Zur Person:
Quelle: amazon.de
Christian Biesenbach, geboren im Oktober 1987, lebt, studiert und
schreibt in Rheinland-Pfalz, Deutschland.
Mit dem Schreiben längerer Geschichten begann er im Jahr 2007.
Nachdem die ersten Versuche schriftstellerischer Natur mit
Verlagsabsagen quittiert worden waren, wechselte er das Genre
(Alltagsroman, Gegenwartsliteratur -> Krimi, Thriller, Horror) und
wagte 2011 mit seinem ersten Krimi/Thriller "Sonne, Wind und Mord" den
Weg des Selbstverlags.
Mit "Sonne, Wind und Mord" landete er bei Amazon.de direkt einen
E-Book-Bestseller, der sich über Monate in den Top 5 der dortigen
Bestsellerlisten hielt und über 30.000 Leserinnen und Leser fand.
Dem Thriller gelang letztlich der Sprung in die Amazon-Bestellerlisten
der Jahre 2011 und 2012.Quelle: lovelybooks.de
Und nun Vorhang auf für das Interview!
Wann hast du mit dem Schreiben begonnen und warum?
Geschrieben habe ich schon seit ich schreiben gelernt habe, aber das war mal mehr mal weniger ein Zeitvertreib über all die Jahre. Das Ausdenken von Geschichten hat mir schon immer Spaß gemacht. So richtig angefangen mit dem Schreiben habe ich allerdings erst 2007 nach meinem Abitur und während ich ein Freiwilliges Soziales Jahr im Altenheim absolviert habe. Ich habe dort vieles erlebt und wollte es einfach aufschreiben. So kam nach und nach eins zum anderen und schließlich bin ich beim Schreiben geblieben.
Woher bekommst du die Ideen für deine Bücher?
Ideen für Geschichten warten auf einen an jeder Ecke. Es kann so gut wie alles als Grundbaustein für eine Geschichte dienen. Wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, dann gibt es mehr als genug Anregungen, die der Kopf dann unbewusst zu einer Geschichte auszubauen in der Lage ist. Klar muss man sich im nächsten Schritt dann bewusst mit den Details einer solchen Geschichte beschäftigen, aber im Grunde ist es der Alltag, der die Ideen liefert, man muss sie dann nur aufsammeln und zu etwas lesenswertem verarbeiten. Das versuche ich zumindest.
Hast du ein Ritual beim Schreiben?
Nein. Bestimmte Rituale habe ich nicht, auch keine festgelegten Arbeits- bzw. Schreibstunden. Ich glaube, man kann sich beim Schreiben zu nichts zwingen und nicht in bestimmte Bahnen pressen lassen. Das schadet im Endeffekt der Geschichte. Es gibt Tage, da fällt einem einfach nicht ein, wie man etwas schreiben könnte oder noch schlimmer: was. Es ist dann besser, einfach die Finger von der Tastatur zu lassen und sich mit anderen Dingen zu beschäftigen. An anderen Tagen läuft es dafür umso besser. Na ja, wenn man so will, ist diese Weise, mit Schreibblockaden umzugehen, vielleicht auch eine Art Ritual.
Wann kam der Punkt an dem du wusstest, dass du Bücher veröffentlichen möchtest? Gab es vielleicht ein ausschlaggebendes Erlebnis?
Ende 2011, nachdem ich für einige Geschichten, die ich an Verlage versandt hatte, die üblichen Absagen erhalten hatte, beschloss ich, es selbst auf dem Büchermarkt zu versuchen. Vielleicht trug dazu auch bei, dass in dem Jahr meine erste langjährige Beziehung zu Bruch gegangen ist und ich mit einem zusätzlichen “Jetzt-erst-recht“-Denken an die Sache herangegangen bin. Es hat auf jeden Fall funktioniert. Und obwohl mein Debüt “Sonne, Wind und Mord” ganz sicher nicht zur höheren Literatur gereicht, war es doch enorm erfolgreich. Als ich im Januar 2012 (zwei Monate nach der Veröffentlichung) allein davon rund 5000 digitale Exemplare verkauft hatte, fiel der Entschluss leicht, weiterzumachen oder bestärkte mich vielmehr in der Entscheidung, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Ich habe es nicht bereut.
Gibt es Sachen die sich in deinem Leben nach deiner ersten Veröffentlichung verändert haben? Wenn ja, was?
Ich habe nach und nach mein Studium hintenan gestellt und mich noch mehr auf das Schreiben konzentriert. Teilweise saß ich einen ganzen Tag in der Uni-Bibliothek, schrieb an meinen Geschichten und ließ dabei die Vorlesungen komplett aus.
