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Samstag, 31. Oktober 2020

Monatsrückblick Oktober

 Hey ihr Lieben!

Schon wieder ist ein Monat vorbei und was für einer das war. Der Oktober gehörte für mich zu den bisher anstrengendsten Monaten des Jahres. Ich hatte viel für meine Stelle an der Uni zu tun, das neue Semester hat begonnen, ich hatte zwei Prüfungen... Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass das Lesen oft einfach ein bisschen zu kurz gekommen ist. Dafür habe ich meine Liebe zu Hörbüchern durch mein Abo auf Skoobe wiederentdeckt. Hörbücher kann ich nämlich auch mit geschlossenen Augen während Zugfahrten hören oder während ich 27 Skripten zu je 120 Seiten mit Ringbindungen versehe und mehrere Stunden lang Zettel einscanne und ausdrucke... Ja, ich bin immer noch verstört davon, wieviel Arbeit eigentlich in einer einfachen Erstsemestrigenvorlesung steckt. Ich hoffe, dass ihr den Aufwand zu schätzen wisst, den sich ProfessorInnen und ihre AssistentInnen da so antun. Aber trotzdem habe ich diesen Monat die ein oder andere Rezension geschrieben und hochgeladen! Insgesamt waren es 10 Rezensionen und 4 Kurzrezensionen.

Mein Schnitt liegt diesen Monat also bei 3,36. Also leider noch etwas schlechter als im September! Diese Leseflaute kann dann bitte auch mal wieder enden, vielen Dank auch. 2020 ist auch so schon anstrengend genug, mit dem ganzen Pandemiendrama, das im Moment so abgeht!

Aber nun zu euch. Wie war denn euer Oktober so? Hattet ihr mehr Glück mit eurer Lektüreauswahl? Irgendwelche Empfehlungen an mich? Lasst es mich auf jeden Fall wissen!

Alles Liebe, bleibt gesund und vergesst eure Maske nicht! 
Eure Mira

Donnerstag, 29. Oktober 2020

Geheimnisse der Hexen

Autorinnen: Julie Légère und Elsa Whyte
Erschienen am 24.11.2020
Bei arsEdition
ISBN: 9783845839424
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Klappentext:
"Ein Buch für alle starken jungen Mädchen und Frauen von heute!
In diesem wunderschön gestalteten Buch geht es um die Geschichte und das alte Wissen der Hexen, unsere starken weiblichen Vorfahren. Vorgestellt werden Themen wie ihre Magie, ihre Kraft und ihre Geheimnisse sowie große und berühmte Hexen aus der Vergangenheit bis in die Gegenwart mit Figuren wie Hermine Granger oder Willow Rosenberg. Die dunkle Geschichte der Hexenverfolgung wird genauso geschildert wie die zauberhaften Kräfte und die Wunder, die diese Frauen bewirkten.
Wunderbar gestaltet: Mit Goldfolie auf dem Cover und zauberhaften Illustrationen.
Mit vielen Beispielen und Hexenbiografien: Von der Antike bis heute, von Sagengestalten bis zu modernen Romanfiguren.
Mit praktischem Anhang: Mit ausführlichen Informationen zu Kräuterkunde und Heilsteinen, zu Amulett, Pendel und Talisman.
Ein schönes Geschenk: Geeignet für alle Mädchen und jungen Frauen ab 12 Jahren.
Ein besonderer Beitrag zur Geschichte der Magie und Kraft der Frauen - von der Weisheit und Stärke der Hexen der Vergangenheit bis zu den starken jungen Frauen von heute."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Super toll gestaltetes Buch! Im Buch sind viele wunderschöne Illustrationen, alles ist super bunt. Allein das schnelle Ansehen macht schon Freude.

Um was geht es hier? Hexen! Ein Thema, das so viele junge Mädchen fasziniert. Absolut verständlich, finde ich. Ich hab die Hexenphase ja auch erfolgreich durchgemacht. Ich habe alles über Hexen gelesen, das ich irgendwo finden konnte, egal ob das jetzt Sachbücher waren oder Belletristik. Ich habe meine Eltern und jüngeren Geschwister dazu genötigt, mit mir in Museen zu gehen und mir "Harry Potter" angesehen, bis ich die Rolle der Hermine auswendig mitsprechen konnte. Dieses Buch hätte ich geliebt. Hier werden berühmte Hexen aus der Literatur, aus Filmen und der Geschichte vorgestellt, Regeln für die Hexerei werden vorgestellt, verschiedene Arten der Magie beschrieben und Fragen beantwortet. Wie funktioniert zum Beispiel ein Pendel? Wie findet man Talismane? Und was ist ein Hexenalphabet? All das wird erklärt und kurz und knapp beschrieben.

Besonders begeistert bin ich von den Illustrationen. Ich liebe sie! Jede der vorgestellten Hexen wurde gezeichnet, Talismane und Pendeln ebenfalls, es gibt Bilder von brodelnden Kesseln und von Zauberstäben und von Tarot-Karten und wenn es gerade nichts inhaltliches gibt, das gezeichnet werden könnte, dann sind die Seiten halt in bunten Farben gehalten oder mit schönen Mustern verziert.

Stellenweise hätte ich mir ein paar mehr Details gewünscht, allerdings verstehe ich, dass man sich bei so einem Buch einschränken muss. Es ist halt doch ziemlich dünn. Der Fokus liegt definitiv auf der Geschichte der Hexen und auf der Beschreibung von berühmten Hexen. Aber gerade für Leserinnen, die noch zu Beginn ihrer Nachforschungen stehen, ist dieses Buch sicher ein guter Einstieg.

Mein Fazit? Ein tolles Buch! Eine großartige Geschenkidee, vor allem für jüngere Mädchen und alle, die gerade ebenfalls eine Hexenphase durchmachen.

Dienstag, 27. Oktober 2020

Die Chroniken von Alice. Die schwarze Königin

Autorin: Christina Henry
Erschienen am 31.8.2020
Im Penhaligon Verlag
ISBN: 9783764532352
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Zur Autorin:
"Die Amerikanerin Christina Henry ist als Fantasyautorin bekannt für ihre finsteren Neuerzählungen von literarischen Klassikern wie »Alice im Wunderland«, »Peter Pan« oder »Die kleine Meerjungfrau« sowie für ihre Bestsellerreihe »Black Wings«. Christina Henry liebt Langstreckenläufe, Bücher sowie Samurai- und Zombiefilme. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Chicago."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"»Die Dunklen Chroniken« gehen weiter: Alice' Abenteuer in einer dunklen, verrückten und absolut faszinierenden Welt ist noch nicht zu Ende ...

Alice hat den Kampf gegen den Wahnsinn gewonnen – vorerst. Sie hat die Schandtaten des Kaninchens sowie den Blutdurst des Jabberwocks überlebt und will nun ein Versprechen einlösen: Jenny, die Tochter ihres Freundes Hatcher, zu finden. Doch Alice und Hatcher erwartet der nächste Albtraum. Sie müssen in das Reich der verrückten Weißen Königin vordringen, wo das wahre Spiel um das finstere Wunderland bereits begonnen hat. Jeder Zug führt Alice näher an ihre Bestimmung. Aber damit sie als Siegerin hervorgeht, muss sie nicht nur ihre neuen Kräfte zu beherrschen lernen, sondern herausfinden, was mit der rätselhaften Schwarzen Königin geschehen ist ..."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Teil 1 dieser Trilogie habe ich im April gelesen. Die Rezension dazu findet ihr hier! Der erste Band hat mir ja total gut gefallen, auch wenn ich kritisiert habe, dass es keinerlei Triggerwarnungen im Buch gibt. Das wäre aber wirklich angebracht gewesen, da es gerade in Teil 1 sehr viele Stellen gibt, die bei Opfern sexueller Gewalt wohl einige hässliche Erinnerungen wecken könnten. Der zweite Band war diesbezüglich zumindest weniger extrem.

In der letzten Rezension zur Reihe habe ich zugegeben, dass ich das Original von "Alice im Wunderland" noch nicht gelesen habe. Das hat sich bis heute nicht geändert. Ich habe mir zwar eine Taschenbuchversion des Märchens gekauft, aber die liegt seitdem auf meinem Stapel ungelesener Bücher und wartet darauf, irgendwann doch noch gelesen zu werden. Tja, vielleicht ja bevor Teil 3 rauskommt? Bis Februar sollte ich das auf jeden Fall schaffen.

