Dienstag, 21. Juli 2020

Die Schlange

Autor: Martin Wherle
Erschienen am 20.5.2020
Im Benevento Verlag
ISBN: 9783710900693
Rezensionsexemplar: Ja
Quelle: Verlag

Zum Autoren:
"Martin Wehrle wird 1970 in Löfflingen, im Schwarzwarld geboren und ist ein deutscher Karriereberater, Journalist und Autor. Sein 2011 erschienenes Buch "Ich arbeite in einem Irrenhaus" soll "schonungslos und glaubwürdig das aufdecken, was in deutschen Firmen schief läuft". Das Buch wurde in der KW 11/2011 als zweithöchster Neueinsteiger in die Spiegel Bestsellerliste aufgenommen."
Quelle: Lovelybooks

Klappentext:
"Im Visier der Immobilienhaie: Wenn die Gier nach Macht und Geld keine Grenzen kennt
In seinem zweiten Krimi lässt der Bestseller-Autor Martin Wehrle seine sympathische Antiheldin Susanne Mikula tief in die Abgründe der Immobilienbranche eintauchen. Die Journalistin, die sich im ersten Band der Krimi-Reihe »Die Ratte« mit dem korrupten Klüngel aus dem Kleinstadt-Polit-Milieu anlegt, erhält in »Die Schlange« einen dubiosen Rechercheauftrag: Sie soll den schmutzigen Machenschaften einer Hamburger Immobilienfirma nachgehen und einen Mietskandal aufdecken.
Offenbar werden alte Mieter aus den Wohnungen gemobbt, um durch Luxussanierungen und Neubauten abzukassieren. Susanne Mikula lässt sich bei der Hamburger StaGeBau einschleusen. Doch ihre Ermittlungen stoßen auf eine Wand des Schweigens. Steckt ein viel größeres Komplott dahinter?"
Quelle: Lovelybooks

Meine Meinung:
Auf dieses Buch war ich vor allem deswegen gespannt, weil ich gerade erst vor kurzem in einer Zeitung über "Mietermobbing" gelesen habe. Allerdings war das dort viel weniger extrem als hier in diesem Fall.

"Die Schlange" wird vor allem aus zwei Perspektiven erzählt. Die erste Sicht ist die der ehemaligen Journalistin Susanne Mikula. Nach schlimmen Ereignissen, die in Teil 1 passiert sind (den ich nicht gelesen habe, daher auch die eher schwammige Wortwahl), leidet sie an Depressionen und einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Das sorgt bei ihr vor allem für Antriebslosigkeit und Panikattacken. Ich fand die Beschreibung ziemlich gelungen, auch wenn ich bisher Gott sei Dank von beiden Krankheiten verschont geblieben bin und das vielleicht deswegen nicht wirklich beurteilen kann. Auf jeden Fall befindet sich Susanne, gerade wegen ihren psychischen Krankheiten, in einer ziemlich blöden Situation: Sie ist arbeitslos und versinkt immer tiefer in einem Meer an Schulden. Wenn das so weiter geht, wird sie alles verlieren, das sie noch hat. Eigentlich hat sie also gar keine andere Wahl, als auf das dubiose Angebot dieses Millionärs einzulassen, der möchte, dass sie über Mietermobbing bei der StaGeBau recherchiert. Obwohl sie gar kein gutes Gefühl bei der Sache hat...
Ich persönlich finde die Protagonistin gut gelungen. Sie wirkte auf mich authentisch und ich finde sie eine sehr spannende Person. Schade fand ich, dass sie sich gerade am Ende oft mehr durch Glück und weniger durch ihren Verstand und ihre Fähigkeiten auszeichnete. Das hätte ich andersherum besser gefunden.
Die zweite Perspektive war mein absolutes Highlight des Buchs! Hier wird aus der Sicht eines Auftragkillers erzählt. Total gruselig, vor allem, da das kein Psychopath zu sein scheint. Also, verrückt ist er schon irgendwie, aber nicht so, dass es klischeehaft wirkt oder damit psychisch kranke Menschen diskriminiert werden würden. Und das passiert ja oft genug, gerade bei Krimis und Thrillern. Das ist hier also super gut gelungen! Beide Daumen hoch!

Das Thema der Geschichte finde ich sehr spannend. Bei Mietermobbing versucht ein Vermieter die Bewohner seines Hauses dazu zu bringen, den Vertrag zu kündigen. Warum er das tun sollte? Weil er dann nämlich das Gebäude neu und luxuriöser bauen kann und so mehr Geld verdient. Und natürlich zieht niemand freiwillig aus seiner Wohnung aus, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt und eh fast alles passt. Also muss man nachhelfen. Zum Beispiel indem man das Mietshaus plötzlich in eine laute Baustelle verwandelt und aus Versehen irgendwelche stinkenden Chemikalien verschüttet...

Mein Fazit? Gut gelungener Kriminalroman. Mit dem Ende war ich nicht ganz zufrieden, der Rest war aber gut!

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