Autorin: Ewald Arenz
Erschienen am 21.7.2020
Im DuMont Buchverlag
ISBN: 9783832165307
Rezensionsexemplar: Ja
Quelle: Verlag |
Zur Autorin:
"Der Autor Ewald Arenz wurde im fränkischen Nürnberg geboren. Er hat
englische und amerikanische Literatur und Geschichte studiert. Neben
seiner literarischen Tätigkeit arbeitet er auch als Radiomoderator bei
der Sendung "Aus dem FF - das Feiertagsfeuilleton" auf Bayern 2.
Auch für seine publikumsnahen Lesungen ist Ewald Arenz bekannt; sie sind
immer ein besonderes Erlebnis.
Am Stadttheater Fürth leitet er in dieser und der kommenden Spielzeit
eine Schreibwerkstatt.
Für seinen Roman "Der Duft von Schololade" hat Ewald Arenz die
Bronzemedaille beim "Leserpreis - Die besten Bücher 2009" gewonnen, zu
seinen anderen Auszeichnungen gehört auch der Bayerische Staatspreis zur
Förderung von Kultur."
Quelle: Verlag
Klappentext:
"Sally und Liss: zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein
könnten. Sally, kurz vor dem Abitur, will einfach in Ruhe gelassen
werden. Sie hasst so ziemlich alles: Angebote, Vorschriften, Regeln,
Erwachsene. Fragen hasst sie am meisten, vor allem die nach ihrem
Aussehen.
Liss ist eine starke, verschlossene Frau, die die Arbeit, die auf dem Hof anfällt, problemlos zu meistern scheint. Schon beim ersten Gespräch der beiden stellt Sally fest, dass Liss anders ist als andere Erwachsene. Kein heimliches Mustern, kein voreiliges Urteilen, keine misstrauischen Fragen. Liss bietet ihr an, auf dem Hof zu übernachten. Aus einer Nacht werden Wochen. Für Sally ist die ältere Frau ein Rätsel. Was ist das für Eine, die nie über sich spricht, die das Haus, in dem die frühere Anwesenheit anderer noch deutlich zu spüren ist, allein bewohnt? Während sie gemeinsam Bäume auszeichnen, Kartoffeln ernten und Liss die alten Birnensorten in ihrem Obstgarten beschreibt, deren Geschmack Sally so liebt, kommen sich die beiden Frauen näher. Und erfahren nach und nach von den Verletzungen, die ihnen zugefügt wurden."
Liss ist eine starke, verschlossene Frau, die die Arbeit, die auf dem Hof anfällt, problemlos zu meistern scheint. Schon beim ersten Gespräch der beiden stellt Sally fest, dass Liss anders ist als andere Erwachsene. Kein heimliches Mustern, kein voreiliges Urteilen, keine misstrauischen Fragen. Liss bietet ihr an, auf dem Hof zu übernachten. Aus einer Nacht werden Wochen. Für Sally ist die ältere Frau ein Rätsel. Was ist das für Eine, die nie über sich spricht, die das Haus, in dem die frühere Anwesenheit anderer noch deutlich zu spüren ist, allein bewohnt? Während sie gemeinsam Bäume auszeichnen, Kartoffeln ernten und Liss die alten Birnensorten in ihrem Obstgarten beschreibt, deren Geschmack Sally so liebt, kommen sich die beiden Frauen näher. Und erfahren nach und nach von den Verletzungen, die ihnen zugefügt wurden."
Quelle: Verlag
Meine Meinung:
Ich wusste gar nicht, dass dieses Buch an meinem Geburtstag erschienen ist. Sowas freut mich immer, auch wenn es natürlich nur Zufall ist. Aber trotzdem. Es fühlt sich so an, als hätte der Verlag mir damit ein Geschenk gemacht.
Diesen Roman fand ich wirklich toll. Hier wird die Geschichte von zwei sehr unterschiedlichen Frauen erzählt: Liss und Sally. Gerade zu Beginn steht Sally sehr im Mittelpunkt. Sie ist aus der Psychiatrie abgehauen, wo sie wohl wegen Magersucht und Depressionen behandelt wurde. Was sie genau hat wird aber nicht ganz aufgelöst. Fest steht nur, dass sie nur sehr wenig isst, nicht essen will, eigentlich gar nichts tun will. Eigentlich will sie nur ihre Ruhe. Da kommt es ihr gerade recht, dass auf dem Hof von Liss übernachten darf, die es gar nicht zu interessieren scheint, wie seltsam sie sich benimmt. Aber irgendwas stimmt mit Liss nicht, davon ist Sally überzeugt. Denn sie benimmt sich so anders als die anderen Erwachsenen, die sie kennt. Sie stellt keine Fragen, verurteilt sie nicht, zwingt sie zu nichts, verurteilt sie nicht. Eigentlich redet sie fast gar nicht, wenn es nicht unbedingt sein muss. Dafür zeigt sie Sally, wie man Kartoffeln erntet, sich um Hühner kümmert und erklärt ihr, welche Birnensorten es so gibt...
Mit Sally und Liss hat sich der Autor keine einfachen Charaktere ausgesucht. Eine meiner größten Sorgen war es, dass der Autor hier in Klischees hineinfällt. Ihr wisst schon: Die üblichen Floskeln über Depressionen, die gleiche Geschichte, die ich schon hundertmal gelesen habe. Aber nein, so war das nicht. Ich fand die Beschreibung von Sally und Liss echt gut gelungen. Hut ab!
Mir gefiel die Beziehung zwischen Sally und Liss total gut. Das ist total authentisch beschrieben und super schön zu lesen. Vor allem, dass sich diese Freundschaft so langsam entwickelt. Das Vertrauen zwischen den Frauen entsteht nur langsam, was gut war, denn alles andere hätte mich überrascht. So sind Sally und Liss einfach nicht gestrickt, die gehören beide nicht zu den Menschen, die sich sofort mit jedem Menschen anfreunden. Eher genau das Gegenteil: Wenn es nicht unbedingt sein muss, dann halten die sich von allen anderen fern.
Den Schreibstil fand ich absolut wunderbar. So schön poetisch! Dabei wird gar nichts so besonders erzählt. Der Stil ist ganz klar und ohne viele Schnörkel. Der Autor hat einfach klipp und klar gesagt, was Sache ist und das war hier total passend.
Mein Fazit? Ich habe mich in diesem Buch total wohl gefühlt. Es ist super schön geschrieben und erzählt von einer besonderen Freundschaft.
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