[Ab hier Spoilergefahr für Band 1!]
In diesem Buch geht es genau so spannend weiter, wie Band Eins aufgehört hat. Alice und Hatcher haben den Jabberwock besiegt und sind aus der Stadt entkommen. Sie sind nun auf der Suche nach Hatchers verlorener Tochter Jenny. Und eigentlich könnte alles ganz einfach sein. Doch wir befinden uns im Wunderland (auch wenn das hier nie so genannt wird) und dort gibt es eine Regel: Nichts ist wie es scheint. Da gibt es Riesen, ganze Städte, die aus Magie erschaffen wurde, und seltsame Kreaturen, die dich aber nur dann fressen, wenn du gegen irgendwelche komischen Regeln verstößt, die keiner so genau kennt. Und natürlich dürfen auch die schwarze und die weiße Königin nicht fehlen. ("Off with their heads!!!") Und dann ist da noch die Sache mit Alice' Magie, die sie gerade erst wiederentdeckt hat und noch überhaupt nicht steuern kann. Ach ja, da ist auch noch die Tatsache, dass Hatcher ein verdammter Axtmörder ist, der dafür bekannt ist, einfach die Kontrolle zu verlieren und dann in einen ungezügelten Blutdurst zu verfallen. Hört sich nach jeder Menge Drama und Spannung an? Wie recht ihr doch habt! Auch dieser Band ist wieder total spannend und sorgte bei mir dafür, dass ich in jeder freien Sekunde meine Nase in dieses Buch steckte. Das ist absolut nicht gut, auch wenn sich das jetzt so anhört. Ich hatte in den letzten Wochen nämlich zwei wichtige Prüfungen an der Universität. Ganz an Band 1 reichte die Spannung aber nicht heran. Allerdings ist das ja ein bekanntes Phänomen, dass Band 2 schwächer ist als der erste. Und ich darf mich eigentlich echt nicht beschweren: Das Buch ist ja trotzdem spannend und total fesselnd. Nur halt ein bisschen schwächer als Teil 1.

Mein Fazit? Mit Alice und Hatcher geht es fast genauso spannend weiter wie im vorherigen Band. Ich kann es kaum erwarten, bis dann auch der dritte Teil der Reihe erscheint. In Zeiten von Corona ist es besonders wichtig, sich Dinge zu suchen, auf die man hinfiebern kann. Das Erscheinen vom letzten Band gehört für mich auf jeden Fall zu diesen Dingen dazu. Dauert ja eh nur noch 4 Monate.

Sonntag, 25. Oktober 2020

Cleanland

 Autor: Martin Schäuble
Erschienen am 7.10.2020
Im Fischer KJB Verlag
ISBN: 9783737342575
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Zum Autoren:
"Martin Schäuble wurde am 7. Dezember 1978 geboren und arbeitet heute als Politikwissenschaftler, Journalist und Sachbuchautor. Die Journalistik erlernte er bereits in der Schule als freier Mitarbeiter einer Zeitung und nach seinem Abitur bei einem Volontariat bei der Tageszeitung "Freie Presse" in Chemnitz. Er studierte Politikwissenschaften in Berlin, Israel und Palästina und promovierte in diesem Fach. Aus seiner Dissertation entstand eines seiner Bücher "Black Box Dschihad". Nach eigener Aussage ist es Schäuble besonders wichtig, direkt an den Orten des Geschehens zu recherchieren und Zeitzeugen-Gespräche zu führen. So lebte er für seine Bücher zum Nahost-Konflikt in Palästina und Israel und bereiste das Land zu Fuß und per Anhalter."
Quelle: Lovelybooks.de

Klappentext:
"Spannend und hochaktuell: die Folgen einer Pandemie konsequent weitergedacht

Die 15-jährige Schilo wohnt in Cleanland – dem Land der Reinen. Dank moderner Technik und strenger Gesetze sind die Menschen hier geschützt vor Krankheiten aller Art. Nur eine einzige registrierte Freundin zu haben, rund um die Uhr überwacht zu werden und die eigene Großmutter nur durch eine Glasscheibe zu sehen – für Schilo ist das in Ordnung, Gesundheit hat nun mal ihren Preis. Doch dann erfährt die Familie ihrer Freundin die Härte des Regimes. Und Schilo verliebt sich in Toko, einen der Cleaner, die nachts Straßen und Gebäude desinfizieren müssen. Da begreift sie, wie hoch der Preis wirklich ist. Was ist wichtiger: die Gesundheit – oder die Freiheit?"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Warum ich dieses Buch lesen wollte, ist wohl offensichtlich. Wir leben in einer verdammten Pandemie, auch wenn das der ein oder andere Maskenverweigerer leider immer noch nicht begriffen hat. Ich will wissen, was sich einem Schriftsteller wohl dazu einfällt.

In der Welt, in der dieses Buch spielt, wurde Corona wohl besiegt. Oder wie auch immer die Pandemie hieß, die hier zur Entstehung von Cleanland geführt hat. Die ganzen Maßnahmen, die wir bis zur Erfindung eines Impfstoffes befolgen sollten, wenn uns die Gesundheit unserer Mitmenschen auch nur ein bisschen am Herzen liegt, sind hier zum Dauerzustand geworden und um einiges extremer. Alte Leute werden weggesperrt und dürfen ihren "Raum der Einsicht" unter keinen Umständen verlassen, deine Gesundheitsdaten werden ständig überwacht, jeder darf nur eine registrierte Kontaktperson haben und niemand darf die eigene Wohnung verlassen, der nicht ein Gesichtsvisier und einen Schutzanzug trägt. Und das gilt nicht nur für ein oder zwei Jahre, sondern für immer. Schilos ganzes Leben lang. Und für Schilo ist das in Ordnung. Sie muss keine Angst vor tödlichen Krankheiten haben, hat eine tolle beste Freundin, kann Clubs besuchen und ein Leben leben, das ihr so eigentlich ganz gut gefällt. Zumindest bekam ich nicht das Gefühl, als würde sie das alles stören. Doch das ändert sich, als der kleine Bruder ihrer besten Freundin aus der Reihe tanzt. Er schafft es einfach nicht, sich an die Regeln zu halten - und so bekommt seine Familie die ganze Härte der Regierung zu spüren. Und dann ist da noch Toko, mit dem Schilo eigentlich nichts zu tun haben sollte. Immerhin ist er nur ein Cleaner - also einer von den Leuten, die dafür verantwortlich sind, nachts alle Wohnungen und Straßen zu desinfizieren...

Schilo hielt ich zu Beginn eigentlich für eine sehr gut gelungene Figur. Sie war mir sympathisch und wirkte wie jemand, mit dem ich gut mitfiebern kann. Allerdings war ihre Entwicklung meiner Meinung nach nicht immer ganz nachvollziehbar. Ihr wisst vielleicht schon, dass ich kein Fan von Liebe oder Verliebtsein auf den ersten Blick bin. Mit Schilos "Liebe" zu Toko hatte ich allerdings ein wirkliches Problem. Das könnte man wirklich süß gestalten, wie in West-Side-Story oder in einem Märchen oder so. Bei Schilo wirkte das allerdings einfach nicht glaubwürdig. Es kommt meiner Meinung nach einfach nicht wirklich rüber, was sie denn eigentlich an Toko findet. Eher wirkt es so, als wäre Toko für sie ein exotisches Wesen, das sie auch nur deswegen wirklich interessiert. Weil er so gar nicht in ihre Welt passt und ihr langweilig ist. Das beeinflusste dann leider auch meine Wahrnehmung der restlichen Geschichte. Warum hat die Begegnung mit Toko so einen Einfluss auf Schilos Weltbild? Das war für mich einfach nicht nachvollziehbar.

Der Schreibstil konnte mich fesseln, so viel steht fest. Stellenweise hat es mich gestört, wenn schon wieder ein Markenname inklusive Werbespruch genannt wurde, allerdings war das nicht so wie sich das hier vielleicht anhört. Der Autor hat sich die Marken und Werbesprüche selbst ausgedacht, also war das keine Schleichwerbung. Allerdings störte es trotzdem den Lesefluss, wenn wieder so eine Marke inklusive Spruch genannt wurde.

Mein Fazit? Den Beginn des Buchs fand ich sehr stark. Die weitere Entwicklung des Buchs konnte mich aber nicht immer überzeugen.

