Mittwoch, 30. September 2020

Monatsrückblick: September

 Hi ihr Lieben!

Schon wieder ist ein neuer Monat um. Der September war für mich ein super spannender Monat. Ich habe einen Studentenjob an meiner Uni angenommen, habe zumindest mit der Planung meiner Bachelorarbeit begonnen und bin super motiviert was das neue Studiensemester angeht. Und natürlich habe ich auch viele Bücher gelesen und rezensiert. 13 um genau zu sein. Und das waren die folgenden:

Mein Septemberschnitt liegt bei 3,307. Dieser Lesemonat war also eher mau, leider. Aber hey: Ich habe große Hoffnungen, dass das nächste Monat wieder besser wird. Drückt mir die Daumen, dass diese Flaute wirklich schnell wieder vorbei geht. Vielleicht könnt ihr mir ja sogar eine richtig coole Empfehlung da lassen. Welches Buch hat euch in den letzten Wochen so richtig, richtig begeistert? Lasst es mich wissen!

Alles Liebe,
Eure Mira

Dienstag, 29. September 2020

Beastmode 2. Gegen die Zeit

 Autor: Rainer Wekwerth
Erschienen am 13.8.2020
Bei Planet! im Thienemann-Esslinger Verlag
ISBN: 9783522506311
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag
Zum Autoren:
"Fantastik für Kinder und Jugendliche: Rainer Wekwerth wurde 1959 in Esslingen geboren. Bereits im Kindesalter schrieb er Kurzgeschichten. Diese Berufung ließ ihn nicht mehr los, und mit 35 Jahren verfasste Wekwerth sein erstes Kinderbuch "Emilys wundersame Reise ins Land der Träume". 

Nach weiteren drei Kinderbüchern wurde er im Jahre 1999 für seine Arbeit mit dem Landespreis für Kinder- und Jugendbuch Baden-Württemberg ausgezeichnet. Im selben Jahr begann er mit dem Schreiben von Fantasyromanen.

Wekwerth schreibt auch unter den Pseudonymen David Kenlock und Jonathan Abendrot."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Fünf außergewöhnliche Jugendliche auf einer besonderen Mission: der Rettung der Welt! Der finale zweite Band der „Beastmode“-Reihe von Spiegel-Bestsellerautor Rainer Wekwerth.

Die abenteuerliche Reise von Malcom, Damon, Amanda, Wilbur und Jenny – fünf Jugendliche mit übernatürlichen Fähigkeiten – ist noch nicht zu Ende. Sie stehen kurz davor, das Geheimnis um das mysteriöse Energiefeld im Pazifik zu lüften. Doch dann kommen sie einer ungeheuerlichen Wahrheit auf die Spur, die alles verändert."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Jetzt ist er also da, der zweite Teil von "Beastmode". Den ersten Band habe ich ja schon im Frühjahr rezensiert (und zwar hier!) und war super gespannt auf diese Neuerscheinung. Das erste, das mir aufgefallen ist, ist tatsächlich die Covergestaltung. Da hat die Grafikabteilung einen super Job gemacht - die zwei Cover ergänzen sich nämlich und ergeben so ein komplettes Gesicht. Sowas finde ich immer großartig, denn meiner Meinung nach zeigt das einfach, wieviel Herzblut da mit im Spiel ist. Da war es jemandem wichtig, nicht einfach ein 0815-Cover zu machen, sondern etwas ganz Besonderes. Hut ab! Sowas mag ich!

Im letzten Teil habe ich kritisiert, dass die Aufmerksamkeit des Lesers nur auf einen Bruchteil der Figuren gelenkt wird. So bekam ich das Gefühl, dass eigentlich nur zwei oder drei davon im Mittelpunkt standen. Malcom, Amanda und vielleicht auch noch Damon. Das wurde hier besser, genauso wie ich es mir erhofft habe. Wilbur und Jenny bekamen hier auch endlich mal den Teil der Aufmerksamkeit, den sie verdienen. Gerade Jenny, die meiner Meinung nach im letzten Band sehr untergegangen ist, ist hier viel präsenter und kann hier endlich zeigen, warum auch sie eine super spannende Figur ist. 
Was ich an den Figuren kritisieren möchte, ist, dass sie mir stellenweise fast zu viele Kanten hatten. Versteht ihr, was ich meine? Natürlich ist es gut, allen Figuren Fehler und Schwächen zu geben, aber hier war es mir stellenweise fast zu viel. [Spoiler] Vielleicht lag das auch daran, dass wir viele der Figuren zwar zu kennen glauben und ihre Entwicklung miterlebt haben, hier aber eine "neue" Version von ihnen kennen lernen. Es geht ja hier um Zeitreisen und manche der Jugendlichen müssen in den einzelnen Stationen erst "erschaffen" werden. Wir lernen sie also mehrmals kennen. Einmal die "ältere" Person, die Teil des Teams ist und dann die "jüngere" Person, die zum ersten Mal vom Team erfährt und gleichzeitig damit zu kämpfen hat, plötzlich Superkräfte zu haben oder durch die Zeit zu reisen oder überhaupt mal einen Körper zu haben. Prinzipiell finde ich das ja eine großartige Idee, hier war das aber manchmal etwas anstrengend.

Auch die Handlung an sich fand ich genau wie im ersten Band super spannend. Was mich aber nicht loslässt ist die Frage nach den Paradoxa. Ich denke es ist kein Geheimnis, dass es um Zeitreisen geht, trotzdem spreche ich an dieser Stelle nochmal eine Spoilergefahr aus. Nicht, dass ihr plötzlich mit der Mistgabel vor meiner Haustür steht! Auf jeden Fall war mir nicht ganz klar, wie das mit den Paradoxa funktioniert, wenn die Figuren erst im Laufe der Handlung erschaffen werden müssen und dann aber gleich mit dem Team weiterreisen. Das verändert dann doch die Zeitlinie, nicht? Vor allem, weil ich in Band 1 nicht das Gefühl hatte, dass sich diese Leute kennen. Das müsste aber der Fall sein, immerhin haben sie ja schon gemeinsam die Welt gerettet. [Riesen Spoiler, lest hier nicht weiter, wenn ihr das Buch noch nicht kennt!] Und wie funktioniert das mit Jenny, die aus der Zukunft stammt. Wohlgemerkt: Aus einer Zukunft, die die Truppe ja verhindern will. Die könnte dann gar nicht existieren, wenn die Mission erfolgreich ist. Aber: Wer hat dann dabei geholfen, die Mission erfolgreich zu machen? Und gab es die Mission dann überhaupt? Oh Gott, mein Kopf raucht!

Mein Fazit? Prinzipiell wieder ganz gut und spannend. Allerdings fand ich die Figuren stellenweise etwas anstrengend und das mit den Paradoxa bringt meinen Kopf jetzt noch zum rauchen. Da hätte ich mir noch eine Erklärung gewünscht, wie das funktionieren kann.

Sonntag, 27. September 2020

Liebeszauber für Anfänger

 Autorin: Maddie Dawson
Erschienen am 1.9.2020
Bei Aufbau Digital
ISBN: B08CKVV5MB
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag
Zur Autorin:
"Maddie Dawson wuchs in Florida und Süd-Kalifornien auf. Sie arbeitete als Journalistin und Kolumnistin für eine Tageszeitung und schrieb mehrere Sachbücher, bevor sie 2005 erfolgreich ihren ersten Roman veröffentlichte. Maddie Dawson ist zum zweiten Mal verheiratet und Mutter erwachsener Kinder. Sie lebt in Connecticut."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Auch im größten Chaos findet sich ein Funken Magie. Marnie MacGraw wünscht sich ein normales Leben - einen Ehemann, Kinder und ein kleines Häuschen mit Vorgarten. Und jetzt, da sie Noah, den Mann ihrer Träume heiratet, ist sie ganz kurz davor, ihre Träume endlich zu verwirklichen. Auf einer Familienfeier lernt sie Noahs schwerkranke Großtante Blix kennen. Mit der eigenwilligen, skurrilen alten Dame versteht sich Marnie sofort, teilen sie doch eine Leidenschaft: sie verkuppeln von Herzen gerne ihre Mitmenschen. Als ihre Ehe nach zwei unglücklichen Wochen endet, steht Marnie schneller als gedacht vor den Scherben ihrer Träume. Dann jedoch erhält sie eine Nachricht: Blix hat ihr ihr Haus in Brooklyn vererbt und bevor Marnie es verkaufen darf, muss sie drei Monate dort leben. Kurzerhand packt Marnie ihre Koffer und startet in das größte Abenteuer ihres Lebens. Doch in Brooklyn warten allerlei Überraschungen auf sie. Denn zusammen mit dem Haus, hat Marnie auch die Mieter des Hauses geerbt. Eine bunte Mischung an "unvollendeten Projekten" von Blix - untröstliche, kauzige Freunde und Nachbarn, die vor dem Glück und der Liebe davonlaufen…"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Marnie MacGraw hat kein Glück, wenn es um ihre Beziehungen geht. Ihre Ehe hält keine zwei Wochen und ihr neuer Lover ist zwar super lieb, aber halt ihre High-School-Flamme, den sie schon einmal verlassen hat und der seitdem nicht wirklich viel spannender geworden ist. Und dann bringt da die Großtante Blix ihres Ex-Mannes Noah noch mehr Chaos in ihr Leben, denn sie hat Marnie ihr Haus inklusive den darin lebenden Mietern vererbt... Prinzipiell war Marnie mir sehr sympathisch. Sie ist eine sehr liebe junge Frau, die eigentlich immer nur das Beste für ihre Umwelt will und dafür auch gerne selbst auf Gutes verzichtet. Allerdings wirkte Marnie auf mich manchmal leider etwas naiv, gerade was die Liebe angeht. Das hat mich gewundert, gerade weil sie doch dafür bekannt sein soll, die Leute zu verkuppeln. Von dieser Gabe bekommen wir als LeserInnen leider fast gar nichts mit, da hätte ich mir mehr gewünscht. Klar, wie bekommen mit, wie sensible Marnie ist und, dass sie wirklich gut mit Menschen umgehen kann. Aber sonst? Da hätte ich mir mehr gewünscht. Ihre Wahrnehmung von Liebe beziehungsweise von Beziehungen fand ich sowieso problematisch. Sich nach nur einem halben Jahr verloben? Vor der Verlobung nicht zusammenleben? Sich verloben bevor man sich überhaupt in einer richtigen Beziehung befindet? Meine liebe, Marnie: Was zur Hölle? Das hört sich wirklich nicht gesund an. Das fand ich wirklich schade, dass eine Figur, die sich ja anscheinend so unglaublich gut mit der Liebe auskennt, da nicht ein bisschen reifer reagiert. Trotzdem habe ich mit den Figuren und vor allem auch mit Marnie mitgefiebert und mich über jeden ihrer Erfolge gefreut.

