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Sonntag, 28. Februar 2021

Monatsrückblick Februar

 Hi ihr Lieben!

Schon wieder ist ein ganzer Monat vorbei. Für mich war viel los. Ich hatte mit meiner Bachelorarbeit zu tun, hab meinen alten Job an der Uni beendet und meinen neuen bei einer regionalen Zeitung begonnen. Bis jetzt gefällt mir der wirklich gut und ich hoffe, dass mein Arbeitgeber auch mit mir zufrieden ist. Außerdem habe ich im Februar beschlossen, dass jetzt für mich an der Zeit ist, meinen Horizont als Bloggerin zu erweitern. Und so bin ich ausnahmsweise mal mit der Masse gegangen und hab mir einen Instagram-Account erstellt. Ich heiße dort @miras_buecherwelt - Nur falls mich irgendwer stalken will. Manche tun das ja bereits jetzt schon. (Stimmts, meine liebe L.?) Das mit den normalen Posts funktioniert schon mal ganz gut, den Reiz von "Storys" hab ich noch nicht ganz herausgefunden. Aber naja, vielleicht wird das ja noch.

Natürlich habe ich aber auch im Februar wieder viel gepostet. Gleich dreimal ist ein neuer Post meiner Buchzitate-Reihe online gegangen, Teil zwei meiner Serie "Literatur mit Mira" habe ich ebenfalls online gestellt. Und natürlich massenhaft Rezensionen! Neun um genau zu sein. Das war zu folgenden Büchern:

So, das wars dann auch schon wieder mit meinem Monatsrückblick. Ich muss sagen, dass ich trotz der vielen tollen Bücher froh bin, dass der Februar endlich vorbei ist. Bei uns war es sehr kalt und erst in der letzten Woche gab es endlich wieder etwas mehr Sonne. Das kombiniert mit der Tatsache, dass wir immer noch eine Pandemie miterleben (auch wenn das manche Menschen immer noch nicht begriffen haben), hat mir etwas die Stimmung vermiest. Aber hey! Jetzt wird es langsam wärmer, es ist hell und wer weiß, vielleicht sinken ja die Zahlen endlich wieder, wenn es jetzt wärmer wird und die meisten Leute wieder mehr Zeit im Freien verbringen? Ich setze auf jeden Fall große Hoffnungen auf den Sommer. Drückt mir die Daumen, dass das auch wirklich so kommt, wie ich es mir vorstelle.

Alles Liebe,
Eure Mira

Freitag, 26. Februar 2021

[Literatur mit Mira #2]: Kolumbus und die Kannibalen

 Hey ihr Lieben!

Heute hab ich wieder ein bisschen Literaturgeschichte für euch. Willkommen zurück also bei der Reihe, in der ich mich über dumme Entscheidungen und berühmte Menschen lustig mache, in der Hoffnung, dass ich euch so ein bisschen für die Literaturwissenschaft begeistern kann.


Das letzte Mal haben wir ja mit Kolumbus aufgehört, der um 1492 Amerika "entdeckt" hat. Eigentlich ein total unangemessenes Wort, wenn ihr mich fragt. Er war nicht der Erste, der da war und eigentlich kann man einen Kontinent ja auch nicht wirklich entdecken. Meine Vermutung ist es, dass dieser Wort ein Euphemismus ist. Also eine schöne Umschreibung für das, was eigentlich vorgefallen ist: Der Mord an unzählig vielen Menschen und die Kolonisierung Amerikas.

Wie wir das letzte Mal schon festgestellt haben, war es eigentlich nicht Kolumbus Plan, einen neuen Kontinent zu "finden". Er wollte nach Asien. Warum? Weil dort Gewürze verkauft wurden, und die Portugiesen nicht alle paar hundert Kilometer wieder bezahlen wollten, um weiterzukommen.

Mit Asien hat man früher total viele Mythen verknüpft. Der Grund dafür ist (wie könnte es anders sein?) die Religion. In der Bibel steht, dass sich der Garten Eden im Osten befindet. Wenn Kolumbus also immer weiter nach Westen segelt, muss er irgendwann so weit westlich sein, dass er schon wieder im Osten ist und dann genau bei Eden ankommt. Merkt euch das, das ist wichtig! Jetzt machen wir aber noch einen kurzen Exkurs in die damalige Wahrnehmung Asiens und wie man sich Eden so vorgestellt hat.

Eine Erwähnung im Zusammenhang mit dem Garten Eden, hat zum Beispiel Alexander der Große verdient. Laut Überlieferungen ist er bei seinen Feldzügen so weit in den Osten gelangt, dass er an die Türen des Paradieses geklopft hat. Man hat ihn aber nicht reingelassen, was ich sehr lustig finde, wenn ich mir das bildlich vorstelle.
Auch bei den alten Griechen und Römern und im Mittelalter hat man extrem viel über das Paradies geschrieben. Meist war damit der Osten oder eben auch der Westen verknüpft. Auf jeden Fall muss das Paradies in weiter Ferne liegen. Oder auch gar nicht so weit weg, zum Beispiel bei Platon: Der schrieb über den Ort Atlantis, der einfach nur perfekt war, dann aber im Meer versunken ist. Diese Stadt sollte direkt hinter der Straße von Gibraltar liegen, also auch für damalige Verhältnisse nicht unerreichbar.
Marco Polo prägte die Vorstellung von Asien besonders stark. Der reiste im 

Quelle: welt.de
13. Jahrhundert von Italien nach Asien und dann wieder zurück. Seine Beschreibungen von Asien waren zu Kolumbus Zeiten einer der wichtigsten Texte über Asien. Kolumbus las die dann natürlich zur Vorbereitung. Das weiß man, weil seine Kopie des Textes noch erhalten ist. Darin hat er sogar herumgekritzelt und sich Notizen gemacht, vor allem dann, wenn Gold erwähnt wurde. Marco Polo hat seine Erwartungen stark geprägt. Auch das ist wichtig. Es gibt einige sehr schöne Versionen seines Textes, googelt einfach mal danach. Ein Beispiel seht ihr auf dem Bild rechts. Auf diesem und auch auf den anderen der Bilder sieht man enorm viele spannende Dinge. Zum Beispiel Kannibalismus. Das ist auch wieder wichtig, bitte merken! 

Quelle: iisvaldagno.it
Aber Marco Polo war nicht der erste und nicht der einzige, der von Kannibalismus berichtete. Das gab es schon die ganze Antike lang. Um wieder meinen Professor zu zitieren: "Whenever you get to the border of the world, there is cannibalism, animal worship and paganism."
Ein weiterer einflussreicher Text war "The Travels of Sir John Mandeville" aus dem Jahr 1371. Der hat sich zwar im Nachhinein als Fälschung und als frei erfunden herausgestellt, war aber trotzdem total beliebt. Auch dort wird die Geschichte von der Reise nach Asien mit Bildern wie dem auf der rechten Seite untermalt, die so wunderschöne und magische Dinge wie Zyklopen, Menschen ohne Kopf oder Menschen mit Pferdefüßen zeigten. Und natürlich wieder Kannibalen
Wie schon gesagt wurde auch der Atlantik sehr gerne fantastisch beschrieben. Zum Beispiel im Jahre 800, im Text "Navigatio Sancto Brendani Abbatis". Darin geht es um einen mittelalterlichen, irischen Mönch, der im Atlantik herumreist, wahrscheinlich so bei den kanarischen Inseln. Auf einer dieser Inseln baut der Mönch dann einen Altar. Blöd nur, dass diese Insel gar keine Insel ist, sondern ein verdammter Wal! Wie konnte der Mönch das nicht merken?! Ist der Wal komplett reglos herumgetrieben? Hatte der nicht so eine typische Walhaut? War da Gras und Wald und ein Strand? Irgendwas, das darauf hindeutet, dass das eine Insel ist? Ich hab keine Ahnung, ich hab den Text (noch) nicht gelesen. Aber ich werde das auf jeden Fall noch nachholen und euch dann davon berichten!

