Sonntag, 17. Dezember 2023

Love in Winter Wonderland [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Dieses Buch haben wir als Dezember-Lektüre im Buchclub gewählt und am nächsten Mittwoch ist die Endbesprechung - die hoffentlich online stattfindet, damit ich daran auch teilnehmen kann. 

In "Love in Winter Wonderland" geht es um Ariel und Spencer, die sich im Abschlussjahr der Schule befinden. Ariel möchte nach der Schule die Kunsthochschule besuchen, die auch ihr Vater schon besucht hat. Das einzige Problem? Ihre Familie ist nicht gerade gut betucht und ihr fehlt das Geld, um die Studiengebühren zu bezahlen, sollte sie angenommen werden. Und sie weiß, dass ihre Chance auf ein Stipendium gering ist. Also beginnt sie, in der kleinen Buchhandlung "Wonderland" zu arbeiten. Was sie nicht weiß? "Wonderland" soll demnächst geschlossen werden, denn auch Treys Familie hat Geldprobleme. Für Trey ist das eine Katastrophe: Er ist mit dem "Wonderland" aufgewachsen und auch, wenn es ihn manchmal nervt, dort aushelfen zu müssen, kann er sich ein Leben ohne diese Buchhandlung nicht vorstellen. Deswegen beschließt er: Er muss "Wonderland" retten. Und gemeinsam mit Ariel macht er sich an die Arbeit...

Dieses Buch war eine leichte Lektüre, die ich recht schnell gelesen habe. Einfach mal so hundert Seiten am Stück zu lesen, war hier kein Problem. Und das war auch wieder mal schön - und meiner Meinung nach eine der großen Stärken dieses Buches. Dazu kommen Protagonist:innen, die überraschend viel Tiefe bekamen und mit denen ich über weite Teile des Buches mitfühlen konnte. Vor allem Trey ist mir ans Herz gewachsen, aber auch Ariel mochte ich.

Spannend finde ich, dass wir hier Repräsentation einer Essstörung finden: Ariel hat mit Binge Eating zu kämpfen. Meiner Meinung nach wäre es aber schön gewesen, noch tiefer in die Materie einzutauchen und diese Essstörung und die damit einhergehende Störung der Eigenwahrnehmung an mehr als nur ein oder zwei Stellen zu zeigen. Das hätte für mich persönlich diese Repräsentation glaubwürdiger gemacht - vor allem, weil Ariel selbst beschreibt, dass sie erst seit ein paar Monaten auf dem Weg der Genesung ist. Ich kann aber verstehen, warum die Autorin sich hier dagegen entschieden hat. Das hätte doch die Stimmung des Romans von Grund auf verändert und mir ist klar, dass es das Ziel der Autorin war, einen gemütlichen Weihnachtsroman zu schaffen - und nicht eine realistische Schilderung von Essstörungen.

Was ich etwas schade finde, ist, dass die Autorin leider an einigen Stellen auf Klischees zurückgreift. Das Buch hätte meiner Meinung nach auch ohne diese Klischees funktioniert - vielleicht sogar besser als mit ihnen. Gerade die Mean Girls, also die Gruppe an Mädchen, die gemein zu Ariel ist, sieht man doch in sehr vielen Jugendromanen. Und die hätte es hier meiner Meinung nach einfach nicht gebraucht.

Ein Punkt, den ich persönlich auch nicht mochte - was aber einfach Geschmackssache ist: Trey hat die meiste Zeit der Handlung eine Freundin. Ja, sie streiten. Ja, diese Freundin wird hier nicht unbedingt als sympathisch dargestellt. Aber sie ist trotzdem seine Freundin und sie führen eine monogame Beziehung. Und auch, wenn ich diese Figur nicht mochte, hat sie es trotzdem nicht verdient, dass ihr Freund einer anderen schöne Augen macht. Das hat niemand verdient. Und das hat dann auch meine Freude über das Happy End etwas gedämpft.

Mein Fazit? Eine nette Weihnachtsgeschichte, die aber leider die ein oder andere Schwäche mitbringt.

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