Freitag, 23. Oktober 2020

Das Meer der Libellen [Abgebrochen]

 Autorin: Yvonne Adhiambo Owuor
Erschienen am 22.9.2020
Im DuMont Buchverlag
ISBN: 9783832181147
Rezensionsexemplar: Ja
Quelle: Verlag
Zur Autorin:
"Yvonne Adhiambo Owuor wurde 1968 in Kenia geboren. Ihre Kurzgeschichten erschienen in internationalen Literaturmagazinen. 2003 wurde sie mit dem Caine Prize for African Writing ausgezeichnet. Ihr Debütroman ›Der Ort, an dem die Reise endet‹ (DuMont 2016) stand auf der Shortlist für den Folio Prize, außerdem erhielt sie dafür den Jomo Kenyatta Prize for Literature. ›Das Meer der Libellen‹ ist ihr zweiter Roman. Yvonne Adhiambo Owuor lebt in Nairobi."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Auf der Insel Pate, vor der Küste Kenias, lebt die eigensinnige Ayaana mit ihrer Mutter Munira. Als ein Matrose namens Muhidin in ihr Leben tritt, findet Ayaana etwas, wonach sie sich immer gesehnt hat: einen Vater. Doch als Ayaana erwachsen wird, muss sie mit einschneidenden Ereignissen zurechtkommen, die nicht nur sie selbst, sondern auch das Leben auf Pate tiefgreifend verändern: Fremde mit zweifelhafter Vergangenheit tauchen auf, religiöse Extremisten suchen Zuflucht auf der Insel, China streckt seine Fühler nach Afrika aus und mit einem Tsunami fordert die Natur ihren Tribut. So beschließt Ayaana, in der Ferne ihr Glück zu suchen und ein Studium in China zu beginnen. Sie begibt sich auf eine gefährliche Schiffsreise, die letztlich vor allem eines ist – eine Reise zu sich selbst.
Nach ihrem gefeierten Debütroman ›Der Ort, an dem die Reise endet‹ legt Yvonne Adhiambo Owuor einen kraftvoll erzählten Roman über eine junge Frau vor, die darum kämpft, ihren Platz in der Welt zu finden – eine ergreifende Geschichte über Schicksal, Tod, Liebe und Verlust."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Gleich zu Beginn: Bei diesem Buch möchte ich nicht ausschließen, dass ich es irgendwann nochmal beginne und dann vielleicht sogar fertig lese. Sollte das der Fall sein, werde ich natürlich nochmal eine Rezension schreiben und posten und die dann auch auf allen Plattformen aktualisieren. Nur im Moment gibt mir dieses Buch leider nichts. Ich habe es wirklich probiert und zugelassen, dass sich mein Rezensionsplan verschiebt, aber ich komm und komm mit diesem Buch leider einfach nicht weiter. Deswegen habe ich dann doch beschlossen, dieses Buch erstmal zur Seite zu legen.

Ich wollte dieses Buch unbedingt mögen. Auf Lovelybooks hat dieser Roman eine durchschnittliche Bewertung von 5 Sternen und auf Goodreads immer noch 4 Sterne. Und das war auch schon so, als ich das Buch angefragt habe. Das Cover ist wunderschön und der Klappentext hört sich großartig an. So wunderbar kreativ, wirklich spannend. Allerdings beginnt mit dem Klappentext schon mein erstes Problem. Ich habe über hundert Seiten gelesen und bisher ist noch nichts passiert, das nicht schon im Klappentext erklärt wurde. So entstand dann leider auch keine Spannung. Ich weiß doch schon was passieren wird! Und ich bin jetzt gerade erst bei den religiösen Extremisten, die Zuflucht auf der Insel suchen. Also ist erst die Hälfte des Klappentexts passiert. Muss das wirklich sein? Da kommt meiner Meinung nach einfach wirklich keine Spannung auf und warum sollte ich dieses Buch denn noch lesen, wenn im Klappentext eh schon alles erklärt wird.

Eine Sachen an diesem Buch fand ich gut. Zum Beispiel mochte ich die Figur von Ayaana. Ayaana war die ganze Handlung über, bis zu dem Punkt, an dem ich gelesen habe, noch ein kleines Mädchen. Sie ist ein uneheliches Kind und sie und ihre Mutter sind im Dorf daher auch nicht wirklich angesehen. Die Mutter kann gar nicht auf den Markt gehen, ohne Opfer von Gerüchten zu werden und Ayaana kann keinen Tag in der Schule verbringen, ohne verspottet zu werden. Kein Wunder, dass sie irgendwann einfach nicht mehr will. Stattdessen verbringt sie ihre Tage bei dem Matrosen Muhidin, der für sie zu einem Lehrer und zu einer Vaterfigur wird. Ziemlich süß, ich weiß. Allerdings ist das mit Gerüchten ein Teufelskreis. Egal was du tust oder nicht tust - es wird immer schlimmer. Und ein kleines Mädchen, das ihre Tage bei einem fremden Mann statt in der Schule verbringt - das ist natürlich Futter für jeden Klatsch und Tratsch!

Eines meiner Hauptprobleme war der Schreibstil. Er war wirklich nicht schlecht - aber anstrengend. Die Autorin beschreibt einfach alles! Den Mond, den Strand, Ayaanas Gefühle und Assoziationen, die Hintergrundgeschichte von verschiedenen Figuren,... Über ein paar Seiten kann das ja wirklich schön sein. Aber bei fast 500 Seiten? Das war mir einfach zu viel!

Mein Fazit? Vielleicht versuche ich es irgendwann nochmal mit diesem Buch. Im Moment ist es aber nichts für mich.

Mittwoch, 21. Oktober 2020

Die Sekte. Dein Albtraum nimmt kein Ende [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Bei diesem Buch war ich mir eigentlich echt nicht sicher, ob ich das noch lesen will. Wie nach Teil 1 war für mich auch nach Band 2 schon alles geklärt, was es zu klären gibt. Um was soll es den jetzt bitte noch gehen? Nun, ganz einfach: Dieses Buch spielt 15 Jahre später. Sofia hat in der Zwischenzeit eine Tochter, Julia. Sofia führt ein ganz normales Leben. Doch dann wird alles, das sie hat durch einen Sturm zerstört, und Franz Oswald, der kranke Sektenführer von Via Terra, schleicht sich langsam aber sicher wieder zurück in ihr Leben. Und zeigt besorgniserregendes Interesse an Julia...

Was mich sehr überrascht hat, war wie naiv Sofia sich in diesem Band verhält. Sie hat doch so viel erlebt und arbeitet ja auch mit Sektenaussteigern. Sollte sie nicht dazu gelernt haben? Und deswegen auch schon viel früher hellhörig werden? Und ganz anders mit ihrer Tochter umgehen? Dieses Buch hier zeigt ganz deutlich, wie wichtig klare Kommunikation in einer Familie ist. Wenn mein Kind anfängt, den Anführer meiner ehemaligen Sekte interessant und sympathisch zu finden, dann führe ich doch ein ernstes Gespräch mit diesem Kind, warum es sich von diesem Menschen fern halten muss. Oder etwa nicht? Ich konnte auf jeden Fall nur den Kopf über Sofia schütteln. Ich hätte mir wirklich gewünscht, dass sie sich jetzt weiterentwickelt.

Trotzdem hat auch dieser neue Band absolutes Suchtpotential. Auch wenn ich mich die ganze Zeit über Sofia beschwerte, konnte ich es für keine Sekunde aus der Hand legen. Und meiner Familie ging es gleich. Als das Buch bei mir ankam, war es schon total zerlesen. Zuerst las es meine Mutter, dann mein Vater, dann ich und in der Zwischenzeit ist es schon bei meiner Nachbarin angelangt. Das muss man dem Buch und der Autorin auf jeden Fall lassen: Sie schafft es, mich und die Leute um mich herum in ihren Bann zu ziehen.

Ich bin mir (wie nach Teil 1 und Teil 2 auch) wirklich nicht sicher, ob ich auch noch Teil 4 lesen will. Ich meine, was soll denn da jetzt noch kommen? Ich meine, wenn Sofias Leben in diesem Tempo weiter voranschreitet, dann kämpft sie doch bald aus dem Altersheim gegen Via Terra.

Mein Fazit? Ich fand es schade, dass Sofia sich nicht weiterentwickelt hat und weiterhin sehr naiv ist. Trotzdem ist das Buch mega spannend und hat Suchtpotential.

Montag, 19. Oktober 2020

Who's Afraid of Virginia Woolf? [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Als ich noch in der Schule war, gab es für mich fast nichts Schlimmeres, als ein Theaterstück lesen zu müssen. Davon ausgeschlossen waren natürlich die, in denen ich mitgespielt habe. Aber all die, die uns unser Deutschprofessor vorgeschrieben hat? Vergesst es! Fragt einfach gar nicht danach. Ich hab sie zwar alle gelesen, aber nur sehr wiederwillig und immer erst am letzten Abend. Gut, dass ich auf irgendeinem Grund trotzdem beschlossen habe, Literaturwissenschaft zu studieren. Sonst wäre mir dieser Klassiker vielleicht entgangen. Und das wäre super schade gewesen, denn ich habe mich köstlich amüsiert! Nächstes Jahr soll das hier sogar in einem Theater in meiner Umgebung gespielt werden. Wenn COVID das zulässt, dann lasse ich mir das auf gar keinen Fall entgehen!