Die Geschichte selbst fand ich eigentlich ganz unterhaltsam. Bei diesem Buch handelt es sich um eine richtig schöne Wohlfühlgeschichte. Ich bekam von Anfang an das Gefühl, dass hier nichts Schlimmes passieren kann und konnte mich mit diesem Buch einfach mal entspannen. Ich fand die Handlung spannend und war richtig enttäuscht, wie schnell ich mit diesem Buch fertig war.

Den Schreibstil fand ich über große Teile sehr gut, allerdings ist mir der ein oder andere Fehler in der Syntax aufgefallen. Das darf bei einem Buch einfach nicht passieren, gerade wenn es von einem Verlag herausgegeben wird, dafür gibt es Abzüge in meiner Bewertung.

Mein Fazit? Auch wenn ich Marnie mochte, ist sie meiner Meinung nach einfach zu naiv für die Rolle, die sie einnimmt. Ihre Kupplergabe wurde leider nicht so richtig sichtbar. Das Buch an sich war aber sehr angenehm zu lesen und hat mir einige entspannte Stunden bereitet.

Freitag, 25. September 2020

Das Museum der unerfüllten Versprechen

 Autorin: Elizabeth Buchan
Erschienen am 31.8.2020
Im Pendo Verlag
ISBN: 9783866124691
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag
Zur Autorin:
"Elizabeth Buchan lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in London. Sie arbeitete mehrere Jahre in der Verlagsbranche und schrieb eine Beatrix-Potter-Biographie für Kinder sowie bislang neun Romane für Erwachsene. Auf deutsch erschienen zuletzt »Im Zwiespalt des Lebens«, »Ein gewisses Alter« und »Rosen für die zweite Frau«."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"In ihrem neuen Roman erzählt Elizabeth Buchan von einem besonderen Ort voller Wunder und Traurigkeit, Hoffnung und Verlust: »Das Museum der unerfüllten Versprechen«. Auf zwei Zeitebenen und in zwei atmosphärischen Städten – das Paris der Gegenwart und Prag in den 80er-Jahren – entfaltet sich die Geschichte einer zarten und zugleich gefährlichen Liebe und einer bewegenden inneren Reise.

Mitten in Paris befindet sich ein außergewöhnliches Museum, das Museum der unerfüllten Versprechen. Jedes seiner Ausstellungsstücke – eine leere Keksdose, ein Zugticket, ein Babyschuh – steht für einen Moment voller Trauer und Verrat. Doch wer hier einen Gegenstand abgibt, macht sich damit frei von den Dämonen der Vergangenheit. Auch Laure, die Besitzerin des Museums, hofft auf diesen befreienden Effekt. Unter den Exponaten sind Zeugnisse ihrer eigenen Jugend. Sie führen ins Prag des Jahres 1985, wo Laure als Au-pair gearbeitet hat. Als sie sich in einen rebellischen jungen Musiker verliebt, hat das schreckliche Konsequenzen. Denn das Leben hinter dem Eisernen Vorhang ist kompliziert – und Gefahr lauert überall."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Mein Gott, ich denke ich habe bisher keinen Buchtitel so oft durcheinander gebracht wie diesen hier. Das Museum der unerfüllten Wünsche? Das Museum der erfüllten Versprechen? Das überfüllte Museum der Versprechen? Keine Ahnung warum ich ausgerechnet mit diesem Buch solche Probleme habe - normalerweise merke ich mir Buchtitel extrem schnell.

Das hört sich jetzt fast ein bisschen ironisch an, aber meiner Meinung nach hat dieses Buch sein Versprechen an mich als Leserin gebrochen. Ich habe mir von diesem Buch eine melancholische Geschichte gewünscht, im Mittelpunkt natürlich das Museum, mit einer schrecklich traurigen Liebesgeschichte und viel Spannung. Bekommen habe ich das nicht, leider. Diese Geschichte wird aus der Sicht der jungen und der älteren Laure erzählt. Die junge Laure arbeitet im Prag des Jahres 1985 und trifft dort einen aufrührerischen Musiker. Sie ist vorlaut und ein bisschen naiv und unvorsichtig und bringt sich damit ständig selbst in Gefahr. Die ältere Laure wohnt in Paris und hat dort ein Museum eröffnet in der sie Gegenstände ausstellt, die von unerfüllten Versprechen berichten. Sie ist glücklich damit, auch wenn die Ereignisse ihrer Jugend sie nie ganz losgelassen haben. Und damit wäre sowohl die junge als auch die alte Laure eine großartige Figur, mit der man zumindest in der Theorie total mitfiebern könnte. In der Praxis hat das nicht ganz geklappt. Viele der Situationen, in denen Laure landet, könnten total spannend und schockierend sein. Das waren sie aber leider nicht so ganz. Im Gegenteil: Leider kam das ganze Buch über nie so richtig Spannung auf und stellenweise habe ich mich sogar richtig gelangweilt. Ich denke der Grund dafür war vor allem, dass das mit dem Spannungsaufbau nicht so ganz geklappt hat. Es wirkte einfach bis zu den letzten Seiten des Buches so, als würde ich gerade die Einleitung des Buches lesen. Vieles wurde erklärt, anstatt es mich miterleben zu lassen, zu allem, das beschrieben wird, herrschte so eine komische Distanz.

Was mich ebenfalls etwas gestört hat, war, dass das Museum selbst eigentlich nur eine Nebenrolle spielt. Das fand ich sehr überraschend, da das Museum ja dem Buch seinen Namen gibt, der Klappentext hauptsächlich davon handelt und auch das Cover darauf anspielt. Da war es dann doch enttäuschend, dass das Museum eigentlich nur am Rande behandelt wurde.

Leider konnte da dann auch der Schreibstil nichts mehr retten. Was klar wurde, war, dass hier jemand mit einem guten Sprachgefühl schreibt. Allerdings reicht das halt leider oft nicht aus - auch in diesem Fall nicht.

Mein Fazit? Leider hat mich dieses Buch dann doch eher enttäuscht. 

Mittwoch, 23. September 2020

Die Traumkriegerin. Das Amulett der Zweiheit

 Autorin: Ava Cooper
Erschienen am 9.7.2020
Im Selbstverlag
ISBN: B08B1R1XHQ
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Lovelybooks

Zur Autorin:
"Ava Cooper schreibt seit ihrer Kindheit. Schon als Grundschülerin dachte sie sich Geschichten aus und vertonte sie mit dem Kassettenrekorder im heimischen Keller, wo die Türen so schön quietschten. Der Leidenschaft fürs geschriebene Wort ist sie auch später im Berufsleben treu geblieben: Sie arbeitete zunächst als Journalistin, bevor sie in die Kommunikationsabteilung des Kölner Chemiekonzerns LANXESS wechselte. Ava Cooper schreibt in den Bereichen Fantasy, Mystery und Romance."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Die Schwesternwelten Remavo und Daranien leben von der Kraft menschlicher Träume: Das lichte Remavo wird von der Energie schöner Träume genährt, während das düstere Daranien die Angst der Alpträume in sich aufsaugt. Ein magischer Schutzwall, der die beiden Welten trennt, sorgt seit Jahrhunderten für Frieden. Doch die Mauer bröckelt – und die Alptraumwesen Daraniens machen sich zum Angriff auf die schutzlose Schwesternwelt bereit. Nur die 18-jährige Talisha kann ihre Heimat vor der Invasion des Bösen retten. Denn sie ist laut einer Prophezeiung die „Zweiheit“; die Wiedergeburt eines mystischen Wesens, das früher über die Traumwelt herrschte.