So, das waren also die Texte, die Kolumbus so gelesen hat, bevor er sich auf den langen und beschwerlichen Weg nach Amerika machte. Ich, als Leseratte, kann mir vorstellen, dass der Typ total gehypt war und sich schon die ganze Überfahrt über ausmalte, was er dann in "Asien" wohl alles sehen wird. Und als er dann ankam, wollte er diese Dinge sehen und zwar sofort! Blöd nur, dass es in der realen Welt keine Menschen ohne Kopf gibt und keine Zyklopen und auch keine Wale, auf denen man seinen Altar errichten kann. Deswegen projizierte Kolumbus einfach alles, das er wusste oder zu wissen glaubte, auf das Land und seine Bewohner. So war er zum Beispiel felsenfest davon überzeugt, dass er sich auf der Insel der Kannibalen befand - die Bewohner nannten sich selbst nämlich Carribe, was Kolumbus als Cannibe hörte. Carribe...erinnert euch das an irgendwas? An eine Region vor Amerika vielleicht, die aus mehreren Inseln und Inselgruppen besteht? Die Karibik? Jap, richtig geraten. Kolumbus war auf einer karribischen Insel gelandet und zwar war das 1492.
Aber das war nicht das einzige Missverständnis, dass Kolumbus Erwartungen zu verdanken ist. So war Kolumbus zum Beispiel überzeugt davon, dass diese Leute Hundeschnauzen im Gesicht haben. Keine Ahnung, ob man das immer noch ein Missverständnis nennen kann. Keine Ahnung, wie Kolumbus sowas glauben konnte! Ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass die Menschen auch zu dieser Zeit keine Hundeschnauzen hatten. Wie Kolumbus darauf kommen konnte? Nun, das kann ich euch zumindest ansatzweise erklären. "Cannibe", also der Wortstamm von Kannibale, kommt nämlich aus dem Lateinischen Wort für Hund. Und das hat der liebe Kolumbus wohl einfach projiziert. Fragt mich nicht, wie. Muss ein ziemlich verrücktes Pflänzchen gewesen sein, das er da geraucht hat.

Über seine Entdeckung schrieb Kolumbus 1493 in einem Brief, der natürlich auch veröffentlicht wurde. In diesem Brief wird das ganze Ausmaß seiner Verblendung sichtbar. Wenn man sich den so durchliest, könnte man echt glauben, dass das der Garten Eden ist. Es ist November und die Pflanzen blühen, es herrscht ewiger Frühling und während die einen Pflanzen noch blühen, kann man die nächsten schon abernten. Die natürlichen Hafen sind sicher und perfekt für mögliche Siedler. Es gibt ein System an Flüssen mit Trinkwasser, die natürlich die Flüsse des Paradieses sein müssen. Was auch sonst? Von ihm wurde Amerika zum ersten Mal als eine Art Mutter dargestellt. Merkt euch diese Darstellung, die wird uns noch durch die ganze Literaturgeschichte Amerikas begleiten.

Quelle: wikivisually.com

Spannend ist in diesem Zusammenhang auch das Bild "Christopher Columbus" von Stradanus, das der Künstler 1585 erschuf. Darauf seht ihr (wie könnte es anders sein) Amerigo Vespucci und Amerika. Ja, die nackte Frau soll Amerika sein. Kein Plan, warum das Bild "Christoph Columbus" heißt und dann Vespucci abgebildet ist. Ist aber so, zumindest, wenn ich meinen Professoren glauben darf.
Auf jeden Fall ist Amerika hier eine junge und nackte Frau. Amerigo auf der anderen Seite ist angezogen und schleppt außerdem noch eine Flagge mit sich rum, ein Kreuz und dieses runde, astrologische Gerät, dessen Name ich nicht kenne. Das Kreuz und die Fahne symbolisieren auf der einen Seite die Macht der Kirche und auf der anderen die Macht des Staates. Er hat beide Mächte auf seiner Seite, wie kann es auch anders möglich sein? Amerika liegt in einer Hängematte. Das verweist darauf, wie man den Kontinent damals wahrnahm: Ein Ort, wo man nichts tun muss und den ganzen Tag auf der faulen Haut liegen kann. Wächst eh einfach alles immer, zu jeder Jahreszeit. Wie Kolumbus schon in seinem seinem Brief beschrieb: Amerika ist ein Schlaraffenland.
Trotzdem werden in diesem Bild schon die gefährlichen Seiten Amerikas sichtbar. Da sind seltsame Tiere, neben Amerika lehnt eine Waffe, die sie jederzeit verwenden könnte und im Hintergrund gibt es Kannibalismus.

Doch warum ist der Kannibalismus so bedeutend? Wo Amerika doch das Paradies auf Erden sein soll? Nun, das lässt sich ziemlich leicht erklären. Die Seefahrer wollten sich Amerika ja nicht einfach nur ansehen und dann nie wieder zurückkommen. Sie wollten das Paradies für sich erobern. Denn der neue Kontinent muss ja ein Paradies sein, sonst fällt doch die Werbefunktion weg. Jap, richtig gehört: Schon zur Zeit von Kolumbus war Werbung wichtig. Wie sonst soll man Investoren für seine nächste große Seefahrt anlocken? Auch im Hinblick auf die Werbefunktion hört sich der Kannibalismus ziemlich paradox an, nicht? Nun, eigentlich macht es sogar Sinn, sowas auf die Ureinwohner zu projizieren. Man konnte sich ja schon damals denken, dass die Besiedelung des neuen Kontinents jetzt nicht unbedingt friedlich zugehen würde. Also hat man die Ureinwohner einfach als böse Kannibalen vermarktet, die sich den Garten Eden unter den Nagel gerissen haben. Und da ist es doch selbstverständlich, dass die guten Christen das Paradies vor den Kannibalen retten müssen, wenn die das nicht freiwillig hergeben. Ihr seht, worauf das hinausläuft? Wenn man sich so eine Geschichte ausdenkt, lässt sich viel Grausamkeit rechtfertigen.
Merkt euch diesen Gegensatz zwischen Paradies und Wildnis, zwischen Erotik und der tödlichen Gefahr, das ist bis heute ein Leitmotiv in Kunst, die sich mit Amerika auseinander setzt.

Bleiben wir noch ein bisschen beim Thema Kannibalismus, das ist gerade so schön spannend. Vespucci sagt euch sicher auch was, oder? Das ist der Typ, der erkannt hat, dass Amerika ein ganzer Kontinent ist und nicht ein Teil von Asien. Nach ihm ist Amerika benannt. Kolumbus hat das ja bis zu seinem Tod nicht gerafft, dass das nicht China und auch nicht Indien ist. Auf jeden Fall beschreibt Vespucci eine ganz ähnliche Szene, wie oben dargestellt wurde. Ein junger Mann trifft auf ein paar einheimische Frauen. Laut meinem Professor wird hier eine "male fantasy" beschrieben, also eine männliche Fantasie. Die Geschichte endet nicht besonders schön für den jungen Mann: Er wird ermordet und gekocht. Wieder also: Auf der einen Seite die Verlockung der Frauen, die Erotik, und auf der anderen Seite die tödliche Gefahr.

