Sonntag, 14. Februar 2021

Hexenjäger

 Autor: Max Seeck
Erschienen am 21.12.2020
Im Bastei Lübbe Verlag
ISBN: 9783785727126
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Mira B.

Klappentext:
"Der Mörder geht nach einem perfiden Plan vor: Detailgetreu stellt er die Morde einer Bestseller-Trilogie nach. Und die sind äußerst brutal und erinnern an mittelalterliche Foltermethoden. Die Opfer - allesamt Frauen. Ist ein Fan der Trilogie durchgedreht? Kommissarin Jessica Niemi und ihr Team ermitteln unter Hochdruck, doch der Mörder ist ihnen immer einen Schritt voraus. Die Ermittler tappen im Dunkeln, bis ihnen klar wird, dass die Opfer Jessica Niemi erschreckend ähnlich sehen ..."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Heute habe ich wieder einen Krimi für euch. Und zwar den "Hexenjäger" von Max Seeck. Dieses Buch hat mich zusammen mit Zimtsternen und einer ziemlich coolen Tasse erreicht. Die Tasse finde ich ein absolut großartiges Goodie, Essen in Buchpaketen halte ich nie für ganz ideal. Immerhin haben die meisten Menschen irgendwelche Unverträglichkeiten oder Allergien oder ernähren sich auf eine spezielle Art und Weise. Da dann was einzupacken, das für alle passt, ist wirklich schwierig. Natürlich trotzdem eine nette Geste und die Kekse machen sich auch gut auf dem Foto! Trotzdem dachte ich mir, dass ich das mal anspreche.

Im Großen und Ganzen muss ich leider sagen, dass ich nicht zu begeistert von diesem Thriller bin. Die ersten hundert Seiten waren wirklich spannend, das kann ich nicht abstreiten. Diese komplett irren Morde, die die Bestseller-Trilogie nachahmen. Der verzweifelte Autor, der keine Ahnung hat, was hier vorgeht. Großartige Idee! Vor allem die Idee, dass ein Buch mit dem gleichen Titel eine tragende Rolle spielt, lässt mein Leserherz höher schlagen. 
Doch schon bald tauchten erste Probleme auf. Allen voran die Kapitel, die aus Jessicas Vergangenheit erzählen, von dieser Liebesaffäre in Venedig. Die wäre doch nicht notwendig gewesen, oder?
Und dann auch noch die Tatsache, dass Jessica so unglaublich versessen darauf war, ein düsteres Geheimnis zu haben. Mein Gott! Dann hat sie halt viel Geld geerbt und deshalb eine große Wohnung, wen ihrer KollegInnen würde das wirklich interessieren? Und wer ihrer KollegInnen hätte ein Problem mit Jessicas Kindheit beziehungsweise mit ihren Eltern gehabt? Das ist ein Niveau wie aus dem Kindergarten, das sie da ihren KollegInnen unterstellt.

[Spoiler]
Das Ende passte für mich überhaupt nicht zum restlichen Buch. Was sollte das bitte? Diese komische Gruppierung wirkte total fehl am Platz und die Verbindung zu der Ermittlerin Jessica war für mich nicht glaubwürdig. Alles wurde immer abgedrehter, bis ich diesen Thriller einfach nicht mehr ernst nehmen konnte.

Zum Schluss noch eine medizinische Anmerkung: Eine Schizophrenie ist nicht das Gleiche wie eine multiple Persönlichkeitsstörung. Das wurde hier zwar nur am Rande einmal kurz erwähnt, aber trotzdem. Das ist einfach nicht das gleiche und ich finde es bedenklich, dass AutorInnen sich immer noch an diesem falschen Stereotyp bedienen. 

Mein Fazit? Leider nicht ganz meines. Das Buch begann zwar sehr spannend, wurde aber gegen Ende hin immer abgedrehter. 

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