Talisha tarnt sich als dunkles Wesen Daraniens und erschleicht sich das Vertrauen des Heerführers Krian. Dabei spielt sie ein doppeltes Spiel: Während sie auf seine Avancen eingeht, versucht sie hinter seinem Rücken, die Truppen zu entzweien. Dass Krian weitaus charismatischer ist, als Talisha erwartet hatte, macht ihre gefährliche Mission allerdings nicht gerade einfacher..."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Heute gibt's zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit wieder mal einen Fantasy-Roman für euch. Also eigentlich seit dem 13. September, wenn man den Sci-Fi-Klassiker "The Left Hand of Darkness" dazu zählt und seit dem 5. September, wenn man von Band 2 der "Doktor Maxwell"-Reihe weg zählt. Lustig, wieviel Fantasy ich eigentlich lese, obwohl ich mich nicht als Fantasy-Bloggerin sehe.

Kleine Warnung vorab: Diese Rezension enthält Spoiler. Keine schlimmen, aber trotzdem Spoiler.
In diesem Buch geht es um die junge Talisha, die dazu auserwählt wurde, ihre Welt zu retten. Warum genau sie dazu in der Lage sein soll, kommt nicht klar raus, das wirkte auf mich doch eher zufällig. Da hätte ich mir nachvollziehbarere Gründe gewünscht und nicht nur "weil sie Licht und Schatten in sich vereint". Denn ganz ehrlich: Die Autorin zeigt doch auch sonst im Buch so schön, dass man nicht einfach in Gut und Böse unterscheiden kann, weil es immer auch Grautöne gibt und niemand nur gut oder nur böse ist. Ich fand es daher wirklich schade, dass es da dann nicht noch irgendwas anderes gab, das Talisha als Alleinstellungsmerkmal für sich beanspruchen kann. Gerade weil ja zum Beispiel zu Beginn betont wird, wie gut sie das Brauen von Heiltränken beherrscht! Das hätte man meiner Meinung nach noch stärker thematisieren können.

Die Handlung fand ich interessant, auch wenn die Idee nicht ganz neu ist. Ein Mädchen schleicht sich als Spionin in die feindlichen Truppen ein und versucht durch Manipulation einen gefürchteten Angriff abzuwenden. Gleichzeitig muss sie aber den Avancen des Anführers widerstehen, was mit der Zeit immer und immer schwieriger wird. Ich muss zugeben, ich finde diese Idee immer und immer wieder spannend, auch wenn ich sie schon kenne. Auch dieses Mal habe ich den Weg Talishas mit großem Interesse verfolgt.
Loben muss ich die Welt, die die Autorin hier geschaffen hat. Da steckt enorm viel Fantasie drin und man merkt einfach, wie unglaublich viele Ideen sie hatte. Ein eigenes Zeitsystem, eine eigene Religion, wenn ich das so nennen kann, viel Politik, eigene Sagen und eine ganz eigene Weltgeschichte. Dazu kommen noch enorm viele verschiedene Stämme, gerade in der Albtraumwelt: Wesen mit Hörnern und blauer Haut und eingebauten Schutzschildern, Wesen, die sich in Wölfe verwandeln können, Katzenartige Wesen und Geierwesen.

Mein Fazit? Die Autorin hat mit diesem Buch eine interessante Fantasy-Welt erschaffen, die mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurde. Allerdings hätte ich mir von der Protagonistin mehr erwartet.

Montag, 21. September 2020

Deutsch für alle. Das endgültige Lehrbuch

 Autor: Abbas Khider
Erschienen am 10.8.2020
Im btb Verlag
ISBN: 9783442719617
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Zum Autoren:
"Flucht, Exil und die Zerstörung einer Person: Abbas Khider, geboren am 3. März 1973 in Bagdad, ist ein deutsch-irakischer Schriftsteller. Bis 2000 war der Schriftsteller auf der Flucht vor dem Regime Saddam Husseins. 2 Jahre lang wurde er in einem irakischen Gefängnis gefoltert, und lebte während seiner Flucht in diversen Ländern wie Jordanien und Libyen. Im Jahr 2000 fand er dann schließlich in Deutschland Asyl. Er studierte in München und Potsdam Literatur und Philosophie. Mit seinem literarischen Programm „Flucht, Exil und die Zerstörung der Person“ gibt er tausenden Anderen eine Stimme und wurde international berühmt. Nebenbei leitet er Schreibwerkstätten für junge arabische Autoren. Für seine Werke wurde er bereits mit der Ehrenurkunde für Literatur von der irakischen Gesellschaft für Kulturförderung, dem Adelbert-von Chamiso-Föderpreis, dem Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil und dem Nelly-Sachs-Preis ausgezeichnet. Außerdem bekam er das Alfred-Döblin-Stipendium, das Arbeitsstipendium der Autorenförderung des Deutschen Literaturfonds und das Arbeitsstipendium in der Villa Aurora. Heute lebt der Autor in Berlin."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Hitler, Scheiße, Lufthansa. Diese drei deutschen Wörter kennt Abbas Khider, als er aus dem Irak flieht. Zwanzig Jahre später ist er ein vielfach ausgezeichneter deutscher Schriftsteller, der akzentfrei schreibt – aber nicht spricht. Dies ist sein ungewöhnliches Lehrbuch für ein neues Deutsch, ein Trostbuch für alle Deutschlernenden und deren Angehörige, für Expats, Einwanderer und Menschen in mehrsprachigen Liebesbeziehungen. Provokant, erhellend und unterhaltsam gelingt Abbas Khider dabei auch ein satirischer Blick auf die deutsche Gesellschaft."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Dieses Buch war definitiv eine totale Überraschung. Ich weiß nicht, womit ich gerechnet habe, aber das war es nicht. Hier steht ja, dass das ein Lehrbuch ist, mit einem satirischen Blick auf die deutsche Gesellschaft und ein Trostbuch für alle, die Deutsch lernen und für die Leute, die sie dabei begleiten. Also, für die Leute, die sie dabei begleiten, ist dieses Buch sicher lustig - für alle anderen? Uff. Wenn ich mir ansehe, wie ich bisher Sprachen gelernt habe, muss ich sagen, dass mich dieses Buch wohl eher verwirrt hätte.

Worum es hier jetzt wirklich geht? Nun, Deutsch ist eine verdammte schwere Sprache. Das ist hoffentlich jedem bewusst, der sich auch nur einen Tag mit der deutschen Grammatik beschäftigt hat. Deutsch bereitet schon denjenigen Problemen, die sie mit der Muttermilch aufgenommen haben! Leute, die Deutsch als Zweitsprache lernen (müssen), sind meiner Meinung nach wirklich nicht zu beneiden. Der Autor sieht das genau gleich wie ich, was eventuell daran liegt, dass Deutsch nicht seine Muttersprache ist, sondern er die nach der Flucht erst lernen musste. Er weiß also, wo die größten Stolperfallen liegen und entwickelt in diesem Buch ein neues Deutsch, in dem diese Fallen keine Rolle mehr spielen. Die Deklinationen werden vereinfacht, der Satzbau ebenfalls und die ganzen Artikel sind auch weniger kompliziert. Was dabei herauskommt, könnt ihr in diesem Buch nachlesen. Die Erklärungen zum neuen Deutsch werden von Anekdoten aus dem Leben des Autoren begleitet. Die waren meiner Meinung nach der richtig spannende Teil des Buches. Gerade seine Erzählungen zum Thema Studium fand ich total interessant. Immerhin studierte er Literaturwissenschaft, so wie ich! Keine Ahnung, wie man das als nicht-deutscher Muttersprachler in einem deutschsprachigen Land schafft. Es scheint aber möglich zu sein und der Autor gibt sogar einige Tipps, die auch für mich hilfreich sind. Wörterbücher wegzulegen, zum Beispiel, und lieber Begleitmaterialien lesen, um schwierige philosophische Texte zu verstehen.

Wichtig ist bei diesem Buch wohl vor allem, dass das Satire ist. Wenn ihr dieses Buch lest, dann bitte denkt dran, dass nicht alles ganz ernst zu nehmen ist! Zum Beispiel eben die Verbesserungen der deutschen Sprache. Oder wenn der Autor über die Deutschen schreibt. Da kommt es natürlich zu Zuspitzungen und wie ich das in einigen anderen Rezensionen gesehen habe, kam das nicht bei allen gut an. Leute! Wenn ihr diesen Stereotypen nicht entsprecht und Menschen aus einem anderen Land das Leben sowieso nicht schwer macht, dann ist das wirklich schön und dann müsst ihr euch von dieser Beschreibung auch nicht angesprochen fühlen. Wenn ihr wirklich das Bedürfnis habt, euch zu verteidigen, solltet ihr euch vielleicht überlegen, ob diese Beschreibung nicht vielleicht doch zutreffend ist. Sonst könntet ihr das ja kritisch reflektieren und so zu dem Schluss kommen, dass es da vielleicht (wie in fast jeder Satire) einen wahren Kern gibt, mit dem man sich noch näher auseinandersetzen könnte. In diesem Fall zum Beispiel mit dem Hass auf Ausländer, der leider auch in Österreich weit verbreitet ist.