Natürlich stand man der Beschreibung der Ureinwohner auch damals zumindest manchmal kritisch gegenüber. Wichtig ist hier zum Beispiel der Text "Über die Kannibalen" von Michel de Montaigne aus dem Jahre 1580. Der liest sich total leicht, wenn ihr also grad ein bisschen Zeit habt, dann blättert den gerne mal durch. Er schreibt, wie der Titel schon sagt, über den Kannibalismus in Amerika und zwar aus einer erstaunlich positiven Sicht. Die Kannibalen sind hier keine Monster und keine Unmenschen, im Gegenteil. Eigentlich sieht er sie sogar als bessere Menschen als die Leute aus dem Westen es sind. Die Leute im Westen sperren ihre Feinde unter unmenschlichen Bedingungen ein, nur um sie dann später zu foltern und zu töten. Die Ureinwohner bieten ihren Gefangen an, dass sie ein Teil ihrer Gemeinschaft werden dürfen. Erst, wenn sie das nicht tun, werden sie getötet und gegessen. Und auch dann ist das eigentlich nicht tragisch, zumindest nicht laut Montaigne. Immerhin werden hier nur Atome ausgetauscht. Die Welt ist in seinem Weltbild ein einziger großer Organismus. Nichts kann verloren gehen. Deswegen ist Kannibalismus nichts Negatives - die Atome eines Menschen werden nur auf die aufgeteilt, die ihn essen. Die Ureinwohner werden zu "noblen Wilden" - auch das ist ein Bild, das bis heute verwendet wird.

Quelle: pinterest.com

Die erste bildliche Darstellung der Ureinwohner stammt übrigens aus dem Jahre 1505 und zwar handelt es sich dabei um einen Holzschnitt von Froschauer. Auch hier ist der Kannibalismus wieder sehr schön sichtbar. Vom Dach hängen menschliche Körperteile, die über einem Lagerfeuer geröstet werden und manche der Figuren sind sogar gerade dabei, zu essen. Doch auch hier findet sich gleichzeitig wieder das Bild der Mutter: im Vordergrund ist eine Mutter gerade dabei, ihr Kind zu säugen. Ach ja, und rechts oben sieht man im Hintergrund, dass ja Gott sei Dank die Europäer schon auf dem Weg sind, um dem seltsamen Treiben der Kannibalen ein Ende zu bereiten.


Und mit diesem Bild hören wir heute auch schon wieder auf. Ich hoffe, dass ihr beim Lesen dieses Posts genauso viel Freude hattet wie ich während dem Schreiben! Das nächste Mal geht es dann um einen ganzen Haufen europäischer Entdecker und um einen Krautkopfmann. 

Alles Liebe,

Eure Mira

Mittwoch, 24. Februar 2021

Cold Case - Das gezeichnete Opfer

Autorin: Tina Frennstedt
Erschienen am 29.01.2021
Im Lübbe Verlag
ISBN: 9783785726976
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Klappentext:
"Nebel liegt über Südschweden, als bei einem Leuchtturm eine der provokantesten Künstlerinnen des Landes tot aufgefunden wird. An ihrer Leiche finden sich Spuren einer einzigartigen Sorte Lehm, der einen COLD CASE wieder in den Fokus rückt: Vor 15 Jahren wurde der junge Pianist Max Lund auf brutale Weise ermordet. Am Opfer fand man damals das gleiche Material. Tess Hjalmarsson ermittelt unter Hochdruck. Sie muss die Verbindung zwischen den Opfern finden, um einen nächsten Mord zu verhindern ...

Tess Hjalmarsson ermittelt in einem neuen COLD CASE. Spannung pur!"
Quelle: Lovelybooks

Meine Meinung:

Ich hab mir mal überlegt, Chemie zu studieren, weil wir uns damals mit der Schule einen Vortrag über Cold Case-Ermittler angehört haben. Klein-Mira war begeistert von der Möglichkeit, uralte Verbrechen aufklären zu können, nur durch einen winzigen Speicheltropfen. Dann ist mir aber eingefallen, dass ich weder Biologie noch Chemie wirklich spannend fand - das Studium hätte ich nicht durchgestanden. Und trotzdem fange ich noch heute zu sabbern an, wenn jemand ein Buch über Cold Cases ankündigt. Auch hier war ich gespannt, wie das Thema bearbeitet wird.

Dieses Buch ist der zweite Teil einer Reihe, den ersten Band kenne ich nicht. Das war nicht notwendig, ich kam auch so gut mit.

Tess ist die Protagonistin. Sie ist 40 Jahre alt, ermittelt in der Abteilung für Cold Cases und ist frisch getrennt. Ein paar Monate ist das her und Tess leidet darunter. Sie hat zum Beispiel Angst, ihre Exfreundin zufällig zu treffen, weil es alte Wunden aufreißt, wenn sie ihr Glück sieht. Sie geht auf halbherzige Dates, lässt aber die Chance auf eine neue Beziehung verstreichen. Und sie möchte ihren Kinderwunsch mittels künstlicher Befruchtung erfüllen – ist sich aber selbst nicht sicher, ob sie das wirklich will. Ihr merkt: Tess geht es nicht so toll. Trotzdem fand ich es spannend, sie zu begleiten. Normalerweise nervt es mich, wenn in einem Thriller zu viel Zeug aus dem Privatleben angesprochen wird - hier war das aber gut gemacht und deswegen nicht störend.

Schade fand ich, dass am Ende alles dann recht schnell abgehandelt wurde. Ich glaube, dass man das noch etwas hätte ausbauen können. So war die Spannung leider schnell wieder vorbei.

Insgesamt würde ich sagen, dass dieses Buch mit einer spannenden Protagonistin und starken Figuren punkten kann, aber nicht mit typischen Thrillerelementen. Ja, da sind Leichen, Verdächtige und Polizeiarbeit, das ist aber eher im Hintergrund. Für mich war das okay - doch wer einen typischen Thriller lesen will, wird hier wohl nicht fündig.

Montag, 22. Februar 2021

Meine liebsten Buchzitate #40

1. "Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv" von Jodi Taylor, Seite 188

Es ist immer gut, jemanden zu sehen, der ein noch größerer Katastrophenmagnet ist als ich.

2. "Invisible Man" von Ralph Ellison, Seite 469

"I was saying that up here we know that the police men didn't care about Clifton's ideas. He was shot because he was black and because he resisted. Mainly because he was black."
Brother Jack frowned. "You're riding 'race' again. But how do they feel about the dolls?"
"I'm riding the race I'm forced to ride," I said. "And as for the dolls, they know that as the cops were concerned Clifton could have been selling song sheets, Bibles, maztos. If he'd been white, he'd be alive. Or if he accepted being pushed around..."

3. "The Great Gatsby" von F. Scott Fitzgerald, Seite 150

"I'm thirty", I said. "I'm five years too old to lie to myself and call it honour"

4. "Alien Territory" aus "Good Bones and Simple Murders" von Margaret Atwood, Seite 98

All men are created equal, as someone said who was either very hopeful or very mischievous. What a lot of anxiety could have been avoided if he'd only kept his mouth shut.

5. "Die Traumdiebe" von Cherie Dimaline, Seite 84

Und ein Mensch ohne Träume ist nichts weiter als eine Maschine mit kaputtem Messgerät.

