Freitag, 14. Januar 2022

Das Geheimnis der Talente [Abgebrochen]

 Autorin: Mira Valentin
Erschienen am 2.9.2021
Im Selbstverlag
ISBN: 9783754338858
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Kennst du sie, diese besonderen Menschen, deren Sog dich schonungslos mitreißt? Pass gut auf, denn jeder von ihnen könnte ein Dschinn sein!

Stell dir vor, du entwickelst eine seltsame Gabe: Auf einmal triffst du mit jedem Ball in den Korb, mit jedem Pfeil ins Ziel. Genau so ergeht es Melek - doch lange kann sie sich nicht darüber freuen. Denn Jakob, der Anführer einer geheimen Gruppierung, offenbart ihr, dass ihr »Talent« erwacht sei und sie fortan gegen mystische Gestaltwandler kämpfen soll. Diese verführerischen »Dschinn« rauben ihren Opfern durch einen Kuss alle Gefühle und lassen mitleidlose, kaltherzige Menschen zurück, deren Taten seit jeher die Welt aus dem Gleichgewicht bringen. Nur die Talente sind in der Lage, das zu verhindern.
Melek muss sich entscheiden - zwischen ihrem alten und dem neuen Leben, zwischen Sicherheit und höchster Gefahr. Und irgendwie auch zwischen den Talenten und den Dschinn. Denn einer ihrer Feinde scheint gar nicht so böse zu sein, wie ihr erzählt wurde."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Wisst ihr eigentlich, wie sehr ich es hasse, wenn ich bei einer Rezension eigentlich nur negatives zu sagen habe, während scheinbar alle anderen begeistert von einem Buch sind? Genau das ist hier der Fall. Auf Lovelybooks hat das Buch eine Durchschnittsbewertung von 4,6 Sternen. Von mir bekommt es gerade mal einen, denn ich habe bis nicht mal Seite 100 durchgehalten.

Mein erstes Problem war unsere Protagonistin Melek. Ihr werden in diesem Buch viele, viele Eigenschaften zugeschrieben. Um ein "Talent" von Seite 56 zu zitieren: "Verwirrt, mutig, stolz, unsicher, intelligent, wild, leichtsinnig und voller Abenteuerlust." Davon mal abgesehen, dass diese Charakterbeschreibung in etwa so exakt ist, wie die zu unseren Sternzeichen und sie sich auf so ziemlich jede Buchfigur anwenden lässt, die ich irgendwann kennenlernen durfte, wäre es auch sehr schön, wenn ich nicht nur eine Beschreibung von Meleks Charakter lesen dürfte. Man bekommt das nämlich anders nicht mit. Für mich ist Melek auch auf Seite 80 noch ein unbeschriebenes Blatt. Ich habe kein Bild von ihr vor Augen. Mir als Leserin wird ständig gesagt, wie selbstbewusst oder unsicher Melek sich doch fühlt, wie verwirrt sie ist oder wie abenteuerlustig, aber gleichzeitig bleibt Melek kalt wie ein Fisch, egal was passiert. Meiner Meinung nach reicht es nicht, zu erklären, was eine Figur fühlt. Ich will das sehen und nachfühlen können. Und das war hier einfach nicht der Fall.

Das nächste Problem hatte ich mit Meleks besten und scheinbar einzigem Freund Erik. Den würde ich nicht als Freund bezeichnen, eher als seltsamen Stalker. Dass er mehr von ihr will und sich nur deswegen mit ihr angefreundet hat, war für mich von der ersten Seite weg offensichtlich. Und dann hat der Kerl auch noch den Nerv, total beleidigt zu tun, wenn Melek mal Entscheidungen trifft, die ihm nicht gefallen. Weil er aber ihr "Freund" ist, kommt er zumindest auf den ersten 80 Seiten ständig vor. Irgendwann war der einfach nur noch anstrengend.

Auch mit den anderen Mitgliedern der Talente wurde ich einfach nicht warm. Wie kann sich eine supergeheime Geheimgruppe nur so unglaublich auffällig verhalten? Und wie zur Hölle ist es möglich, dass Melek die Gruppe und ihre Ziele kein bisschen hinterfragt? Ich weiß nicht, sie schluckt mir das irgendwie zu schnell. 

Und auch die Dschinn, die Antagonisten, konnte ich nicht ganz ernst nehmen. Sie werden vom Anführer der Talente als absolute Horrorfiguren beschrieben, die dir durch einen Kuss alle Emotionen aussaugen. Also wie die Dementoren aus Harry Potter? Nur so als kurze Rückfrage am Rande? Umso krasser war dann der Kontrast zu den echten Dschinn. Die treten bis Seite 80 nämlich schon zweimal auf. Nämlich in Form eines... Eichhörnchens. Da kommt es dann auch zum total panischen Kampf und zur Flucht vor einem einzelnen Eichhörnchen. Und beim zweiten Auftreten war dann für mich der Punkt erreicht, an dem mir klar wurde, dass ich hier nicht weiterlesen werde. Schade, aber das kann ich einfach nicht ernstnehmen.

Mein Fazit? Dieses Buch konnte ich einfach nicht ernstnehmen. Schade, aber das war wohl ein Fehlgriff.

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