Sonntag, 6. April 2025

Die Tribute von Panem L. Der Tag bricht an [Kurzrezension]


Quelle: Verlag

Dieses Buch habe ich erfolgreich meiner Kollegin abgenommen - Sorry, C.! Dabei war das gar nicht meine Intention. Ich hab nur gejammert, dass sie klüger war als ich und das Rezensionsexemplar für sich reserviert hat. Und dann hatte ich das Buch plötzlich wieder in der Hand. Joa, gewehrt habe ich mich dann auch nicht wirklich, muss man dazu sagen. Upsi!

Nach den drei Hauptbänden der „Tribute von Panem“-Reihe und dem Prequel „Das Lied von Vogel und Schlange“, das ich persönlich ja eher weniger mochte, können sich Leser*innen nun mit diesem Buch erneut in die Welt der Hungerspiele zurück wagen. Dieses Mal wird die Geschichte des Mentors und schweren Alkoholikers Haymitch Abernathy erzählt. Wie wurde er zu der tragischen Figur, die wir zusammen mit Katniss kennengelernt haben?

Die Handlung beginnt am Tag der Ernte – Haymitchs 16. Geburtstag. Für ihn ist noch alles wie immer: Er arbeitet, lässt sich von seinem kleinen Bruder Sid und seiner Mutter gratulieren und trifft sich mit seiner Freundin Lenore Dove. Doch dann kommt es während der Ziehung der Tribute für die Hungerspiele zum Aufstand – Haymitch gerät beim Versuch, Lenore zu schützen, irgendwie dazwischen und plötzlich muss er zur Strafe an den tödlichen Spielen teilnehmen. Er weiß: Bald wird er nicht mehr leben. Also wird er sein Bestes tun, um bis zu seinem Tod die Hungerspiele so stark wie möglich zu stören. Mehr als sein Leben kann ihm das Kapitol ja nicht nehmen … oder?

Knapp 15 Jahre ist es inzwischen her, dass der erste Band der „Tribute von Panem“-Reihe erschien. Doch auch dieses neue Buch ist keine reine Geldmacherei, wie man es von anderen Autor*innen bekannter Reihen erwarten würde. Dieser Roman fügt sich nahtlos in die Reihe ein, ist gesellschaftskritisch – und das nicht nur im Bezug auf die fiktionale Welt – und einfach unglaublich spannend. 

Mein Fazit? Wer die anderen Bücher der Reihe mochte, wird auch dieses Buch genießen. Ein Must-Have!

Montag, 31. März 2025

No Hard Feelings [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Ich bin Mitte 20 und finde es unglaublich spannend, wie unterschiedlich die Lebenswege von meinen Freund:innen und mir sind. Ich selbst habe beruflich gerade viel Erfolg, bin kreativ und lege darauf meinen Fokus. Und das macht mich glücklich. Eine andere Freundin wiederum wird bald heiraten und ich freue mich unglaublich für sie. Wieder andere Freund:innen sind dabei, ihre Studien abzuschließen und auf der Suche nach ihren ersten Jobs. Manche schmeißen gerade alles hin und beginnen nochmal von vorne. Manche haben bereits Eigentumswohnungen, andere wohnen in ihren Kinderzimmern. Und all diese Wege sind so interessant und einzigartig. Uns wird in verschiedenen Medien vermittelt, dass wir unser Leben nach einer ganz bestimmten Zeitlinie leben müssen, aber ich halte das für Schmarrn. Nur unnützer Druck, der niemandem gut tut. 

Ein Beispiel aus der Fiktion? Penny aus "No Hard Feelings". Sie kann es nicht fassen: Plötzlich sind ihre beiden besten Freundinnen Bec und Annie so richtig erwachsen. Bec hat sich verlobt und Annie wird demnächst Partnerin in einer Anwaltskanzlei sein. Unglaublich und natürlich ist sie stolz auf ihre Freundinnen. Und Penny selbst? Die hat eine On-Off-Beziehung mit dem Doktoratsstudenten Max und hasst ihren Job. Und zur Therapie muss sie jetzt auch noch, weil ihre Freundinnen eine ihrer Panikattacken miterlebt haben. Dabei hat sie gar kein Problem. Sie hat es nur so satt, die ganze Zeit zu warten: Darauf, dass sich Max endlich für sie entscheidet. Darauf, dass ihr Job endlich spannend wird, ihre Chefin ihr Potential erkennt und sie befördert. Darauf, dass ihre Freundinnen endlich auch mal wieder Zeit für sie haben.