Samstag, 20. Februar 2021

Der Spiegelmann

 Autor: Lars Kepler
Erschienen am 27.11.2020
Im Lübbe Verlag
ISBN: 9783785727041
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Mira B.

Klappentext:
"Eine Schülerin verschwindet auf dem Heimweg spurlos. Jahre später wird sie auf einem Spielplatz mitten in Stockholm ermordet aufgefunden. Das Mädchen wurde an einem Klettergerüst qualvoll gehängt. Eine Hinrichtung. Eine Machtdemonstration. Kommissar Joona Linna ist von der Kaltblütigkeit des Täters alarmiert und ermittelt unter Hochdruck.
Das Mädchen ist wahrscheinlich nicht das einzige Opfer. Als es gelingt, einen Mann aufzuspüren, der den Mord gesehen haben muss, ist der Zeuge nicht in der Lage, darüber zu sprechen. So traumatisch sind offenbar seine Erinnerungen. Jonna Linna bittet Erik Maria Bark, den Hypnotiseur, um Hilfe ...

Hohes Tempo und nervenaufreibende Spannung von der ersten bis zur letzten Seite!

Der Spiegelmann war DER Jahresbestseller in Schweden 2020!"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Über Lars Kepler habe ich schon viel gehört, habe vor diesem aber keines der Bücher des Autorenduos gelesen. Laut dem Verlag kann man dieses Buch unabhängig von den vorhergehenden Teilen lesen. Und das stimmte auch. Ich kam gut mit, auch wenn ich natürlich trotzdem immer wieder das Gefühl bekam, als wäre da eine Anspielung auf einen früheren Fall. Gerade die Beziehung des Kommissars Joona Linna zu seiner Tochter scheint wohl ein Thema zu sein, das schon in den vorhergehenden Teilen wichtig war. 

[Spoiler]

Die Figuren und die Geschichte waren spannend und über weite Teile glaubwürdig. Nur mit einer Figur hatte ich ein großes Problem: dem Täter. Hier wurde das billige Klischee des geisteskranken Mörders mit multiplen Persönlichkeiten aufgegriffen. Gähn! Was Besseres fällt euch nicht ein? Bitte recherchiert über Krankheiten, bevor ihr sie in euer Buch einbaut. Menschen mit einer dissoziativen Persönlichkeitsstörung (wie das in der Medizin genannt wird) sind in den allermeisten Fällen keine Massenmörder. Liebe AutorInnen, recycelt nicht einfach das, was schon hunderte vor euch geschrieben haben. Vor allem dann nicht, wenn selbst mit diesem Klischee offene Fragen zurückbleiben. Warum ist es zum Beispiel niemandem aufgefallen, dass diese Person ein sehr aufwendiges Doppelleben führt? Das hätte man wohl besser lösen können.

[Spoiler Ende]

Falls ihr überlegt, dieses Buch zu lesen, muss ich euch warnen: Es ist sehr brutal. Oft an der Grenze von dem, was ich aushalte. Auch eine hässliche Vergewaltigungsszene war dabei. Vielleicht wäre da eine gut sichtbare Triggerwarnung angebracht? Ich konnte zumindest keine finden.

Aufgefallen sind mir auch einige Fehler. Ich habe einige Anführungszeichen vermisst und auf ein paar Seiten sah es so aus, als wäre die Druckertinte ausgegangen. Ich hoffe, dass das nur bei mir der Fall ist und nicht auch bei den Büchern, die jetzt verkauft werden.

Mein Fazit? Eine interessante Lektüre für Zwischendurch, aber mehr nicht.

Donnerstag, 18. Februar 2021

Ulysses [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag


[kein Rezensionsexemplar]

Dieses Buch war ein Geschenk meiner Eltern. An "Ulysses" habe ich mich davor nie herangetraut, weil ich Angst hatte, dass ich nicht mitkommen würde.

Nun, ich kann nicht beurteilen, wie originalgetreu dieses Graphic Novel ist. Ich kenne ja das Original nicht und selbst wenn, wäre ein Vergleich schwer, da dieses Buch mit wenig Text auskommt. Auf vielen Seiten ist nur ein Satz. Der Autor hat die Frage nach der Originaltreue auch selbst am Ende des Buches reflektiert: Der Tag ist derselbe, der Handlungsort ist nicht Dublin, sondern Wien. Der Nachname des Protagonisten ist anders und der Name der Zeitung, für die er arbeitet. Außerdem werden mehrere Bücher zitiert, die am Ende brav aufgelistet werden.

Die Bilder sind einfach gehalten und ohne viele Details. Nach einer kleinen Eingewöhnungsphase hielt ich das für passend. Schön finde ich, dass die Bilder scheinbar nicht recycelt wurden. Das hätte ich nämlich fast verstanden, immerhin dauern manche Szenen teils mehrere Seiten lang. Da sprechen also die gleichen Figuren miteinander und der Ort bleibt gleich. Trotzdem konnte ich immer irgendein kleines Detail finden, das mir zeigte, dass da nicht einfach Copy und Paste verwendet wurde. Eine Nase, die ein bisschen anders aussieht, ein Blatt Papier, bei dem die Linien anders sind oder ein Haus, bei dem man unterschiedlich viel von der Fassade sieht.

Die meiste Zeit habe ich mit den Zeitungsinseraten verbracht. Natürlich wollte ich die alle lesen! Wenn ich diese alte Schrift schon lesen kann, dann will ich dieses Wissen auch nutzen. Spannend finde ich, dass diese Inserate echt sind – sie stammen aus dem Neuigkeits-Welt-Blatt vom 16. Juni 1904.

Mein Fazit? Ein toller Einstieg in diesen großen Klassiker. Bei einem Graphic Novel ist die Hemmschwelle geringer als beim "echten" Klassiker. Gleichzeitig macht dieses Buch Lust auf mehr. Ich möchte jetzt auf jeden Fall den Originaltext lesen - und gerne auch noch mehr von Mahler!


Dienstag, 16. Februar 2021

Nur vom Weltall aus ist die Erde blau

 Autor: Björn Stephan
Erschienen am 11.02.2021
Im Galiani Berlin ein Imprint von Kiepenheuer & Witsch
ISBN: 9783869712291
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Von der Poesie des Plattenbaus, der ersten Liebe, weißen Zwergen und blauen Riesen: Ein Debütroman voller Einfühlungsvermögen, Witz und Melancholie

Seitdem er klar denken kann, und das ist im Sommer 1994 erst seit einigen Monaten der Fall, sammelt Sascha Labude, ein etwas verträumter 13-Jähriger, einzigartige Wörter. Wie zum Beispiel Ling, ein Wort, das aus China stammt und das Geräusch beschreibt, wenn zwei Jade-Steine aneinanderschlagen. Dabei gibt es in Klein Krebslow, der Plattenbausiedlung, in der Sascha und sein bester, klavierspielender und Elton-John-verehrender Freund Sonny aufwachsen, eigentlich nur Beton und ein paar Kiesel.

Und auch sonst ist Saschas Leben relativ ereignislos, sofern man außer Acht lässt, dass das alte Land untergegangen und Saschas Vater verstummt ist, und dass die Pawelkes, die scheußlichsten Schläger der Siedlung, im selben Aufgang wohnen wie er.