Hier geht es um zwei Ehepaare: George und Martha, und Nick und Honey. Nick und Honey besuchen George und Martha - und das mitten in der Nacht. Nachdem Martha sie eingeladen hat, ohne ihrem Ehemann Bescheid zu sagen. Der wird einfach aufgeweckt und muss da jetzt mitspielen. Beide sind jetzt nicht die allerbesten Gastgeber würde ich sagen. George hat eigentlich keine Lust auf Besuch und möchte, verständlicherweise, einfach nur schlafen. Und Martha hat ein Alkoholproblem, was schon auf den ersten paar Seiten klar wird. Und die Ehe der beiden ist einfach nur... nennen wir es mal problematisch. Es ist so schlimm, dass sie ihre Probleme nicht mal während dem Besuch runterschlucken können. Da wird gestritten was das Zeug hält, die beiden machen sich gegenseitig zur Schnecke und ich habe das Gefühl, als ginge es ihnen darum, sich gegenseitig zerbrechen zu sehen. Natürlich sind auch Nick und Honey wirklich nicht perfekt und das wird uns als Lesern ebenfalls sehr schnell klar. Und im Laufe des Abends kommen dann immer mehr und immer mehr dreckige Geheimnisse der beiden Ehepaare ans Licht. Wo ist mein Popcorn?

Ich sag's ganz ehrlich: Ich bin ohne große Erwartungen an dieses Stück herangegangen. Unser Professor für Einführung in die Amerikanische Literatur, den wir im letzten Semester hatten, hat uns die Grundzüge des Texts skizziert und das hörte sich einfach nur langweilig an. Keine Ahnung, wie er das geschafft hat, denn an diesem Text ist wirklich überhaupt nichts langweilig! Der ist total spannend und ich habe ihn auch sehr schnell gelesen. Ich habe laut gelacht, hab mit den Figuren mitgefiebert und mitgefühlt, war überrascht und schockiert. Das ganze Programm! Was will man mehr?

Mein Fazit? Einer der besten Klassiker, die bisher auf meiner Leseliste standen! Ich liebe es!



Samstag, 17. Oktober 2020

Der laute Mond am stillen Horizont

 Autorin: Rhiana Cobin
Erschienen am 8.4.2020
Bei MyBook Love
ISBN: 9781095016275
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Zur Autorin:
"Die Autorin wurde 1964 in Essen geboren und wuchs bei ihren Großeltern auf. Schon früh entdeckte sie ihre Liebe zum Buch. Nach einer kaufmännischen Ausbildung und der Geburt ihrer Kinder begann sie zu schreiben und machte ihr Hobby zum Beruf. Neben dem Schreiben gehören Kunst, Musik und Film zu ihren Leidenschaften."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"June Frost traf bereits mit siebzehn Jahren ihre große Liebe und hat sie gleich wieder verloren. Brennan starb unerwartet an einem Schlaganfall. Das ist der Grund warum sie sich letztendlich für ein Studium der Krankenpflege entscheidet. Sie zieht nach Jacksonville und findet in Blakely eine gute Freundin und Mitbewohnerin. Bis zu dem Tag, als Reece Henderson in die WG zieht. Er ist ein Freigeist und Künstler und stellt Junes Leben auf den Kopf. Aber Reece hat ebenfalls sein Päckchen zu tragen. June verliebt sich in den jungen Mann, auch wenn sie damit ihre Liebe zu Brennan verrät. Doch June hält an ihrer Liebe zu Reece fest, bis zu dem Tag an dem sie erfährt, wie all ihre Leben miteinander verwoben sind ...

Ein Liebesroman der sich mit dem Thema Verlust und Neubeginn beschäftigt. Wer sich für dieses Buch entscheidet, sollte auch für Taschentücher sorgen."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Seid ihr eigentlich Organspenderinnen? Mit diesem Thema musste ich mich Gott sei Dank nie auseinandersetzen. Ich lebe ja in Österreich und da ist jeder Mensch automatisch eine Organspenderin, außer er oder sie legt dagegen Widerspruch ein. Das habe ich nicht vor, also werden meine Organe vielleicht mal eine neue Besitzerin finden, sollte ich früh sterben, bei einem Autounfall oder wie Brennan an einem Schlaganfall oder so. Finde ich ja eine absolut großartige Lösung, weil so auch jeder zum Organspender werden kann, dem das Thema einfach egal ist, aber ich weiß, dass das bei weitem nicht überall so einfach ist. Das zeigt sich auch in diesem Buch. Brennan, der schon im Prolog stirbt, ist Organspender. June fand das nicht so cool. Verstehe ich auch irgendwie. Die steht da ja ziemlich unter Schock und hofft zu diesem Zeitpunkt ja auch immer noch darauf, dass ein Wunder geschieht und ihre große Liebe wieder aufwacht. Auch wenn er bereits hirntot ist.  Und die Organspende bleibt auch Thema, das ganze Buch über.

Die eigentliche Handlung startet aber erst sieben Jahre nach Brennans Tod. June ist erwachsen geworden und studiert nun Krankenpflege und lebt mit einer coolen Mitbewohnerin in einer WG. Über Brennan ist sie aber noch immer nicht hinweg. Immerhin hat sie ihm ja versprochen, dass sie ihn nie vergessen wird - und deswegen darf sie auch auf gar keinen Fall irgendeine neue Beziehung eingehen. Oder? Doch dann zieht Reece in ihre WG ein und sie ist sofort hin und weg von ihm. Und er auch von ihr. Und genau hier beginnt das, was mich an diesem Buch eigentlich am meisten gestört hat. Die Liebe zwischen Reece und June wirkte auf mich einfach nicht authentisch. Das passierte alles so schnell. Die zwei kennen sich kaum, turteln aber schon herum bis zum geht nicht mehr und machen sich Liebesschwüre und so. Bin ich einfach zu unromantisch? Ich weiß es nicht. Aber das wirkte auf mich einfach nicht glaubwürdig.
Von June hätte ich mir gewünscht, dass sie nicht immer nur die Starke spielt. Brennans Tod hat sie traumatisiert, das wird sehr schnell klar. Und diese Wunde bricht im Buch auch immer und immer wieder auf und lässt sie einige sehr unvernünftige und verletzende Dinge sagen oder tun. Ich hätte es gut gefunden, wenn sie das im Laufe des Buches einsieht und ihr Verhalten reflektiert. Oder sich vielleicht sogar professionelle Hilfe sucht. Hier wurde das aber leider gar nicht weiter thematisiert.

Generell fand ich die Geschichte aber eigentlich ziemlich süß. Ich habe sie innerhalb von nur einer Stunde durchgesuchtet und, wenn ich ehrlich zu euch bin, das Ende hat mich fast zum Weinen gebracht. Aber nur fast! Immerhin hatte ich gerade eine Onlinevorlesung. Ohne Kamerapflicht, mit abgeschaltenen Mikro und ich musste nichts mitschreiben, aber egal. Ich kann doch nicht vor meinen Professoren zu weinen beginnen, auch wenn die das nicht mitbekommen würden. Und ja, ich weiß, dass diese Aussage paradox ist, wo ich doch gerade June dafür kritisiert habe, dass sie immer die Starke spielt. Aber der große Unterschied zwischen June und mir ist: Ich weine wegen einem Buch und wenn ich beleidigende Dinge deswegen sage oder tue, dann nur gegenüber von meinem eReader (der hoffentlich keine Gefühle hat) oder gegenüber von Maskengegnern (deren Gefühle mir egal sind, denn ihnen ist ja offensichtlich auch mein Leben egal). Und June leidet viel mehr als ich wegen meinem Buch. Ich kann das Buch einfach zuklappen und die Tränen wegwischen und in mein altes Leben zurückkehren. Junes altes Leben ist vorbei und zwar für immer.

Mein Fazit? Ein aufwühlendes Buch zu einem wichtigen Thema! Nur die Beziehung zwischen den Protagonisten fand ich leider nicht ganz authentisch.

Donnerstag, 15. Oktober 2020

The Little Foxes [Kurzmeinung]

 

Quelle: Verlag

Heute hab ich wieder einen Klassiker für euch. Und ausnahmsweise war es sogar einer, den ich eigentlich ziemlich unterhaltsam fand. In "The Little Foxes" geht es um die Familie Hubbard, die durch ein Erbe reich geworden ist. Allerdings wurde das auf die Familie aufgeteilt und einen Teil davon hat Horace. Blöd nur, dass Ben und Oscar eigentlich das Geld investieren wollen und wissen, dass Horace ihnen keinen Cent davon geben wird. Zumindest nicht freiwillig.... 