Mein Fazit? Ein interessanter Blick auf die deutsche Sprache.

Samstag, 19. September 2020

Rotkäppchen raucht auf dem Balkon und andere Familiengeschichten

Autor: Wladimir Kaminer
Erschienen am 10.8.2020
Im Goldmann Verlag
ISBN: 9783442315901
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Zum Autoren:
"Wenn ein hoher Grad an Bildung und Humor aufeinandertreffen: Der 1967 geborene Autor absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Toningenieur für Theater und Rundfunk, bevor er Dramaturgie studierte und aus der Sowjetunion auswanderte. Der Kolumnist veröffentlicht regelmäßig Artikel in verschiedenen Printmedien und gab sein Romandebüt im Jahre 2000. „Russendisko“ verschaffte ihm internationale Berühmtheit und wurde 2012 unter anderem mit Matthias Schweighöfer verfilmt. Er zählt zu den beliebtesten und gefragtesten Autoren Deutschlands und ist sich seiner Rolle durchaus bewusst. 2018 erschien der Roman „Ausgerechnet Deutschland - Geschichten unserer neuen Nachbarn“, in dem er sich mit der aktuellen Flüchtlingsthematik auseinandersetzt. Der Schriftsteller, der auch Musik-Veranstaltungen organisiert, lebt mit seiner Frau und den beiden gemeinsamen Kindern in Berlin."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Geschichten für Familienmenschen – charmant, kurzweilig und humorvoll ... Das neue Buch des SPIEGEL-Bestsellerautors von »Die Kreuzfahrer« und »Coole Eltern leben länger«!

Verstehe einer die Kinder. Oder die Großeltern. Die einen werden erwachsen, kaufen sich Leitz Ordner für Handyverträge und schwören dem billigen Fusel ab, der gestern noch zu jeder Party gehörte. Die anderen haben eine kindliche Freude daran, die Welt neu zu erobern und ihre Grenzen auszuloten. So mancher Jugendliche bleibt hingegen lieber zu Hause, um zwischen Kühlschrank und Computer nach sich selbst zu suchen. In seinen neuen Geschichten beschreibt Familienmensch Wladimir Kaminer das komplizierte Verhältnis der Generationen mit viel Liebe und Humor."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Heute ist es mal wieder Zeit für eine Kurzgeschichtensammlung. Die Rezi schreibe ich, während eine meiner Katzen direkt vor mir sitzt und mich gruselig anstarrt. Ob die Hunger hat? Oder plant sie doch eher, mich zu ermorden? Wer weiß das schon? Ich auf jeden Fall nicht. Aber ist ja auch egal, solang sie mich noch diese Rezension fertig schreiben lässt.

In "Rotkäppchen raucht auf dem Balkon" geht es um das ganz normale Familienleben. Da ist die Großmutter, die Mutter, der Vater, der die Geschichte erzählt, die Tochter und ein Sohn. Es geht um Italienischunterricht, um Katzenfutter, um Rockkonzerte, das Studium und um Friday for Future. Aber es geht auch um ernstere Themen wie zum Beispiel Migrationserfahrungen und um die schwere Entscheidung, was man denn mit seiner Zukunft eigentlich anfangen will. Der Autor schnappt sich seine Figuren und wirft sie in Situationen, die eigentlich jeder von irgendwoher kennt. Und dann macht er diese Szenen lustig. Also, wirklich witzig. So witzig, dass ich es nicht gewagt habe, dieses Buch im Zug zu lesen, denn sonst nehmen mich die Maskenverweigerer nicht mehr ernst, wenn ich einen Streit mit ihnen vom Zaun breche. Da kann ich nicht eine halbe Sekunde davor noch laut lachen.
Auch die Figuren scheinen direkt aus dem Leben zu stammen und sind daher auch authentisch. Da ist die Großmutter, die eine zweite Pubertät durchzumachen scheint und alles für ihren Kater tun würde. Da ist der Familienvater, der sich mit den zwei Kindern rumschlagen muss, die sowieso alles besser wissen. Die Tochter studiert Gender Studies und Ethnologie, wenn ich mich richtig erinnere und erinnerte mich, um ehrlich zu sein, fast ein bisschen an mich selbst. Stellenweise zumindest. Ich würde jetzt nicht zum Feiern nach Polen fahren oder überhaupt auf große Parties gehen, aber naja, das ist wohl Geschmackssache. Dann ist da noch der Sohn, der sich sehr überlegen vorkommt, aber eigentlich keine Ahnung hat, was er überhaupt aus seinem Leben machen will. Wie ihr seht: Da ist Drama vorprogrammiert. 

Die Geschichten sind alle locker flockig geschrieben, sodass man sie schön nebenher lesen kann. Außerdem ist keine länger als nur ein paar Seiten. Ich konnte also auch dann ein paar Seiten lesen, wenn ich gerade meine Zähne geputzt habe oder darauf warten musste, dass endlich das Nudelwasser kocht. 

Mein ein Fazit? Sehr schöne Sammlung von kleinen Geschichten über die liebe Familie! Kann ich euch empfehlen!

Mittwoch, 16. September 2020

Queenie

Autorin: Candice Carty-Williams
Erschienen am 18.8.2020
Im Blumenbar Verlag
ISBN: 9783351050863
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Zur Autorin:
"Candice Carty-Williams ist Autorin, Journalistin und Kolumnistin für das Literaturressort des Guardians. Ihr erster Roman »Queenie« war ein großer Bestseller in England und vielfach für Literaturpreise nominiert."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Zum Beispiel in der Zeitungsredaktion, wo sie die Zeit vertrödelt, anstatt endlich über die Themen zu schreiben, die ihr wichtig sind: Black Lives Matter, Feminismus, seelische Gesundheit. Oder mit ihrem braven weißen Boyfriend, der sie nicht gegen seinen (»Er hat’s nicht so gemeint«) rassistischen Onkel verteidigt. Als die Beziehung zerbricht, sucht Queenie Trost in der digitalen Datinghölle und trifft eine falsche Entscheidung nach der anderen. Die Welt schaut ihr zufrieden dabei zu: ist denn von jungen (Schwarzen) Frauen anderes zu erwarten? Eben. Erst als es fast zu spät ist, stellt sich Queenie den wichtigen Fragen: Wie kann ich die Welt zu einem besseren, gerechteren Ort machen? Und mich in ihr ein bisschen glücklicher?"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Was mich dazu gebracht hat, dieses Buch zu lesen, war der Vergleich mit Bridget Jones, der von der Sunday Times angestellt wurde. Ich weiß, dass diese Zeitung sehr groß und weltweit bekannt ist, ABER was hat den Verlag dazu gebracht, dieses Zitat in den Klappentext zu schreiben. Hat die Sunday Times dieses Buch wirklich gelesen? Meiner Meinung nach hat das gar nichts mit Bridget Jones zu tun, ungefähr so viel wie halt jedes Buch, in dem eine Single-Frau Mitte zwanzig die Hauptfigur ist. 

Apropos Hauptfigur: Das war hier Queenie. Sie arbeitet in einer Zeitungsredaktion, ist eben Mitte zwanzig und eine POC (= Person of Colour). Zu Beginn des Buches wird sie von ihrem Freund Tom um eine Beziehungspause gebeten. Autsch! Aber meiner Meinung nach doch eher vorhersehbar, gerade wenn man dann später mehr über die Beziehung zwischen den beiden herausfindet. Da passt die Chemie meiner Meinung nach einfach überhaupt nicht. Und vor allem: Wenn ich mit einem POC-Mann zusammen wäre und mein Onkel dauernd rassistische Witze über ihn machen würde, dann würde ich dem ordentlich den Kopf waschen. Tue ich auch jetzt schon wenn er solche Kommentare abgibt, aber gerade wenn man in einer Beziehung ist, sollte man sich sowas doch wirklich nicht gefallen lasst, oder? Wenn mich mein Freund in so einer Situation nicht verteidigen würde, dann wär das nicht mehr mein Freund. Punkt. Queenie ist da weniger selbstbewusst. Sie verkriecht sich lieber in ihrem Schneckenhaus und lässt keinen mehr an sich heran, so wie in jeder schwierigen Situation, in der sie sich befindet. 
Queenie ist eigentlich ein ziemlich interessanter Mensch. Sie hatte eine schwere Kindheit, scheint in der Zwischenzeit aber darüber hinweg zu sein, zumindest tut sie so. Was mich an ihr etwas gestört hat, war wie sehr sie es zu lieben scheint, Probleme zu haben. Sie neigt sehr dazu, Dinge dramatischer zu sehen, als sie es wahrscheinlich sind, um es mal möglichst spoilerfrei zu sagen. Sobald irgendein Problem auftritt, egal wie klein es scheint, bedeutet das Drama. Oft war das unterhaltsam, aber manchmal auch einfach nur nervig. Gut fand ich die Entwicklung, die Queenie im Laufe des Buches durchmacht. Gerade gegen Ende wächst sie einfach unglaublich als Person und das fand ich sehr inspirierend.