Doch dann zieht Juri nach Klein Krebslow. Ein geheimnisvolles Mädchen, das alles über die Sterne und die Entstehung des Universums zu wissen scheint. Nur wo sie selbst herkommt, darüber will sie nichts erzählen. Als Sascha und Juri zufällig beobachten wie die Pawelkes den alten Irren zusammenschlagen, einen Mann, über den viele Gerüchte durch die Siedlung geistern, beginnt für die zwei ein alles verändernder Sommer, nach dem kaum noch etwas so ist wie es einmal war."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Dieses Buch wollte ich vor allem wegen der wirklich tollen Figuren lesen. Wegen Sascha, der Wörter in einem geheimen Buch sammelt und wegen Juri, die total fasziniert vom Weltall ist. Erwartet habe ich eine süße Geschichte, bekommen habe ich so viel mehr!

Diese Geschichte spielt kurz nach dem Mauerfall. Sascha lebt erst seit kurzem im Westen und ist immer noch total fasziniert von Cola, verschiedenen Zigarettensorten und Süßigkeiten. Normalerweise hasse ich es ja, wenn ein Autor Marken immer wieder nennt - hier wirkte das aber authentisch. Sascha ist halt einfach total fasziniert von all dem, was es jetzt in seinem Leben gibt und will allen zeigen, dass seine Familie dieses Zeug hat. Also würde ich das hier einfach mal durchgehen lassen, ganz nach dem Motto: "Ausnahmen bestätigen die Regel."

Die zwei Protagonisten total liebevoll gestaltet und es hat mir Spaß gemacht, sie zu begleiten. Gerade Juri ist mir schnell ans Herz gewachsen. Sie möchte gerne als stark gesehen werden, hat Zivilcourage und lässt nichts auf sich sitzen. Doch schon auf den ersten paar Seiten wird mir als Leserin klar, dass manches davon nur Fassade ist und Juri eigentlich ein sehr sensibler Mensch ist.
Sascha ist da anders, seine Schwächen bekommen wir von Anfang an mit. Das liegt vielleicht auch daran, dass er der Erzähler der Geschichte ist. Er hat es definitiv nicht leicht im Leben. Da sind diese Schläger, sein bester Freund Sonny, der Elton John verehrt und eigentlich nur an sich selbst denkt, und die Tatsache, dass eigentlich jeder außer ihm raus aus der Plattenbausiedlung will. Sonny, seine Eltern, auch seine neue Klassenkollegin Juri, in die sich Sascha sofort Hals über Kopf verliebt. Und dann ist da natürlich noch der Mauerfall - ein historisches Ereignis, dessen Auswirkungen man mit 13 Jahren natürlich noch nicht ganz verstehen kann.

Ich gebe es gern zu: Dieses Buch hat mich begeistert. Der Schreibstil ist wunderschön, die Figuren mit viel Liebe zum Detail gestaltet und auch die Geschichte selbst konnte mich fesseln. Auf jeden Fall ein großes Lob an den Autoren und natürlich auch an den Verlag.

Mein Fazit? Klare Leseempfehlung!

Sonntag, 14. Februar 2021

Hexenjäger

 Autor: Max Seeck
Erschienen am 21.12.2020
Im Bastei Lübbe Verlag
ISBN: 9783785727126
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Mira B.

Klappentext:
"Der Mörder geht nach einem perfiden Plan vor: Detailgetreu stellt er die Morde einer Bestseller-Trilogie nach. Und die sind äußerst brutal und erinnern an mittelalterliche Foltermethoden. Die Opfer - allesamt Frauen. Ist ein Fan der Trilogie durchgedreht? Kommissarin Jessica Niemi und ihr Team ermitteln unter Hochdruck, doch der Mörder ist ihnen immer einen Schritt voraus. Die Ermittler tappen im Dunkeln, bis ihnen klar wird, dass die Opfer Jessica Niemi erschreckend ähnlich sehen ..."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Heute habe ich wieder einen Krimi für euch. Und zwar den "Hexenjäger" von Max Seeck. Dieses Buch hat mich zusammen mit Zimtsternen und einer ziemlich coolen Tasse erreicht. Die Tasse finde ich ein absolut großartiges Goodie, Essen in Buchpaketen halte ich nie für ganz ideal. Immerhin haben die meisten Menschen irgendwelche Unverträglichkeiten oder Allergien oder ernähren sich auf eine spezielle Art und Weise. Da dann was einzupacken, das für alle passt, ist wirklich schwierig. Natürlich trotzdem eine nette Geste und die Kekse machen sich auch gut auf dem Foto! Trotzdem dachte ich mir, dass ich das mal anspreche.

Im Großen und Ganzen muss ich leider sagen, dass ich nicht zu begeistert von diesem Thriller bin. Die ersten hundert Seiten waren wirklich spannend, das kann ich nicht abstreiten. Diese komplett irren Morde, die die Bestseller-Trilogie nachahmen. Der verzweifelte Autor, der keine Ahnung hat, was hier vorgeht. Großartige Idee! Vor allem die Idee, dass ein Buch mit dem gleichen Titel eine tragende Rolle spielt, lässt mein Leserherz höher schlagen. 
Doch schon bald tauchten erste Probleme auf. Allen voran die Kapitel, die aus Jessicas Vergangenheit erzählen, von dieser Liebesaffäre in Venedig. Die wäre doch nicht notwendig gewesen, oder?
Und dann auch noch die Tatsache, dass Jessica so unglaublich versessen darauf war, ein düsteres Geheimnis zu haben. Mein Gott! Dann hat sie halt viel Geld geerbt und deshalb eine große Wohnung, wen ihrer KollegInnen würde das wirklich interessieren? Und wer ihrer KollegInnen hätte ein Problem mit Jessicas Kindheit beziehungsweise mit ihren Eltern gehabt? Das ist ein Niveau wie aus dem Kindergarten, das sie da ihren KollegInnen unterstellt.

[Spoiler]
Das Ende passte für mich überhaupt nicht zum restlichen Buch. Was sollte das bitte? Diese komische Gruppierung wirkte total fehl am Platz und die Verbindung zu der Ermittlerin Jessica war für mich nicht glaubwürdig. Alles wurde immer abgedrehter, bis ich diesen Thriller einfach nicht mehr ernst nehmen konnte.

Zum Schluss noch eine medizinische Anmerkung: Eine Schizophrenie ist nicht das Gleiche wie eine multiple Persönlichkeitsstörung. Das wurde hier zwar nur am Rande einmal kurz erwähnt, aber trotzdem. Das ist einfach nicht das gleiche und ich finde es bedenklich, dass AutorInnen sich immer noch an diesem falschen Stereotyp bedienen. 

Mein Fazit? Leider nicht ganz meines. Das Buch begann zwar sehr spannend, wurde aber gegen Ende hin immer abgedrehter. 

Freitag, 12. Februar 2021

Meine liebsten Buchzitate #39

1. "Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv" von Jodi Taylor, Seite 117

Und da küsste er mich.
Meine ganze Welt hörte auf, sich zu drehen. Genau wie mein Atem aussetzte, mein Herz, meine Gedanken, und die Zeit selbst stand still. Hunderte von Fragmenten wunderbarer Farben und Lichter wirbelten um uns herum und verbreiteten sich im ganzen Raum. Ach nein, sorry, das war ja die Discokugel.

2. "Invisible Man" von Ralph Ellison, Seite 439

For history records the patterns of men's lives, they say: Who slept with whom and with what results; who fought and who won and who lived to lie about it afterwards.

3. "Simone de Beauvoir" von Kate Kirkpatrick, Seite 65

Beim Nachdenken darüber, wie Jacques "ihre intellektuellen Leidenschaften" und "philosophische Ernsthaftigkeit" "mit einem Lächeln" abtat, schrieb sie entschlossen (und markierte es an den Rändern): "Ich habe nur ein Leben und viele Dinge zu sagen. Er wird mir mein Leben nicht stehlen."

