Dienstag, 22. Oktober 2019

Der Kastanienmann

Autor: Soren Sveistrup
Erschienen am 26.8.2019
Im Goldmann Verlag
ISBN: 9783442315222
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Zum Autoren:
"Feinste dänische Krimi-Unterhaltung: Inspiriert durch die Geschichten von Agatha Christie und Arthur Conan Doyle ging der 1968 in Kastrup geborene Søren Sveistrup mit einundzwanzig Jahren nach Kopenhagen, um dort Geschichte und Literatur zu studieren. Seine anschließende Ausbildung zum Drehbuchautor an der Dänischen Filmhochschule hat sich bezahlt gemacht: Als Drehbuchautor hat er mit TV-Serien wie „Nikolaj und Julie“ und „Kommissarin Lund: Das Verbrechen“ große Erfolge feiern können.
Seine Reihe rund um die Fälle der Kommissarin Lund wurde unter dem Titel „The Killing“ für den US-Markt adaptiert und für zahlreiche Preise nominiert. Er war außerdem Co-Writer des Films „Der Schneemann“, in dem Michael Fassbender die Hauptrolle übernahm.
Mit „Der Kastanienmann“ erschien 2019 sein Debütroman und zugleich der erste Teil der Buchreihe „Thulin & Hess“."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Der Nr.1-Bestseller aus Dänemark – vom Macher der Erfolgsserie THE KILLING (Kommissarin Lund).

Es ist ein stürmischer Tag in Kopenhagen, als die Polizei an einen grauenvollen Tatort gerufen wird. Auf einem Spielplatz liegt die entstellte Leiche einer jungen Frau. Und der Täter hat eine unheimliche Botschaft hinterlassen: Über dem leblosen Körper schwingt eine kleine Puppe aus Kastanien im Wind. Kommissarin Naia Thulin und ihr Partner Mark Hess stehen vor einem Rätsel. Denn die Figur trägt den Fingerabdruck eines Mädchens, das ein Jahr zuvor ermordet wurde – die Tochter der Politikerin Rosa Hartung. Und dann taucht ein zweites Kastanienmännchen auf …"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Heute ist es wiedermal Zeit für einen Thriller! Auf dieses Buch hab ich mich total gefreut, denn der Verlag hat zuvor schon ziemlich stark die Werbetrommel gerührt. Ich hab richtig, richtig, richtig viel Werbung für dieses Buch bekommen: Auf Instagram, per Mail, auf Facebook und natürlich auch über andere Blogs. Also habe ich mich auf ein Leseexemplar beworben und gehofft, dass noch eines für mich übrig ist. Und tadaaa: Einen Tag später hatte ich es schon auf meinem Reader!
Meine Erwartungen waren also ziemlich, ziemlich groß. Ich denke ihr wisst alle, wie gefährlich Erwartungen sein können. Und hier waren sie wieder mal fatal: Denn leider wurde ich enttäuscht. Nicht im Sinne von Abbruch und Ein-Stern-Bewertung. Mehr so im Sinne von Drei-Sterne,-aber-auch-nicht-mehr.

Beginnen wir mit den Hauptfiguren. Thulin scheint ganz nett zu sein, aber so richtig warm wurde ich nicht mit ihr. Leider. Sie rückt im Laufe des Buches immer wieder sehr stark in den Hintergrund. Ich muss ganz ehrlich sein, dass ich nach der Lektüre immer noch nicht viel mehr über sie weiß, als davor. Sie spricht nicht sehr viel über sich, ihre Gedanken und ihr Leben und der Autor schweigt ebenfalls.
Hess war mir einfach nur unsympathisch. Von der ersten Seite weg bis zur letzten. Er jammert ständig, ertrinkt in Selbstmitleid, achtet überhaupt nicht auf die Meinung und Gefühle seiner Kollegen und macht halt einfach sein eigenes Ding. Seine Überlegungen laut auszusprechen hält er für unnötig, lieber spielt er den Helden - oder versucht es zumindest. Ich konnte ihn nicht leiden. [Spoileralarm für den restlichen Absatz!] Auch der Versuch, das mit seiner tragischen Geschichte zu erklären, brachte bei mir nichts mehr. Er wirkte nicht wie ein Mensch, der verletzt wurde und nur versucht sich zu schützen. Er wirkte einfach wie ein Mensch, der zu jedem um sich herum unfreundlich ist und jeden für seine Probleme verantwortlich macht, außer sich selbst. [Wirklich schlimmer Spoiler ahead!!!] Dass Hess und Thulin sich am Ende näher kommen, das fand ich überhaupt nicht nachvollziehbar. Das ganze Buch hindurch war da Null Chemie zwischen den beiden. Sie konnten sich einfach nicht ausstehen. Und dann am Ende soll plötzlich Friede-Freude-Eierkuchen sein und Thulins Tochter sieht ihn als fixes Familienmitglied an? Das fand ich absolut nicht nachvollziehbar.

Die Geschichte selbst war ziemlich spannend und ich wollte unbedingt wissen, wer denn der Täter ist. Die Auflösung fand ich gut und nachvollziehbar. Ich hatte Probleme mit den Namen, da die halt dänisch sind und deswegen für mich eher fremdartig. Stellenweise war ich etwas verwirrt, wer jetzt wer ist und warum eine Figur das tut, was sie tut. Aber die meiste Zeit war das kein zu großes Problem.

Vom Schreibstil muss ich sagen, dass er nicht schlecht war. Aber auch nicht gut. Man merkte halt, dass das eine Übersetzung ist. Was ja an sich nichts schlimmes ist, aber schöner ist es meiner Meinung nach trotzdem, wenn man das nicht gleich sieht. Es wirkte einfach...hölzern. Manches hätte man schöner oder eleganter ausdrücken können. Ich denke da vor allem an manche Sätze, die gefühlt endlos verschachtelt waren.

Mein Fazit? Drei Sterne gibt es für dieses Buch. Mehr kann ich leider nicht hergeben. Aus dieser Idee hätte man mehr machen können!

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