Ein Thema, für das "Queenie" im Moment ja fast schon ein Aushängeschild ist, ist der Rassismus, mit dem sich POCs in ihrem Alltag herumschlagen müssen. Ob der jetzt realistisch dargestellt ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Was ich überraschend fand war, wie oft das Thema "Haare" thematisiert wird. Ist das wirklich so, dass POC damit leben müssen, dass Fremde ihnen regelmäßig ungefragt in die Haare fassen? Muss fast sein, denn das ist bei weitem nicht die einzige Quelle, in der ich auf dieses Phänomen gestoßen bin. Wer macht denn sowas bitte? Das ist ja sowas von creepy!

Mein Fazit? Ein interessantes Buch, das sich mit alltäglichem Rassismus beschäftigt. Ich persönlich fand vor allem Anfang und Ende gut, in der Mitte schwächelte der Roman meiner Meinung nach etwas.

Dienstag, 15. September 2020

The Sun Also Rises [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Wenn ihr schon länger Leser meines Blogs seid, dann kennt ihr den Namen Hemingway sicher schon. Der hat "The Old Man and the Sea" geschrieben, eine Kurzgeschichte, die ich ja im Juni rezensiert habe. Um ganz ehrlich zu sein: Würde da nicht bei beiden Büchern der Autorenname drauf stehen, dann hätte ich nie gedacht, dass beide Werke aus der Feder des gleichen Mannes stammen. Während "The Old Man and the Sea" sehr düster war, sehr melancholisch und fast schon deprimierend, ist "The Sun Also Rises" sehr positiv und unterhaltsam geschrieben. Die Figuren reagieren erstaunlich nachvollziehbar und halt wirklich so, wie man das als junger Mensch tun würde. Besonders deutlich zeigt sich das meiner Meinung nach in den Gesprächen.

In diesem Buch geht es um eine Gruppe junger Menschen, die nach Spanien fahren, um sich dort die Fiesta anzusehen. Ihr wisst schon, dieses Riesenevent, wo die Stiere mit roten Tüchern geärgert und durch die Straßen gescheucht werden. Dahin fahren die also, zwei der Figuren sind Brett und Jake. Sie feiern, diskutieren über die Zukunft, den Sinn des Lebens, über die Liebe und eigentlich alles. Es hat mir Spaß gemacht, die Freunde zu begleiten und mit ihnen durch Spanien und zu Beginn des Buchs auch durch Paris der 1920er zu flanieren. 

Was mich gestört hat (und was natürlich wieder nicht in meiner Vorlesung angesprochen wurde!) ist der Antisemitismus und der Sexismus, wobei ich an letzteres in Klassikern eigentlich schon fast gewohnt bin. So offener Antisemitismus ist mir persönlich aber neu und ich fand das wirklich erschreckend. "Sei nicht so ein Jude!", heißt es da zum Beispiel und die einzige jüdische Figur ist ein doch eher unangenehmer Zeitgenosse, was nicht mit irgendwelchen interessanten Motiven erklärt wird, sondern eigentlich nur mit der Tatsache, dass er halt Jude ist. Uff! Muss das sein? Gott sei Dank war das "nur" im Hintergrund der Geschichte, sonst müsste ich diese Rezension als totalen Verriss gestalten. Am schlimmsten finde ich einfach wirklich, dass das in meiner Lehrveranstaltung nicht aufgegriffen wird.  Soll uns LiteraturstudentInnen nicht beigebracht werden, wie wir Texte kritisch lesen und hinterfragen? Das hat man uns zumindest im ersten Semester gesagt. Warum wird dann in dieser Lehrveranstaltung jeder Klassiker hochgefeiert und problematische Aspekte werden ignoriert? Das finde ich einfach nur schrecklich!

Mein Fazit? Das Buch hat mir prinzipiell eigentlich ziemlich gut gefallen. Allerdings hat mich dieser beiläufige Antisemitismus gestört.

Sonntag, 13. September 2020

The Left Hand of Darkness [Kurzrezension]

Quelle: Verlag

 Auch heute habe ich wieder einen Klassiker für euch! Warum auch nicht? Irgendwann müssen die ja auch rezensiert werden. 

Bei "The Left Hand of Darkness" handelt es sich um einen Science-Fiction-Roman, der auf einem anderen Planeten spielt. Dort leben ebenfalls Menschen (zumindest erschienen sie mir sehr menschenähnlich), doch im Gegensatz zu uns haben sie kein festes Geschlecht. Die Trennung in Männer und Frauen gibt es her nicht. Alle sind die meiste Zeit des Monats geschlechtlos und entwickeln nur ein paar Tage pro Monat typisch weibliche oder typisch männliche Merkmale. Um es sinngemäß mit den Worten einer der Figuren zu sagen: Eine Person kann die Mutter für zwei Kinder sein und gleichzeitig der Vater für vier andere. Dieses Konzept fand ich total spannend. Die Idee, dass das Geschlecht eines Menschen plötzlich gar keine Rolle mehr spielt, ist meiner Meinung nach großartig. Bei uns ist das ja leider total wichtig. Je nachdem, was du in der Hose hast, wird etwas anderes von dir erwartet. Dieser kleine Unterschied bestimmt irgendwie fast alles: Was du anziehen darfst und was nicht, ob du dich schminken darfst, was man von dir erwartet, was man dir zutraut, welche Regeln du befolgen musst und wie man dich behandelt. Natürlich ist das heute schon viel, viel besser, als das zum Beispiel zur Zeit von Henry James war. Aber von einer Welt wie in "The Left Hand of Darkness" sind wir trotzdem noch weit entfernt. 

Natürlich ist dort aber nicht alles gut. Wie langweilig wär denn sonst dieses Buch? Die Winter sind zum Beispiel einfach nur extrem und ich will die wirklich nicht miterleben. Da reicht mir unser Winter. Und es gibt hier auch Kriege, Intrigen, Gefangenenlager und Folterknechte. Also wirklich keine perfekte Welt. Aber dafür eine sehr spannende.

Die Hauptfigur, an deren Namen ich mich nicht mehr erinnere und den ich nicht nachschlagen kann, weil ich das Buch schon zur Bücherei zurückgebracht habe, ist ein Ethnologe, der von einem anderen Planeten stammt. Seine Aufgabe ist es den Planeten Winter zu erforschen. Er selbst ist, wie man vielleicht an den verwendeten Pronomen bemerkt, ein Mann und von einem Planeten, an dem es Geschlechter gibt, wie auch bei uns. Für ihn ist das Gesellschaftssystem ganz neu und genauso spannend, wie es auch für mich war.

Dadurch, dass an diesem Planeten alles anders funktioniert als bei uns, fand ich aber gerade den Einstieg relativ schwer. Das Buch wechselte immer wieder die Perspektiven und dazu kam noch, dass dieses Buch eigentlich der vierte Teil einer Reihe ist. Blöd nur, dass auf unserer Leseliste nur dieser Band stand und in unseren Unterlagen auch nicht thematisiert wird, was denn davor passiert ist. Das machte es für mich gerade zu Beginn schwer, die ganzen Zusammenhänge zu verstehen.

Mein Fazit? Sehr spannende außerirdische Welt, gerade der Einstieg ins Buch fiel mir aber sehr schwer.

Freitag, 11. September 2020

Good Bones and Simple Murders [Kurzrezension]

Quelle: Verlag


Dieses Buch habe ich wieder für die Uni gelesen. Ja, das sind ganz schön viele, ich weiß. Die Liste ist insgesamt drei Seiten lang. Schriftgröße 12, natürlich. Ist genauso spaßig, wie es sich anhört. Dieses Buch hier habe ich mir selbst ausgesucht. Wir mussten nämlich eine Kurzgeschichte lesen und da hab ich mich für "Gertrude Talks Back" entschieden. Die ist hier in diesem Band und eh nur so um die drei oder vier Seiten lang. Ich fand die Geschichte absolut großartig, deswegen hab ich dann doch das gesamte Buch gelesen und dafür auch nur eine Busfahrt lang gebraucht. 

