Hallo ihr lieben treuen Leser:innen, die sich auch durch meinen unregelmäßigen Posting-Plan (oder den nicht-vorhandenen) nicht haben abschrecken lassen!
Hinter mir liegt ein spannendes Jahr. So viel Neues, dass mir teils nur noch der Kopf schwirrte. Neue Wohnung, neue Aufgaben und viel mehr Verantwortung im Job, gesundheitliche Themen, die neu aufgekocht sind und in der Diagnose zweier Autoimmunerkrankungen gegipfelt sind.
Ganz ehrlich: Ich freue mich so sehr auf 2026, denn dieses Jahr hat mir so einiges abverlangt. Es gab so viele tolle, schöne Momente, an die ich gerne zurückdenken werde. Ich habe tolle Reisen gemacht, habe richtig tolle Meilensteine erreicht, mit denen ich so früh nicht gerechnet hätte. Ich bin jetzt nicht nur Wohnungsbesitzerin, nicht nur halb fertig ausgebildete Bibliothekarin, sondern auch noch meine eigene Chefin und das nach nicht nur mal zwei Jahren. So schnell kann es gehen, wenn ihr nicht vorsichtig seid! Plötzlich seid ihr an der Spitze der Karriereleiter angekommen. Richtig cool, nicht? Aber ich habe auch nicht nur einmal Tränen vergossen, ich musste mich immer wieder selbst vom Boden aufrichten, die Scherben einsammeln, tief durchatmen und weitermachen.
Daher auch mein plötzlich sehr unregelmäßiges Rezensionen-schreiben. Gelesen habe ich unglaublich viel, gepostet eher weniger. Das war dieses Jahr einfach nicht drin. Vielleicht ja hoffentlich nächstes Jahr wieder. Wie ich bereits zu Freunden und Familie gesagt habe: Ich hoffe darauf, dass 2026 einfach unglaublich langweilig wird. Ich will ein Jahr, wo absolut nichts Aufregendes passiert. Ein Jahr, bei dem ich mich im Nachhinein frage, was da eigentlich so genau passiert ist und ob das wirklich 2026 oder nicht doch 2025 oder 2027 war. Einfach ... ein durchschnittliches Jahr, ohne viel Wirbel. Bitte, bitte, liebes Universum?
Aber deswegen seid ihr alle nicht hier, sind wir mal ehrlich! Ihr wollt mich nicht jammern hören, sondern meinen Leserückblick sehen. Und den bekommt ihr natürlich auch. Euer Wunsch ist mir Befehl!
Denn trotz (oder vielleicht gerade wegen) allem anderen habe ich Unmengen an Büchern gelesen. Eskapismus war schon immer mein liebster Bewältigungsmechanismus. Warum der Realität ins Auge schauen, wenn ich auch fiktionale Romanzen mit Dämonen und Hockeyspielern miterleben darf, wenn ich in Fantasywelten zur Drachenreiterin ausgebildet werden kann und an einer Nobelpreisträgerin verzweifeln kann?
Und so kommt es, dass ich im letzten Jahr insgesamt 122 Bücher und 33.895 Seiten gelesen habe. Also 277 Seiten pro Buch (und jede Menge Kommerstellen ... wer hat die Katzen meine Bücher anknabbern lassen??). Mein Ziel von 90 Büchern habe ich also gaaaaanz weit übertroffen.
Bezüglich Stimmung habe ich dieses Jahr nach Büchern gegriffen, die man als "emotional" (41), "reflektiv" (26) oder "lustig" (23) einordnen könnte. Laut Storygraph ist das Erzähltempo auch dieses Jahr wieder großteils "medium", also durchschnittlich, mit einigen schnellen und einigen langsam erzählten Abschnitten (62 %).