Ansonsten hat sich so viel nicht geändert. Ich komme via E-Mail, Facebook, Twitter etc. mit wesentlich mehr Menschen in Kontakt. Menschen, die Interview-Anfragen haben, Menschen die einfach ein Feedback zu meinen Geschichten abgeben wollen, aber auch Menschen, die von mir genauer wissen wollen, wie das Leben als Autor so ist und was man dafür tun muss. Auch habe ich viele Kontakte zu anderen Selfpublishern und gestandenen Autoren knüpfen können.
An meinem Alltag, meiner Umgebung und meinem Umfeld hat sich derweil nicht viel geändert.
Wie hat dein Umfeld auf deine erste Veröffentlichung reagiert?
Mit Erstaunen, Verwunderung, Stolz(?). Jedenfalls durchweg positiv.
Ich habe auf einigen Websites gelesen, dass manche Autoren die Personen aus ihren Büchern nicht komplett erfinden, sondern dass sie jemanden aus dem echten Leben einbauen. Wie ist das bei dir so? Gibt es Charaktere, die aus dem echten Leben stammen oder ist alles frei erfunden?
Ich denke, kein Autor kann sich davon freisprechen, dass in Geschichten verwendete Personen nicht zumindest an Menschen aus dem wirklichen Leben angelehnt sind oder deren Charakterzüge tragen. Man hat als Autor im Idealfall ein sehr klares Bild von den Protagonisten, aber dieses Bild fußt immer auf den eigenen Erfahrungen. Die Protagonisten an sich sind bei mir also frei erfunden, tragen aber zwangsläufig etwas reales in sich.
Welches deiner bisher erschienenen Bücher ist dein absoluter Liebling und warum?
Mein absoluter Liebling ist “Sonne, Wind und Mord“, weil es die erste Geschichte ist, die ich im Krimi/Thriller-Genre geschrieben habe und weil es einfach aufregend war, sie aufzuschreiben. Ich hatte jede einzelne Szene so klar vor mir, dass es ein Genuss war, sie zu erzählen. Im Endeffekt hat das sicher vielen Lesern auch geholfen, etwas über meine vor vier Jahren noch nicht derart ausgewachsene Erzählweise etc. hinwegzutragen und es doch zu einem lesenswerten Buch zu machen.
Hast du Tipps für angehende Autoren?
Viel und unermüdlich Schreiben. Natürlich nicht irgendwas, man sollte sich schon Gedanken zur Geschichte machen, aber vor allem geht es darum, langsam ein Gefühl für Sprache und Szenen zu entwickeln. Das haben die Wenigsten von Anfang an. Ich schließe mich davon nicht aus. Als ich nach Jahren meine Geschichten hervorholte, die ich ab 2007 geschrieben hatte, da sträubten sich mir die Nackenhaare. Es war schon fast ein bisschen peinlich, dass ich mich mit so etwas an einen Verlag herangetraut hatte. Aber je mehr man schreibt und sich aktiv mit dem Erzählen von Geschichten auseinandersetzt desto feinfühliger und sicherer wird man in allen Bereichen, die das Schreiben ausmacht. Man muss nur am Ball bleiben. Und selbst wenn man Absagen von Verlagen bekommt, das ist eher die Regel als die Ausnahme, sollte man nicht verzagen. Wenn man sich kritisch mit dem eigenen Werk auseinandersetzt und dennoch der Meinung ist, dass es ein gutes ist, dann kann man ohne weiteres auch einmal den Versuch starten, es mittels Selfpublishing (also im Eigenverlag) zumindest als E-Book herauszubringen. Die Anbieter dafür sind zahlreich und fair. Entscheidend ist, mit Elan und ganzem Herzen dabeizubleiben und es ernst zu nehmen.
Zu guter Letzt würde es mich noch interessieren ob du schon an einem neuen Projekt arbeitest?
Derzeit schreibe ich an einer Geschichte, die auf meiner Horror-Reihe “Das Möwennest“ fußt. Es ist quasi der optionale vierte Teil, den ich vor rund 2 Jahren angekündigt habe, der aber durch zwei andere Projekte (Wintersonne und Aus dem hundsgewöhnlichen Leben des Thomas E) immer wieder ausgebremst wurde. Der Titel ist “Die Möwenmorde” und erscheinen wird das ganze am 30. April.
Danach kann ich mir gut vorstellen, meinen Rotterdamer Inspecteur Kees Bloemberg auf ein neues Abenteuer zu schicken, aber das wird man dann sehen.
Ich bedanke mich sehr bei Christian Biesenbach für dieses Interview, es hat mich sehr gefreut!
Hallöchen, ich hab dich bei der "Was würdest du lieber..?" TAG nominiert. Ich hoffe du nimmst meine Nominierung an und antwortest zu die lustigen fragen. :)
AntwortenLöschenhttp://bloggingrenate.blogspot.de/2015/03/tag-was-wurdest-du-lieber.html
Liebe Grüße,
BloggingRenate