de Champlain. Der hat sich vor allem für Kanada interessiert. Dort hat es ihm so gut gefallen, dass der gleich noch Quebec gegründet hat. Schon damals sah sich Kanada ein bisschen als eine Art Gegenstück zu den USA, ich weiß aber nicht mehr, warum. Auf jeden Fall hat Champlain fast sein ganzes Leben damit verbracht, die Umgebung zu erforschen. Und dabei hat er immer brav mitgeschrieben, deswegen haben wir heute einen verdammt großen Haufen an Texten von ihm. Darin schreibt er unter anderem auch über die amerikanischen Ureinwohner, mit denen er eigentlich ziemlich gut zusammenarbeitete.
Am Beispiel von Champlain werden so richtig schön die Unterschiede sichtbar, die es in der Behandlung der Ureinwohner gab. Im Norden interessierten sich die Europäer vor allem für den Handel mit Fellen. Dafür muss man das Land nicht besitzen und wenn man gut mit den Ureinwohnern auskommt, kann dir das sogar Vorteile verschaffen. Der Süden wiederrum interessierte sich hauptsächlich für die Landwirtschaft. Da schaut das mit dem Landbesitz schon wieder ganz, ganz anders aus.

Aber zurück zu den Entdeckern. Der nächste wichtige Name auf meiner Liste ist John Cabot, den ich mir nur für die Prüfung merken konnte, da ich in der Vorlesung "John Cabbage" verstanden habe, also "John Krautkopf". Das hab ich auch so mitgeschrieben. Erst als ich dann das Buch zur Vorlesung gelesen habe, ist mir mein Fehler aufgefallen. Auf jeden Fall segelte John Cabot, oder John Krautkopf nur fünf Jahre nach Kolumbus. Er war der erste britische Forscher unter König Henry dem siebten. Nach ihm hat sich England für drei Viertel des Jahrhunderts aus der ganzen "Wir-kolonisieren-Amerika"-Geschichte zurückgezogen und erst unter König Elisabeth I. wieder damit angefangen, als die spanische Armada besiegt wurde.

Quelle: The Trustees of
the British Museum
Die letzten zwei Namen, die ich euch heute noch vorstelle, sind Martin Frobisher und John White. Martin Frobisher reiste in den 1570ern in die nördlichen Teile Amerikas, um nach Gold zu suchen. Das war da grad echt total begehrt. Und Frobisher wurde fündig! Er hat haufenweise goldglänzende Steine gefunden und mit nach Europa gebracht. Schiffsladungen voll! Der Typ dachte, er sei jetzt ein gemachter Mann, der sich sein restliches Leben lang um nichts mehr kümmern muss. Tja, ihr merkt eh schon an meiner Formulierung, dass das nicht so gut geklappt hat, oder? Wie sagt man so schön? Es ist nicht alles Gold, das glänzt. Der Kerl hat einfach Schiffe voll mit Dreck und irgendwelchen Steinen mitgebracht. Kein Gold, kein bisschen! Und das Beste? Er hat Jahre gebraucht, um das rauszufinden!
Aber trotzdem waren auf seinem Schiff so einige Kostbarkeiten, auch wenn das für ihn damals wohl nur ein schwacher Trost war. John White, der auf seinem Schiff arbeitete, hat während der Reise zum Beispiel ziemlich viel gemalt. Vor allem die Ureinwohner, unter anderem auch einen Inuit. Und diese Bilder prägen die Vorstellung von den Ureinwohnern noch bis heute.

Für die Ureinwohner Amerikas und die Natur waren die Europäer natürlich katastrophal. Wenn Europa eines kann, dann die Zerstörung von Ökosystemen! Die indigene Bevölkerung wurde verfolgt und ermordet oder steckte sich mit Krankheiten an, gegen die sich ihr Immunsystem nicht wehren konnte. Das hat sie bis an den Rand der Ausrottung getrieben.
Die Europäer hat das nicht wirklich interessiert. Im Gegenteil. Nach und nach passte man das Land an europäische Bedürfnisse an, erschöpfte die Böden und rodete massenhaft Wälder. Damit schafften die es tatsächlich, klimatische Veränderungen herbeizuführen. Meine Professorin für Kulturgeschichte ging sogar so weit, zu behaupten, dass das auch noch für heutige ökologische Katastrophen mitverantwortlich sein könnte.