Ben ist ein ziemlicher A****, um das mal ganz klar zu sagen und Oscar ist auch nur wenig besser. Dann ist da noch Leo, der in einer Bank arbeitet und Bens Sohn ist, wenn ich das richtig verstanden habe. Und dann gibt's da noch Regina, die eigentlich mit Horace verheiratet ist, ihn aber seit Jahren ständig und ganz offiziell betrügt, Alexandra, die Tochter von Horace und Regina, die mit Leo verheiratet werden soll und Birdie, eine herzensgute Frau, die leider mit Ben verheiratet ist und von ihm ständig tyrannisiert wird. Merkt ihr schon an der Beschreibung, wieviel Potential für Drama es hier gibt? Lasst mich nur eines sagen: Dieses Potential wurde zu hundert Prozent genutzt! Diese ganzen Fernsehserien sind nichts dagegen! Es geht um Liebe und Hass, um Leben und Tod, um Intrigen und um Klatsch und Tratsch und Lügen und die Wahrheit und wirklich alles, was dazwischen liegt. Es geht um den Wunsch nach Reichtum und um das Sehnen nach einem einfacheren Leben. Und das alles gleichzeitig!

Besonders gut haben mir die Dialoge gefallen, die zwischen diesen unterschiedlichen Figuren so zustande gekommen sind. Mein allerliebster Satz war wohl "Are you scared, Mama?", den Alexandra ganz am Ende des Theaterstücks zu Regina sagt. Das war so ein richtiger "Oh, Snap!"-Moment. 

Ich gebe zu, zu Beginn war ich sehr kritisch. Man wird direkt ins Geschehen geworfen und im ersten Akt war ich einfach nur überfordert. Das ging dann aber später besser und im letzten Akt hab ich dann nur noch mitgefiebert.

Mein Fazit? Hat mir gut gefallen. Der Einstieg war schwer, aber der Rest des Stücks hat das schnell wett gemacht! 

Dienstag, 13. Oktober 2020

Benjamin Franklin's Autobiography [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Wieder mal ein Klassiker! Diesen hier habe ich schon im Juli gelesen, da war ich gerade in Bad Radkersburg. Allerdings hatte ich dieses Buch auch schon vor meiner Radtour in Arbeit und als ich wieder daheim war immer noch. Nicht weil es so lang war - dann hätte ich dieses zusätzliche Gewicht auf jeden Fall daheim gelassen. Eher, weil ich es ziemlich schwierig fand, dieses Buch zu lesen.

Versteht mich nicht falsch: Benjamin Franklin ist ein total spannender Typ. Er hat sich vier oder fünf Sprachen selbst beigebracht, hat die öffentlichen Büchereien in den USA erfunden, dabei geholfen, Straßenlaternen einzuführen, hat bei der "Declaration of Independence" mitgeschrieben, viel geforscht,... Der Typ war ein totales Genie. Aber das heißt leider nicht, dass ich diesen Text ebenfalls spannend finden muss.

Die größten Probleme hatte ich mit den Teilen, in denen er versucht, seinen Erfolg zu erklären. Beispielsweise hat er seinen Tag streng durchgeplant und eine Tabelle geführt, in der er immer eingetragen hat, welche Tugenden er befolgt oder nicht befolgt hat. Bei sowas komme ich mir einfach immer etwas bevormundet vor. Auch wenn ich natürlich weiß, dass dieser Text nicht wirklich für mich gedacht war. Wenn ich das richtig im Kopf habe, dann war dieses Buch für Franklin's Sohn gedacht? Ihr könnt mich gerne korrigieren, wenn ich da gerade irgendwas durcheinander gebracht habe. Auch wenn ich natürlich sagen muss, dass es mich extrem nerven würde, wenn mir ein Elternteil so einen Text hinterlassen würde. Gerade wenn meine Eltern so als Genies angesehen wären, wie das bei Franklin der Fall war. Das würde mich total ärgern. Ich hätte das Gefühl, dass es mir meine Eltern nicht zutrauen, dass ich meinen eigenen Weg finden werde.

Gefallen haben mir die Teile, in denen er beschreibt, wie er seine Ideen entwickelt und umgesetzt hat. Warum hat er zum Beispiel eine Bücherei gegründet und welche Auswirkungen hatte das? Was hat ihn dazu gebracht, Straßenlaternen einzuführen? Und wie hat er Sprachen gelernt und das fast ohne fremde Hilfe? All das bespricht er hier und das war spannend.

Mein Fazit? Stellenweise ganz spannend, manchmal aber auch recht trocken und fast schon langweilig.

Sonntag, 11. Oktober 2020

Das Buch der gelöschten Wörter. Die letzten Zeilen

 Autorin: Mary E. Garner
Erschienen am 28.8.2020
Im Lübbe Verlag
ISBN: 9783404180714
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Zur Autorin:
"Mary E. Garner träumte sich schon immer gern in die Welten ihrer Lieblingsbücher. Bevorzugt jene, die in ihrem geliebten England spielen. Ihrer persönlichen Leidenschaft zur großen Insel und deren literarischen Figuren entsprang die Idee zu Das Buch der gelöschten Wörter, in das sie nun auch ihre Leserschaft in entführt."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Die magische Buchwelt, in der Romanfiguren ihr eigenes Leben führen, ist für die Londonerin Hope Turner zur zweiten Heimat geworden. Doch das Geheimnis um die Buchwelt ist bedroht, und Hope hat sich dem Bund aus Menschen und Romanfiguren angeschlossen, um es zu schützen. Ihr Gegenspieler Quan Surt hat es vollbracht, die Barriere zwischen den beiden Welten zu durchbrechen. Seitdem ist es auch Buchgestalten möglich, in die reale Welt zu reisen, selbst den übelsten Bösewichten ..."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Das große Finale ist da! Teil 1 und Teil 2 habe ich ja gelesen und genossen, deswegen war ich sehr glücklich über die Tatsache, dass mir auch der letzte Band wieder als Leseexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Und auch Band 3 war wieder in Ordnung. Aber eben leider nicht mehr.

Die größten Probleme hatte ich weiterhin mit unserer Protagonistin, Hope. Dass sie sich nicht so erwartet, wie man es in ihrem Alter erwarten würde, hab ich schon oft genug kritisiert. Das ändert sich auch hier nicht - in meinem Kopf ist sie jetzt halt einfach eine junge Frau Ende 20 und alle anderen Figuren habe ich ebenfalls daran angepasst. Die Illusion wurde zerstört, wenn Hope mal wieder ihr eigentliches Alter erwähnte. Aber naja, da kann man nichts machen. Leider hat sich Hope aber im Laufe des dritten Bandes nicht wirklich weiter entwickelt. Oder generell innerhalb der Reihe. Sie ist immer noch genau die gleiche. Das kann ganz gut sein und ich mochte zum Beispiel auch, dass sie sich ihre positive Art und ihre Kreativität die ganze Reihe über behalten hat. Bei anderen Eigenschaften (wie ihre Impulsivität und ihr nicht vorhandenes Vertrauen in ihre Mitmenschen) hätte ich mir schon erwartet, dass sich da noch was tut. Aber was ich in der Rezension zu Band 1 kritisiert habe, gilt leider auch hier: Wer alles immer sofort perfekt zu können scheint, kann sich leider nicht weiterentwickeln. Denn welchen Grund gäbe es auch dafür? Das fand ich super schade, hier hat die Autorin echt eine tolle Möglichkeit ungenützt lassen.

Mich hat es sehr gestört, wie sich Kenan in diesem Band entwickelt. Ich will das hier auch gar nicht weiter beschreiben, sonst würde ich spoilern und euch LeserInnen die Chance nehmen, das Buch auch noch zu lesen. Aber ich muss das einfach erwähnen. Ich fand Kenans Entwicklung in diesem Band einfach nicht glaubwürdig, da wir ihn in den vorhergehenden Teilen als einen ganz anderen Menschen kennengelernt haben.

Die Handlung war auch hier spannend, allerdings wurde ich das Gefühl nicht los, dass dieser Band nur noch dazu da war, offene Fragen zu klären. Es gab keine neuen Konflikte und kaum neue Figuren. Das fand ich schade - ich habe es sehr geschätzt, wieviel Kreativität die Autorin in den vorherigen Bänden bewiesen hat. Hier war leider weniger davon zu spüren.

Mein Fazit? Leider nicht der Abschluss, den ich mir gewünscht hätte. Trotzdem spannend und stellenweise auch sehr lesenswert, aber leider nicht mehr.

Freitag, 9. Oktober 2020

Vortex. Der Tag an dem die Welt zerriss.

Autorin: Anna Benning
Erschienen am 4.03.2020
Im Fischer Kinder- und Jugendbuchverlag
ISBN: 9783737341868
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Zur Autorin:
"Fantasievolle Debütantin: Anna Benning wurde 1988 als jüngstes von drei Kindern geboren. Die Leidenschaft für Geschichten bestimmt seit vielen Jahren ihren Weg.

Nach einem Studium der Literaturwissenschaft und Stationen als Buchrezensentin und Aushilfsbuchhändlerin arbeitet sie seit 2013 in einem Verlag.

