Freitag, 11. September 2020

Good Bones and Simple Murders [Kurzrezension]

Quelle: Verlag


Dieses Buch habe ich wieder für die Uni gelesen. Ja, das sind ganz schön viele, ich weiß. Die Liste ist insgesamt drei Seiten lang. Schriftgröße 12, natürlich. Ist genauso spaßig, wie es sich anhört. Dieses Buch hier habe ich mir selbst ausgesucht. Wir mussten nämlich eine Kurzgeschichte lesen und da hab ich mich für "Gertrude Talks Back" entschieden. Die ist hier in diesem Band und eh nur so um die drei oder vier Seiten lang. Ich fand die Geschichte absolut großartig, deswegen hab ich dann doch das gesamte Buch gelesen und dafür auch nur eine Busfahrt lang gebraucht. 

Worum es in diesem Buch geht? Das lässt sich recht einfach erklären. Atwood schnappt sich hier all die weiblichen Figuren aus klassischen Werken und Märchen und lässt sie mal erzählen, wie das eigentlich abgelaufen ist. Gertrude ist zum Beispiel die Mutter von Hamlet, die ja den Bruder ihres Mannes geheiratet hat, nachdem dieser ermordet wurde. Was sie dazu zu sagen hat, dass Hamlet sich an seinem Onkel für den Mord rächen will? Das könnt ihr hier nachlesen. Oder was ist mit der bösen Stiefmutter von Aschenputtel? Oder der bösen Hexe von Rapunzel? Warum verhalten sie sich so, wie wir es in jedem Märchenbuch nachlesen können? Und entsprechen diese Geschichten überhaupt der Wahrheit? In diesem Buch könnt ihr es herausfinden und das fand ich mega spannend. Atwood dreht einfach mal jede Geschichte um: Die Guten sind plötzlich böse und die Bösen gar nicht mehr so verachtenswert. Und das wirkt nicht irgendwie erzwungen, so wie das bei solchen Experimenten schnell mal passieren kann, sondern total natürlich und ich hatte am Ende des Buches sogar ein schlechtes Gewissen gegenüber den ganzen Figuren, die ich als Kind natürlich immer gehasst habe. Und meine Heldinnen, die ich damals hatte? Die ganzen Prinzessinnen und gequälten Mädchen? Nun, plötzlich waren mir die gar nicht mehr so sympathisch.
Aber es ging auch um andere Themen und nicht alle der Texte waren Prosa. Es gab auch Gedichte, eine Gebrauchsanleitung, wie man einen Mann erschaffen kann und sogar ein bisschen Science-Fiction war dabei. Okay, letzteres kommt nicht besonders überraschend - immerhin ist das Atwood!

Ich war richtig enttäuscht, als ich das Buch dann durch hatte. Meiner Meinung nach hätten da gerne noch hundert Seiten mehr sein dürfen. Klar war für mich auf jeden Fall, dass ich mir auf jeden Fall früher oder später eine eigene Ausgabe von diesem Buch leisten werde - ich hab nämlich ausgerechnet dieses Buch von der Bücherei ausgeliehen! Dabei gab es da so viele tolle Abschnitte, die am liebsten sofort markiert hätte...

Mein Fazit? Ich liebe es! Dieser Klassiker hat mich zu hundert Prozent begeistert und von sich überzeugt!



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