Freitag, 23. April 2021

Und plötzlich steht dein Leben auf Null

 Autorin: Karolin Kolbe
Erschienen am 16.03.2021
Bei Planet! im Thienemann-Esslinger Verlag
ISBN: 9783522506946
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Diagnose Krebs! Dieses Schicksal vereint Ella, Luise und Sina, auch wenn sie sonst grundverschieden sind und sich gerade in unterschiedlichen Lebensphasen befinden. Sie kämpfen gemeinsam gegen ihr Schicksal, trösten sich und geben sich gegenseitig Halt während der Therapie. Mit Netflix-Abenden im Krankenhaus, heimlichen Ausflügen und einer Überraschungsparty auf Station versuchen sie, das Beste aus der bedrückenden Lage zu machen. Und für Ella birgt diese schwere Zeit sogar eine ganz besondere Chance: Sie hat Schmetterlinge im Bauch – trotz Port unter dem Herzen …"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Ich treffe mich im Moment mit meinen Freund:innen regelmäßig für (kontaktlose, online stattfindende) Spieleabende, damit wir alle bei Verstand bleiben. Meistens enden die so zwischen elf und zwölf Uhr. Hört sich jetzt für die meisten von euch wahrscheinlich nicht so spät an, ich gehe aber normalerweise schon um halb zehn ins Bett. Wenn ich meinen Computer also dann herunterfahre, bin ich meistens zu müde, um irgendwas anderes zu machen, als ins Bett zu kippen und zu schlafen. Letzte Woche dachte ich mir aber, dass es doch eine gute Idee wäre, noch schnell ein paar Seiten zu lesen. Tja, was soll ich sagen? Ich habe an diesem Abend die letzten hundert Seiten dieses Buches verschlungen und es erst am nächsten Morgen bereut.

Eigentlich geht es in diesem Roman um ein sehr ernstes Thema: Krebs. Trotzdem war dieses Buch nicht bedrückend. Ja, über weite Teile des Buches geht es den Protagonistinnen sehr schlecht. Sie müssen Operationen, Bestrahlungen und die Chemo durchstehen, ihnen fallen die Haare aus und Freunde verabschieden sich aus ihrem Leben, weil sie die Krankheit nicht mehr aushalten (Geht's noch?). Sienas Mutter dreht total durch und scheint der Meinung zu sein, dass sie das wahre Opfer der Krankheit ist. Luisas Eltern leben getrennt. Und Ella hat Angst, dass sie nach der Operation nicht mehr richtig wird laufen können. Doch gleichzeitig gibt es auch so viele herzerwärmende Szenen! Gemeinsames Perückenkaufen, zum Beispiel, oder Netflix-Abende oder Geburtstagsfeiern auf der Station. Oder auch Ellas Verliebtheit. Wenn ich an das Buch denke, dann verbinde ich es deswegen eigentlich sogar eher mit einer positiven Grundeinstellung, auch wenn es sich für ein Buch über eine so schwere Krankheit vielleicht komisch anhört.

Die drei Protagonistinnen sind mir ans Herz gewachsen. Sie waren mir schnell sympathisch und ich habe mich ihnen mitgefiebert. Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass da noch mehr möglich gewesen wäre. Die Figuren hätten noch mehr Tiefe bekommen können, noch ein bisschen mehr Leben. Versteht mich nicht falsch: Sie waren toll. Aber sie hätten, glaube ich, noch besser sein können.

Mein Fazit? Bei den (trotzdem sympathischen Figuren) wäre vielleicht noch mehr möglich gewesen. Trotzdem eine klare Leseempfehlung.

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