Aber wie es mit Amerika weitergeht, werde ich euch hier und heute nicht verraten. Dieser Beitrag ist auch so schon viel zu lang. Falls ihr wissen wollt, wie's weiter geht, schreibt mir doch einen netten Kommentar. Ich hoffe, dass euch das Lesen dieses Beitrags so viel Spaß gemacht hat, wie mir das Schreiben. Nächstes Mal erfahrt ihr ein bisschen mehr über die verlorene Kolonie und was die britische Königin mit dem Bundesstaat Virginia zu tun hat!

Also: Alles Liebe!
Eure Mira

Montag, 5. April 2021

Broken Things. Alles nur kein Spiel

 Autorin: Lauren Oliver
Erschienen am 19.02.2021
In der dtv Verlagsgesellschaft
ISBN: 9783423740678
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Was damals tatsächlich im Wald geschah …

Vor fünf Jahren, mit gerade einmal 13, ermordeten Mia und Brynn ihre beste Freundin Summer. Zumindest dachten das alle, weil die Mädchen die Tat detailliert in einer Fan-Fiction zu ihrem Lieblingsbuch aufgeschrieben hatten. In Wirklichkeit war jedoch alles ganz anders: Mia und Brynn wurden fälschlicherweise verdächtigt und haben seit damals keinen Kontakt mehr. Doch jetzt zwingt ein erstaunlicher Fund sie dazu, gemeinsam der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Denn wie die Mädchen herausfinden, hatte Summer ein dunkles Geheimnis, und der wahre Täter ist weiterhin auf freiem Fuß …"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Ich kann mich noch glasklar an "Delirium" erinnern. Das war das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und es war auch eine der ersten Dystopien, die ich in meinem Leben in die Hände bekommen habe. Ich muss damals wohl so um die zwölf oder dreizehn Jahre gewesen sein. Die Geschichte rund um diese verkorkste Zukunft hat mich tief beeindruckt. Daher war klar für mich, dass ich auch dieses Buch lesen musste.

Auch dieses Buch konnte mich wieder mit der Art beeindrucken, wie es Bilder in meinem Kopf erzeugte. Ich sah Brynn und Mia sofort vor mir! Vor allem von Brynn hatte ich sofort ein klares Bild vor Augen. Sie hat mich tief beeindruckt, denn bei ihr sind die Dinge immer anders als es scheint. Und dabei schafft sie es trotzdem immer jemand zu bleiben, den man gerne begleitet. Sympathisch würde ich sie gerade zu Beginn nicht nennen, aber das wird später besser. Mia ist da um einiges schüchterner. Sie ist eine total graue Maus und leidet unter der Vergangenheit und unter der Gegenwart.

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt: In der Gegenwart, fünf Jahre nach der Tat, und der Sommer, in dem die drei Freundinnen 13 Jahre alt waren. Gerade die Idee mit der Fanfiction fand ich toll. Hängt vielleicht damit zusammen, dass auch ich mit 13 Jahren mit viel Energie Fanfictions schrieb. (Um Fragen vorzubeugen: Es ging um Harry Potter und um das Shadow Falls Camp. Nein, die darf keiner von euch jemals lesen.) Keine Ahnung, wie ich reagiert hätte, wenn da eine plötzlich Realität geworden wäre. Wahrscheinlich eher so wie Brynn.

Spannend fand ich, dass hier wirklich nie etwas so ist, wie es scheint. Jede der Figuren hat Geheimnisse, egal ob Haupt- oder Nebencharakter. Das war spannend!

Der Schreibstil konnte mich wie damals bei "Delirium" total fesseln. Ich hoffe daher auch stark, dass ich bald wieder ein Buch der Autorin lesen kann.

Mein Fazit? Kann ich euch empfehlen, hat mir super gefallen!