Und wie ihr euch denken könnt, habe ich auch dieses Jahr kurze Bücher mit unter 300 Seiten bevorzugt (53 %). Auch wenn ich persönlich nicht finde, dass Bücher mit 300 Seiten wirklich kurz sind. So richtig kurz beginnt für mich bei unter hundert Seiten. Aber naja, das ist mal wieder eine richtig, richtig subjektive Kategorie, mit komplett willkürlich gesetzten Grenzen. Was für mich eine Durchschnittslänge ist, sagt genau gar nichts darüber aus, was eine andere Person als solche wahrnimmt. Aber natürlich habe ich nicht nur kurze Bücher gelesen: 41 % waren zwischen 300 und 499 Seiten lang und 7 % hatten sogar über 500 Seiten!
Die meisten Bücher habe ich auf Deutsch gelesen (70), immerhin 52 waren auf Englisch. Also eigentlich fast ausgeglichen, nicht?
Auch bezüglich Genre war ich mal wieder nicht besonders wählerisch. Insgesamt habe ich Bücher aus 41 verschiedenen Genres gelesen, auch wenn Storygraph da nicht unbedingt immer zu hundert Prozent korrekt liegt. Zum Beispiel würde ich eine Sport-Romanze jetzt nicht unbedingt unter "Sport" einordnen. Der Sport stand dabei so wenig im Vordergrund, dass ich ehrlich gesagt nicht mal mehr sagen könnte, um welchen Sport es dabei denn jetzt wirklich gegangen ist. Der steht da nämlich zumindest in meinen Büchern nur selten im Vordergrund.
Wenn man Storygraph aber vertrauen möchte, dann habe ich dieses Jahr am häufigsten Bücher aus den Genres "Zeitgenössische Literatur" (34), "Romance" (33) oder "LGBTQIA+" (14) gelesen. 68 % meiner Bücher waren "Fiction", 32 % "Non-Fiction", also zum Beispiel Biografien oder Sachbücher.
Und es gab so einige Autorinnen und Autoren, mit denen ich dieses Jahr gleich mehr Zeit verbracht habe. So zum Beispiel mit Alice Oseman, von der ich gleich 5 Bücher gelesen habe (ja, es war die Heartstopper-Reihe. Ja, alle anderen hatten Recht, die Reihe ist echt toll). Ich habe drei Bücher von Lea Kiefer gelesen (die Coldhart-Reihe), und jeweils zwei von Genevieve Novak, von Emily Henry, Edgar Allan Poe, Rebecca Yarros, R. F. Kuang, Ruby Dicon, Kelsie Calloway und Navessa Allen.
Mein lesestärkster Monat war der Januar. Da hatte ich mit verschiedenen Erkältungen zu kämpfen, wegen denen ich eigentlich nicht viel anderes tun konnte, als mir Bücher und Hörbücher reinzuziehen. Außerdem hatte ich hier einige Handarbeitsprojekte in Arbeit, bei denen ich ebenfalls gerne Hörbücher höre. Hier habe ich 22 Bücher gelesen. Mein leseschwächster Monat war der Mai mit nur 4 gelesenen Büchern. Hier sind die Symptome meiner Erkrankungen so hochgekocht, dass ich mich endlich gezwungen habe, einen Arzttermin zu vereinbaren, was dann im Juli zur ersten Diagnose geführt hat. Ehrlich gesagt nicht nur ein Schock, sondern auch eine ziemliche Erleichterung: All diese Symptome, die ich seit Jahren habe, sind nicht eingebildet. Sie haben einen Grund und dieser Grund ist behandelbar. Natürlich trotzdem ein Schock, der dafür gesorgt hat, dass ich alle Phasen der Trauer durchlebt habe und wahrscheinlich auch noch einige Zeit durchleben werde. Aber hey: Ich habe Antworten und kann jetzt mit meinem Arzt an der Behandlung arbeiten!
Ups, jetzt habe ich mich wieder ablenken lassen. Tja, wird euch nicht stören, denn was seid ihr denn von mir anderes gewöhnt? Ich erzähle euch gerne aus meinem Leben und warum sollte ich ein Geheimnis um meine Gesundheit machen? Vor allem jetzt, wo ich in Behandlung bin und meine Symptome unter Kontrolle?
