Erschienen am 17.4.2019
Im A. Fritz Verlag
ISBN: 9783944771298
Rezensionsexemplar: Ja
Quelle: Verlag |
"Manuel Hirner wurde 1993 im oberschwäbischen Biberach an der Riß geboren. Bereits im Kindesalter begann er seinen Lieblingsbüchern nachzueifern und eigene Geschichten zu schreiben, woraus rege und langjährige Aktivitäten in Schreibforen resultierten.
Nach einem Studium der pharmazeutischen Biotechnologie ist er neben der Schriftstellerei als Gitarrenlehrer und Musiker tätig."
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Klappentext:
"Traurig, heiter, drohend. Schnell und langsam, tragend und fallend. Der taube Junge Luctu erlebt seine Welt im Niedergang, denn der Urzeitmolch Cudu und Anker der Realität ist in tiefen Schlaf versunken. Mit jedem Vollmond vergrößert sich die Traumzone, ein Gebiet um die Höhle des Molches, in dem alles bestehende Leben zu sterben beginnt – und neuen Kreaturen Platz macht. In einer Zeit, in der die bewohnbare Welt auf einen Bruchteil zusammengeschrumpft ist, folgt Luctu einem trügerischen Versprechen und der Hoffnung auf ein Ende der Traumzone.
Symphonie der Stille ist ein Roman über die Schönheit, über die Macht der Musik – betrachtet durch die Augen eines Tauben. Durch einen bildhaften und greifbaren Erzählstil mit melancholischen Zügen taucht der Leser in eine lebendige, traumhafte Welt ein. Ein Muss für jeden Leser anspruchsvoller, ungewöhnlicher Fantasy."
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Meine Meinung:
Dieses Buch wollte ich vor allem deswegen lesen, weil ich die Idee so interessant fand. Ein Buch über die Schönheit der Musik - erzählt aus der Sicht eines Gehörlosen. Wie zur Hölle will man das denn umsetzen?
Nun, gleich vorab: Dieses Buch ist für mich nicht der erste Kontakt mit der Welt der Gehörlosen. Ich kann ein bisschen Gebärdensprache und hatte bei einem Kurs eine gehörlose Lehrerin, die uns viel darüber erzählt hat, wie sie die Welt wahrnimmt. Besonders interessiert hat mich also, ob sich diese Beschreibungen hier decken - und ob überhaupt auf die Herausforderung eingegangen wird, gehörlos zu sein. Luctus ist, wie ihr ja aufgrund des Klappentexts schon wisst, gehörlos. Nicht schwerhörig, sondern komplett gehörlos und das seit Geburt an. Aber das ist Gott sei Dank nicht wirklich ein Problem für ihn, denn er kann perfekt Lippenlesen und ganz normal sprechen, nur mit der Lautstärke hat er manchmal ein paar Probleme oder wenn er viele Menschen gleichzeitig verstehen soll. Das funktionierte fast schon zu gut, um wahr zu sein. In der Geschichte selbst wird das gegen Ende mal angesprochen, sonst aber eigentlich nie weiter thematisiert. Ich bin mir nicht sicher, was ich davon halten soll. Klar, jeder Gehörlose ist unterschiedlich. Da gibt es sicher auch Menschen, die problemlos Lippenlesen und sprechen können, so wie Luctus das eben tut. Die Frage ist nur, ob man diese Möglichkeit nicht hätte nutzen können, um Herausforderungen stärker zu thematisieren? Ich meine, wieviele Fantasyromane gibt es, die diese Chance haben? Ich kenne keinen einzigen, außer eben diesen hier, in dem ein gehörloser Junge (oder überhaupt ein Mensch mit Behinderung) die Rolle des Protagonisten einnimmt! Vielleicht wäre es sinnvoll gewesen, da eine/n Betroffene/n drüberlesen zu lassen, damit Luctus auch wirklich authentisch wirkt? Vielleicht ist das ja sogar schon geschehen, ich weiß es nicht. Mir kam es aber nicht immer so vor.
Schade fand ich auch, dass Luctus stellenweise fast schon im Hintergrund zu verschwinden schien. Ja, die anderen Figuren waren gut durchdacht und sympathisch, aber ich wollte das Buch doch wegen Luctus lesen!
Mit dem Schreibstil wurde ich leider nicht warm. Er war echt nicht schlecht - traf aber leider nicht wirklich meinen Geschmack. Ich kann auch gar nicht sagen, was mir an diesem Stil nicht gepasst hat, ich wünschte, ich könnte es. Aber ich schätze, das ist halt manchmal so. Auf anderen Seiten hab ich viel Lob für diesen Stil gelesen - vielleicht wirkte er halt einfach nur auf mich nicht so gut.
Mein Fazit? Eine wirklich sehr spannende Buchidee. Leider traf die Umsetzung aber nicht ganz meinen Geschmack.
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