4. "Sam MacLain - Verrat" von Jaden Quinn, Seite 358

"Was hat dich so stark gemacht?"
Überrascht sah er zu ihr herab. "Stark? Ich bin nicht stark, Sarah, ich bin nur zu feige, um schwach zu sein."

5. "Ich sehe was, was du nicht siehts" von Vries de Mel Wallis, Seite 17

"Sorry, hast du was gesagt? Ich hatte was im Ohr."
Kopfschüttelnd schaut Mabel in die andere Richtung.
"Wahrscheinlich deine letzte Hirnzelle", murmelte sie.

Mittwoch, 10. Februar 2021

Wie alles begann und wer dabei umkam

 Autor: Simon Urban
Erschienen am 11.2.2021
Im Kiepenheuer und Witsch Verlag
ISBN: 9783462055009
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Zum Autoren: 
"Der deutsche Autor Simon Urban kommt 1975 in Hagen zur Welt. Auf ein Germanistikstudium in Münster folgt eine Ausbildung an der Texterschmiede Hamburg sowie ein Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Für seine Werke wird er 2003 mit dem Erker-Preis, 2005 dem Literaturförderpreis Ruhrgebiet und 2006 mit dem Limburg-Preis der Stadt Bad Dürkheim ausgezeichnet. 2009 gewinnt er bei den Clio-Awards, die zu den wichtigsten Kreativpreisen der Welt zählen, den Grand Prix und Gold für die erste literarische Live-Werbepause. Simon Urban lebt und schreibt in Hamburg sowie dem Ost-Holsteinischen Techau."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Ein furioser Schelmenroman über einen Juristen, dem die Sicherungen durchbrennen: böse, treffsicher und extrem witzig. Wo endet ein inselbegabter Jurastudent, der an den starren Regelwerken des Gesetzes verzweifelt und beschließt, das Recht selbst in der Hand zu nehmen? In einer Gefängniszelle! Was aber zwischendurch geschieht, ist so unglaublich und derart gnadenlos und witzig erzählt, dass einem die Luft wegbleibt. Bereits als Kind findet der Held dieses Romans zur Juristerei: Er bereitet ein Verfahren gegen seine Großmutter vor, den Drachen der Familie – und verurteilt sie im Wohnzimmer in Abwesenheit zum Tode. Berufung: nicht möglich. Dass ein Jurastudium im beschaulichen Freiburg einem solchen Charakter nicht gut bekommt, ahnt man schnell. Auch hier kann er die Finger nicht von den Gesetzen lassen, und nimmt das Recht in die eigene Hand. Simon Urban gehört zu den großen, mutigen Erzähltalenten seiner Generation. In seinem neuen Roman entfesselt er eine furiose Geschichte um einen Außenseiter, der zum dunklen Rächer wird. Und der zuvor auszieht, um sich auf einer weltweiten Recherchereise am Unrecht und Recht der Welt zu schulen … »Wie alles begann und wer dabei umkam« ist eine bitterböse Gesellschaftsanalyse und eine literarisch brillante Auseinandersetzung mit den Regelwerken, die unser aller Leben bestimmen. Wo sind Widerworte gegen das Gesetz gefragt – und wo eskaliert das eigene Ungerechtigkeitsempfinden in wahnwitzige Selbstjustiz?"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Als ich irgendwann bei Seite 300 angelangt war, musste ich akzeptieren, dass dieses Buch wohl leider nicht so wird, wie ich es mir erwartet habe. Ich habe es trotzdem fertig gelesen, da ich viele Stellen unterhaltsam fand. Die Rezi hier wird dann aber trotzdem leider kritischer, als ich es mir zu Beginn erhofft habe. Eine Information für alle, die dieses Buch noch nicht gelesen habe: Hier geht es hauptsächlich um den Inhalt des Buches und es wird wohl auch Spoiler geben. Lest also besser nicht weiter, wenn ihr nicht wissen wollt, was hier alles passiert.

Dieses Buch beginnt absolut großartig: Der namenlose Held (zumindest kann ich mich nicht erinnern, seinen Namen irgendwann gelesen zu haben) beschreibt, dass er wegen all seiner Verbrechen im Gefängnis sitzt und auf seine Hinrichtung wartet. Er ist berühmt-berüchtigt und ihm ist bewusst, dass das Erscheinen seiner Biografie einen totalen Skandal lostreten wird. Trotzdem will er darauf nicht verzichten. Da kommt doch gleich ordentlich Spannung auf! Was dieser Kerl wohl angestellt hat? Das muss ja der totale Psycho sein, wenn der schon als Kind seine Oma zum Tode verurteilen will und denkt, dass er über dem Gesetz steht. Das war zumindest meine Vermutung. Tja, anscheinend habe ich mich total getäuscht. So viel stellt der Erzähler nämlich gar nicht an. Ja, er studiert Jus und erstellt da ein eigenes Strafgesetzbuch, weil er die Strafen, die in Deutschland vergeben werden, für nicht hart genug hält. Dann reist er nach Asien und möchte dort die Ungerechtigkeiten der Welt mit eigenen Augen sehen. Sowohl während dem Studium als auch während seiner Reise lernt er viele schöne Frauen kennen und führt unglaublich lange Gespräche, deren Monologe sich teilweise über mehrere Seiten erstrecken. Außerdem schweift er immer wieder ab. Manche dieser Ausflüchte waren ganz interessant und ließen mich hoffen, dass jetzt endlich mal mehr Spannung aufkommt, viele andere störten meiner Meinung nach aber hauptsächlich den Erzählfluss. 

Meiner Meinung nach war der Anfang der stärkste Teil des Buches. Danach war dann leider scheinbar das Pulver schon verschossen und langsam aber sicher verlor ich das Interesse, weil das einfach alles so anders war, als ich es durch den Beginn des Buches erwartet hätte. Die ersten hundert Seiten lang war ich mir sicher, dass da gleich was passiert. Nach zweihundert Seiten begann ich das Buch langatmig zu finden und wurde gelangweilt. Nach dreihundert Seiten war ich richtig frustriert, weil ich jetzt endlich wissen wollte, was der Erzähler ausgefressen hat, das so schlimm sein soll, dass er sein restliches Leben im Gefängnis verbringen muss. Und als dann endlich die Tat begangen wurde, die dafür gesorgt haben soll, war ich ehrlich enttäuscht.

Mein Fazit? Der Start ins Buch war super stark und spannend, gegen Ende war ich dann nur noch frustriert und gelangweilt. Schade, da wäre mehr möglich gewesen!

Montag, 8. Februar 2021

Totenfrau [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Seit Jahren wollen meine Mitmenschen, dass ich dieses Buch lese. Meine Eltern, die große Fans des Autoren sind, meine Studienkolleginnen und zuletzt meine Nachbarin. Sie hat mir den ersten Band der Reihe geliehen, den Rest haben meine Eltern selbst im Regal stehen.

Ich weiß noch genau, wie meine Mutter dieses Buch zum ersten Mal gelesen hat. Da war ich fünfzehn, es war ein sehr heißer Sommer, wir verbrachten ein paar Tage bei meiner Großmutter in Oberösterreich und durften uns ausnahmsweise Bücher aus der Dorfbücherei mitnehmen - obwohl wir keinen Ausweis hatten. Meine Mutter holte sich die "Totenfrau" und war schon von den ersten Seiten schockiert! "Die hat ihre Eltern getötet!", erklärte sie mir. Die war total baff! Die nächsten Tage legte sie dieses Buch nicht mehr aus der Hand.

