Quelle: Verlag |
Auch heute habe ich wieder einen Klassiker für euch! Warum auch nicht? Irgendwann müssen die ja auch rezensiert werden.
Bei "The Left Hand of Darkness" handelt es sich um einen Science-Fiction-Roman, der auf einem anderen Planeten spielt. Dort leben ebenfalls Menschen (zumindest erschienen sie mir sehr menschenähnlich), doch im Gegensatz zu uns haben sie kein festes Geschlecht. Die Trennung in Männer und Frauen gibt es her nicht. Alle sind die meiste Zeit des Monats geschlechtlos und entwickeln nur ein paar Tage pro Monat typisch weibliche oder typisch männliche Merkmale. Um es sinngemäß mit den Worten einer der Figuren zu sagen: Eine Person kann die Mutter für zwei Kinder sein und gleichzeitig der Vater für vier andere. Dieses Konzept fand ich total spannend. Die Idee, dass das Geschlecht eines Menschen plötzlich gar keine Rolle mehr spielt, ist meiner Meinung nach großartig. Bei uns ist das ja leider total wichtig. Je nachdem, was du in der Hose hast, wird etwas anderes von dir erwartet. Dieser kleine Unterschied bestimmt irgendwie fast alles: Was du anziehen darfst und was nicht, ob du dich schminken darfst, was man von dir erwartet, was man dir zutraut, welche Regeln du befolgen musst und wie man dich behandelt. Natürlich ist das heute schon viel, viel besser, als das zum Beispiel zur Zeit von Henry James war. Aber von einer Welt wie in "The Left Hand of Darkness" sind wir trotzdem noch weit entfernt.
Natürlich ist dort aber nicht alles gut. Wie langweilig wär denn sonst dieses Buch? Die Winter sind zum Beispiel einfach nur extrem und ich will die wirklich nicht miterleben. Da reicht mir unser Winter. Und es gibt hier auch Kriege, Intrigen, Gefangenenlager und Folterknechte. Also wirklich keine perfekte Welt. Aber dafür eine sehr spannende.
Die Hauptfigur, an deren Namen ich mich nicht mehr erinnere und den ich nicht nachschlagen kann, weil ich das Buch schon zur Bücherei zurückgebracht habe, ist ein Ethnologe, der von einem anderen Planeten stammt. Seine Aufgabe ist es den Planeten Winter zu erforschen. Er selbst ist, wie man vielleicht an den verwendeten Pronomen bemerkt, ein Mann und von einem Planeten, an dem es Geschlechter gibt, wie auch bei uns. Für ihn ist das Gesellschaftssystem ganz neu und genauso spannend, wie es auch für mich war.
Dadurch, dass an diesem Planeten alles anders funktioniert als bei uns, fand ich aber gerade den Einstieg relativ schwer. Das Buch wechselte immer wieder die Perspektiven und dazu kam noch, dass dieses Buch eigentlich der vierte Teil einer Reihe ist. Blöd nur, dass auf unserer Leseliste nur dieser Band stand und in unseren Unterlagen auch nicht thematisiert wird, was denn davor passiert ist. Das machte es für mich gerade zu Beginn schwer, die ganzen Zusammenhänge zu verstehen.
Mein Fazit? Sehr spannende außerirdische Welt, gerade der Einstieg ins Buch fiel mir aber sehr schwer.
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