Eines Tages fasste sie sich ein Herz und brachte ihre eigenen Geschichten zu Papier. Die "Vortex"-Trilogie ist ihr Debüt."
Quelle: Lovelybooks

Klappentext:
"„Die Vortexe zerstörten unsere Welt. Wir lernten in ihnen zu laufen. Doch niemand ahnte, was sie in uns entfachen würden …“ 
Für Elaine ist es der wichtigste Tag ihres Lebens: In Neu London findet das spektakuläre Vortexrennen statt, und sie ist eine der Auserwählten. Hunderte Jugendliche jagen bei dem Wettkampf um den Globus – doch nicht zu Fuß. Sie springen in die Energiewirbel, die die Welt vor Jahrzehnten beinahe zerstört haben. Der Sprung in einen Vortex ist lebensgefährlich, doch gelingt er, bringt er einen wie ein geheimes Portal in Sekunden von einem Ort zum anderen. Elaine will das Rennen um jeden Preis gewinnen. Doch mitten im Vortex erwacht eine Macht in ihr, die die Welt erneut erschüttern könnte. Und der Einzige, der Elaine nun zur Seite stehen kann, ist ein Junge, der nichts mit ihr zu tun haben will … Unglaubliche Twists, Spannung und eine Hauptfigur auf den Spuren von Katniss Everdeen: der packende Auftakt einer Future-Fantasy-Trilogie auf Weltklasseniveau!"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Dieses Buch habe ich im Frühjahr angefragt, habe dann vergessen, dass ich es angefragt habe und es mir sicher drei oder viermal aus der Bücherei ausgeliehen. Gelesen habe ich es da nie. Irgendwie wurde ich immer abgelenkt: Von anderen Büchern, von Prüfungen, Proseminararbeiten oder auch von eBike-Touren. Und dann vor einem Monat bekam ich diese total überraschende Mail: Das Rezensionsexemplar steht jetzt zur Verfügung. Ich war total baff und erstmal panisch, dass ich aus Versehen Teil 2 angefragt habe als ich mich durch den Katalog der Neuerscheinungen geklickt habe. Der war zu diesem Zeitpunkt gerade in diesem erschienen. Aber nein, Gott sei Dank habe ich nur Teil 1 bekommen. Ich experimentiere ja wirklich gerne mit Büchern, aber den zweiten Band vor dem ersten lesen? Uff, da bin ich mit nicht sicher, ob das was für mich wäre!

In diesem Buch begleiten wir die junge Elaine, die in einer Zukunft lebt, die sich in der Theorie eigentlich ziemlich cool anhört. Da gibt es so eine Art Wurmloch, durch die man springen kann. Und das kann man beruflich machen! Das will auch Elaine machen und das Buch setzt genau an dem Punkt ein, an dem ihre Ausbildung zu Ende ist und sie sich der letzten großen Prüfung stellen muss: Dem Vortexrennen. Die besten 10 werden Läufer und jagen Vermengte. Vermengte, das sind die Menschen, die bei der Entstehung der ersten Vortexte mit Elementen verschmolzen sind. Die können zum Beispiel Pflanzen wachsen lassen und Moos im Gesicht haben, Dinge anzünden (rote Augen, Haut und Haare!) oder leben im Wasser, weil sie keine Luft mehr atmen können. Und Vermengte haben Elaines Mutter ermordet und sie zu einem Leben als Waise verurteilt. Kein Wunder also, dass sie von Rache träumt. Oder von Gerechtigkeit, wie auch immer man das nennen will. Doch dann stellt sich heraus, dass sie eine besondere Macht besitzt - und die setzt eine Kette von Ereignissen in Gang, die Elaine mindestens genauso überraschen wie auch mich.
Über weite Teile des Buches mochte die Elaine wirklich total gerne. Sie ist ein liebes Mädchen, das nur das Beste für ihre Umwelt will. Sie glaubt fest an ihre Prinzipien und möchte eigentlich einfach nur alles richtig machen. Und in diesem Buch wird echt alles auf den Kopf gestellt, woran sie jemals geglaubt hat. Kann man ihr es da verübeln, dass sie manchmal etwas gereizt ist? Finde ich wirklich nicht. Stellenweise war mir das Festhalten an ihrer Weltansicht aber fast zu extrem. Vor allem, wenn sich ihre Ansichten als so offensichtlich falsch herausstellen und sie trotzdem an ihnen festklammert, wie ein kleines Kind.

Dieses Buch hat mich total fasziniert und gefesselt. Das begann schon auf den ersten paar Seiten. Du als Leserin wirst sofort in die Handlung katapultiert. Was hat es mit diesen Vortexten auf sich? Was wird Elaine auf dem Rennen erleben? Und wird hoffentlich eh nicht diese bescheuerte Mia gewinnen, die offensichtlich eine totale Zicke ist? Der Schreibstil war ebenfalls total gut. Ich konnte mich gar nicht mehr losreißen von dem Buch!

Mein Fazit? Hat mir super gut gefallen! Klare Leseempfehlung!

Mittwoch, 7. Oktober 2020

Töchter der Freiheit [Abgebrochen]

 Autorin: Theresa Jeßberger
Erschienen am 24.6.2020
Im Fischer Kinder- und Jugendbuchverlag
ISBN: 9783733506414
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Zur Autorin:
"Tochter der Freiheit: Die 1997 in Wertheim am Main geborene Jungautorin Theresa Jeßberger macht 2020 ihr Debüt mit dem Fantasytitel „Töchter der Freiheit“, in der sich die junge Adelige Elodea gegen das restriktive System der Herrschenden auflehnt.

Inspiriert wurde Jeßberger von den Burgen und Wäldern ihres Heimatortes. Bereits mit 14 Jahren begann sie Geschichten zu schreiben.

Sie studiert Grundschullehramt und wandert in ihrer Freizeit gerne durch den kleinen Ort an der Grenze des Spessarts, wo sie wohnt, auf der Suche nach magischen Inspirationen."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Die größten Liebesgeschichten werden mit Blut geschrieben!

Schöne Kleider tragen und lächeln – das ist alles, was Elodeas Leben noch ausmacht. Denn Elodea war Teil einer Widerstandsgruppe aus Studentinnen, die sich gegen die Tyrannenherrschaft in Avendúr gewehrt hat und deren Mitglieder nun getrennt voneinander an den Adelshöfen des Landes auf Linie gebracht werden sollen. Doch plötzlich bekommen sie eine neue Chance, für ihre Ideen zu kämpfen.
Gleichzeitig suchen auch andere im Kampf der Ideologien ihren Weg: Avian, der von seinem Vater in das Amt des Vorsitzenden der Kirche gezwungen wurde, obwohl er als Atheist nichts vom Glauben hält, unterstützt aus Angst um seine Familie die Herrschenden und wird dafür von seiner Schwester verachtet. Lyonel, der verschollene Bruder der Königin, der aufgrund einer Behinderung von seiner Familie versteckt wurde, will sich mithilfe der Rebellen im Untergrund seinen Thron zurückerobern. Isobel, die als Gräfin in den Adelsstand geboren wurde, im Herzen aber eigentlich Demokratin ist, schmiedet heimlich Bündnisse für einen Umsturz.
Während Avendúrs psychisch labile Königin unbeirrbar ihre Ideologie der Herrschaft des Stärkeren verfolgt und das Land in einen Krieg führen will, verstricken sich die Rebellen immer mehr in einem Netz aus Schuld, Lüge und Verrat. Sie müssen sich entscheiden: Sind sie bereit, für ihre Ideale zu sterben?"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Ich hatte große Hoffnungen für dieses Buch, so wie für eigentlich jedes, zu dem ich greife. Sowohl das Cover als auch der Klappentext versprechen eine spannungsgeladene Geschichte, die ich für keine Sekunde aus der Hand legen kann oder will. So war das dann aber nicht ganz. Leider habe ich nicht mal die Hälfte des Buches durchgehalten.

Eigentlich habe ich wenig Regeln, die ein Buch befolgen muss. Eine muss allerdings jede meiner Lektüren erfüllen: Ich will mich nicht langweilen. Auf Langeweile reagiere ich allergisch. Ich denke, ihr seht in welche Richtung sich diese Rezension entwickelt? Dieses Buch hat mich gelangweilt. Da passiert einfach nicht wirklich was. Zumindest auf emotionaler Ebene. Die Wiederstandsgruppe, das Exil, die geplante Hinrichtung... All das könnte so schön spannend sein! Die Idee hätte das Potential, das Buch zu einem totalen Pageturner zu machen! Allerdings wurde das gar nicht genutzt. Die Beschreibung bleibt immer auf Distanz, schön oberflächlich, ohne irgendwie auf das Geschehen einzugehen. Klar, es wird beschrieben, was die Figuren tun und fühlen. Aber gezeigt wird nichts. Und das machte das Buch dann auch langweilig.

