Dienstag, 28. März 2023

Perfect on Paper [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Ich bin ewig um dieses Buch herumgeschlichen und habe es dann aber doch erst gelesen, als mir eine Freundin diesen Roman für die Dauer unserer gemeinsamen Reise nach Amsterdam geliehen hat. Sie selbst war begeistert von diesem Buch - ich eher weniger.

Dieser Roman handelt von Darcy, die seit einigen Jahren anonym Ratschläge in Liebesdingen an ihrer Schule verteilt. Und sie ist wirklich gut darin: Die meisten ihrer Kund:innen sind zufrieden mit ihren Ratschlägen und schaffen es entweder, ihre Beziehung zu retten, eine Beziehung aufzubauen oder aber auch eine Beziehung zu beenden und über Beziehungen hinweg zu kommen. Sie behauptet von sich selbst eine 95 %-ige Erfolgsquote zu haben (was ich nicht wirklich glauben kann, da das eine verdammt hohe Zahl ist). Doch niemand weiß, dass es Darcy ist, die diese Ratschläge vergibt - und das soll auch so bleiben. Vor allem wegen Brooke, ihrer besten Freundin, in die Darcy außerdem seit Ewigkeiten verknallt ist. Dann wird Darcy aber von ihrem Schulkollegen Brougham dabei erwischt, wie sie die Briefe einsammelt, in denen nach Rat gefragt wird. Und der bietet ihr einen Tauschhandel an: Er bewahrt ihr Geheimnis - dafür soll Darcy ihm dabei helfen, seine Exfreundin zurückzugewinnen...

Das Konzept an sich halte ich für total spannend. Die Umsetzung... eher weniger. Vor allem muss ich zugeben, dass mich Darcy bereits nach einigen Kapiteln genervt hat. Beziehungen sind für sie eine Obsession und sie weiß alles darüber, zumindest wirkt es hier so. Aber aus irgendeinem Grund ist sie nicht in der Lage, ihr Wissen selbst anzuwenden, vor allem im Bezug auf Brooke. Brooke weiß nicht, wie verliebt Darcy in sie ist, denn Darcy bekommt ja ihr gegenüber den Mund nicht auf, auch klare Kommunikation immer die Grundlage einer jeden Beziehung sein sollte, zumindest meiner Meinung nach. Generell halte ich ihre Beziehung zu Brooke für besorgniserregend. Darcy beschreibt Brooke als ihre beste Freundin, aber davon merke ich nicht viel. Es wirkt eher so, als würde Darcy Brooke einerseits auf ein Podest stellen und sie zu einer Art unerreichbaren Göttin hochstilisieren und andererseits auch so, als würde Darcy Brooke besitzen wollen. Beides nicht unbedingt Dinge, die zu einer stabilen Freundschaft oder gar zu einer gesunden Beziehung beitragen. Vor allem, wenn diese Wünsche dazu führen, dass Darcy lügt, betrügt und manipuliert, nur um dafür zu sorgen, dass Brooke endlich ihr gehört. Ehrlich, Darcys Verhalten im Laufe dieses Buches war einfach nur grauenhaft. Und dann hatte Darcy auch noch die ganze Zeit so unglaublich viel Mitleid mit sich selbst. Ich hatte das Gefühl, als würde sie sich ernsthaft als das Opfer der ganzen Geschichte sehen. Wenn sie aber wirklich so viel über Beziehungen weiß, wie uns Leser:innen eingeredet wird: Warum schafft sie es dann erst ganz am Ende des Romans, ihr Verhalten zu hinterfragen? Warum befolgt sie nicht die Ratschläge, die sie all den Menschen um sich herum gibt? Warum sorgt Darcy für so viel unnötiges Drama? Das hat für mich alles vorne und hinten nicht zusammengepasst und das fand ich schade.

Mein Fazit? Eine interessante Idee, doch die Umsetzung ist meiner Meinung nach schwach - vor allem, durch eine Protagonistin mit der ich gar nichts anfangen konnte.

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