Worum es in diesem Buch geht? Das lässt sich recht einfach erklären. Atwood schnappt sich hier all die weiblichen Figuren aus klassischen Werken und Märchen und lässt sie mal erzählen, wie das eigentlich abgelaufen ist. Gertrude ist zum Beispiel die Mutter von Hamlet, die ja den Bruder ihres Mannes geheiratet hat, nachdem dieser ermordet wurde. Was sie dazu zu sagen hat, dass Hamlet sich an seinem Onkel für den Mord rächen will? Das könnt ihr hier nachlesen. Oder was ist mit der bösen Stiefmutter von Aschenputtel? Oder der bösen Hexe von Rapunzel? Warum verhalten sie sich so, wie wir es in jedem Märchenbuch nachlesen können? Und entsprechen diese Geschichten überhaupt der Wahrheit? In diesem Buch könnt ihr es herausfinden und das fand ich mega spannend. Atwood dreht einfach mal jede Geschichte um: Die Guten sind plötzlich böse und die Bösen gar nicht mehr so verachtenswert. Und das wirkt nicht irgendwie erzwungen, so wie das bei solchen Experimenten schnell mal passieren kann, sondern total natürlich und ich hatte am Ende des Buches sogar ein schlechtes Gewissen gegenüber den ganzen Figuren, die ich als Kind natürlich immer gehasst habe. Und meine Heldinnen, die ich damals hatte? Die ganzen Prinzessinnen und gequälten Mädchen? Nun, plötzlich waren mir die gar nicht mehr so sympathisch.
Aber es ging auch um andere Themen und nicht alle der Texte waren Prosa. Es gab auch Gedichte, eine Gebrauchsanleitung, wie man einen Mann erschaffen kann und sogar ein bisschen Science-Fiction war dabei. Okay, letzteres kommt nicht besonders überraschend - immerhin ist das Atwood!

Ich war richtig enttäuscht, als ich das Buch dann durch hatte. Meiner Meinung nach hätten da gerne noch hundert Seiten mehr sein dürfen. Klar war für mich auf jeden Fall, dass ich mir auf jeden Fall früher oder später eine eigene Ausgabe von diesem Buch leisten werde - ich hab nämlich ausgerechnet dieses Buch von der Bücherei ausgeliehen! Dabei gab es da so viele tolle Abschnitte, die am liebsten sofort markiert hätte...

Mein Fazit? Ich liebe es! Dieser Klassiker hat mich zu hundert Prozent begeistert und von sich überzeugt!



Mittwoch, 9. September 2020

Meine liebsten Buchzitate #29

1. "The End and Other Beginnings" von Veronica Roth, Seite 89

"I don't want to go back there. I told you. I don't fit in there."
"Then don't fit in," Atleigh said. "Make the place fit around you."

2. "One True Queen - Von Sternen gekrönt" von Jennifer Benkau, Seite 454

Jeder Kampf, den du vermeiden kannst, gilt als gewonnen.

3. "Insta Love - Nur perfekt ist gut genug" von Tine Nell, Seite 72
Irgendwie seltsam. Ich meine, früher wollte man, dass niemand sein Tagebuch findet und heute postet man jedes Detail seines Lebens und ist sauer, wenn es keiner liest.

4. Aus einem von Franz Kafkas Briefen

Wenn das Buch, das wir lesen, uns nicht mit einem Faustschlag auf den Kopf weckt, wozu lesen wir denn das Buch?

5. "Die Stadt der Blinden" von José Saramago, Seite 368

Wir sind alle schon halb tot, sagte der Arzt, Wir sind alle noch halb am Leben, antwortete seine Frau. 

Montag, 7. September 2020

Élite: Tödliche Geheimnisse [Abgebrochen]

Autorin: Abril Zamora
Erschienen am: 26.8.2020
Im Fischer New Media Verlag
ISBN: 9783733550059
Rezensionsexemplar: Ja




Zur Autorin:
"ABRIL ZAMORA ist eine spanische transsexuelle Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin. Nach einer langen Karriere in Film, Theater und Fernsehen hat sie für ihre Interpretation von Luna in der Serie „Vis a vis“, mit der sie die LGTBQ + Realität sichtbar gemacht hat, große Popularität erlangt. Sie ist Drehbuchautorin der Netflix-Serie „Élite“ sowie der dazugehörigen Romane."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Der erste Roman einer Trilogie, die auf der Netflix-Serie „Élite“ basiert.
Paula leidet unter einer Liebe, über die sie mit niemandem sprechen darf. Janine, das Mädchen mit Konfektionsgröße 40, hat ein gefährliches Geheimnis. Ihr von Sex besessener Freund Gorka beginnt, etwas mehr für die falsche Person zu empfinden. Sitzenbleiber Mario, der zu gerne andere mobbt, wird plötzlich selbst erpresst. Melena versteckt hinter einer Fassade von Opulenz und Glamour eine traurige Familiengeschichte.
Doch dann haben sie ganz andere Probleme: Ihre Mitschülerin Marina treibt nach einer Party tot im Pool, und der Polizei wird ein mysteriöses Tagebuch zugespielt, in dem voller Hass über die Ermordete geschrieben wird. Alles deutet darauf hin, dass der Verfasser in ihre Klasse geht ... Hat einer der fünf etwas mit Marinas Tod zu tun?"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Ich wollte dieses Buch mögen, ganz unbedingt. Über die Serie habe ich so viel Gutes gehört! Dass in der Serie so viele unterschiedliche und diverse Figuren dargestellt werden und das ganz wunderbar. Dass die Serie unendlich spannend sein soll und jeden sofort begeistert, der auch nur das Intro anmacht. Gesehen habe ich sie selbst nie. Serien sind einfach nichts für mich - ich lese lieber ein Buch und höre nebenher etwas Musik. Die Bilder, die dabei in meinem Kopf entstehen sind viel spannender als die in der Flimmerkiste das jemals sein könnten. Nun, normalerweise. Wenn das Buch auch abliefert. Hier war das leider absolut nicht der Fall. Eigentlich versuche ich jedes Buch, das ich abbreche, zumindest noch bis zur Hälfte zu lesen. Hier wäre das ungefähr Seite 150 gewesen. Hier hab ich leider nicht mal das geschafft. So um die Seite 130 herum war für mich endgültig Schluss. Ich hab einfach gemerkt, dass ich ständig ausreden finde, um nicht weiterlesen zu müssen. Unbewusst. Ihr wisst, wie sich das äußert, wenn du unbewusst nach einem Ausweg suchst, um etwas nicht machen zu müssen? Wenn nicht, dann beschreibe ich euch das gerne: Die Wörter beginnen vor meinen Augen zu verschwimmen und ich bekomme Kopfschmerzen, sobald ich das Buch auch nur aufschlage. Und hier war das richtig stark. Warum? Nun, das hatte mehrere Gründe. Ich warne euch gleich: In dieser Rezi herrscht SPOILERGEFAHR!

Beginnen wir doch mit den Protagonisten. Da sind Paula, die sich in den falschen Mitschüler verliebt hat. Warum? Nun, weil sie zu feige ist, um ihm auch nur "Hallo!" zu sagen. Aber das ist ja natürlich nicht ihre Schuld, zumindest nicht laut diesem Buch. Dann ist da Gorka, der sich ebenfalls in die falsche Person verliebt hat. Warum? Weil er nicht akzeptieren kann, dass sie nicht das gleiche für ihn empfindet und sich deswegen total von ihr ausnutzen lässt. Eine Sexbeziehung ist ja immer noch besser als gar keine Beziehung, oder? Dann ist da Janina, die sich auch in den Falschen verliebt hat. Warum? Sie hat Größe 40 und wird von diesem Typen gemobbt - obwohl er im Sommer doch noch ganz verrückt nach ihr war. Gerade Janina hat mich geärgert. Wisst ihr, wie groß Größe 40 ist? Das ist nicht wirklich groß und schon gar nicht fett. In vielen Fällen bedeutet Größe 40 nicht mal Übergewicht. Und trotzdem wird das hier als das totale Drama präsentiert und ständig wird betont, wie gern Janina doch isst und dass sie halt nicht dünn ist und die Leute bezeichnen sie als fettes Schweinchen. Vielleicht wäre da später ihr Selbstbild noch ein bisschen besser geworden und damit auch ein positiveres Körperbild vermittelt geworden, aber bis hier war das einfach echt nicht der Fall. Ach ja, und Melena gibts auch noch. Die ist nicht verliebt, dafür wird sie von ihrer Mutter gehasst, hat einen geheimnisvollen Sommer hinter sich und streitet jetzt mit ihrem besten Freund, weil sie ihn ignoriert hat.
Was alle Figuren gemeinsam haben (außer, dass fast alle in den oder die falsche Person verliebt sind), ist, dass sie nicht in ihrer Rolle bleiben. Schüchterne Figuren werden plötzlich total extrovertiert und extrovertierte Personen verhalten sich plötzlich schüchtern, wenn es halt grad irgendwie in die Handlung passt. Kindische Personen verhalten sich genau gleich wie die Figuren, die als besonders erwachsen beschrieben wurden. Dadurch wurden die Figuren meiner Meinung nach austauschbar. Ob in einer Szene jetzt Janina oder Gorka oder Paula vorkommt, war oft egal, denn sie wäre mit jeder anderen Figur auch so gelaufen. Das war wirklich schade, denn ich hab mich total darauf gefreut, so richtig schön unterschiedliche Figuren kennen zu lernen.
Was mich außerdem gestört hat, war dass Marina bis zu dem Punkt, an dem ich abgebrochen habe, noch quietschlebendig war. Es kommt immer wieder mal zu foreshadowing, zum Beispiel in dem die Polizistin kurz mal erzählt, dass das Tagebuch abgegeben wurde. Aber sonst? Gar nichts.