Auch wenn es sich nicht so anhört: Dieses Buch war eine Wohlfühllektüre, die mich an „Bridget Jones“ erinnerte. Leser:innen finden hier eine chaotische, aber trotzdem irgendwie liebenswürdige End-Zwanzigerin, die sich einfach nur geliebt fühlen will, spannende Therapiesitzungen, schlechte Dates und ganz viel trockenen Humor. Es machte mir Spaß, Penny ein Stück weit auf ihrem Weg begleiten zu dürfen und es war schön zu sehen, wie sehr sie im Laufe der Handlung wächst. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und habe dafür sogar Schlaf geopfert.

Mein Fazit? Ein genialer Roman, der aktuell noch viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt!

Freitag, 28. März 2025

The Last Bookstore on Earth [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Als ich 16 war, habe ich mal damit begonnen, einen Roman über ein Mädchen zu schreiben, das sich über die Apokalypse freut, weil sie so endlich mal Zeit hat, um alle Bücher zu lesen, die sie lesen will. Es war eine meiner Meinung nach sehr lustige Geschichte, die ich wegen Schulstress aber nie beendet habe. Naja, vielleicht irgendwann mal? An diese Geschichte musste ich auf jeden Fall hier denken.

In diesem Roman geht es um die 17-jährige Liz, die seit inzwischen kanpp einem Jahr in einer Buchhandlung lebt. Die restliche Welt liegt in Trümmern, und die wenigen Überlebenden haben durch die Stürme inklusive Säureregen alles verloren. So auch Liz, für die dieses Geschäft seitdem der einzige Ort ist, an dem sie sich noch sicher fühlt. Mit den Büchern handelt sie auch jetzt noch, gleichzeitig hat sie die Buchhandlung zu einer Art Postamt umfunktioniert: Menschen können hier Nachrichten hinterlassen und abholen. Doch dann bricht eines Tages die gleichaltrige Maeve ins Geschäft ein. Sie ist sehr wahrscheinlich gefährlich und wird verfolgt, doch da gerade ein weiterer Sturm aufzieht, brauchen die beiden einander. Liz bietet Maeve eine Unterkunft an, Maeve wiederum hilft Liz bei einigen Reparaturen und bei der Beschaffung neuer Vorräte. Und während sich der Himmel mit jedem Tag weiter verdunkelt, entwickelt sich zischen den beiden eine zarte Liebesgeschichte …

Es handelt sich hierbei um einen schönen und jugendgerechten Liebesroman von einer selbst erst 19 Jahre alten Autorin. Das junge Alter der Autorin merkt man an manchen Stellen meiner Meinung nach auch, aber das ist okay. Und ich finde, dass hier definitiv auch schon das Potential sichtbar wird, das die Autorin mit sich herumträgt. So oder so bin ich gespannt, welche Bücher dieser Autorin ich in Zukunft noch kennenlernen darf. 

Neben der stimmigen Beziehung zwischen den beiden Mädchen findet sich hier auch viel Spannung, die zumindest bei mir dafür gesorgt hat, dass ich nur so durchs Buch geflogen bin. Was verbirgt Maeve? Was ist mit Liz‘ Familie passiert? Und werden die beiden den nächsten Sturm überstehen?

Dass sowohl Maeve als auch Liz es geschafft haben, so lange am Leben zu bleiben, hat mich überrascht - beide zeichnen sich hier nicht durch ihre großartigen Survivalskills aus. Doch ich glaube, dass genau diese Eigenschaft dazu beitragen könnte, dass jüngere Leser:innen sich in den beiden Protagonistinnen wiedererkennen können. Sie sind eben keine Supermenschen, sondern ganz normale Mädchen, die trotz allem einfach auch eine gewaltige Portion Glück hatten.

Mein Fazit? Ein schöner Jugendroman!