Freitag, 9. April 2021

Der Junge, der das Universum verschlang

 Autor: Trent Dalton
Erschienen am 20.4.2021
Im Harper Collins Verlag
ISBN: 9783749901418
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Brisbane, 1983: Wie wird man zu einem guten Menschen? Diese Frage treibt den 11-jährigen Eli Bell um. Auf den ersten Blick hat er nicht gerade die besten Vorbilder um sich herum: Die Mutter und der Stiefvater dealen mit Heroin, sein großer Bruder Gus spricht nicht mehr, sein Vater glänzt durch Abwesenheit und sein Babysitter ist ein hartgesottener Exhäftling. Doch zwischen den Drogen und dem Schmutz erfährt Eli zärtliche Liebe, aufrichtige Freundschaft und die Magie seiner Phantasie. Elis Welt gerät erst ins Wanken, als der Cartellboss Tytus Broz in sein Leben tritt und die Familie auseinanderreißt.
Während Eli heranwächst, wird er weiter mit der Frage kämpfen, ob aus einem schlechten Menschen doch noch ein guter werden kann; er wird in das berüchtigte Boggo Road Goal-Gefängnis einbrechen, um seine Mutter an Weihnachten zu besuchen; er wird durch seine Briefe ins Gefängnis einen wichtigen Freund gewinnen und aus Versehen mitten in einer Schießerei zwischen zwei Gangs landen; er wird einen Karriereweg finden, der nichts mit Drogen zu tun hat. Und er wird sich verlieben."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Dieses Buch hat einen blumigen Schreibstil. Der Erzähler greift Details auf, arbeitet mit Metaphern, schweift ab... Das war manchmal schön, allerdings auch anstrengend. Ich kam mit dem Lesen nur langsam voran, da mein Kopf die Zeit brauchte, um die Details zu verarbeiten.

Eli stammt aus schwierigen Verhältnissen und denkt und handelt schon mit 11 Jahren wie ein Erwachsener. Seine Mutter ist drogenabhängig, dealt, sitzt später im Gefängnis, sein Stiefvater dealt auch und nutzt Gewalt als Erziehungsmethode. Auch in Elis Schule: Gewalt, hauptsächlich durch verrückte Kids, die von ihren Eltern nichts anderes vorgelebt bekommen. Elis Babysitter ist ein verurteilter, aus Gefängnis entflohener Mörder. Ihr seht: Gewalt spielt eine große Rolle. Stellenweise war das grenzwertig. Immerhin sprechen wir hier von einem kleinen Jungen! Für all das, was er als Kind mitmacht, entwickelt er im Laufe der Handlung erstaunlich wenig Probleme. Hier wäre eine Triggerwarnung angemessen. Ich kann mich nicht erinnern, eine gesehen zu haben. Aufgrund der Gewalt habe ich an einer besonders argen Stelle überlegt, abzubrechen. Dann habe ich aber weitergelesen, da ich wusste, dass mich die Geschichte sonst nicht loslassen würde.

Stellenweise konnte ich Eli und seine Umgebung nicht ernst nehmen. Ich hatte das Gefühl, als wäre das alles übertrieben. Da ist kein einziger normaler Mensch in Elis Leben! Wirklich keiner! Alle sind Dealer, gewalttätig oder beides. Ich meine: Wo sind da die Lehrer? Eli geht in eine mehr oder weniger normale Schule, warum fällt das keinem auf, was da alles in seinem Leben abgeht? Oder andere normale, verantwortungsbewusste Erwachsene? Irgendjemanden muss es doch geben!

Auch Elis Bruder Augustus finde ich nicht so gut gelungen. Augustus spricht nicht und scheint eine Art Genie zu sein. Das könnte ihn interessant machen. Leider wurde diese Charakterisierung aber nicht konsequent durchgezogen.

Mein Fazit? Mich konnte dieses Buch nicht überzeugen. Schade.

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