Der Schreibstil war mir oft zu distanziert. Es konnte keine Spannung entstehen, da erzählt wurde, als wäre das alles eh schon vor Ewigkeiten passiert. Es wirkte, als würde das den Erzähler der Geschichte einfach kalt lassen. Was ich störend fand, war, dass zwischen Ich-Form und der dritten Person gewechselt wurde. Es wäre meiner Meinung nach besser gewesen, wenn sich die Autorin für eine der zwei Varianten entschieden hätte.

Meine Meinung? Schade, das war nicht das, was ich erwartet habe. Für mich leider eine große Enttäuschung.

Samstag, 5. September 2020

Doktor Maxwells chaotischer Zeitkompass

 Autorin: Jodi Taylor
Erschienen am 27.4.2020
Im Blanvalet Verlag
ISBN: 9783734162107
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Zur Autorin:
"Jodi Taylor war die Verwaltungschefin der Bibliotheken von North Yorkshire County und so für eine explosive Mischung aus Gebäuden, Fahrzeugen und Mitarbeitern verantwortlich. Dennoch fand sie die Zeit, ihren ersten Roman »Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv« zu schreiben und als E-Book selbst zu veröffentlichen. Nachdem das Buch über 60.000 Leser begeisterte, erkannte endlich ein britischer Verlag ihr Potenzial und machte Jodi Taylor ein Angebot, das sie nicht ausschlagen konnte. Ihre Hobbys sind Zeichnen und Malerei, und es fällt ihr wirklich schwer zu sagen, in welchem von beiden sie schlechter ist."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Nicht einmal die Möglichkeit, durch die Zeit zu reisen, bewahrt Madeleine »Max« Maxwell vor Déjà-vus. Und so rennt sie schon wieder um ihr Leben – diesmal verfolgt von Jack the Ripper. Es wird nicht das letzte Mal sein. Ihre Mission führt sie über die hängenden Gärten von Ninive und den Mord an Thomas Becket bis zu einer außerplanmäßigen Dodo-Rettungsmission. Diesmal geht es nicht nur um den Schutz der ganzen Menschheit, sondern um das Bewahren der Zeit selbst – und dabei wird Max vom Chaos verfolgt, wann sie sich auch befindet."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Auch dieses Buch ist wieder eine Fortsetzung. Davon gibt es ja in letzter Zeit relativ viele auf meinem Blog. Die Rezension dazu findet ihr hier! Den ersten Band habe ich gefeiert und den Approved-Stempel verliehen. Da stellt ihr euch Leser jetzt wahrscheinlich die Frage, ob auch Band 2 wieder diese heilige Auszeichnung verdient hat. Nun, diese Frage kann ich euch gleich beantworten: Nein, leider nicht. Hat es mir trotzdem gefallen? Jup, und ich kann es kaum erwarten, dass der nächste Teil der Serie erscheint.

Maxwell war wieder eine ziemlich coole Protagonistin, wie auch im letzten Teil. Sie war wieder schlagfertig, intelligent und generell einfach nur der Hammer. Eine von den Protagonistinnen, die ich total gern begleite, auch wenn sie manchmal verdammt dumme Entscheidungen treffen, wie das zum Beispiel hier der Fall war. Was genau das war sage ich nicht, aber natürlich hängt das mit der Liebe und mit fehlender Kommunikation zusammen. Das fand ich leider unnötig und eigentlich sogar ein bisschen nervig. Max ist doch sonst auch so cool und intelligent: Warum nicht auch in diesem Bereich? 

Die Zeitreisen fand ich wieder sehr spannend. In diesem Band driftete die Handlung schon im ersten Kapitel immer weiter in Richtung Fantasy ab und weg von physikalischen Fakten. Das war für mich in Ordnung, so wurde ich vom Drang befreit, die Handlung immer auf mögliche Paradoxon abzuklopfen. Ich hoffe aber trotzdem, dass ein Minimum an Physik übrig bleibt. 

Ich weiß, als Leseratte ist es mir eigentlich fast schon verboten, sowas zu sagen, aber eigentlich hätte ich gerne, dass man aus diesem Buch eine Fernsehserie macht. Das fände ich mega cool! In jeder Folge ein bisschen Drama, viel zum Lachen und natürlich ganz viele Zeitreisen zu allen möglichen Schauplätzen der Geschichte, die man entweder kennt oder hier neu kennen lernt. Wisst ihr, wie verdammt großartig ich das fände? Kann das bitte umgesetzt werden? Aber bitte befragt mich zuerst nach meinen Vorstellungen bezüglich dem Aussehen der Figuren und des Instituts, nicht dass ich dann enttäuscht bin, weil ich meinem Kopf dann alles ändern muss.

Mein Fazit? Konnte leider nicht ganz mit Band 1 mithalten. Trotzdem war auch dieser neue Teil der Reihe wieder sehr unterhaltsam. Ich freue mich darauf, wenn Band 3 dann im Februar endlich erscheint!

Donnerstag, 3. September 2020

Bildnis einer Dame [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Wieder kann ich einen Klassiker von meiner Liste streichen! Juhu! Und ihr wisst ja sicher noch, dass ich bei "Moby Dick" behauptet habe, dass das das längste Buch des Jahres war. Tja, so kann man sich tauschen. Das hier war länger. Über 700 Seiten! Und trotzdem habe ich weit nicht so lange gebraucht wie für "Moby Dick", denn statt jeden Tag nur zwanzig Seiten zu lesen, habe ich in der Zwischenzeit angefangen jeden Tag fünfzig Seiten zu verwenden. Anfang Oktober muss ich fertig sein, also wird's Zeit, dass ich fertig werde.

Mit diesem Buch bin ich gar nicht zurecht gekommen. Besondere Probleme hatte ich mit dem Frauenbild. Dieses Buch handelt von Isabel, einem Mädchen das Geld geerbt hat und das sich eigentlich vorgenommen hat, sich nie mit einem Mann zu verheiraten, den sie nicht wirklich liebt. Das war damals anscheinend schon total provokant. Ich meine, natürlich, wie kann sich eine Frau auch erlauben, die Gefühle eines Mannes nicht zu erwidern und nicht einfach den Erstbesten zu heiraten, der sie anspricht? Schrecklich, nicht? Wie kann diese Isabel das nur wagen? Uff! 

Diese Geschichte wäre großartig dazu geeignet zu wesen, ein Buch mit super coolen Frauenfiguren zu schreiben, die ihr Leben selbst bestimmen und sich nichts von irgendwelchen Männern vorschreiben lassen. Aber nein, hat leider nicht geklappt. Stattdessen wirkt Isabel stellenweise fast wie ein Schoßhündchen, gerade gegen Ende des Buches. Stellenweise war sie ja ziemlich cool, aber über sehr weite Teile war sie mir einfach zu passiv.

Was mich außerdem noch gestört hat, war die Art, wie in dem Buch über Isabel (und Frauen insgesamt) gesprochen wird. Ich zitiere hier gerne von Seite 193: "Sie konnte denken - eine Begabung, die man bei Frauen selten trifft." Was zur Hölle, mein lieber Autor? Darf ich in der Zeit zurückreisen, um dem Autoren mal ordentlich meine Meinung zu geigen? Es wird nie gesagt, dass Isabel intelligent oder charmant oder humorvoll oder irgendwas ist. Immer nur, dass sie halt so intelligent oder humorvoll oder was auch immer ist, wie das bei einer Frau halt möglich ist. Sowas halte ich einfach gar nicht aus. Warum ist sowas ein Klassiker? Warum ist sowas Weltliteratur? Dieses Buch erinnert mich wieder daran, warum Kanonkritik existiert und ganz dringend notwendig ist. Ehrlich! Sowas könnte man heute - Gott sei Dank! - nicht mehr veröffentlichen, denn das würde zu einem großen Skandal und haufenweise schlechter Bewertungen führen. Aber bei Klassikern ist so ein Weltbild immer noch okay? Und das wurde in meiner Vorlesung auch nicht reflektiert oder so! Dabei wäre das doch das Mindeste, was man tun müsste, wenn man sich mit so einem Buch beschäftigt - oder täusche ich mich da?

Mein Fazit? Hat mich geärgert. Warum ist das nochmal ein Klassiker?

Dienstag, 1. September 2020

Neuzugänge im September

 Hey ihr Lieben!
 
Der August ist um und damit schon zwei Drittel meiner vorlesungsfreien Zeit. Langsam muss ich zumindest in Gedanken wieder zur Uni zurückkehren. Physisch ist das ja auch dieses Semester dank Corona leider nicht möglich. Verdammt schade meiner Meinung nach. Ich gehe gern zur Uni, da kann ich mich besser konzentrieren und keiner findet es komisch, dass ich nie ohne Buch auftauche. Aber naja, ich werde die Zeit daheim produktiv nutzen, damit auch dieses Semester kein verlorenes ist. Wusstet ihr, dass ich im letzten Semester zusätzlich zu den Prüfungen der Uni Online-Kurse zum Thema Mentoring und zum Thema Rassismus absolviert habe? Fürs nächste Semester hab ich auch schon welche ins Auge gefasst: Über "Erasmus+ Funding Opportunities" (also die Finanzierung von Erasmus+-Projekten) und über Fake News. Beide von der EU finanziert, so fallen mir keine Kosten an. Und natürlich werde ich viel lesen, auch diesen Monat schon. Und für die Uni lernen sollte ich eigentlich auch, immerhin stehen zwei Prüfungen an. Uff!