Ich fand die "Totenfrau" ebenfalls spannend. Es geht um die Bestatterin Brünhilde Blum (sehr schöne Alliteration!). Ihr Mann starb bei einem Unfall mit Fahrerflucht. Doch war das wirklich nur Pech? Mit dieser Erklärung kann und will Blum sich nicht zufriedengeben. Deswegen beginnt sie nachzuforschen - und aufzuräumen. Blum wirkte auf mich kalt, berechnend und distanziert. Das war zu Beginn gewöhnungsbedürftig, später fand ich das aber passend.

Auch mit dem Schreibstil musste ich erst warm werden. Der ist recht abgehackt. Die meisten Sätze sind sehr kurz, was auf mich rastlos wirkte und gut zu Blum passt. Nicht gewöhnen konnte ich mich an die Dialoge. Das wirkte auf mich wie in ein Theaterskript ohne Regieanweisungen und ohne Angabe des Sprechers. Oft war das kein Problem, manchmal kam ich aber doch ins Straucheln.

Sehr cool fand ich, dass diese Geschichte in Tirol spielt. Es hat mir gefallen, dass ich die Orte der Handlung kannte. Ich wohne selbst in Tirol und gerade in Innsbruck habe ich in den letzten Jahren viel Zeit verbracht. Sobald der Autor einen Ort nannte, hatte ich sofort ein Bild im Kopf.

Mein Fazit? Ich habe gebraucht, um in das Buch hineinzufinden - danach fand ich es spannend.

Samstag, 6. Februar 2021

Meine liebsten Buchzitate #38

1. "Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv" von Jodi Taylor, Seite 23 und 24
"Um ihnen beizustehen und damit sie sich alles von der Seele reden können."
"Was muss denn von Ihrer Seele?"
"Was auch immer dem Team bei diesem Auftrag zugestoßen ist."
"Und woher wissen Sie, dass der Mannschaft etwas zugestoßen ist?"
Er seufzte. "Es sind Historiker. Denen passiert immer irgendwas."

2. "Marianengraben" von Jasmin Schreiber, Seite 154 und 155

"Okay, kann das auch navigieren, das Gerät? Ich meine in der Art, dass eine Frau sagt: Jetzt abbiegen, Sie wissen schon."
"Ja, das geht, aber bei mir sagt das ein Mann."
Er starrte mich an.
"Wieso denn ein Mann?"
"Ich finde es seltsam, dass solche Dienstprogramme immer eine weibliche Stimme haben. Das zementiert das Patriarchat und ich ich finde es nicht gut, dass wir Dienerschaft wieder mit Weiblichkeit verknüpfen. Außerdem schreit man diese Dienstprogramme wie Alexa und Siri ja auch gern mal an, wenn man frustriert ist. Das finde ich alles ungut."

3." Invisible Man" von Ralph Ellison, Seite 302

"He simply arose out of a crowd. The people always throw up their leaders, you know..."
"Throw them up," she said. "Nonsense, the chew them up and spit them out. Their leaders are made, not born. Then they're destroyed."

4. "Beloved" von Toni Morrison, Seite 47

Would it be all right? Would it be all right to go ahead and feel? Go ahead and count on something? 

5. "Heartless. Das Herz der Verräterin" von Sara Wolf, Seite 20

Ich habe viele Schwächen - für ein gut geschnittenes Seidenkleid mit Rüschen; für die Vorstellung, eine Familie zu haben, mein Herz zurückzubekommen; eine Tasse heiße Schokolade und ein Stück Kuchen. Aber ich werde auf keinen Fall zulassen, dass mich meine Verzweiflung überwältigt. 

Donnerstag, 4. Februar 2021

The Woman Warrior [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Oh mein Gott, es ist so weit! Ich hätte nie gedacht, dass ich das je miterlebe! Das hier ist das letzte Buch meiner Leseliste für "Amerikanische Literatur"! Kreisch! Ich weiß, ich weiß: Unglaublich! Insgesamt 23 Bücher und Kurzgeschichten der Liste habe ich auf "Miras Bücherwelt" rezensiert, das hier ist Nummer 24. Eigentlich hätte ich daraus ein Adventsspecial machen können, aber naja. Dafür ist es jetzt wohl zu spät.

In diesem Buch geht es um eine junge Frau, die verschiedene Szenen aus ihrer Kindheit beschreibt. Sie ist die Tochter von chinesischen Migranten, hat aber ihr gesamtes Leben in Amerika gebracht. Hier erzählt sie von den traditionell chinesischen Märchen, die ihre Kindheit geprägt haben, von Tanten ohne Namen, von ihrer Schulzeit und wie es war, zwischen zwei Welten aufzuwachsen. Auf der einen Seite war da die chinesische Kultur ihrer Familie, auf der anderen die amerikanische Welt, mit der sie konfrontiert wurde, sobald sie ihr Haus und die Familienwäscherei verlies. Dieser Text ist zumindest zu Teilen autobiographisch und das machte die ganze Sache für mich besonders spannend.

Ich mochte diese Kurzgeschichtensammlung. Ich hab sowieso ein Herz für Kurzgeschichten und wenn sie dann auch noch zusammenhängen, so wie das hier der Fall war? Einfach toll! Rein theoretisch könnte man jede der Geschichten einzeln lesen und würde trotzdem noch verstehen, worum es geht. Und die einzelnen Texte sind nicht sooo lang. Nur so um die 10 Seiten? Ist also auch eine super Lektüre für Zwischendurch. Und wenn man Zeit und Lust hat, sich das ganze Buch anzutun, dann bekommt man einen ganz neuen Blick auf die einzelnen Geschichten! Super!

Der Schreibstil ist poetisch, wirklich sehr schön. Bei vielen der Texte auf meiner Leseliste bin ich ja ins Schwitzen geraten, weil ich einfach Probleme mit der Sprache hatte. Hier war das Gott sei Dank kein Problem. Und dafür war ich wirklich dankbar, weil ich dieses Buch nur ganz kurz vor meiner Prüfung gelesen habe. Hätte ich mir "Moby Dick" oder "The Scarlett Letter" bis zum Ende aufgehoben, wäre ich bei der Prüfung wohl einfach nur unsicher bis zum geht nicht mehr gewesen. So konnte ich dann aber mit einem guten Gefühl hingehen.

Mein Fazit? Ein würdiger Abschluss für meine Leseliste. War sehr spannend und schön zu lesen!

Dienstag, 2. Februar 2021

Eisenkind

Autor: Arne M. Boehler
Erschienen am 1.2.2021
Im Selbstverlag
ISBN: 9783753147864
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Zum Autoren: 
"Arne M. Boehler wurde in Kempten im Allgäu geboren und wuchs dort in der schwäbischen Provinz auch auf. Nach dem Abitur war die Sache für ihn sonnenklar: Er würde als Frontmann seiner Heavy-Metal-Band zum Rockstar werden, ohne Wenn und Aber. Klappte nicht sofort. Er arbeitete als Pfleger, auf dem Bau, als Lichttechniker, als Tour-Manager einer Punkrock-Band. Neben den blutrünstigen Texten für seine Songs versuchte er sich an ersten Märchen und Erzählungen, die - zum Vorteil für alle Beteiligten - nie das Licht der Öffentlichkeit erblickten. Die Metal-Band war erfolgreicher als die ersten Geschichten, aber nur unwesentlich. Er studierte Anglistik und Geographie und arbeitet als Lehrer.

