Freitag, 4. August 2023

Zusammen ist man weniger gemein [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Ich weiß nicht, wieviele von euch schon mal in einer WG gelebt haben. Bei mir war das zweimal der Fall und beide Male war das keine besonders schöne Erfahrung. In der ersten WG war die Hygiene leider einfach grauenhaft, weil sich einfach niemand an den Putzplan gehalten hat und sich niemand zuständig fühlte und in der zweiten WG lebte ich mit einer Geigenspielerin zusammen, die zu den seltsamsten Zeiten zu spielen anfing. Mal ganz normal am Nachmittag, mal gegen Abend, mal um Mitternacht oder manchmal auch erst um 3 in der Früh. Bei den dünnen Wänden, die wir hatten, brachten die besten Ohrstöpsel nichts mehr und plötzlich verstand ich, warum meine Mutter mir als Kind verboten hatte, Geige zu lernen. Mein Nachwuchs wird dieses Instrument nämlich ganz sicher auch nicht spielen.

Die schlimmsten WGs sind meiner Meinung nach Zweck-WGs und genau so eine wird hier gegründet. Da ist Etta, eine Schauspielerin, Dani, eine Kabarettistin, Pia, eine Schneiderin und Franz, Danis Tontechniker. Allen gemeinsam ist, dass ihr Konto leer ist und sie aus verschiedenen Gründen aktuell nur wenig an ihrer Situation ändern können. Etta braucht eine neue Agentur, Danis letztes Programm war ein Reinfall und Pia und Franz leiden an einem gebrochenen Herzen. Sie ziehen also hauptsächlich zusammen, um sich irgendwie über Wasser zu halten. Und gleich zu Beginn wird auch schon von Etta eine unmöglich scheinende Regel aufgestellt: Kein Sex und keine Nacktheit sind in dieser WG erlaubt. Dass diese Regeln eher früher als später gebrochen werden, dürfte uns allen klar sein...

Dieses Buch war für mich die perfekte leichte Sommerlektüre für Schlechtwettertage. Diese Geschichte ist voll Humor, gleichzeitig gab es aber auch einige ernstere Passagen. Durch diesen Mix habe ich schnell viel Sympathie für die Figuren entwickelt. Vor allem Franz ist mir ans Herz gewachsen, aber auch mit Etta und Dani konnte ich gut mitfühlen. Pia spielte für mich in diesem Buch eine geringere Rolle, aber auch sie hatte einige schöne Momente, zum Beispiel wie sie sich um Hilda, ein Mädchen mit Trisomie 21, das im gleichen Haus wohnt, einsetzt.

Mein Fazit? Ein sehr unterhaltsamer Roman mit tollen Figuren!

2 Kommentare:

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