Mit den Figuren hatte ich das gleiche Problem wie mit der Handlung. Da entsteht keine Beziehung zwischen mir und den Protagonistinnen. Ich lerne sie nicht wirklich kennen. Klar, die Eckdaten weiß ich. Aber nur weil ich mir den Lebenslauf eines Dichters durchlese, bekomme ich trotzdem nicht unbedingt einen Draht zu ihm oder ihr. Zu der Entfremdung in diesem Buch trug meiner Meinung nach auch bei, dass so unglaublich viele Figuren vorgestellt werden und alle ihre Perspektiven berücksichtigt werden. Das ist nicht unbedingt etwas Schlechtes, hier hat es aber dafür gesorgt, dass ich immer mal wieder ganz schön verwirrt war. Wer ist nochmal Figur A und was macht die bei Figur B? Müsste das nicht Figur C sein? Und wofür stehen die nochmal? Sind die für oder gegen die Königin? Fragt mich nicht, ich kann diese Fragen definitiv nicht beantworten. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn sich die Autorin auf weniger Figuren konzentriert hätte, da aber mehr in die Tiefe gegangen wäre. Dann hätten sie nicht so flach gewesen.

Mein Fazit? Leider konnte mich dieses Buch überhaupt nicht fesseln. Sehr schade!

Montag, 5. Oktober 2020

Jack Harper. Erwachen

 Autorin: Jaden Quinn
Erschienen am 1.5.2020
Im Selbstverlag
ISBN: B087NG8LD4
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Goodreads

Zur Autorin:
"Hinter dem Pseudonym Jaden Quinn stehen gleich zwei Autorinnen.

Jaden wurde 1995 in Baden Württemberg geboren und traf 2015 in einem Forum auf ihre Kollegin Quinn. Eigentlich war sie nur auf der Suche nach einer Testleserin für ihr Erstlingswerk, doch nach und nach entwickelten sich eine enge Zusammenarbeit und eine wunderbare Freundschaft zwischen den beiden Schreiberinnen. Innerhalb eines Jahres entstanden fünf Bände der McLain-Reihe, deren erster Teil im Mai 2018 erscheinen wird.

Quinn aus Niedersachsen wurde 1970 geboren und schreibt, seit sie einen Stift halten kann. Sie ist nicht nur im realen Leben die Ältere, sondern schreibt auch im Buch den Charakter Blake Mclain, Sams älteren Bruder. Außerdem "ist" sie Jack Martin, der Adoptivsohn eines wohlhabenden Konzernchefs. Jaden unterdessen steckt hinter den Charakteren Sam McLain und Dr. Martin. Alle anderen Figuren wurden von den Autorinnen je nach Szene und Situation abwechselnd geschrieben. Die Tatsache, dass hinter den Protagonisten zwei Köpfe stecken, führen häufig zu unerwarteten Wendungen und wunderbar lebendigen Dialogen."
Quelle: lovelybooks.de

Klappentext:
"»Hast du Jack jemals in die Augen gesehen? Da ist nichts. Keine Regung, kein Gefühl, nicht einmal Hass.«

Jack Harper ist gnadenlos, schweigsam und tödlich.
Aufgezogen von einem skrupellosen Pharmaunternehmer, wurde er seit frühester Kindheit darauf gedrillt, das illegale Labor seines Ziehvaters zu schützen. Für Emotionen und Schwäche gibt es keinen Platz in seinem Leben. Das ändert sich erst, als Jack die Aushilfskraft Emily Stevens kennenlernt. Er lässt sich auf sie ein – und beginnt, an seiner bedingungslosen Loyalität zu zweifeln. Eine Entwicklung, die sein Ziehvater unter keinen Umständen akzeptieren kann."
Quelle: Goodreads

Meine Meinung:
Dieses Buch ist der dritte Band einer Reihe. Die Rezi zu Band 1 und 2 findet ihr natürlich ebenfalls auf meinem Blog. Ich mochte die ersten zwei Teile sehr gerne und habe deswegen nicht gezögert, mich bereitzuerklären, auch den dritten Teil für die Autorinnen zu lesen. Eines vorab: Band 3 ist sehr, sehr anders als die Vorgänger. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich das gut finde.

Dieser Unterschied beginnt schon beim Cover. Teil 1 und 2 passen richtig gut zueinander, sie sind im gleichen Stil gemacht und wenn man sie nebeneinander sieht, wird sofort klar, dass die zusammengehören. Das Cover von Teil 3 ist komplett anders gestaltet, die Farbgebung ist eine andere und statt den Figuren ohne Details sieht man gleich mehrere Menschen. 
Weiter geht es auch im Inhalt. Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber das war es nicht. In den letzten zwei Teilen haben wir ja die Brüder Sam und Blake McLain begleitet, hier ist der Antagonist Jack Harper dran. Denn natürlich hat auch der eine Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden. Und natürlich ist auch Jack nicht nur böse. Jaja, das Leben hat natürlich immer auch Grautöne. Und so wurde mir Jack im Laufe des Buches fast schon sympathisch. Ich war nur etwas überrascht, welche Aspekte seines Lebens dann wirklich erzählt wurden. Klar erfahren wir mehr über seine Kindheit und über die Gründe, warum er so gemein zu Sam und Blake ist. Sehr wichtig ist hier aber vor allem seine Beziehung zu Emily Stevens. Aber stellenweise war mir das dann fast zu dominant. Ich wollte dieses Buch ja vor allem lesen, um nochmal in die Welt von Sam und Jake eintauchen zu können und nicht, um eine düstere Liebesgeschichte zu lesen. Über die Geschehnisse rund um die Brüder erfährt man leider in diesem Buch nicht wirklich viel Neues. Wenn es um die Brüder geht, dann sind das meistens leider nur Szenen, die ich schon aus Teil 1 oder 2 kannte. Gott sei Dank gab es trotzdem die ein oder andere spannende Stelle - aber leider nicht so ein tolles Gesamtpaket.

Der Schreibstil war wieder sehr gut. Was mir allerdings negativ aufgefallen ist, ist dass es hier mehr Fehler gab als in den Vorgängerteilen. Besonders aufgefallen sind mir die Fehler in der Beistrichsetzung. Da sollte man dringend nochmal drüber lesen - oder jemand anderen drüber lesen lassen!

Mein Fazit? Nicht schlecht, aber meiner Meinung nach leider trotzdem der schwächste Band der Reihe.

Samstag, 3. Oktober 2020

Wir Verlorenen

 Autorin: Jana Taysen
Erschienen am 22.09.2020
Im Kirschbuch Verlag
ISBN: 9783948736064
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Zur Autorin:
"Jana Taysen wurde 1992 in Hagen geboren und lebt mit Freund und Hund im abenteuerlichen Köln. Dort arbeitet sie in einem Marktforschungsinstitut. Zuvor studierte sie English Studies und Medienwissenschaften im Bachelor und Markt- und Medienforschung im Master. Das Schreiben war schon von klein auf ein wichtiger Teil von Janas Leben und eine ihrer liebsten Freizeitbeschäftigungen. Sie liebt es, neue Welten und Charaktere zu erschaffen und selbst ganz und gar in die Geschichten abzutauchen."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Dein Verstand weiß, dass du niemandem mehr trauen kannst – aber was tust du, wenn dein Herz etwas anderes verlangt?

Smilla führt mit ihrer kleinen Schwester Jera ein tristes Leben in der Eifel. Die Welt, wie wir sie kannten, gibt es seit einer verheerenden Katastrophe nicht mehr. Wo vorher Gesetze und Ordnung herrschten, treibt nun der grausame Clan der Verlorenen Jungs sein Unwesen.
Smilla weiß, dass es in dieser Welt keinen Platz für Liebe und Glück mehr gibt. Bis sie ihren einstigen Nachbarn Falk wiedertrifft ...

Doch dann gerät Smilla selbst in eine Spirale aus Verrat und Lügen, die sie an allem zweifeln lässt, woran sie noch glaubte. Wem kann sie noch vertrauen, wenn es um das eigene Überleben geht? Und welche zwielichtige Rolle spielt Falk bei all den Ereignissen?

Ein spannungsgeladener Roman voll Leidenschaft und Philosophie, der uns dabei zu den wichtigen Fragen des Lebens führt."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Ich mag Dystopien. Es gefällt mir, zu sehen, was die schlimmste Zukunft ist, die sich ein Mensch vorstellen kann. Was mich an dieser Dystopie besonders interessiert hat, ist die Tatsache, dass hier eine Pandemie die Zivilisation ausgelöscht hat. Ist vielleicht eine schlechte Idee so ein Buch im Moment zu lesen, aber hey, wen interessierts? 