Samstag, 3. April 2021

Testbericht: Ein halbes Jahr auf Skoobe

Hallo ihr Lieben!

Heute habe ich etwas Besonderes für euch! Vielleicht erinnert ihr euch noch an letzten Oktober. Dort habe ich verkündet, dass ich auf Lovelybooks.de ein Abo für ein halbes Jahr auf Skoobe gewonnen habe. Skoobe – das ist ein Abo für Bücher und Hörbücher, das über eine App läuft. Jetzt ist dieses halbe Jahr um. Was bleibt mir anderes übrig als jetzt meinen Senf zu Skoobe abzugeben?

Quelle: skoobe.de


Die größte Änderung, die sich seit meinem letzten Testbericht vor fünf Jahren ergeben hat, ist, dass Skoobe jetzt auch Hörbücher im Programm hat. Nichts für mich, dachte ich. Dann musste ich aber einige Zeit mit Arbeiten verbringen, die jetzt nicht wirklich viel Hirn benötigen und ich habe beschlossen, Hörbüchern eine Chance zu geben. Eine sehr gute Idee, denn jetzt höre ich dauernd. Während Zugfahrten, bei Spaziergängen, wenn ich aufräume oder koche. Insgesamt habe ich im letzten halbe Jahr elf Hörbücher angehört - und das sind nur die, die ich auch beendet habe.
 
Was ich an Skoobe sehr schätze ist die Tatsache, dass es für mich als Leserin und Hörerin fast keine Limits gibt. Ich kann bis zu 10 Bücher gleichzeitig ausleihen und herunterladen – was schon eine ordentliche Zahl ist. An manchen Tagen beginne ich fünf oder sechs Hörbücher und gebe sie nach einer halben Stunde schon wieder zurück. Manchmal höre ich den ganzen Tag durchgehend, weil ich einfach irgendeine Hintergrundbeschallung will. Und einmal habe ich an einem Abend gleich vier Gedichtbände durchgeblättert - weil ich es kann. Ich finde es gut zu wissen, dass ich nicht darauf achten muss, eine gewisse Stunden- oder (Hör-) Buchzahl nicht zu überschreiten. Dann habe ich keinen Druck, dass ich mir sofort das richtige Buch aussuche und muss nicht plötzlich auf Hörbücher verzichten, nur weil bald eine lange Zugfahrt ansteht.
 
Von Design und Handhabung her hat sich seit meinem letzten Testbericht eigentlich nicht viel verändert. Das ist auch total in Ordnung - die App wirkt auf mich sehr modern und übersichtlich. Probleme gab es nie. Einmal waren die neuen Bücher nicht pünktlich am Donnerstag online sondern erst am Freitag, aber ganz ehrlich: Es gibt genug andere Bücher in der App, die ich in der Zwischenzeit ausleihen konnte.
 
Auch die Website ist sehr übersichtlich und aufgeräumt. Gerade für den Mitgliedsbereich möchte ich den Entwickler:innen ein großes Lob aussprechen. Da findet man alles auf einen Blick - wie es sein soll. Es gibt außerdem einen Hilfebereich, in dem alle Fragen, die ich während dem letzten halben Jahr hatte, sofort beantwortet wurden.
 
Die Auswahl der Bücher hat mich zu Beginn fast erschlagen. Ich war überfordert, weil da viele Bücher dabei waren, die schon ewig auf meiner Wunschliste stehen. Da gibt es Krimis und Thriller, Jugendbücher, Romane, die meisten Klassiker, Sachbücher und sogar Fachbücher sind mit im Programm. Die meisten der Bücher sind aktuell, oft gerade erst erschienen. Skoobe behauptet, über 300.000 Titel im Programm zu haben. Nachgezählt habe ich nicht, aber es sind wirklich unglaublich viele. Schade finde ich, dass ich diese Bücher nur in der App lesen kann und nicht auch auf meinem Tolino. Skoobe kann man laut eigener Angaben bereits auf einigen Readern nutzen und ich würde mir wünschen, dass auch mein Tolino irgendwann kompatibel wird.
 