 Arne M. Boehler lebt noch immer im Allgäu. Er schreibt derzeit an seinem dritten Roman."
Quelle: Verlag


Klappentext:
"Emil Thälmann war der Frontmann der umstrittenen, aber sehr erfolgreichen Rockband EISENKIND. Er hat seine satanischen Bühnenshows hinter sich gelassen und sich ins Privatleben zurückgezogen. Als ein zwielichtiger Fan bei ihm auftaucht und ihn zu einem Comeback bewegen will, weist Thälmann ihm die Tür. Dann geschieht ein Mord, der auffallend an die blutigen Taten eines nie geschnappten Serienkillers erinnert.
Mit ungeahnter Wucht holt den Sänger seine düstere Vergangenheit wieder ein ..."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Als mich der Autor gefragt hat, ob ich auch sein drittes Buch lesen möchte, war ich zu gleichen Teilen begeistert und besorgt. Immerhin ist das das dritte Buch in drei Jahren - wenn jemand so schnell schreibt, ist da immer auch ein Restrisiko mit dabei, dass ein Autor Fehler übersieht und schlampig arbeitet. Nun, ich kann euch beruhigen (und den Autoren auch, der nach diesem Einstieg sicher schon auf Nadeln sitzt): Dieses Buch ist das bisher beste des Autoren. Ich bin begeistert!

In diesem Buch geht es um Thälmann, der vor einigen Jahren Frontmann der Rockband Eisenkind war. Das war in seiner offensichtlich sehr wilden Jugend. Drogen, hübsche Frauen, eine Welttournee... Da war alles mit dabei. Doch das ist lang vorbei. In der Zwischenzeit ist Thälmann Vater eines Sohnes und hat eine Stiftung gegründet. Er führt ein ruhiges Leben und so soll das auch bleiben, wenn es nach ihm geht. Doch dann meldet sich ein Milliardär für ihn und will ihn zu einem Comeback bewegen. Thälmann hat darauf erstmal gar keine Lust. Immerhin ist er mit den anderen Bandmitgliedern zerstritten und sein Sohn liegt im Moment im Krankenhaus. Doch dann lässt der Milliardär durchscheinen, dass er etwas mit dem Unfall zu tun haben könnte, in den Thälmanns Sohn verwickelt war... 
Thälmann fand ich sehr sympathisch. Ich konnte mich richtig gut in ihn einfühlen und seine Verwirrung nachspüren, die sich langsam aber sicher in Panik verwandelte. Thälmann hat nämlich ein düsteres Geheimnis und durch das Konzert könnte das nach all den Jahren doch noch ans Licht kommen,...
Mega spannend, soviel kann ich euch sagen. Allein schon der Prolog wirft etwa eine Millionen offene Fragen auf, dann dieses schräge Angebot, der Mord und die Ermittlungsarbeit der Polizei, die parallel zur "Haupthandlung" beschrieben wird. Einfach super!
Es gibt nur einen einzigen inhaltlichen Makel, den ich bemängeln möchte: Den Erfolg der Band. An vielen Stellen wirkte der auf mich etwas überspitzt. Plattenverkäufe, die mit denen von richtig großen Popstars mithalten können, ein Konzert, das schneller ausverkauft war als jedes andere zuvor... Uff, ich weiß ja nicht. Ich habe mir das dann so erklärt, dass da einfach die Bandmitglieder etwas übertreiben und werde das demnach auch eher ihnen anhängen als dem Autoren.

Auch der Schreibstil hat sich seit dem letzten Buch weiter verbessert. Es ist wirklich schön, wenn man sowas bei einem Autoren beobachten kann. Man merkt wirklich, wie sehr der Autor an sich gearbeitet hat!

Mein Fazit? Ein wirklich gut gelungener Thriller, mit winzigen Schwächen, über die ich aber beim Lesen gerne hinweggesehen habe.

Montag, 1. Februar 2021

Neuzugänge im Februar

 Hey ihr Lieben!

Morgen habe ich eine Prüfung, deswegen schwirrt mein Kopf. Alles was da im Moment drin ist, sind Stuart, Mill, Aristoteles, Smith, Marx und all die anderen Denker, die ich morgen auswendig kennen sollte. Hach, ich liebe die Prüfungsphase! Macht mich überhaupt nicht fertig oder so. Entschuldigt also bitte, sollte mir hier der ein oder andere Tippfehler unterlaufen. Und drückt mir die Daumen, dass nicht ausgerechnet heute mein zukünftiger Arbeitgeber beschließt, diesen Blog zu besuchen. Der soll mich nämlich dafür bezahlen, dass ich korrekturlese. Also wär das megaschlechtes Timing.

Irgendwie habe ich mich aber doch noch daran erinnert, dass heute der erste ist. Ihr wisst was das bedeutet, oder? Neuzugänge! Diesen Monat gibt es "nur" 4, alle davon sind Rezensionsexemplare. Die Buchhandlungen haben in Österreich im Moment geschlossen und online ist es irgendwie einfacher, nicht meinen gesamten Gehalt für Bücher auszugeben. Und weil der Jänner einer der stressigsten Monate in meinem Jahr ist, konnte ich auch einen sehr großen Teil an Rezensionsanfragen noch nicht beantworten. Hier schon mal eine Entschuldigung an alle AutorInnen, die nun schon seit Ewigkeiten warten. Es tut mir sehr leid und ich werde mich natürlich noch bei euch melden!

Nun aber ab zu den Büchern!

Quelle: Verlag

Dieses Buch habe ich gegen Ende des Monats vom Lübbe Verlag zugeschickt bekommen. Ich hab ja auch im November und Dezember schon Krimis von ihnen bekommen - dieses Mal leider ohne Goodies, aber es geht ja ums Buch und nicht um irgendwelche Geschenke. Ich bin auf jeden Fall schon super gespannt darauf! Cold Cases finde ich super faszinierend, seit wir uns von der Schule aus einen Vortrag darüber angehört haben (beziehungsweise wie das mit den Genen funktioniert, die an Tatorten gefunden werden und in diese Datenbank eingespeist werden). Auf jeden Fall vielen Dank an den Verlag!

Quelle: Verlag
An diesem Buch kam in den letzten Tagen keiner in Österreich vorbei. Die Autorin ist Wienerin und ihr Buch "Dave" wurde in jeder Zeitung, im Radio und im Fernsehen behandelt. Kein Wunder also, dass ich neugierig wurde. Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

Quelle: Verlag
Dieses Buch stand auf meiner Wunschliste, seit ich es zum ersten Mal in der Verlagsvorschau gesehen habe. Fantasy ist im Moment eines meiner Lieblingsgenres und Vampire finde ich großartig! Vielen Dank also an den Verlag, dass ihr mir diesen Wunsch erfüllt habt!

Quelle: Verlag

Auf dieses Buch bin ich wegen dem absolut wundervollen Cover aufmerksam geworden. Als ich dann den Klappentext gelesen habe, wurde mir sofort warum ums Herz. Ein junger Wörtersammler, ein kleines Mädchen, das alles übers Weltall aus zu wissen scheint... Das hört sich doch schön an! Vielen Dank an den Verlag für dieses Buch!


Wie sieht's bei euch aus? Welche Bücher durften bei euch neu ins Regal einziehen? Und kennt ihr schon eines von den meinen?

Lasst es mich auf jeden Fall wissen, ich freue mich immer sehr über eure Nachrichten.

Alles Liebe,

Eure Mira