Donnerstag, 9. Juli 2020

Dunkel

Autor: Ragnar Jonasson
Erschienen am 25.05.2020
Im btb Verlag
ISBN: 9783442758609
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag
Zum Autoren:
"Hochspannung mit Suchpotenzial: Ragnar Jónasson ist 1976 in Reykjavík geboren und eigentlich Rechtsanwalt. Er unterrichtet in der isländischen Hauptstadt, an der Universität Reykjavík, Urheberrecht. Zwischenzeitlich arbeitete er auch als Journalist für Fernsehen und Radio und sammelte kreative Erfahrung. Im Alter von 17 Jahren fing er zudem an, die Kriminalromane von Agatha Christie ins Isländische zu übersetzen. Nach mehr als einem Dutzend übersetzter Romane schreibt er schließlich sein eigenes Buch. Er stellt es 2009 fertig, 2010 debütiert er mit „Snjóblinda“ in Island. Seine Bücher erscheinen in über 30 Ländern und mehr als 20 Sprachen. Die deutsche Übersetzung seines Erstlingswerkes erschien 2011 unter dem Titel „Schneebraut“. Es ist der Auftaktband einer Reihe um den Polizisten Ari Thor (isl. Ari Þór), der im Norden Islands ermittelt. Ragnar Jónasson ist nicht nur Mitglied der British Crime Writers Association, sondern er ist auch Mitbegründer des ersten isländischen Krimifestivals, Iceland Noir. Jónasson lebt gemeinsam mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern in Reykjavík."
Quelle: lovelybooks.de

Klappentext:
"Eine junge Frau suchte Sicherheit, doch was sie fand, war der Tod… Ausgezeichnet als einer der 100 besten Krimis und Thriller seit 1945 (The Times)
Hulda Hermannsdóttir, Kommissarin bei der Polizei Reykjavík, soll frühzeitig in Ruhestand gehen, um Platz für einen jüngeren Kollegen zu machen. Sie darf sich einen letzten Fall, einen cold case, aussuchen – und sie weiß sofort, für welchen sie sich entscheidet. Der Tod einer jungen Frau wirft während der Ermittlungen düstere Rätsel auf, und die Zeit, um endlich die Wahrheit ans Licht zu bringen, rennt. Eine Wahrheit, für die Hulda ihr eigenes Leben riskiert …
Vom Ende zum Anfang: Band 1 der außergewöhnlich erzählten Thriller-Trilogie um die originelle und vielschichtige Protagonistin Hulda."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Wisst ihr noch, als ich euch dieses Buch bei meinen Neuzugängen vorgestellt habe? Ich habe da geschrieben, dass mich dieser rote Aufkleber stutzig gemacht hat, der verspricht, dass dieses Buch zu den 100 besten Krimis und Thriller seit 1945 gehört. So eine Ansage weckt gewaltig hohe Erwartungen, die ein Buch nicht oder nur sehr schwer erfüllen kann. Ich frage mich auch immer, wie solche Auszeichnungen zu Stande kommen. Kennen diese Leute alle Krimis und Thriller seit 1945? Oder auch nur alle isländischen Krimis seit 1945? Das wär ja ziemlich beeindruckend, ist aber unmöglich. So viele Bücher kann nicht mal ich lesen und ich bin eine der belesensten Personen, die ich kenne!

Gleich zu Beginn: Natürlich konnte das Buch nicht erfüllen, was es verspricht. Leider. Aber bei so einer Ansage auch ziemlich wahrscheinlich. Da beginne zumindest ich sofort nach Hinweisen zu suchen, die darauf hinweisen könnten, dass dieser Aufkleber falsch liegt. Und nach Krimis und Thrillern, die ich vor diesen einreihen würde. Und naja, da hab ich so einige gefunden.

In diesem Thriller begleiten wir Hulda in ihren letzten zwei Wochen vor ihrem Ruhestand. Sie hatte ihr ganzes Leben lang ziemlich mit ihren männlichen Kollegen zu kämpfen, die sie einfach nicht ernst genommen haben und soll auch jetzt durch einen Mann ersetzt werden, natürlich jünger als sie. Doch bevor sie gehen muss, darf sie noch einen weiteren Fall lösen. Einen Cold Case, der schon länger in der Schublade rumliegt und Staub ansammelt. Doch so wirklich motiviert wirkte Hulda auch mich aber leider lange nicht. Mehr so, als wäre dieser letzte Fall eine Art Trotzreaktion Huldas, um ihre Pension noch möglichst lang rauszuzögern. Und ein Weg, den Kollegen, die sie nicht mag, nochmal richtig schön eins auszuwischen, indem sie aufzeigt, wie unordentlich die doch gearbeitet haben. Das machte Hulda für mich leider nicht wirklich sympathisch. Interessant wurde sie für mich erst ab der zweiten Hälfte des Buches, als ich als Leserin endlich mal eine andere Seite von ihr kennenlernen durfte, als die trotzige Fast-Pensionistin, deren Leben nur aus Arbeit besteht.

Auch die Handlung brauchte leider relativ lange, um in Schwung zu kommen. Die erste Hälfte zog sich etwas, erst im zweiten Teil kam dann endlich mal ein bisschen mehr Tempo in die Sache. Der Thriller wird aus drei Perspektiven erzählt: Eine alleinerziehende Mutter, die um ihr Kind kämpft, Hulda und eine junge Frau, die auf eine Wandertour ist, sich mit ihrem Begleiter aber ganz und gar nicht wohl fühlt. Die Mutter und die junge Frau fand ich jeweils sehr spannend, nur mit Hulda wurde ich leider nicht warm.

Mein Fazit? Leider nur mittelmäßig. Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, ob ich den nächsten Teil auch wieder lesen möchte.

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