Tja, und die Statistiken sind eh fast fertig. Fehlen nur noch die Bewertungsstatistik! Im Durchschnitt habe ich dieses Jahr 4,02 Sterne vergeben. 34 Bücher waren für mich 5-Sterne-Highlights, 36 4-Sterne und 11 4,5 Sterne. Einen Stern habe ich diesmal nur einmal vergeben, weil auf Storygraph Bücher auch als "abgebrochen" markieren kann und die dann auch so in meiner Statistik aufscheinen. Und auch davon habe ich dieses Jahr einige, nämlich 27. Warum sollte ich mich durch Bücher zwingen, die mir aktuell nichts geben? Ich glaube nicht mehr, dass das nötig ist, um von als Leserin und als vollwertige Buchbloggerin wahrgenommen zu werden. Und ich zwinge mich auch nicht mehr, überzuanalysieren, warum ich ein Buch nicht beenden werde. Warum sollte ich weiterlesen, wenn ich merke, dass ein Buch aus welchem Grund auch immer gerade nichts für mich ist? Das tut weder mir noch irgendwem anderen gut. So habe ich die Bücher einfach als "abgebrochen" markiert, an viele bis jetzt gerade nicht mehr gedacht und habe großteils keine starken Gefühle gegenüber diesen Büchern.
Im großen Ganzen bin ich mit diesem Lesejahr mehr als nur zufrieden. Ich habe so viele tolle Bücher entdeckt und neue Genres ausprobiert. Und ich durfte sogar im echten Leben Menschen zulabern. BEZAHLT! WEIL DAS NÄMLICH TEIL MEINES JOBS IST, MUHAHAHA! Dabei waren sehr intellektuelle Themen wie Künstliche Intelligenz in Bibliotheken und die Bibliothek für alle, aber auch mein bisher liebster Vortrag mit dem Titel "Zwischen Fandom und Dark Romance", in dem ich über Booktok, Smut und so viele coole Bücher reden durfte. Und Bibliothekarinnen beruhigen durfte: Es gibt bisher keinen wissenschaftlich belegten Hinweis darauf, dass junge, volljährige Erwachsene, die gerne Dark Romance lesen, dadurch irgendeinen Schaden nehmen oder dazu neigen, sich absichtlich in gefährliche Situationen und Beziehungen zu begeben. Die meisten Leserinnen können das durchaus reflektieren und Fantasie und Wirklichkeit unterscheiden. Genau so wie auch Thriller-Leser:innen nicht plötzlich Gewalttaten begehen, nur weil sie Bücher mit der Perspektive des Täters lesen.
Ich hatte so einen unglaublichen Spaß mit diesem Vortrag! Ach, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen! Und zu schlecht kann ich das auch nicht gemacht haben, denn ich wurde zum gleichen Thema für 2026 gleich noch dreimal gebucht. Booktok ist und bleibt ein großes Thema, nicht nur in Bibliotheken, und ich liebe es, dass ich da jetzt irgendwie ganz offiziell zur Expertin geworden bin. Ich liebs, ich liebs, ich liebs! Das war vielleicht sogar mein größtes buchiges Highlight 2025.
Und wie soll es jetzt weitergehen?
Nun, allem voran: Ganz entspannt! Wie immer will ich meinen Stapel der Schande verkleinern, aber ich werde mich dieses Jahr nicht zu einem strengen Buchkaufstop oder so zwingen. Aber Rezensionsexemplare werde ich vorerst keine neuen mehr in meinen Plan mit aufnehmen. Ich bekomme durch meine Arbeit schon genügend davon und für mehr habe ich aktuell keine Kapazitäten mehr.
Ein Zahlen-Ziel setze ich mir trotzdem, einfach, weil es für mich dazugehört. 123 Bücher und 33.896 Seiten. Also ein Buch und eine Seite mehr. Werde ich das schaffen? Keine Ahnung. Werden wir sehen. Falls nicht, ist es ja auch kein Drama. Es gibt keine Buchziel-Polizei, die dann vor meiner Haustür stehen wird. Niemand wird mich verurteilen. Who cares? Es geht ja um nichts.
Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr eure Leseziele erreicht? Was waren eure buchigen Highlights? Lasst es mich gerne wissen, ihr Süßen!
Bis bald und alles Liebe,
eure Mira
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