Apropos Lesen: Im letzten Monat durften 17 neue Bücher bei mir einziehen, davon sind zwölf Rezensionsexemplare.
Quelle: Verlag

 Ein Rezensionsexemplar, das mit dem Sticker "Eilige Novität" zu mir geliefert wurde. Hört sich total lustig und unterhaltsam an. Ich bin gespannt! Vielen Dank an den Verlag!

Quelle: Verlag

Könnt ihr euch vorstellen, wie das so ist, wenn man in ein Land zieht, in dem man die Sprache nicht spricht? Ich bis 2017 auch nicht. Dann zog ich in die Slowakei ohne auch nur ein Wort Slowakisch zu können. Tja, so eine Erfahrung empfehle ich wirklich jedem. Wer sowas erlebt hat, rät keinem "halt einfach Deutsch zu lernen"! Ich habe es ja auch nicht geschafft "einfach Slowakisch zu lernen". Weil es halt nicht einfach ist, sondern extrem fordernd, schwierig und stressig. Auf dieses Buch bin ich wirklich gespannt. Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Quelle: Verlag

Der Klappentext dieses Buchs hat mich einfach überzeugt. Das hört sich unendlich spannend und süß an! Und das Cover ist auch schön! Ich freue mich darauf! Vielen Dank an den Verlag für dieses Buch!

Quelle: Verlag

Ja, auch ich lese manchmal gerne den ein oder anderen Liebesroman. Auch wenn ihr das meistens nur mitbekommt, wenn ich mich wieder darüber ärgere, wie schlecht die Kommunikation zwischen den Hauptfiguren funktioniert oder (wenn es sich um ein Jugendbuch handelt) was für schlechte Vorbilder diese Figuren doch sind. Upsi! Aber dieses Buch hier hört sich doch ganz gut an. Vielen Dank auf jeden Fall an den Verlag, dass ihr dieses Risiko eingehen wollt und mir ein Exemplar dazu zugeschickt habt!

Quelle: Verlag

Dieses Buch wurde im Klappentext mit Bridget Jones verglichen. Kennt ihr die Bücher und Filme? Ich liebe ja vor allem die Filme, von den Büchern habe ich nur den letzten Band gelesen, muss ich ehrlich zugeben. Den hab ich aber total gefeiert! Ich bin also wirklich, wirklich gespannt, ob "Queenie" da mithalten kann. Ich hoffe es sehr! Vielen lieben Dank an den Verlag für das eBook!

Quelle: Verlag

Auch bei diesem Buch handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, das mir die liebe Ava zur Verfügung gestellt hat. Der Klappentext hat mich neugierig gemacht, deswegen freue ich mich darauf!

Quelle: Verlag

AAAAAAAAAAH! Das große Finale! Ich habe bisher jeden Band der Reihe gelesen und rezensiert und konnte gar nicht mehr mit dem Fangirling aufhören. Und vor einer Woche lag dann dieses Buch in meinem Briefkasten. Habt ihr eine Ahnung, wie sehr ich mich gefreut habe? Vielen, vielen Dank an den Verlag! Ich hoffe, dass ich nicht enttäuscht werde!

Quelle: Verlag

Ein Roman, der von einer künstlichen Intelligenz entdeckt wurde? Also das hört sich spannend an! Und genau damit arbeitet dieser Verlag. Das musste ich lesen! Ich muss doch wissen, was eine künstliche Intelligenz als guten Roman einschätzt! Das find ich mega spannend! Vielen, vielen Dank an den Verlag, dass ihr mir ein Exemplar zur Verfügung gestellt habt!

Quelle: Verlag

"Girl, Stop Apologizing" stand schon seit einer halben Ewigkeit auf meiner Wunschliste. Als ich es dann in der Buchhandlung sah, musste ich es einfach mitnehmen. Immerhin ist das nur ein total schmales Buch - das hat noch Platz in der Buchhandlung! Hoffentlich...

Quelle: Verlag

Dieses Buch hat mir eine Freundin und Studienkollegin zum Geburtstag geschenkt. Sie hat erzählt, dass sie das gleiche auch daheim hat und bald lesen wird - also werde ich genau das gleiche tun. Liebe B., vielen, vielen Dank für dieses Buch! Ich bin schon sehr gespannt! Die liebe B. betreibt übrigens auch einen Blog und zwar "Binas Welt"! Schaut auf jeden Fall mal bei ihr vorbei!
Quelle: Verlag

Auch dieses Buch ist ein Geburtstagsgeschenk und zwar vom lieben L., der auch den Blog "Bücherkosmos" betreibt! Vielen, vielen Dank für dieses Buch! Die Geschichte hört sich mega süß an!

Quelle: Verlag

Teil 1 von diesem Buch fand ich ziemlich spannend, auch wenn ich das Gefühl hatte, die Figuren bis zum Ende nicht richtig zu kennen. Ich hoffe, dass das hier noch etwas besser wird. Auf jeden Fall bin ich gespannt, ob mich dieses Buch wieder so in den Sog hineinziehen kann! Vielen Dank an den Verlag!

Quelle: Verlag

Band 1 und 2 von diesem Buch fand ich ziemlich spannend, auch wenn ich ein Problem damit habe, dass die Hauptfigur trotz ihres Alters wie Anfang 20 wirkt. Aber hey: Vielleicht wird das im Laufe dieses letzten Bandes noch besser! Vielen, vielen Dank auf jeden Fall an den Verlag, dass ihr mir Band 3 der Reihe zur Verfügung gestellt habt!

Quelle: Verlag

Dieses Cover ist einfach nur gigantisch! Hab ich recht oder hab ich recht? Aber nicht nur das Cover dieses Buches hat mich begeistert, natürlich nicht. Auch den Klappentext fand ich total vielversprechend. Ich hoffe hier auf geballte Girlpower und mitreißende Fantasy! Vielen Dank an den Verlag!
Quelle: Verlag

Okay, also mit diesem Buch habe ich wirklich nicht gerechnet. Auf NetGalley.de hat man manchmal die Möglichkeit, sich Bücher vom Verlag zu wünschen. Und das hab ich bei diesem Buch auch gemacht. Vor dem Erscheinungstermin, also im Februar. Das ist jetzt über ein halbes Jahr her. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich halt dieses Mal kein Glück hatte. Ist halt manchmal so, kann man nichts machen. Wäre auch echt nicht tragisch, früher oder später hätte ich es mir wohl einfach von der Bücherei geholt. Aber dann vor etwa einer Woche bekam ich dann plötzlich die Benachrichtigung, dass mein Wunsch erfüllt wurde. Zuerst mal: Warum? Das ist so lange her, ich wusste in der ersten Sekunde nicht mal mehr, dass ich mich auf dieses Buch beworben habe. Aber hey, jetzt hab ich es auf meinem Reader und das heißt, dass ich es auch lesen werde! Vielen Dank an den Verlag!

Quelle: Verlag

Ich kann es selbst kaum glauben, aber: Wenn alles so läuft, wie es laufen sollte, dann schließe ich im Februar mein Studium ab. Und das heißt, dass ich bald mit meiner Bachelorarbeit beginne. Und dieses Buch gehört zu denen, mit denen ich mich dabei eventuell beschäftigen werden. Also hab ich es mir gleich mal besorgt, dann kann ich bald mit der Lektüre beginnen.

Quelle: Verlag

Frankenstein hat aus irgendeinem Grund in den letzten paar Tagen ständig eine Rolle in meinem Leben gespielt. Entweder weil ich mich mit Mary Shelleys Mutter Mary Wollstonecraft beschäftigt habe (die einen ziemlich coolen Text darüber geschrieben hat, warum Mädchen die gleiche Schulbildung erhalten sollten), weil ich mit meinen Eltern über potentielle Millionenshowfragen rede oder weil ich meiner Schwester vom Inhalt erzähle. Wenn ich eines in meinem Leben gelernt habe, dann dass man sowas nicht ignorieren darf. Also werde ich jetzt "Frankenstein" lesen. Hätte ich eh eigentlich schon vor einigen Semestern lesen sollen, aber weil ich da gerade zu viel Stress hatte, habe ich das damals nicht gemacht. 

So, das sind meine Neuzugänge. Ich bin schon total gespannt auf die ganzen Bücher! Den September werde ich so richtig gut zum Lesen nutzen!

Welche Bücher sind bei euch im letzten Monat neu eingezogen? Und kennt ihr einen meiner Neuzugänge? Lasst es mich auf jeden Fall wissen und schreibt mir einen Kommentar!

Alles Liebe,

eure Mira