Ich habe schonmal erwähnt, dass mir Abos Angst machen. Ein großes Dankeschön an die Lehrer meiner Hauptschule dafür! Deswegen hatte ich auch Herzklopfen, als es auf das Ende meiner Gratis-Zeit zuging. Ich hatte geplant, mein Abo einfach nicht zu kündigen, da es sich dann ja einfach von selbst verlängern müsste, nicht? Denn genau vor sowas wurde ich gewarnt! Hier hat Skoobe meiner Meinung nach Professionalität bewiesen: Mein Abo endete automatisch und ohne, dass ich etwas dafür tun musste. Sehr brav, das wirkt seriös und hat mir viel von meiner Angst genommen.
 
Ich war mit meinem halben Jahr auf Skoobe wirklich zufrieden und werde auch weiter mit dabeibleiben. Der entscheidende Punkt waren für mich tatsächlich die Hörbücher und die Tatsache, dass ich hören und schmökern kann, soviel ich will. Ein kleiner Wehrmutstropfen ist für mich, dass es kein Familienabo oder Ähnliches gibt, wie das zum Beispiel bei Spotify der Fall ist. Das wäre meiner Meinung nach eine tolle Ergänzung, denn ich bin nicht der einzige Bücherwurm der Familie. Das ist bei uns genetisch veranlagt und sowas wäre praktisch.

Hast du schonmal so ein (Hör-) Buchabo ausprobiert? Wenn ja: Bei welchem Anbieter? Warst du zufrieden? Lass es mich gerne wissen.

Alles Liebe,
Eure Mira

Donnerstag, 1. April 2021

Neuzugänge im April

 Hey ihr Lieben,

Schon wieder ist ein neuer Monat da! Und im April steht wieder viel an: Ich werde meine zweite Impfdosis bekommen und danach kann ich hoffentlich wieder in ein normaleres Leben zurück. Ich kann es kaum erwarten, endlich mal wieder meine FreundInnen zu sehen, ins Theater zu gehen oder in meinen liebsten Restaurants zu essen. Ich habe seit 2019 keinen Burger mehr gegessen und in den letzten Wochen habe ich angefangen, von meinem liebsten Burgerrestaurant zu träumen. Ich glaube, das ist kein gutes Zeichen.

Aber egal: Sprechen wir lieber über die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Welche Bücher durften im Laufe des letzten Monats bei mir einziehen? Nun, insgesamt sind es elf. Davon sind acht Rezensionsexemplare.

Quelle: Verlag

Auf dieses Buch bin ich durch das Cover aufmerksam geworden. Als ich dann den Klappentext gelesen habe, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen möchte. Selbst wenn es wahrscheinlich traurig wird und ich vielleicht sogar einige Tränchen vergießen werde. Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Quelle: Verlag

Wir leben im Jahr 2021 und noch immer kann ich keine Zeitung öffnen, ohne darin Gewalt gegen Frauen zu finden. Missbrauch, Gewalt in Partnerschaften, Mord. Ja, ich gebe ganz ehrlich zu, dass mir das Angst macht. Auch wenn ich natürlich weiß, dass das früher noch viel, viel schlimmer war! Aber trotzdem: Das Problem existiert immer noch und mit ein wenig Pech könnte es auch mich oder meine Schwester oder eine meiner Cousinen oder eine meiner Freundinnen irgendwann betreffen. Dieses Buch wird sicher keine leichte Lektüre - ich denke aber, dass es wichtig ist, dem Thema Raum zu geben. Deswegen werde ich dieses Buch lesen und natürlich auch hier rezensieren. Ich bin sehr gespannt und hoffe, dass ich hier noch Neues lernen kann. Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Quelle: Verlag

Eine Dystopie, Raumschiffe und eine Rebellengruppe mit charismatischer Anführerin. Das verspricht mir der Klappentext. Ist es mir da zu verübeln, dass ich dieses Buch ganz dringend lesen wollte? Vielen, vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Quelle: Verlag

Ich habe lang überlegt, bevor ich mir dieses Buch gekauft habe. Von Franka Frei habe ich im letzten Jahr das Sachbuch "Periode ist politisch" gelesen und total gefeiert. Mich hat vor allem der Genrewechsel verunsichert. Denn nur weil man wirklich tolle Sachbücher schreibt, heißt das noch lange nicht, dass man auch Romane schreiben kann. Kann natürlich sein, muss aber eben nicht. Schließlich hat dann aber doch meine Neugier gewonnen. Ich bin schon sehr gespannt!

