Mittwoch, 12. Januar 2022

Q. In dieser Welt ist Perfektion alles

 Autorin: Christina Dalcher
Erschienen am 27.10.2021
Im Fischer Verlag
ISBN: 9783596704538
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Der neue fesselnde dystopische Roman der SPIEGEL-Bestsellerautorin von »Vox«: In der nahen Zukunft besitzt jeder Mensch einen Q-Wert, der Intelligenz und Einkommen misst, und damit jedem seinen Platz in der Gesellschaft zuweist. Eine verführerisch einfache Antwort auf eine zunehmend heterogene Welt. Das glaubt auch Elena Fairchild, die an einer Eliteschule lehrt und regelmäßig das Potential ihrer Schüler testet. Je höher der Q-Wert, desto größer der Zugang zu Bildung und desto goldener die Zukunft. Wohin jeden Morgen die Busse die Kinder bringen, deren Q-Wert zu niedrig ist, weiß niemand so genau. Nur, dass sie nicht wiederkehren.
Als Elenas 9-jährige Tochter durch einen Test fällt – und damit ihr Q-Wert auf ein erschreckend niedriges Niveau, lernt die Mutter die Kehrseite der schönen neuen Welt kennen. Was, wenn die Auslese der Besten nur der Anfang eines schrecklichen Plans ist? Was, wenn man ihr das eigene Kind nehmen will?"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Ich kenne keinen einzigen Menschen, der sich nicht über irgendwelche Zahlen definiert. Notenschnitt, Intelligenzquotient, gelesene Bücher pro Jahr, Gewicht, Kleidergröße, wie viel am Monatsende noch am Konto ist. Und das ist auch nicht immer nur schlecht. Ich meine: Wem schadet es, wenn ich messe, wie viele Bücher ich pro Jahr lesen kann? Aber schon in unserer Realität kann sowas sehr schnell außer Kontrolle geraten. Dann entstehen zum Beispiel Essstörungen. Oder Menschen werden als weniger wertvoll angesehen, nur weil ihre Noten schlechter sind oder sich ihr Intelligenzquotient nicht im dreistelligen Bereich befindet.

In "Q" ist wirklich alles von einer Zahl abhängig: deinem Q-Wert. Was da so genau reinspielt, weiß keiner so genau. Auf jeden Fall sind deine Schulnoten mit drinnen oder später deine Leistungen bei der Arbeit und auch die Leistungen deiner anderen Familienmitglieder spielen eine Rolle. Und wenn du einen höheren Q-Wert hast, darfst du zum Beispiel die Express-Kasse benutzen. Auf Kinder wirkt sich dieses System besonders stark aus: Je nach Q-Wert müssen sie eine andere Schule besuchen. Auf silbernen Schulen sind die kleinen Einsteins, auf grünen Schulen die Schüler, die im guten mittelmäßigen Bereich abschneiden und in gelben Schulen alle die Kinder, die unterdurchschnittliche Leistungen erzielen und deswegen als minderwertig angesehen werden. Das sind dann Internate, denn offensichtlich haben die Eltern ja bei der Erziehung ihrer Sprösslinge versagt, also muss ihnen der Staat unter die Arme greifen. Wenn diese Kinder überhaupt geboren werden... Denn die Messung des Q-Werts beginnt schon vor der Geburt und wenn der dann zu niedrig ist, wird den Eltern eine Abtreibung empfohlen.

Dieses Buch war verdammt gruselig und genau deswegen konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Dystopien behandeln immer auch Aspekte unserer Wirklichkeit und auch hier wurde mir schnell klar, dass diese Idee nicht aus der Luft gegriffen wurde. Spätestens gegen Ende des Buchs wird das auch offensichtlich.

Mein einziger Kritikpunkt ist die Gewalt gegen Ende des Buchs. Beziehungsweise die Art, wie die Gewalt beschrieben wird. Gewalt kommt eigentlich gar nicht so viel vor, in vielen anderen Büchern gibt es mehr. Aber sie wurde auf eine Art beschrieben, die mich dazu zwang, immer wieder Lesepausen einzulegen. Gerade von einer Szene wurde mir richtig übel.

Mein Fazit? Eine unglaublich spannende Dystopie, über die ich sicher noch länger nachdenken werde.

2 Kommentare:

  1. Danke für die Vorstellung Mira!
    Das hört sich nach einem Buch für mich an =)

    LG
    Anja

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    1. Lass es mich gerne wissen, wenn du es dann auch gelesen hast! Bin gespannt auf deine Meinung! :D
      LG Mira

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