Unsere Hauptfigur hier ist Smilla. Sie war mir nicht sympathisch. Sie wirkte auf mich sehr überheblich, so als wäre sie etwas Besseres. Es freut mich ja sehr, dass sie ihre moralischen Überzeugungen nicht gleich aufgibt und sich für das einsetzt, das sie für richtig hält, aber Smilla scheint eine richtige Abneigung gegenüber allen anderen Menschen entwickelt zu haben. Und zwar nicht nur gegenüber von den Monstern, die Menschenhandel betreiben, nein, auch gegenüber allen, die halt einfach mit irgendeiner Art von Leben weitermachen wollen. Gleichzeitig scheinen aber die ganzen Erwartungen, die sie für jeden anderen hat, nicht für sie selbst zu gelten. Sie darf natürlich unzuverlässig sein, andere übers Ohr hauen und tun worauf auch immer sie gerade Lust hat. Gerade Smillas Unzuverlässigkeit fand ich sehr anstrengend und irgendwie auch unglaubwürdig. Die hat eine kleine Schwester, die auf sie zählt! Eine Gruppe, die sich um sie kümmern will und die die beiden bei sich aufgenommen hat! Und was macht sie? Hält sich nicht an Regeln, verschwindet immer mal wieder, das volle Programm. Mit Jera, also der kleinen Schwester, hatte ich totales Mitleid.
Die Beziehung zwischen Falk und Smilla fand ich nicht glaubwürdig. Die zwei passen doch einfach überhaupt nicht zusammen! Smilla ist mega moralisch und brav und Falk gehört zu der Art von Menschen, die der Meinung sind, dass man jetzt eh einfach alles machen kann, was man will, weil es ja keine Gesetze mehr gibt. Survival of the fittest! Ich habe einfach nicht verstanden, was Smilla an Falk findet. Er behandelt sie nicht gut, die Einstellung der beiden passt einfach gar nicht zusammen und meiner Meinung nach braucht es mehr als eine Begegnung in der Welt vor der Apokalypse, um eine Beziehung zu begründen. Vor allem, wenn mir ein Typ bei der ersten Begegnung seinen Hund auf den Hals hetzt und mich ausrauben will! Da verliebe ich mich doch nicht in ihn! Das macht doch keinen Sinn!

Die Idee der Geschichte fand ich eigentlich sogar ganz spannend. Wie gesagt, ich liebe Dystopien. Und gerade wenn man selbst in einer Pandemie lebt, finde ich es spannend über eine Welt zu lesen, die nach einer Pandemie spielt. Ich finde es gut, dass das Buch erst vier Jahre nach dem Ausbruch der Pandemie beginnt, wo sich zumindest eine Art der Routine entwickelt hat. 

Mein Fazit? Spannende Idee, allerdings war mir die Protagonistin absolut unsympathisch.

Donnerstag, 1. Oktober 2020

Neuzugänge im Oktober

 Hi ihr Lieben!

Ein neues Monat ist angebrochen - und wie immer haben meine Bücherregale ordentlich Zuwachs bekommen. 9 neue Bücher sind bei mir eingezogen. Davon sind 8 Rezensionsexemplare und eines habe ich geschenkt bekommen. Welche? Nun, die darf ich euch hier vorstellen!

Quelle: Verlag
Einer meiner ersten Gedanken, die ich bezüglich der Corona-Pandemie hatte, war folgender: "Wenigstens werden da ein Haufen toller Bücher entstehen! So wie während der Pest!" Natürlich kam der Gedanke erst nachdem die ganze Panik mal weg war und ich nicht mehr so viel Angst hatte, dass ich mich in einer Vorlesung angesteckt haben könnte. Aber egal: Hier ist nun eines dieser Bücher, dass sich mit der Pandemie befasst. Dieses Buch spielt in dieser Gesundheitsdiktatur, vor der die ganzen rechten Parteien so warnen. Na, da bin ich mal gespannt! Ich hoffe, dass das einfach eine spannende Dystopie ist - ohne irgendwelche Propaganda. Aber ich bin auf jeden Fall gespannt! Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar! 

Quelle: Verlag
Dieses Buch hat mir meine Mutter in einer meiner Lieblingsbuchhandlungen gekauft. Da sag ich natürlich nicht Nein! Vielen, vielen Dank! Ich liebe solche Arten von Büchern, in denen es um andere Bücher und um die Liebe zum Lesen geht!

Quelle: Verlag
Ich befürchte fast, dass ich noch nie ein Buch von einer afrikanischen Autorin gelesen habe. Das ist eigentlich fast zum Schämen. Dieses Buch habe ich aber natürlich nicht wegen der Herkunft der Autorin ausgesucht (die habe ich erst jetzt durch das Schreiben des Beitrags herausgefunden), sondern weil ich den Inhalt total spannend finde: Eine junge Frau wird erwachsen und macht sich auf die Suche nach ihrem Platz in der Welt. Dazu kommt noch eine ordentliche Portion Gesellschaftskritik und ein absolut großartiges Cover. I'm in! Vielen Dank an den Verlag für dieses Buch!

Quelle: Verlag
Dieses Buch hört sich mega süß an. Es geht um Trauer, um Verlust und darum, wie man sich nach persönlichen Tragödien wieder aufrappeln kann. Ich bin super gespannt und hoffe, dass mich dieses Buch berühren kann. Vielen, vielen Dank an den Verlag!

Quelle: Verlag
Teil 1 von diesem Buch habe ich gefeiert. Ich fand's gleichermaßen verstörend und spannend und hab es einfach nur durch gesuchtet. Vielen, vielen Dank an den Verlag, dass ihr mir auch Teil 2 zur Verfügung gestellt habt!

Quelle: Verlag
Rassismus ist ein großes Thema, wie der ein oder andere von euch vielleicht schon mitbekommen hat. In der Schulung, die ich im Frühjahr besucht habe, wurde uns gesagt, dass es nicht reicht, einfach nur nicht rassistisch zu sein, wenn sich wirklich nachhaltig gegen Rassismus einsetzen will. Man muss antirassistisch sein. Und dieses Buch soll dabei helfen. Ich bin auf jeden Fall gespannt, welche Strategien da vorgestellt werden. Vielen, vielen Dank an den Verlag für dieses Buch!

Quelle: Verlag
Wenn wir hier schon politisch werden, dann doch so richtig. Warum auch nicht? Politik ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens und gerade bei uns jungen Leuten ist es wichtig, sich aktiv damit zu beschäftigen. Und wenn ich im Moment schon nicht an Demos und so teilnehmen kann, dann will ich euch wenigstens Bücher zum Thema vorstellen. Vielen, vielen Dank an den Verlag!

Quelle: Verlag
Dieses Buch hört sich total spannend an. Zwei Waisenkinder auf einer einsamen Insel, verlassen von der ganzen Welt, die um das Überleben kämpfen. Auf diese Reise freue ich mich! Vielen, vielen Dank für den Verlag!

Quelle: Verlag
Als ich jünger war, hat mich nichts so sehr fasziniert wie Hexerei und Zauberei. Vielen Dank an Harry Potter dafür, ich mach diese Reihe dafür verantwortlich. Ich hab mich in dieser Zeit mit Hexenverbrennung beschäftigt, mit magischen Ritualen, Fabelwesen, dem ganzen Programm. Als mir dieses Buch angeboten wurde, ist dieser Teil von mir irgendwie wieder an die Oberfläche gekommen und hat spontan zugesagt. Vielen, vielen Dank an den Verlag für dieses Buch! Ich bin sehr gespannt!

Quelle: skoobe

Den genialsten Neuzugang habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben, unter anderem auch deswegen, weil ich erst am 30. davon erfahren habe. Auf Lovelybooks.de habe ich eine Mitgliedschaft für Skoobe gewonnen. Ich darf Skoobe ein halbes Jahr lang kostenlos und ohne irgendwelche Einschränkungen verwenden. Könnt ihr euch vorstellen, wie sehr ich mich darüber freue? Skoobe habe ich schon 2015 mal getestet (hier!), hab die App aber seitdem nicht mehr benutzt, weil ich sehr kritisch bin, was Abos angeht. An dieser Stelle vielen Dank an meine Hauptschullehrer, die uns ständig vor Abofallen gewarnt haben, sodass ich jetzt sogar bei Zeitungsabos panisch werde. Auf jeden Fall ist das ja wohl einer der coolsten Gewinne, die ich in meinem ganzen Leben bekommen habe. Vielen, vielen Dank an Lovelybooks und Skoobe! Ich bin total begeistert und werde mich das nächste halbe Jahr quer durch die Auswahl hören und lesen und die App bis zum letzten Tag nutzen.

Das waren meine Neuzugänge. Wie schaut es denn bei euch aus? Welche Bücher durften neu in euer Bücherregal? Und kennt ihr schon eines von meinen Neulingen? Lasst es mich auf jeden Fall wissen indem ihr einfach einen Kommentar unter diesem Post schreibt!

Alles Liebe,
eure Mira