Quelle: Verlag

Mit der Schule bin ich jetzt schon seit ein paar Jährchen fertig - trotzdem gibt es da sicher noch so einiges, das ich über das Leben der Erwachsenen lernen muss. Deswegen freue ich mich auch sehr über dieses Rezensionsexemplar. Ich hab auch schon ein bisschen reingeschmökert! Ein paar der Kapitel werde ich überspringen, weil die auf Deutschland beziehen und ich halt aus Österreich komme. Aber viele Kapitel scheinen international relevant zu sein und auf die freue ich mich. Vielen Dank an den Verlag für dieses Buch!

Quelle: Verlag

Als ich "Marianengraben" fertig gelesen habe, saß ich eine Ewigkeit nur auf der Couch und hab mir die Augen ausgeweint. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen! Ich bin immer noch baff, dass mich ein Buch so beeinflussen kann. Und deswegen habe ich auch sofort dieses Buch angefragt, als ich gehört habe, dass die Autorin wieder was geschrieben hat. Es geht wieder um den Tod (ein Thema, mit dem ich mich normalerweise nicht beschäftige, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt), diesmal allerdings nicht in Romanform sondern als Sachbuch. Ob ich wieder viel zu viel weinen werde? Wir werden es sehen! Vielen, vielen Dank an den Verlag!

Quelle: Verlag

Leigh Bardugo gehört zu den richtig großen Namen im Fantasygenre. Meine Studienkolleginnen lieben sie und sind fast durchgedreht, als ich gestanden habe, dass ich noch gar nichts von ihr kenne. Ich hab dann "Lied der Krähen" als Hörbuch begonnen, hab es aber nie beendet, weil ich die Stimme des Sprechers nicht mochte. Jetzt kommt dann aber bald die Serie zu den Büchern der Autorin raus. Deswegen liest im Moment so gut wie jeder diese Bücher und der Verlag hat die Bücher als Rezensionsexemplare über NetGalley angeboten. Also wage ich mich auch mal an die Reihe ran und bin gespannt, wie es mir gefällt.

Quelle: Verlag

In diesem Monat durften mehrere Folgebände bei mir einziehen. "Kaleidra. Wer die Seele berührt" ist einer davon. Den ersten Teil habe ich im Dezember gelesen und rezensiert und seitdem habe ich dem Erscheinen des nächsten Buchs entgegengefiebert. Jetzt ist er endlich da und ich bin schon so richtig gespannt. Vielen, vielen Dank an den Verlag!

Quelle: Verlag

Von diesem Buch habe ich schon wirklich viel gehört und zwar sowohl positive als auch eher kritischere Meinungen. Die Autorin kenne ich bereits durch ihr Buch "Alte Weiße Männer". Ich habe lang überlegt, ob ich auch "Komplett Gänsehaut" lesen soll, da es doch recht anders zu sein scheint. Dann hab ich es mir aber doch geholt. "Alte Weiße Männer" hat mir ja auch gefallen! Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Quelle: Verlag
Den ersten Band habe ich quasi inhaliert. Ich war sofort süchtig und brauchte mehr! Als ich dieses Buch dann in der Buchhandlung sah, musste ich zugreifen. Ging gar nicht anders. 

Quelle: Verlag

Teil 3 der "Vanitas-Reihe" ist erschienen! Und natürlich musste dieses Buch auch sofort bei mir einziehen. Den zweiten Band habe ich bereits rezensiert, den ersten leider nie. Aber egal: Ich freue mich total aufs Lesen.

Das sind also die Bücher, die im letzten Monat bei mir neu einziehen durften. Kennt ihr schon eines davon? Wenn ja: Wie hat es euch gefallen? Lasst es mich auf jeden Fall wissen!

Alles Liebe,

Eure Mira